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Pecenek ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Fur den turkischen Fussballspieler siehe Arif Pecenek Die Petschenegen altturkisch Becenek lateinisch Pacinacae oder Bisseni griechisch Petsenegoi Petsenegoi russisch Pechenegi Pecenegi ukrainisch Pechenigi Pecenihy ungarisch Besenyo waren ein bedeutender oghusischer Stamm der zu den Turkvolkern gehorte Die Petschenegen stammen ursprunglich aus Zentralasien und waren Teil der Altaischen Sprachfamilie 1 Osteuropa mit Siedlungsgebiet der Petschenegen um 1015Mahmud al Kaschghari erwahnte sie unter dem Namen Becenek als einen der 24 oghusischen Stamme Als Totemtier hatten sie einen Gerfalken Ihr Stammesname bedeutet im Altturkischen der der gut arbeitet und sich anstrengt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gesellschaft 3 Spuren der Petschenegen Heute 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach dem Niedergang des Gokturkischen Reichs zogen die Petschenegen aus Westsibirien in Richtung Westen Dabei wurden sie 889 von anderen oghusischen Stammen schliesslich uber die Wolga getrieben 896 verbundeten sie sich mit dem bulgarischen Zaren Simeon I und schlugen die Magyaren in dem Gebiet Etelkoz nordlich des Schwarzen Meeres vernichtend Nach der Niederlage zogen die Magyaren Richtung Westen wo sie sich im oberen Theiss Gebiet heutiges Ungarn niederliessen 2 3 Die Petschenegen fuhrten im 10 Jahrhundert lange Kampfe mit der Kiewer Rus und den an der Wolga lebenden Chasaren So belagerten sie 968 Kiew und toteten 972 den Kiewer Grossfursten Swjatoslaw der von einem grossen und erfolglosen Feldzug gegen Byzanz zuruckgekehrt war Auf dem Hohepunkt ihrer Macht im 11 Jahrhundert beherrschten sie das Gebiet zwischen Talas und Donau Im Jahre 1036 wurden sie von Swjatoslaws Enkel Jaroslaw dem Weisen schwer geschlagen und unter dem Druck der Kiptschaken fluchteten sie anschliessend uber die Donau wo sie nun mehrfach Byzanz bedrohten und sich dabei auch gegenseitig befehdeten Konig Stephan I besiegte sie 1003 und 1021 doch ab 1061 setzten sie sich in der Walachei fest und fielen 1067 68 erneut in Ungarn ein nbsp Das Zeichen der PetschenegenNach arabischen Berichten traten erste Petschenegen ab 1009 zum Islam uber 4 1068 brach ein verlustreicher Burgerkrieg zwischen der muslimischen Minderheit unter den Petschenegen und der andersglaubigen Mehrheit aus in dem die Muslime siegten 5 und danach im Bundnis mit den Seldschuken Konstantinopel angriffen Nach der blutigen Niederlage 1091 in der Schlacht von Levounion zogen sich die Petschenegen hinter die Donau zuruck Byzanz Alexios I Komnenos und die Kiptschaken unter Boniak und Tugorkhan hatten sich gegen sie verbundet Trotzdem blieb es bis zur Schlacht unklar ob die Kiptschaken nun mit oder gegen die Byzantiner kampfen wurden 6 Um in Zukunft sicher zu sein richteten die Byzantiner nach der Schlacht ein Massaker unter den gefangenen Petschenegen an Ihre Reste dienten eine Zeitlang den Byzantinern Donaugrenze und verschwanden in einer neuen Niederlage gegen Byzantiner und Kumanen bei Beroe Berrhoia 1122 Einige hatten sich den Magyaren unterworfen und wurden 1123 in Ungarn als Grenzwachter des ungarischen Gyepusystems angesiedelt andere gingen im verwandten turkvolkischen Stamm der Kiptschaken und der oghusischen Bevolkerung Anatoliens auf Dennoch hielt sich in der Walachei bis 1171 ein Restreich ehe es von den Kiptschaken Kumanen erobert wurde nbsp Die Petschenegen gegen die Skyth von Swjatoslaw I Lange Zeit galten die christlich ungarischen Petschenegen und Kumanen auch als Vorfahren der siebenburgischen Szekler die bulgarischen Petschenegen und Kumanen wiederum als Vorfahren der Gagausen Um 1766 werden noch Petschenegen in Pecs und Umgebung neben der deutschen Bevolkerung erwahnt 7 In Russland bezeichneten sich 2003 bei der letzten Volkszahlung sieben Burger als Petschenegen was von den Behorden nicht ernst genommen wurde und im endgultigen Bericht keine Aufnahme fand 8 Gesellschaft BearbeitenDie Petschenegen waren ein nomadisches Volk das ein auf Viehzucht ausgerichtetes Leben fuhrte Sie kannten keinen Ackerbau kannten aber durchaus das Handwerk Verschiedene Archaologische Funde zeigen dass sie auch mit Eisen schmiedeten zum Beispiel Waffen aber auch Schmuck Auch Religion war ein Bestandteil ihres Lebens vor allem verschiedene Formen schamanischer tengrischer Kulte mit animistischen und totemistischen Elementen Organisiert waren sie in mehreren Klassen wobei Stammes und Sippenhauptlinge Teil der obersten Klasse waren 1 Spuren der Petschenegen Heute BearbeitenZumindest aber in einigen Ortsnamen in der Ukraine Turkei in Ungarn Polen in der Slowakei in Russland Rumanien und der Republik Moldau gibt es noch Spuren der Petschenegen In der heutigen Ukraine gibt es acht Orte mit dem Namen Pechenaya Pechenegi Pechenizhyn Pechenezhskiy Pechenki Pechenya Pechenyugi und Pechenyy in der Turkei sieben Orte mit dem Namen Pecene und Pecenek in Ungarn sechs Orte mit dem Namen Besenyotanya Besenyotelek Besenyod Besnyo Besnyomajor und Szirmabesenyo in Polen drei mit dem Namen Pieczonogi und Pieczeniegi in der Slowakei funf Orte mit dem Namen Besenov Besenova Pecenady Pecenany und Pecenice in Russland zwei Orte mit dem Namen Pechenegi und Pecheniki in Rumanien zwei Orte mit dem Namen Pecinisca und Pecineaga sowie in der Republik Moldau einen Ort mit dem Namen Pecestea Auch in Osterreich im bis 1921 zu Ungarn gehorenden Burgenland gibt es mit Pottsching einen Ort der auf eine petschenegische Siedlung zuruckgeht Literatur BearbeitenH Gockenjan Pecenegen In Lexikon des Mittelalters Band 6 Sp 1845f Michael Weithmann Die Petschenegen Ein zentralasiatisches Reitervolk im Nibelungenlied Universitat Passau urn nbn de bvb 739 opus4 11450 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petschenegen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Petschenegen In EEO Alpe Adria Universitat Klagenfurt Abgerufen am 16 Februar 2023 Warren Treadgold A History of the Byzantine State and Society Stanford University Press 1997 ISBN 0 8047 2630 2 Constantin Josef Jirecek Geschichte der Bulgaren Kapitel VIII Der Car Symeon Georg Olm Verlag Hildesheim New York 1977 ISBN 3 487 06408 1 Original Verlag von F Tempsky Prag 1876 al Bakri in Clifford Edmund Bosworth Hrsg Encyclopaedia of Islam Band 8 Brill Leiden 1995 ISBN 90 04 09834 8 S 289a Al Masudi verlegt die Islamisierung sogar ins 10 Jahrhundert in Clifford Edmund Bosworth Hrsg Encyclopaedia of Islam Band 5 Brill Leiden 1986 ISBN 90 04 07819 3 S 1010b Al Masudi in Clifford Edmund Bosworth Hrsg Encyclopaedia of Islam Band 5 Brill Leiden 1986 ISBN 90 04 07819 3 S 1010b Hans Eberhard Mayer Geschichte der Kreuzzuge Kohlhammer Stuttgart 10 Auflage 2005 ISBN 3 17 018679 5 https ungarninfo de allgemein die moschee gazi khassim in pecs html Uberraschungen bei der grossen Volkerzahlung Russland aktuell Die Netzeitung von RUFO 15 November 2003 Memento vom 13 November 2011 im Internet Archive Die 24 oghusischen Stamme Oghusen Bozok Ucok KayigBayatAlka BolukKara Boluk YazgirTokerTotirkaYaparli AfsarKizikBegtiliKarkin BayundurBecenekCuvaldarCepni SalgurEymurUlayuntlugYuregir IgdirBugduzYivaKinik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petschenegen amp oldid 237305969