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Eberhard Friedrich Wilhelm von Mantey 15 August 1869 in Hersfeld 7 Dezember 1940 in Berlin war ein deutscher Vizeadmiral und von 1916 bis 1933 Leiter des Marinearchivs sowie Marinehistoriker und Verfasser zahlreicher Bucher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Militarkarriere 2 Werke Auswahl 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Er war der Sohn des spateren preussischen Generals der Infanterie Eberhard von Mantey 1835 1902 und dessen Ehefrau Elisabeth geborene Cranz 1845 1926 Sein Vater war 1875 in den erblichen preussischen Adelsstand erhoben worden Der spatere Generalmajor Friedrich von Mantey 1872 1953 war sein Bruder 1 Mantey hatte sich 1901 in Kiel mit Lisbeth von Koester 1881 1959 verheiratet Sie war die Tochter des spateren Grossadmirals Hans von Koester Aus der Ehe gingen zwei Sohne einer davon der spatere Kapitan zur See der Bundesmarine Helmut von Mantey und eine Tochter hervor Militarkarriere Bearbeiten Er trat am 15 April 1887 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein und absolvierte seine Grundausbildung auf dem Schulschiff Niobe Nach dem Besuch der Marineschule vom 1 Oktober 1887 bis 17 April 1888 erfolgte seine Versetzung auf das Schulschiff Gneisenau sowie seine Ernennung zum Seekadett am 19 April 1888 Anschliessend kam Mantey auf den Kleinen Kreuzer Irene ab 26 April 1890 auf die Panzerfregatte Kaiser und schliesslich am 16 September 1890 als Unterleutnant zur See seit 23 Mai 1890 wieder an die Marineschule kommandiert Dort verblieb er nur kurze Zeit und kam zur weiteren Ausbildung vom 1 Oktober bis 30 November 1891 auf das Artillerieschulschiff Mars Ab 1 Dezember 1891 wurde Mantey als Kompanieoffizier bei der II Torpedo Abteilung eingesetzt Es folgte eine Auslandskommandierung als Wachoffizier auf der Kreuzerkorvette Alexandrine bis 29 April 1894 und seine dortige Beforderung zum Leutnant zur See am 10 April 1893 Nach der Ruckkehr nach Deutschland wurde er vom 21 Mai bis 26 Juni 1894 zur Verfugung des Chefs der Marinestation der Nordsee gestellt und bis 2 Oktober auf den Kleinen Kreuzer Gefion kommandiert Anschliessend wurde Mantey der II Torpedo Abteilung als Kompanieoffizier und Adjutant zugeteilt und zeitgleich vom 7 Juli bis 21 September 1896 mit der Fuhrung des Torpedobootes S 73 beauftragt Vom 1 Oktober bis 29 November 1896 stand er erneut zur Verfugung des Chefs der Marinestation und wurde im Anschluss daran als Lehrer auf dem Torpedoschulschiff Blucher eingesetzt Wahrend dieser Zeit entwickelte Mantey einen Plan wie seiner Ansicht nach die Vereinigten Staaten von Nordamerika durch einen schnellen Militarschlag zu einem Vertrag gezwungen werden konnten der Deutschland freie Hand im Pazifik und Atlantik verschaffte sollte 2 Am 1 Oktober 1898 erfolgte seine Versetzung als Wachoffizier auf das Linienschiff Worth sowie seine Beforderung zum Oberleutnant zur See am 1 Januar 1899 Dort verblieb er bis zum 30 September 1899 wurde kurzzeitig an die Marine Akademie versetzt am 9 April zum Kapitanleutnant befordert und am 22 April 1900 zum Kommandanten des Torpedobootes S 91 ernannt Auf der Hohenzollern wurde Mantey vom 1 Oktober 1900 bis 7 Oktober 1902 als Wachoffizier eingesetzt bevor er Artillerie und Navigationsoffizier auf dem Panzerschiff Wurttemberg wurde Am 30 September 1903 nahm er seinen Dienst als Admiralstabsoffizier zunachst beim Admiral des I Geschwaders und ab 1 Oktober 1904 bis 21 September 1905 in gleicher Funktion beim Admiral des II Geschwaders auf Die kommenden drei Jahre verbrachte Korvettenkapitan Mantey seit 21 Marz 1905 vom 22 September 1905 bis 29 September 1908 als 1 Adjutant der Inspektion des Torpedowesens bevor er als Kommandant den Kleinen Kreuzer Blitz ubernahm Anschliessend erfolgte seine Versetzung auf das Spezialschiff Vulkan in gleicher Funktion am 1 Oktober 1909 sowie seine Beforderung zum Fregattenkapitan am 16 Oktober 1909 Nach seiner Abberufung am 26 Februar 1910 wurde er bis zum 9 April 1911 zur Verfugung des Chefs der Marinestation Ostsee gestellt Mit seiner Beforderung zum Kapitan zur See am 10 April 1911 erfolgte die Verwendung als Lehrer an der Marine Akademie und das zeitgleiche Kommando uber das Linienschiff Mecklenburg vom 14 August bis 28 September 1912 Am 23 Juni 1914 erhielt er die Ernennung zum Kommandanten des Linienschiffes Wittelsbach das nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs in der Ostsee operierte Mantey gab am 26 Januar 1916 sein Kommando ab und wurde in den Admiralstab der Marine kommandiert Kaiser Wilhelm II verlieh ihm fur seine Verdienste u a den Kronenorden mit Schwertern II Klasse Am 15 Februar 1916 ubernahm Mantey innerhalb des Admiralstabs als Vorstand die Kriegsgeschichtliche Abteilung die spater in Marinearchiv umbenannt wurde Dort erhielt er am 18 September 1918 die Beforderung zum Konteradmiral Am 8 Juni 1919 wurde Mantey zur Disposition gestellt aber als Angestellter mit der Leitung des Instituts fur Marinegeschichte und des Marinearchivs betraut Am 16 September 1920 erhielt er den Charakter als Vizeadmiral In dieser Funktion gab er das mehrbandige Werk Der Krieg zur See 1914 1918 heraus Dabei konzipierte korrigierte und verbesserte er die Bande und stellte jedem Band ein Vorwort voran Ohne der Aufsicht eines zivilen wissenschaftlichen Gremiums zu unterliegen sorgte Mantey dafur dass samtliche Bande ausschliesslich von aktiven oder inaktiven Offizieren bearbeitet wurden 3 Angesichts des schlechten Ansehens der Marine in der Offentlichkeit sollte mit dem Werk die Erinnerung an die Leistungen der Marine im Krieg wachgehalten werden Operationen und Gefechte der deutschen Seestreitkrafte waren detailgetreu zu beschreiben Dabei sollten die Leistungen der Verbandsfuhrer Kommandanten und Besatzungen herausgestellt werden wahrend Unzulanglichkeiten und Fehlern mit Verstandnis zu begegnen waren Die fachlichen und wissenschaftlichen Probleme dieser Konzeption wurden bewusst dem Ziel untergeordnet Berechtigung und Notwendigkeit einer deutschen Flotte zu belegen um die Grundlagen zu ihrem Wiederaufbau zu schaffen 4 Hingegen fuhrte die getrennte Betrachtung der Kriegsschauplatze dazu dass die Wechselwirkungen des Seekriegs gegenuber einzelnen Methoden der Seekriegsfuhrung vernachlassigt wurden 3 Im Auftrag der Marinefuhrung gab Mantey ausserdem populare Werke wie Auf See unbesiegt 1921 oder Unsere Marine im Weltkrieg 1914 1918 heraus welche die Marine in einem positiven Licht erscheinen lassen sollten 5 Auch nach Jahren ausserte er sich allenfalls intern kritisch und verteidigte Tirpitz zunachst nahezu uneingeschrankt gegen dessen Kritiker Die Geschichtsschreibung der Marine so erklarte er sich 1932 gegenuber Georg Alexander von Muller ist komplizierter als der Aussenstehende ahnt Wenn man bei der Wahrheit bleiben will und doch die alte Waffe schonen muss 6 Die Christian Albrechts Universitat zu Kiel verlieh Mantey am 9 Januar 1923 die Ehrendoktorwurde eines Dr phil Im selben Jahr wurde er geschaftsfuhrender Vorsitzender des Deutschen Seevereins Deutscher Flottenverein Erst 1931 trat er von diesem Posten zuruck weil er von seiner beruflichen Tatigkeit im Marinearchiv zu sehr in Anspruch genommen sei 7 Manteys Verabschiedung erfolgte am 31 Marz 1933 Werke Auswahl BearbeitenAls Herausgeber Auf See unbesiegt 30 Einzeldarstellungen aus dem Seekrieg J F Lehmanns Verlag Munchen 1921 Auf See unbesiegt Band 2 Erlebnisse im Seekrieg erzahlt von Mitkampfern J F Lehmanns Verlag Munchen 1922 Das Kreuzergeschwader mit zahlreichen Karten Tabellen und Anlagen Gemeinsam mit Erich Raeder Mittler Verlag Berlin 1922 Die Tatigkeit der kleinen Kreuzer Emden Konigsberg und Karlsruhe Gemeinsam mit Erich Raeder Mittler Verlag Berlin 1923 Die deutschen Hilfskreuzer mit 51 Skizzen Gemeinsam mit Erich Raeder 1937 Als Autor Deutsche Marinegeschichte Mit 16 Tafeln Verlag Offene Worte Charlottenburg 1926 mit Friedrich Christiansen und Carl Christiansen Zwei Kapitane Christiansen 1933 Auszeichnungen BearbeitenRoter Adlerorden II Klasse mit Eichenlaub 8 Preussisches Dienstauszeichnungskreuz 8 Komtur des Sankt Olav Ordens 8 Russischer Orden der Heiligen Anna III Klasse 8 Ritter I Klasse des Schwertordens 8 Ritter I Klasse des Wasaordens 8 Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 2 H O Biblio Verlag Osnabruck 1989 ISBN 3 7648 1499 3 S 432 433 Manfred Kehrig Mantey Eberhard von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 92 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser Justus Perthes Gotha 1907 S 507 f 1910 S 501 Henning Sietz In New York wird die grosste Panik ausbrechen Szenarion zur Eroberung der USA In Die Zeit 20 2002 Online Ausgabe a b Werner Rahn Strategische Optionen und Erfahrungen der deutschen Marinefuhrung 1914 bis 1944 Zu den Chancen und Grenzen einer mitteleuropaischen Kontinentalmacht gegen Seemachte In Werner Rahn Hrsg Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Oldenbourg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 59464 5 S 208 Walter Schwengler Marine und Offentlichkeit 1919 bis 1939 In Werner Rahn Hrsg Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Oldenbourg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 59464 5 S 338 Michael Epkenhans Clio und die Marine In Werner Rahn Hrsg Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Oldenbourg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 59464 5 S 375 Michael Epkenhans Clio und die Marine In Werner Rahn Hrsg Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit Oldenbourg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 59464 5 S 378 f Sebastian Diziol Deutsche werdet Mitglieder des Vaterlandes Der Deutsche Flottenverein 1898 1934 Solivagus Praeteritum Kiel 2015 ISBN 978 3 9817079 0 8 S 539 691 a b c d e f Marinekabinett Hrsg Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine E S Mittler amp Sohn Berlin 1914 S 113 Normdaten Person GND 137927304 lobid OGND AKS LCCN n88277025 NDL 00550799 VIAF 19838776 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mantey Eberhard vonALTERNATIVNAMEN Mantey Eberhard Friedrich Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Vizeadmiral Leiter des MarinearchivsGEBURTSDATUM 15 August 1869GEBURTSORT HersfeldSTERBEDATUM 7 Dezember 1940STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard von Mantey Admiral amp oldid 239113072