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Die Suddeutschen Monatshefte waren eine von 1904 bis 1936 in Munchen erscheinende Kulturzeitschrift Ziel der Zeitschrift war es die geistig kulturelle Bedeutung Suddeutschlands im Kaiserreich bzw in der Weimarer Republik hervorzuheben War die Zeitschrift in ihrer Anfangsphase noch liberal so wandelte sie sich nach dem verloren gegangenen Ersten Weltkrieg zu einem nationalkonservativen 1 Medium Suddeutsche Monatshefte Juni 1921 August Gallingers Publikation Gegenrechnung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kaiserreich 1 2 Weimarer Republik 1 3 Nationalsozialismus 2 Auflage 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKaiserreich Bearbeiten Die Suddeutschen Monatshefte wurden als Ausdruck eines suddeutschen Kulturpatriotismus 1904 in Munchen gegrundet u a von Wilhelm Weigand und dabei von zahlreichen Personlichkeiten unterstutzt z B Josef Ruederer Friedrich Naumann Unter dem leitenden Redakteur Paul Nikolaus Cossmann wechselte die Zeitschrift von einem liberalen Profil zu einer nationalkonservativen Ausrichtung Fur die Monatshefte schrieben zahlreiche bayerische Autoren unter anderem Josef Hofmiller und Karl Alexander von Muller Auf der Titelseite war 1905 die Mitwirkung von Hofmiller Friedrich Naumann Hans Pfitzner und Hans Thoma verzeichnet Wahrend des Ersten Weltkriegs baute Cossmann die Zeitschrift zu einem fuhrenden Organ des militanten Nationalismus aus Er unterstutzte kriegstreibenden Krafte um Alfred von Tirpitz und Erich Ludendorff und bekampfte die gemassigten Krafte in Politik und Militar so auch den Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg 2 Weimarer Republik Bearbeiten Der verlorene Erste Weltkrieg der Verlust der Monarchie und die Munchner Raterepublik verstarkten die nationalistische Ausrichtung der Monatshefte noch Themen waren insbesondere der als ungerecht empfundene Versailler Vertrag und die Kriegsschuldluge 1924 verbreitete die Zeitschrift die sogenannte Dolchstosslegende wofur sich der Redakteur Cossmann in mehreren Prozessen vor Gericht verteidigen musste Nationalsozialismus Bearbeiten Die Zeitschrift fuhr einen starken Rechtskurs der sich gegen die Republik richtete Aber Cossmann bekampfte auch entschieden den aufkommenden Nationalsozialismus Der haufig in den Monatsheften schreibende monarchistische Journalist Erwein von Aretin hatte Adolf Hitler bereits 1923 in den Suddeutschen Monatsheften kritisiert Gegen Ende der 1920er Jahre befurwortete die Zeitschrift den Monarchismus Sie wurde als Alternative fur den drohenden Nationalsozialismus propagiert Die Januarausgabe des Jahres 1933 wurde Konig Rupprecht betitelt Rupprecht war der bayerische Kronprinz den Cossmann und seine Freunde anscheinend geeignet fur die Rolle eines Konigs hielten Cossman galt bei den Nationalsozialisten als besonders bosartiger judischer Gegner 3 Cossmann und Aretin wurden im April 1933 verhaftet Cossmann wurde als Herausgeber abgesetzt und die Zeitschrift gleichgeschaltet Cossmann wurde erst uber ein Jahr spater freigelassen 1938 wurde er erneut verhaftet und kam 1942 im KZ Theresienstadt zu Tode Als neuer nationalsozialistischer Herausgeber wurde Leo Friedrich Hausleiter eingesetzt Schriftleiter wurde der schon seit 1924 als eher unpolitischer Redakteur amtierende Arthur Hubscher Die Suddeutschen Monatshefte versuchten als eher unpolitische Zeitschrift zu uberleben Doch das war kaum moglich So trug beispielsweise die Mainummer 1934 den Titel Deutsche Rassenpolitik und enthielt unter anderem ein Vorwort des SS Funktionars Horst Rechenbach und einen Beitrag des NS Rassenkundlers und in der Zeitschrift Volk und Rasse publizierenden Hein Schroder mit dem Titel Rassisches Denken in neuen Staat 1936 wurde die Zeitschrift Suddeutsche Monatshefte eingestellt Auflage BearbeitenVor Beginn des Ersten Weltkriegs betrug die Auflagenhohe ca 3500 Wahrend des Kriegs und in der Nachkriegszeit betrug die Auflage zeitweise 100 000 Stuck ging aber im Verlauf der 1920er Jahre wieder stark zuruck Literatur BearbeitenJens Flemming Gegen die intellektualistische Zersetzung der alten moralischen Werte Die Suddeutschen Monatshefte zwischen Krieg und Nationalsozialismus in Michel Grunewald Hg Le milieu intellectuel conservateur en Allemagne sa presse et ses reseaux Convergences 27 Bern 2003 165 201 Hans Christof Kraus Kulturkonservatismus und Dolchstosslegende Die Suddeutschen Monatshefte 1904 1936 in Ders Hg Konservative Zeitschriften zwischen Kaiserreich und Diktatur Duncker und Humblot Berlin 2003 ISBN 978 3 428 11037 7 S 13 43 Hans Christof Kraus in Suddeutsche Monatshefte in Historisches Lexikon Bayerns 28 November 2011 Wolfram Selig Paul Nikolaus Cossmann und die suddeutschen Monatshefte von 1914 1918 Ein Beitrag zur Geschichte der nationalen Publizistik im Ersten Weltkrieg Dialogos 3 Osnabruck 1967 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource pdf Verzeichnis Quellen und Volltexte Digitalisat bei archive org 1905 2 Band 1908 1 Band dort falscher Titel 1904 Einzelnachweise Bearbeiten Nach Kraus 2003 S 41 war die politische Haltung der Monatshefte uberhaupt in mancher Hinsicht reprasentativ fur das Verhalten nationalkonservativer Kreise der Weimarer Republik Hans Christoph Kraus in Historisches Lexikon Bayerns s Literatur Hans Christof Kraus Kulturkonservatismus und Dolchstosslegende Die Suddeutschen Monatshefte 1904 1936 in Ders Hg Konservative Zeitschriften zwischen Kaiserreich und Diktatur Berlin 2003 S 19 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Suddeutsche Monatshefte amp oldid 213476805