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Karl Artelt 31 Dezember 1890 in Salbke 28 September 1981 in Halle an der Saale war einer der Organisatoren und Anfuhrer des Kieler Matrosenaufstands der zur Novemberrevolution und zum Sturz der Monarchie fuhrte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Geburt Schule Ausbildung 1 2 Parteimitgliedschaften 1 3 Ostasien 1 4 Erster Weltkrieg 1 5 Kieler Matrosenaufstand 1 6 Magdeburg 1 7 Zeit des Nationalsozialismus 1 8 Nach 1945 2 Auszeichnungen 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenGeburt Schule Ausbildung Bearbeiten Karl Artelt wurde im spater nach Magdeburg eingemeindeten Dorf Salbke in der Repkowstrasse 12 als Sohn des Maschinisten August Artelt und seiner Frau Marie geboren Er besuchte die acht klassige Volksschule Salbke und erlernte von 1904 bis 1908 in der Maschinenfabrik Buckau R Wolf in Magdeburg das Maschinenschlosserhandwerk Er arbeitete dort zusammen mit dem spateren Dichter Erich Weinert der ihm auch das Einmaleins des Marxismus beibrachte 1 Parteimitgliedschaften Bearbeiten Er trat 1908 in die SPD ein 1 und wurde spater Mitglied der USPD Im Fruhjahr 1919 gehorte er zu den Grundungsmitgliedern der KPD in Magdeburg und 1946 wurde er SED Mitglied Ostasien Bearbeiten nbsp Karl Artelt auf der Gneisenau 1912 unten zweiter von rechts und Ausschnittvergrosserung Aufschrift auf der Tafel Pumpenmeister Personal SMS Gneisenau Amoij China 1912Im Jahre 1908 heuerte er bei der Hamburg Amerikanischen Packetfahrt Actien Gesellschaft HAPAG eine weltumspannende Schifffahrtsgesellschaft an und verbrachte unter anderem einige Jahre als Heizer auf Schiffen mit denen in der Sudsee Kopra aufgekauft wurde 2 3 1 Zwei Jahre spater wurde er zur Marine eingezogen und diente als Heizer und spater im Pumpenmeister Personal 4 auf dem Panzerkreuzer SMS Gneisenau des deutschen Ostasiengeschwaders in Qingdao Tsingtau Er war Zeitzeuge der burgerlichen Revolution in China unter Sun Yat sen 1 2 3 Im September 1913 kehrte er als Reservist nach Magdeburg zuruck und arbeitete wieder in der Maschinenfabrik Wolf 1 Erster Weltkrieg Bearbeiten nbsp Karl Artelt I Werftdivision links Ausschnittsvergrosserung rechts gemeinsam mit Kameraden der I Torpedo Division in Kiel Wik September 1914Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er Mitte Juli 1914 wieder zur Marine eingezogen diesmal als Verwaltungsschreiber in der I Werftdivision Kiel Wik 1 3 Anfang 1915 wurde er als Maschinenbauer zur Kieler Germaniawerft abkommandiert Dort wurde er nach ein paar Monaten zum Betriebsobmann des Deutschen Metallarbeiter Verbandes fur die Werft gewahlt 3 Mitte Mai 1916 spitzte sich generell die Kriegssituation und auch die Nahrungsmittelversorgung in Kiel zu Am 14 Juni kam es bei der Verteilung der ersten Fruhkartoffeln zu Ubergriffen auf Verkaufsstellen und Lagerhallen Am folgenden Tag traten Teile der Germaniawerft Belegschaft in den Streik 5 Karl Artelt war einer der Streikfuhrer 3 Im Winter verschlechterte sich die Versorgungslage Ende Marz 1917 kam es angesichts einer vorgesehenen Senkung der Brotrationen zu einem Ausstand von 1450 Arbeitern der Howaldtswerke und 4000 Arbeitern der Germaniawerft 5 Artelt gehorte der Streikleitung an 1 Wegen dieser Aktivitaten wurde er verhaftet vor ein ausserordentliches Kriegsgericht gestellt und zu sechs Monaten Festungshaft verurteilt die er in der Festungshaftanstalt Gross Strehlitz in Oberschlesien verbusste 6 nbsp Artelt im April 1917 vor dem ausserordentlichen Kriegsgericht in Kiel Foto verschickt als Ansichtskarte am 2 November 1917 aus der Festungshaftanstalt in Gross Strelitz an seinen Schwager Walter Heinke nach Magdeburg SalbkeMit der Entlassung Mitte Dezember 1917 erhielt er zugleich auch den Marschbefehl zur Strafkompanie des 2 Marine Pionierbataillons nach Flandern 3 Als Artelt gegen ein Flugblatt der Militarzeitung An Flanderns Kuste in dem die streikenden Munitionsarbeiter in Deutschland nach seinen Aussagen aufs schwerste verleumdet wurden protestierte wurde er in eine Nervenheilanstalt in Brugge eingewiesen Doch nach sechswochiger Beobachtung attestierte der Arzt ihm kerngesunde Nerven 3 Bald darauf wurde er per D Zug nach Deutschland zurucktransportiert 2 7 In einem Protokoll der Kieler Marinestation wird Artelt als einer der Haupthetzer einer Versammlung im Gewerkschaftshaus am 12 April 1918 erwahnt Er soll dort noch als Angehoriger der Werftdivision vor zahlreichen Matrosen und Arbeitern gesprochen haben Mitte Mai 1918 schickte er eine Karte aus einem Hamburger Marinelazarett an seine Mutter 8 Es bleibt unklar warum er sich dort aufhielt 9 In Kiel gab es Schwierigkeiten ihn unterzubringen von seinem alten Truppenteil wurde er zur Matrosendivision geschickt wo seine Aufnahme abgelehnt wurde Uber den Hauptmann Ludolf der ihn aus seinem Prozess 1917 kannte wurde er in der Torpedodivision Kasernenanlage in Kiel Wik untergebracht und war dann dort in der Torpedobootsreparaturwerkstatt tatig 2 7 Andere Quellen sprechen falschlich von einer Arbeit in der Torpedowerkstatt Friedrichsort 10 Als Pumpenspezialist fuhrte er dort eine Kolonne zur Marine eingezogener Werftarbeiter 2 7 Von hier aus baute er den im Jahre 1917 zerschlagenen Vertrauensmannerkorper in der Marine wieder auf 3 7 11 Kieler Matrosenaufstand Bearbeiten Zusammen mit Lothar Popp fuhrte er den Kieler Matrosenaufstand im November 1918 an Artelt formulierte erste politische Forderungen darunter die Einfuhrung des allgemeinen gleichen und geheimen Wahlrechts fur beide Geschlechter 12 und grundete am 4 November 1918 den ersten Soldatenrat Er wurde als dessen Reprasentant vom Gouverneur Admiral Wilhelm Souchon zu Verhandlungen gebeten Mit einer grossen roten Fahne am Auto fuhr er von der Wik zur Marinestation Ostsee Artelt sorgte durch personlichen Einsatz dafur dass Truppen die den Aufstand niederschlagen sollten entweder umkehrten oder sich der Bewegung anschlossen Am 10 Dezember 1918 wurde Artelt Nachfolger Lothar Popps als Vorsitzender des Obersten Soldatenrats OSR 13 Popp blieb vermutlich nur pro forma im OSR als politischer Beirat 14 nbsp Irrtumlich Kiel zugeordnet Auf einem Foto des Kieler Stadtarchivs das nach damaliger Uberzeugung die Beerdigungsfeierlichkeiten fur die Revolutionsopfer in Kiel am 10 November 1918 zeigte wurden von verschiedenen Personen Gustav Noske Lothar Popp und auch Karl Artelt erkannt Der Enkel Karl Artelts war sich sicher dass es sich bei seinem Grossvater um die zweite Person von links in der ersten Reihe handeln wurde 15 Im Februar 2015 stellte das Stadtarchiv Kiel nach Hinweis von Matthias Sperwien jedoch fest dass es sich bei diesem beruhmten Foto tatsachlich um den Trauerzug in Berlin zur Beerdigung von Revolutionsopfern am 20 November 1918 handelt Mehr Info unter Kieler Matrosenaufstand Fotografien Bis in den Hitlerkrieg hinein soll am Kasernengebaude der funften Kompanie der I Torpedobootdivision in Kiel Wik eine Plakette aus Bronze angebracht gewesen sein auf der stand Hier brach am 4 November 1918 unter Fuhrung von Karl Artelt die deutsche Revolution aus 2 Trotz der scharfen politischen Gegensatze wurde Artelt auch von Gustav Noske mit Respekt begegnet Noske schrieb in Von Kiel bis Kapp uber ihn er Lothar Popp wurde durch den inaktiven Oberheizer Artelt ersetzt einen personlich anstandigen Mann der jedoch rasch an Einfluss verlor als er versuchte spartakistische Ideen zu propagieren Artelt schied am 6 Januar 1919 aus dem Obersten Soldatenrat aus 16 Die Machtverhaltnisse hatten sich u a durch die Demobilisierung grundlegend verschoben Am 6 Januar 1919 gab der Oberste Soldatenrat gegen den Widerstand von Artelt und Popp sein Einverstandnis zum Aufbau der 1 Marine Brigade auch Eiserne Brigade oder Division genannt die drei Tage spater nach Berlin fuhr um die Regierung gegen linke Krafte zu unterstutzen Dies konnte zum Rucktritt Artelts gefuhrt haben Er wurde gegen Ende Januar 1919 aus der Marine entlassen und verliess Kiel 17 Artelt lieferte spater zwei Begrundungen fur seinen Rucktritt In Briefen Ende der 1950er Jahre schrieb er er sei zuruckgetreten weil er gegen Noskes Widerstand im Soldatenrat nicht habe durchsetzen konnen die auszuliefernde Kriegsflotte nach Leningrad statt nach Scapa Flow zu schicken 18 Dies passt jedoch mit dem Zeitpunkt seines Rucktritts 6 Januar 1919 nicht zusammen Die Flotte verliess Kiel bereits am 18 November und Noske fuhr am 27 Dezember zuruck nach Berlin In einem 1960 verfassten Kurzlebenslauf begrundete er dagegen seinen Rucktritt damit dass Noske seine Forderung nach Aufbau einer schlagkraftigen Roten Truppe hintertrieb 3 Doch tatsachlich hatte sich der Soldatenrat Ende Dezember 1918 gegenuber Noske mit dem Aufbau einer revolutionaren Sicherheitstruppe durchsetzen konnen 19 Es war vermutlich fur Artelt angesichts der Konflikte in Berlin unvorstellbar dass unter seinem Vorsitz es der Kieler Oberste Soldatenrat erlaubte eine Truppe nach Berlin zur Unterstutzung der Regierung zu schicken Magdeburg Bearbeiten nbsp Alt Salbke 93 hier fand Karl Artelt bei einer befreundeten Familie vorubergehend Unterkunft Aufnahme 2010Er kehrte daraufhin nach Magdeburg zuruck und fand bei einer befreundeten Familie in Alt Salbke 93 Unterkunft 20 Dort gehorte er zu den Grundungsmitgliedern der KPD Mitte Februar 1919 3 und wurde im Marz desselben Jahres in den Arbeiterrat gewahlt Er beteiligte sich an den Kampfen zur Errichtung der Raterepublik und gegen das Freikorps Maercker 3 21 und sprach vom Balkon des Regierungsgebaudes am Domplatz zu den Streikenden 8 Nach den Kampfen tauchte er zunachst unter falschem Namen in Nebra an der Unstrut unter 1 Als Sekretar der KPD im Unterbezirk Merseburg Querfurt leitete er 1920 die Kampfe zur Abwehr des Kapp Putsches Im Jahr 1921 beteiligte er sich an den Marzkampfen in Mitteldeutschland Er wurde in Haft genommen und erst am 22 August 1921 aus dem Gefangnis Naumburg entlassen 3 Als Parteisekretar in Dusseldorf Mors wurde er von der belgischen Besatzungsbehorde verhaftet und wegen politischer Umtriebe gegen die Besatzungsmacht vor einem ausserordentlichen Kriegsgericht in Aachen angeklagt Er kam in das Internierungslager Rhein Dahlen Von der interalliierten Kommission wurde er dann an den Oberreichsanwalt ausgeliefert 3 In den folgenden Jahren war er Bezirkssekretar der Kommunistischen Partei in Bielefeld und Kassel 1 Im Jahr 1924 im Alter von nunmehr 34 Jahren wurde er Betriebsratsvorsitzender der Firma Schneider in Nebra Wegen Lohnforderungen bei denen die Arbeitsgerichte Naumburg Jena und Berlin der Belegschaft Recht gaben wurde der Betrieb geschlossen Bei der spateren Neueroffnung wurde der Betriebsrat nicht wieder eingestellt 3 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Mitte der 1920er Jahre wurde er Handelsvertreter machte sich bald darauf selbststandig und arbeitete bis Ende 1943 als unabhangiger Kaufmann in Nebra 3 Artelt wurde 1933 verhaftet und sollte inhaftiert werden Aber als der leitende Offizier ihn als ehemaligen Marinekameraden erkannte wurde dies nicht durchgefuhrt Er musste sich kunftig taglich 12 Uhr bei der Polizei melden und durfte Nebra nicht verlassen In gewissen Zeitabstanden wurde er auch verhaftet und verhort aber wieder freigelassen Ende 1943 wurde er zur Arbeit im Mineralolwerk Lutzkendorf kriegsdienstverpflichtet 22 Dort stand er wiederum unter Gestapo Aufsicht 3 Nach 1945 Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehorte Artelt zu den Initiatoren der Vereinigung von KPD und SPD zur SED im Landkreis Querfurt und wurde dort als 1 Kreissekretar eingesetzt 3 Von 1948 bis 1949 war er Kreistagsvorsitzender und wurde dann 1 Kreissekretar der Volkskongressbewegung der spateren Nationalen Front 3 Im November 1948 sprach Artelt mit Genehmigung der sowjetischen und englischen Besatzungsbehorden nach seinen Aussagen auf sieben Grosskundgebungen in Kiel und Umgebung aus Anlass der 30 Jahrfeier des Kieler Matrosenaufstandes 3 Das kommunistische Norddeutsche Echo berichtete allerdings nur von einer Rede Artelts an der Gedenkstatte auf dem Parkfriedhof Eichhof und brachte eine Ankundigung einer 30 Jahr Feier der Novemberrevolution am 9 November 1948 in der Aula der PH auf der der 1 Vorsitzende des Arbeiter und Soldatenrats in Kiel 1918 Karl Artelt sprechen wurde In den 1960 70er Jahren referierte er in Betrieben und Schulen uber seine Vergangenheit 1 Er wurde in Veroffentlichungen als der rote Admiral bezeichnet 23 Artelt war mit Marie Artelt geborene Neumann verheiratet Seine Ehefrau verstarb 84 jahrig am 1 Oktober 1979 24 Ab Mitte 1980 bis zu seinem Tod am 28 September 1981 lebte er im Seniorenheim Clara Zetkin in Halle Saale 1 Im Juni 2012 wurde seine Grabstatte auf dem Friedhof in Nebra durch Beschluss des Gemeinderats in ein Ehrengrab umgewandelt 25 Auszeichnungen BearbeitenIn der Zeit der DDR erhielt Karl Artelt diverse Auszeichnungen So erhielt er die Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold Daruber hinaus war er Trager der Medaille Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 26 Publikationen BearbeitenLothar Popp unter Mitarbeit von Karl Artelt Ursprung und Entwicklung der November Revolution 1918 Wie die deutsche Republik entstand Kiel Behrens 1919 Reprint als Sonderveroffentlichung 15 der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Kiel 1983 Mit der roten Fahne zum Vizeadmiral Souchon In Vorwarts und nicht vergessen Erlebnisberichte aktiver Teilnehmer der Novemberrevolution 1918 1919 Institut fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED Dietz Verlag Berlin 1958 Literatur BearbeitenKarl Artelt junior Artelt Karl In Guido Heinrich Gunter Schandera Hrsg Magdeburger Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Biographisches Lexikon fur die Landeshauptstadt Magdeburg und die Landkreise Bordekreis Jerichower Land Ohrekreis und Schonebeck Scriptum Magdeburg 2002 ISBN 3 933046 49 1 Peter Kast Der Rote Admiral von Kiel Leben und Kampf eines revolutionaren Arbeiters Berlin Ost 1958 Festschrift zum 40 Jahrestag der Novemberrevolution Hrsg von der SED Bezirksleitung Magdeburg Im Feuer geboren Zum Kampf der KPD im Bezirk Magdeburg Anhalt In Beitrage zur Geschichte der Stadt und des Bezirkes Magdeburg Hrsg von der SED Bezirksleitung Magdeburg 1978 Quellensammlung zur Geschichte der Arbeiterbewegung im Bezirk Magdeburg Teil II 1917 45 Erinnerungsbericht Karl Artelts SAPMO Bundesarchiv Sign SGY 30 0022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Artelt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Artelt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karl Artelt im Magdeburger Biographischen Lexikon Bericht Artelts uber die Vorgange in Kiel und Lebenslauf Informationen uber den Salbker Einwohner Karl ArteltEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f g h i j k Lebenslaufe erstellt vom Enkel Karl Artelt ein Exemplar unveroffentlicht das andere siehe Webseite der Uni Magdeburg https mbl ub ovgu de Biografien 0264 htm a b c d e f Peter Kast Der Rote Admiral von Kiel Verlag des Ministeriums fur nationale Verteidigung Berlin 1958 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Karl Artelt selbst geschriebener Lebenslauf 1960 unveroffentlicht im Familienbesitz Karl Artelt Enkel In der Broschure von Peter Kast Der Rote Admiral von Kiel Berlin 1958 wird auf Seite 5 angegeben Artelt ware Pumpenmeister gewesen dies war jedoch ein Deckoffizierdienstgrad wahrend Artelt einen Mannschaftsdienstgrad hatte a b Dirk Dahnhardt Revolution in Kiel Wachholtz Verlag 1978 S 37 40 56 71 136 137 Gegen die Militardiktatur Reichstagsrede des Abgeordneten Dittmann am 11 Oktober 1917 Nach dem amtlichen Stenogramm in Zwei Reichstagsreden Oktober 1917 a b c d Karl Artelt Mit der roten Fahne zum Vizeadmiral Souchon In Vorwarts und nicht vergessen Erlebnisberichte aktiver Teilnehmer der Novemberrevolution 1918 1919 Dietz Verlag Berlin 1958 S 88 100 a b Klaus Kuhl Gesprache mit dem Enkel Karl Artelt 2010 unveroffentlicht In den Unterlagen des Stabschefs in der Marinestation der Ostsee Kusel Bundesarchiv RM 8 1027 Bl 41 findet sich ein Memo in dem es heisst Es liegt die Gefahr vor dass die grosse Verhetzung die augenblicklich unter den hiesigen Kieler Arbeitern um sich greift sich bei den nahen Beziehungen der Arbeiter zu unseren Leuten der Marine sich auf letztere ubertragt So ist ein Haupthetzer unter den Arbeitern der Germania Werft Artelt mit Namen ein zur I W D I Werftdivision gehorender Mann Durch einen Bericht des Militarpolizeimeisters uber eine vom sozialdemokratischen Verein Gross Kiel abgehaltene Versammlung im Gewerkschaftshaus am 12 April in der sich Artelt durch Hetzreden besonders hervorgetan hat haben sich nicht weniger als 25 30 Maate und Obermaate in Uniform beteiligt die sich durch Zurufe fur die sozialdemokratische Minderheit unangenehm bemerkbar machten Es ist leider nicht gelungen die Namen festzustellen Gegen solche Leute ist die ganze Strenge des Gesetzes in Anwendung zu bringen Derartige Leute mussen nach ihrer Bestrafung beschleunigt aus Kiel durch entsprechende Kommandierung an die Front entfernt werden Der Enkel in Magdeburg bestatigte dass sein Grossvater im Folgemonat am 5 Mai 1918 eine Karte aus einem Hamburger Marinelazarett an seine Mutter geschickt habe Auf der Vorderseite ist ein Foto das Karl Artelt Mutzenband I Werftdivision zusammen mit zwei Kameraden in Uniform mit Schirmmutzen zeigt Dahinter kann man bluhende Busche erkennen Auf der Ruckseite schreibt er Liebe Mama herzliche Gluckwunsche zum Geburtstag sendet dir dein Karl Die Karte ist gestempelt am 5 V Mai 1918 Der Enkel hat auch keine Erklarung dafur warum sich sein Grossvater nachdem er offenbar schon in Kiel angekommen war im Lazarett in Hamburg aufhielt Er vermutet es konnte wegen seiner Augen gewesen sein Er hatte von klein auf Augenprobleme man kann auch auf den ublichen Fotos erkennen dass er einen Kneifer trug Nach Dirk Dahnhardt Revolution in Kiel S 56 arbeitete Artelt in der Torpedowerkstatt Friedrichsort Hier ist Dahnhardt offenbar ein Ubertragungsfehler unterlaufen In den Quellen auf die er sich bezieht und in dem Bericht im Bundesarchiv s u wird eindeutig von der Torpedobootsreparaturwerkstatt oder werft in Kiel Wik gesprochen Robert Rosentreter Blaujacken im Novembersturm S 32 scheint diese Information einfach ubernommen zu haben obwohl er sich auf Aussagen Artelts von 1960 bezieht Auch Hermann Knufken berichtet in Von Kiel bis Leningrad Verlag BasisDruck Berlin 2008 von einem Neuaufbau des Vertrauensleutekorpers in der Marine S 32 ff Dahnhardt Revolution S 71 Dahnhardt Revolution S 136 f Republik Organ der USPD fur die Provinz Schleswig Holstein 11 Dezember 1918 Bevor das Foto 2015 eindeutig Berlin und nicht Kiel zugeordnet wurde war sich der Enkel Karl Artelts sicher dass es sich bei seinem Grossvater um die zweite Person von links in der ersten Reihe handelt Damalige Informationen von Karl Artelt Enkel Bei dem Marineangehorigen dritter von rechts mit Mantel und Sabel handelt es sich um meinen Grossvater Er war klein bzw vielleicht auch mittelgross Anlasslich des 50 Jahrestages des Kieler Matrosenaufstandes wurde ich damals Student am Institut fur Literatur Johannes R Becher in Leipzig gebeten zwei ganzseitige Wochenendbeitrage uber dieses historische Ereignis fur die Magdeburger Volksstimme zu schreiben Da kamen naturlich auch sogenannte Nebensachlichkeiten zur Sprache Deshalb erinnere ich mich sehr genau dass er mir u a sagte dass er wahrend des Aufstandes mit einer Pistole 08 bewaffnet war da er mit einem Gewehr nie so richtig klargekommen sei Er hatte ein angeborenes Augenleiden Da er 1945 von der sowjetischen Militaradministration als I Kreis Sekretar der KPD auch eine Pistole 08 erhielt haben wir beide uns spater einmal uber die merkwurdige Ubereinstimmung unterhalten Der Mariner in der Mitte der von anderen als Karl Artelt identifiziert wurde kommt nicht in Frage Diejenigen die noch Zweifel haben sollten einmal den Artelt auf der Gneisenau 1912 und den mit Mantel sechs Jahre alter durch Kiel marschierend vergleichen Mit ca drei Jahren habe ich das Gesicht meines Grossvaters bewusst wahrgenommen und war insgesamt 39 Jahre mit ihm eng verbunden Zehn Jahre mit in seinem Haus gewohnt acht Jahre in der Nahe seines Wohnortes Nebra gelebt und an den Wochenenden bei ihm gewesen Spater von Magdeburg aus ihn sehr haufig besucht Lange Gesprache mit ihm gefuhrt auch uber Politik und Geschichte Eine kleine Episode Als 1 Kreissekretar der KPD besass er 1945 eine Pistole 08 Sie lag manchmal in der Kuche auf einem Stuhl und wenn ich sie neugierig beaugte sagte Oma Heiss nicht anfassen Spatere Jahre darauf angesprochen sagte er zu mir So eine hatte ich auch in Kiel Kein Gewehr Ein Gewehr hatte ich nur 1914 Da war er Schreiber Rekrut I Werftdivision Kiel Wik August bis Dezember 1914 Dahnhardt gibt als Zeitpunkt des Rucktritts den 5 Januar an Dahnhardt Revolution S 137 dies war jedoch ein Sonntag Er weist auf die Unterzeichnung der Stations und Gouverneurstagesbefehle hin Vom 6 Januar an wurden diese nicht mehr von Artelt unterzeichnet Damit durfte dieser Tag der wahrscheinlichere Rucktrittstermin gewesen sein Kieler Zeitung vom 3 Februar 1919 Abendausgabe Karl Artelt Zwei Briefe an das Institut fur Marxismus Leninismus beim Zentralkomitee der SED Abteilung Geschichte der Partei und der deutschen Arbeiterbewegung Nebra 5 Dezember 1956 und 15 Dezember 1957 SAPMO Bundesarchiv Sign SGY 30 0022 Bl 3 17 hier Bl 12 f und 15 Wolfram Wette Gustav Noske Eine politische Biographie Dusseldorf 1987 S 233 Nach einer Polizei Karthotek vom 17 Dezember 1919 Radikale in der Provinz Sachsen Dissertation Martin Gohlke Die Rate in der Revolution von 1918 19 in Magdeburg 1999 VI 289 Bl Universitat Oldenburg Zuganglich unter http docserver bis uni oldenburg de publikationen dissertation 2000 gohrae99 gohrae99 html Siehe auch Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 3 Sachsenhausen Buchenwald C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 52963 1 S 511 Online Maik Hattenhorst Magdeburg 1933 Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2010 ISBN 978 3 89812 775 2 Seite 30 Todesanzeige fur Marie Artelt im Neuen Deutschland vom 5 Oktober 1979 Seite 8 Memento des Originals vom 27 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot zefys staatsbibliothek berlin de Dieter Jager Ratsbeschluss Ruhestatte von Karl Artelt ist nun Ehrengrab In Mitteldeutsche Zeitung 2 Juni 2012 Todesanzeige im Neuen Deutschland vom 10 11 Oktober 1981 Seite 8 Memento des Originals vom 8 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot zefys staatsbibliothek berlin deNormdaten Person GND 1033282529 lobid OGND AKS LCCN nr95024385 VIAF 67007729 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Artelt KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Revolutionar und PolitikerGEBURTSDATUM 31 Dezember 1890GEBURTSORT SalbkeSTERBEDATUM 28 September 1981STERBEORT Halle an der Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Artelt amp oldid 229298899