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Kurt Assmann 13 Juli 1883 in Naumburg Saale 26 Juli 1962 in Bad Homburg vor der Hohe war ein deutscher Vizeadmiral sowie Archivar und Verfasser zahlreicher Schriften Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kaiserliche Marine 1 2 Reichsmarine 1 3 Kriegsmarine 1 4 Nach Kriegsende 2 Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKaiserliche Marine Bearbeiten Assmann trat am 10 April 1901 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein und absolvierte seine Grundausbildung auf der Kreuzerfregatte Charlotte Anschliessend kam er an die Marineschule und wurde dort am 22 April 1902 zum Fahnrich zur See ernannt Vom 1 Oktober 1903 bis zum 11 Marz 1905 diente Assmann auf dem Linienschiff Kaiser Karl der Grosse dort wurde er am 29 September 1904 zum Leutnant zur See befordert Am 12 Marz 1905 reiste Assmann nach Panama um auf dem Kleinen Kreuzer Falke seinen Dienst als Wachoffizier anzutreten Am 30 Marz 1906 wurde er zum Oberleutnant zur See befordert Nach der Ruckkehr des Schiffes in die Heimat erfolgte Assmanns erneute Versetzung auf die Kaiser Karl der Grosse Von Mitte bis Ende September 1909 war er zur Verfugung der I Matrosen Division gestellt Danach diente er bis 30 September 1913 in der Minenversuchskommission zunachst als Assistent spater als Referent Am 13 Mai 1911 wurde er zum Kapitanleutnant befordert Vom 30 September bis zum 7 Dezember 1911 fungierte er in Vertretung als Kommandant des Minenkreuzers Nautilus Vom 1 Oktober 1913 bis 30 Juni 1914 absolvierte Assmann den I Lehrgang an der Marineakademie in Kiel Den Juli 1914 verbrachte er zur Weiterbildung auf dem Grosslinienschiff Ostfriesland und mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er Kommandant des Hilfsstreuminendampfers A des ehemaligen Seebaderschiffs Odin Am 26 Oktober 1914 wurde Assmann Chef der Minenkompanie im Marinekorps Flandern Am 16 Juni 1915 wurde er Chef der Torpedobootsflottille Flandern die er bis Kriegsende kommandierte Fur seine Leistungen wahrend des Krieges war Assmann mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes dem Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern dem Ritterkreuz II Klasse des Ordens vom Zahringer Lowen mit Eichenlaub und Schwertern dem Hamburger Hanseatenkreuz und dem Friedrich August Kreuz II und I Klasse sowie dem Reussischen Ehrenkreuz III Klasse mit Krone und Schwertern ausgezeichnet worden 1 Reichsmarine Bearbeiten Am 7 November 1918 wurde Assmann als Dezernent in das Reichsmarineamt versetzt und blieb nach der Umbenennung in Admiralitat sowie spater in Marineleitung dort tatig Am 21 Januar 1920 wurde er Korvettenkapitan Vom 28 September 1923 bis 15 Juli 1925 war er Erster Offizier auf dem alten Linienschiff Hannover Anschliessend wurde er Dezernent in der Flottenabteilung der Marineleitung Am 1 November 1925 wurde er zum Fregattenkapitan befordert Am 13 Marz 1927 folgte die Ernennung zum Chef der Flottenabteilung sowie am 1 Marz 1928 die Beforderung zum Kapitan zur See Vom 23 September 1929 bis zum 23 September 1932 war er Kommandant des Linienschiffes Schlesien Er ubergab 1932 das Schiff an seinen Nachfolger Wilhelm Canaris der bereits unter seinem Kommando als Erster Offizier fungierte Anschliessend wurde er zur Verfugung des Chefs der Marineleitung gestellt und am 1 Oktober 1932 zum Konteradmiral befordert Am 31 Dezember 1932 erfolgte seine Verabschiedung aus der Marine Er ubernahm am 1 April 1933 zunachst als Zivilangestellter die Leitung des Marinearchivs innerhalb der Marineleitung Im Oktober 1933 erhielt er den Status eines L Offiziers und im Marz 1935 denjenigen eines E Offiziers Kriegsmarine Bearbeiten Assmann blieb nach der Umbenennung des Archivs in Kriegswissenschaftliche Abteilung am 22 Januar 1936 mit deren Leitung betraut Am 25 Januar 1937 wurde ihm der Charakter als Vizeadmiral verliehen Schliesslich erhielt er mit seiner Reaktivierung am 1 Januar 1941 das Patent als Vizeadmiral Sein Neffe war der im OKW als Referent beschaftigte und spater auf dem Schlachtschiff Tirpitz tatige Heinz Assmann Am 29 Juni 1943 wurde Assmann zur Verfugung des Oberbefehlshabers des Marineoberkommandos Ost gestellt und am folgenden Tag endgultig in den Ruhestand verabschiedet Am 5 Juli erhielt Assmann den Auftrag eine Ubersicht der Beitrage der Seekriegsleitung zur Planung der Kriegsfuhrung zusammenzustellen und anzulegen 2 In seinen Recherchen hielt er die Skepsis Erich Raeders gegenuber Hitlers Angriffsplanen hinsichtlich der Sowjetunion Unternehmen Barbarossa fest Nach Kriegsende Bearbeiten Wahrend der Nurnberger Prozesse war Kurt Assmann da er mit dem Aktenmaterial des ehemaligen Marinearchivs hervorragend vertraut war dem Verteidiger Otto Kranzbuhler und seinem Assistenten Hans Meckel bei der Suche nach entlastendem Material fur die Verteidigung von Karl Donitz behilflich 3 Nach Kriegsende wurde Assmanns Schrift Wandlungen der Seekriegfuhrung in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 4 In der Bundesrepublik war Assmann unter anderem als eine Art Wiedererwecker der These bekannt geworden dass Hitler mit seinem Angriff auf die Sowjetunion 1941 einem Krieg Stalins zuvorgekommen sei der Praventivkriegsthese mit dem Dritten Reich befassen sehr umstritten ist Der Historiker Jurgen Forster berichtete im Jahre 2000 in dem Buch Praventivkrieg Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion wie Assmann in seinem Buch Deutsche Schicksalsjahre 1950 die These von dem Praventivkrieg in die Bundesrepublik transportierte Assmann sei durch eine Rede Hitlers am 14 Juni 1941 vor der Seekriegsleitung uber die Notwendigkeit eines Praventivkrieges gegen die UdSSR so sehr uberzeugt worden dass er das Gehorte 1950 in einem Buch als Beweis fur die Triftigkeit dieser These mit folgenden Worten anfuhrte 5 Die Ausfuhrungen waren so durchschlagend und beweiskraftig dass nach dem Vortrag keiner der anwesenden Mitglieder der Seekriegsleitung an der unbedingten Notwendigkeit des Feldzuges als eines Praventivkrieges mehr gezweifelt hat Auch der erbitterteste Nazigegner wird jetzt 1950 nicht mehr bestreiten das Adolf Hitler auf lange Sicht gesehen die Situation richtig beurteilt hat 1950 veroffentlichte Assmann das oben erwahnte Buch Deutsche Schicksalsjahre 6 Auch andere Thesen des Buches waren umstritten 7 In seinem 1957 veroffentlichten Buch Deutsche Seestrategie in zwei Weltkriegen stellte Assmann die These auf dass Karl Donitz den U Boot Krieg unter grosserer Schonung der ihm unterstellten Einheiten hatte weiter fuhren konnen da zum Binden des Kriegsgegners weniger als die tatsachlich eingesetzten Krafte notwendig gewesen waren Donitz machte sich in einem Schreiben an Gert Buchheit uber diese Ansichten Assmanns lustig 8 Assmann lebte bis zu seinem Tod als Historiker in Oberursel Publikationen BearbeitenOktober 1915 bis Januar 1917 mit Arno Spindler Eberhard von Mantey Mittler amp Sohn Berlin 1934 Tsingtau Deutsch Ostafrika mit Eberhard von Mantey Mittler amp Sohn Berlin 1935 Die Kampfe der Kaiserlichen Marine in den Deutschen Kolonien Mittler amp Sohn Berlin 1935 Der Krieg zur See 1914 1918 Erster Teil Tsingtau Zweiter Teil Deutsch Ostafrika 1935 Band 7 Der Krieg in der Nordsee Textband Vom Sommer 1917 bis zum Kriegsende 1918 mit Gerhard Gross Walther Hubatsch Eberhard von Mantey Mittler Verlag Hamburg Berlin 2006 Gedanken uber die Probleme der deutschen Seekriegfuhrung Mittler amp Sohn Berlin 1939 Wandlungen der Seekriegfuhrung Mittler amp Sohn Berlin 1943 Deutsche Schicksalsjahre Historische Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg und seiner Vorgeschichte Brockhaus Verlag Wiesbaden 1950 Deutsche Seestrategie in zwei Weltkriegen Vowinckel Verlag Heidelberg 1957 Grossadmiral Raeder und der zweite Weltkrieg Kiel 1960 Bilanz des Zweiten Weltkrieges Erkenntnisse und Verpflichtungen fur die Zukunft gemeinsam mit Heinz Guderian Lindenbaum Verlag Beltheim Schnellbach 2019Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1988 ISBN 3 7648 2480 8 S 39 40 Heiko Suhr Wilhelm Canaris Lehrjahre eines Geheimdienstchefs 1905 1934 Wachholtz Verlag Kiel 2000 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Kurt Assmann im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Reichswehrministerium Hrsg Rangliste der Deutschen Reichsmarine Mittler amp Sohn Berlin 1929 S 40 Michael Salewski Die Deutsche Seekriegsleitung 1939 1945 Band I 1935 1941 Bernard amp Graefe Verlag fur Wehrwesen Frankfurt am Main 1970 S 355 Dieter Hartwig Grossadmiral Karl Donitz Legende und Wirklichkeit Ferdinand Schoningh Paderborn u a 2010 ISBN 978 3 506 77027 1 S 42 http www polunbi de bibliothek 1946 nslit html Jurgen Forster Resumee In Bianka Pietrow Ennker Hrsg Praventivkrieg Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion Fischer TB Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 596 14497 3 S 209f Kurt Assmann Deutsche Schicksalsjahre Historische Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg und seiner Vorgeschichte Brockhaus Verlag Wiesbaden 1950 Buchrezension des Spiegel 27 1953 hier 1 Abruf gepruft am 14 Dezember 2014 Dieter Hartwig Grossadmiral Karl Donitz Legende und Wirklichkeit Ferdinand Schoningh Paderborn u a 2010 ISBN 978 3 506 77027 1 S 141 Normdaten Person GND 10463362X lobid OGND AKS LCCN no2010008621 VIAF 20119247 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Assmann KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Vizeadmiral im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 13 Juli 1883GEBURTSORT Naumburg Saale STERBEDATUM 26 Juli 1962STERBEORT Bad Homburg vor der Hohe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Assmann amp oldid 238700138