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SMS Wittelsbach war das erste von funf Linienschiffen der nach ihr benannten Wittelsbach Klasse der Kaiserlichen Marine Das Schiff lief 1900 bei der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven vom Stapel Es war nach dem deutschen Adelsgeschlecht Wittelsbach benannt SMS Wittelsbach SMS Wittelsbach um 1910 SMS Wittelsbach um 1910SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp LinienschiffKlasse Wittelsbach KlasseBauwerft Kaiserliche Werft WilhelmshavenBaunummer 25Stapellauf 3 Juli 1900Indienststellung 15 Oktober 1902Streichung aus dem Schiffsregister 8 Marz 1921Verbleib 1921 22 in Wilhelmshaven abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 126 8 m Lua 125 2 m KWL Breite 20 8 mTiefgang max 8 04 mVerdrangung Konstruktion 11 774 tMaximal 12 798 t Besatzung 683 MannMaschinenanlageMaschine 6 Thornycroft Dampfkessel und 6 querstehende Zylinderkessel 3 stehende 3 Zylinder VerbunddampfmaschinenMaschinen leistung 15 530 PS 11 kW Hochst geschwindigkeit 18 1 kn 34 km h Propeller 2 dreifluglige O 4 8 mBewaffnung4 24 cm SK L 40 340 Schuss 18 15 cm L 40 Sk 2 520 Schuss 12 8 8 cm L 30 Sk 1 800 Schuss 12 3 7 cm Rev 6 Torpedorohre displaystyle varnothing 45 cm 4 Seiten 1 Bug 1 Heck unter Wasser 12 16 Schuss PanzerungWasserlinie 100 225 mm auf 100 mm Teak Deck 50 mmBoschungen 75 120 mm Schwere Artillerie Turmfronten 250 mmTurmdecken 50 mm Mittelartillerie Schilde 150 mmKasematten 140 mm Zitadelle 140 mm vorderer Leitstand 250 mm achterer Leitstand 140 mm1901 liefen die Schwesterschiffe Wettin bei Schichau in Danzig Zahringen auf der Germaniawerft in Kiel Schwaben auch auf der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven und Mecklenburg bei der AG Vulcan in Stettin vom Stapel Inhaltsverzeichnis 1 Technische Daten 2 Einsatz 2 1 Dienst im Frieden 2 2 Kriegseinsatz 3 Verbleib 4 Kommandanten 5 Literatur 6 WeblinksTechnische Daten BearbeitenDie Schiffe der Wittelsbach Klasse waren 127 m lang verdrangten etwa 11 775 Tonnen und sollten 18 Knoten laufen Die Besatzungsstarke war 33 Offiziere und 650 Unteroffiziere und Mannschaften Bei Einsatz als Geschwaderflaggschiff waren zusatzlich ein Stab von 13 Offizieren und 66 Unteroffizieren an Bord Die Bewaffnung bestand wie bei der vorhergehenden Kaiser Friedrich Klasse aus vier 24 cm achtzehn 15 cm und zwolf 8 8 cm Schnellfeuerkanonen sowie zwolf 3 7 cm Revolverkanonen und sechs Torpedorohren Einsatz BearbeitenDie Wittelsbach war von ihrer Indienststellung am 15 Oktober 1902 bis 1916 fast ununterbrochen im Flottendienst Wahrend ihrer Erprobungen lief sie auf einer Fahrt von Wilhelmshaven nach Kiel um Kap Skagen bei dichtem Nebel am 13 Dezember 1902 im Grossen Belt auf Trotz Bemuhungen der Prinz Heinrich der Kaiser Karl der Grosse von Schleppern und Hilfsschiffen sowie Leichterungen des Schiffs kam die Wittelsbach erst am 20 Dezember wieder frei Dienst im Frieden Bearbeiten Nach einem Werftaufenthalt in Kiel trat die Wittelsbach am 1 Marz 1903 als Flaggschiff des 2 Admirals in das I Geschwader ein Am 1 Oktober 1904 wurde sie dann Flaggschiff des I Geschwaders das aus vier Schiffen der Wittelsbach Klasse und vier der Kaiser Friedrich Klasse bestand Im September 1908 traten Schlesien und Hannover zum Verband Letztere ubernahm die Funktion des Flaggschiffs von der Wittelsbach Diese war zeitweise Flaggschiff des 2 Admirals ehe sie am 20 September 1910 ausser Dienst stellte und durch das Grosslinienschiff Posen ersetzt wurde Am 16 November 1911 wurde die Wittelsbach als Stammschiff der Reserve Division der Nordsee wieder in Dienst gesetzt Im Mai 1912 verlegte sie dann nach Kiel um die gleiche Funktion in der Ostsee wahrzunehmen Neben den ublichen Ubungen transportierte sie vom 5 bis 7 Juli 1913 eine Frithjof Statue nach Balholmen die die Besatzung dort aufstellte und die der mit seiner Yacht Hohenzollern anwesende Kaiser am 31 Juli an den norwegischen Konig Haakon VII ubergab Nach den ublichen Diensten im Lehrgeschwader ubernahm fur den erkrankten Kommandanten am 23 Juni 1914 der Lehrer an der Marineakademie Kapitan zur See Eberhard von Mantey vorubergehend das Kommando Durch den kurz darauf erfolgten Kriegsausbruch wurde dies zu einem dauerhaften Kommandowechsel Kriegseinsatz Bearbeiten Mit der Mobilmachung wurde die Wittelsbach Flaggschiff des IV Geschwaders der Hochseeflotte das vor allem in der Ostsee zum Einsatz kam Dem Geschwader unter dem bisherigen Inspekteur der Schiffsartillerie Vizeadmiral Ehrhard Schmidt gehorten die Schwesterschiffe Wettin Zahringen Schwaben und Mecklenburg sowie die Braunschweig und Elsass an Der Verband stiess am 26 August 1914 nach der Nachricht vom Auflaufen des Kleinen Kreuzers Magdeburg erstmals in die ostliche Ostsee vor brach den Vorstoss aber am 28 schon auf der Hohe von Bornholm wieder ab da die Magdeburg inzwischen gesprengt war Der nachste Vorstoss erfolgte vom 3 bis 9 September unter dem Oberbefehlshaber der Ostseestreitkrafte O d O Grossadmiral Prinz Heinrich von Preussen auf dem Panzerkreuzer Blucher mit den sieben Linienschiffen funf Kleinen Kreuzern und 24 Torpedobooten Der Kleine Kreuzer Augsburg traf am 6 September auf die russischen Panzerkreuzer Bajan und Pallada nordlich von Dago Ihr Versuch diese zu einer Verfolgung in Richtung der Blucher zu veranlassen misslang Die Russen zogen sich in den Finnischen Meerbusen zuruck und es kam zu keinem Gefecht nbsp SMS Wittelsbach ca 1915 vor Borkum Vom 11 bis 20 September wurde das Geschwader kurzzeitig in die Nordsee verlegt Ein weiterer Vorstoss in die ostliche Ostsee der beiden Reservegeschwader IV V mit dem O d O Prinz Heinrich an Bord der Braunschweig am 22 September wurde wegen drohender U Boot Gefahr vorzeitig abgebrochen Neben Ubungen in der Ostsee wurden die Schiffe des Geschwaders auch im Vorposten und Sicherungsdienst in der Nordsee hauptsachlich auf der Elbmundung sowie der Jademundung eingesetzt Die Wittelsbach war dort vom 4 Dezember 1914 bis zum 2 April 1915 stationiert um dann nach Kiel in die Werft zugehen Anfang Mai 1915 unternahm die VIII Division mit der Wittelsbach der Wettin der Schwaben und der Mecklenburg unter Vizeadmiral Schmidt wieder einen Vorstoss in der Ostsee der bis Uto und zum Feuerschiff Kopparstenarne fuhrte aber zu keinem Feindkontakt fuhrte Die Schiffe fuhrten auf diesem Vorstoss einen blinden dritten Schornstein um Schiffe der kampfstarkeren Braunschweig Klasse vorzutauschen Vom 27 Mai bis zum 4 Juli 1915 wurde die Wittelsbach letztmals im Vorpostendienst in der Nordsee eingesetzt bis das IV Geschwader schliesslich aus dem Bereich der Hochseestreitkrafte ausschied und dem O d O auf Dauer unterstellt wurde Das IV Geschwader wurde im August 1915 in der Ostsee fur ein Unternehmen gegen den Rigaischen Meerbusen herangezogen das den Vormarsch des Heeres auf Riga unterstutzen sollte Die Leitung dieses Unternehmens zu dem auch das I Geschwader sowie die I und II Aufklarungsgruppe aus der Nordsee abgestellt wurden ubernahm der Chef des IV Geschwaders Vizeadmiral Schmidt Die Wittelsbach lief beim Auslaufen aus Danzig Neufahrwasser am 10 Juli auf kam jedoch mit eigener Kraft wieder frei und folgte dem Geschwader Nach zwei Vorstossen bis nordlich Gotska Sandon folgten zwei erfolglose Versuche durch die verminte Irbenstrasse in den Rigaischen Meerbusen einzubrechen Beim ersten Versuch sollte die Wittelsbach gegebenenfalls den Einbruchsverband fuhren beim zweiten blieb sie in Libau zuruck Nach Abschluss des Unternehmens verblieb sie in Libau und nahm als Flaggschiff des neuen Geschwaderchefs Vizeadmiral Friedrich Schultz vom 9 bis 11 September 1915 mit ihren vier Schwesterschiffen an einem Vorstoss in Richtung Gotland teil Als letzter Einsatz erfolgte am 7 und 8 Oktober zusammen mit der Elsass die Sicherung des Auslegens zweier Minensperren Am 10 November verlegte die Wittelsbach von Libau nach Kiel und wurde als Teil der neugebildeten Bereitschaftsdivision Ostsee vor Schilksee verankert Zum 1 Februar 1916 wurde sie fur kurze Zeit mit reduzierter Besatzung Rekruten Exerzierschiff in Kiel Am 24 August 1916 wurde sie ausser Dienst gestellt und 1917 als Beischiff nach Wilhelmshaven verlegt Nach Kriegsende wurde die Wittelsbach ab dem 1 Juni 1919 als Mutterschiff fur flachgehende Minensuchboote in der Ostsee bis zum 20 Juli 1920 eingesetzt Verbleib BearbeitenAm 8 Marz 1921 wurde die Wittelsbach aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen Am 7 Juli 1921 wurde das Schiff fur 3 561 000 Reichsmark verkauft und in Wilhelmshaven verschrottet Kommandanten BearbeitenOktober bis Dezember 1902 Kapitan zur See Johannes WallmannDezember 1902 bis Januar 1904 Kapitan zur See Johannes SteinJanuar 1904 bis September 1905 Kapitan zur See Raimund WinklerSeptember 1905 bis September 1908 Kapitan zur See Maximilian von SpeeSeptember 1908 bis September 1910 Fregattenkapitan Kapitan zur See Alfred BegasOktober 1911 bis Mai 1912 Kapitan zur See Max HahnMai bis September 1912 Kapitan zur See Richard LangeSeptember 1912 bis Juni 1914 Kapitan zur See Ehler BehringJuni 1914 bis Januar 1916 Kapitan zur See Eberhard von ManteyJanuar bis August 1916 Korvettenkapitan Friedrich Luring reduzierte Besatzung Juni 1919 bis 1919 Kapitanleutnant Botho Schepke 1919 bis Marz 1920 Kapitanleutnant Edmund PauliMarz 1920 Korvettenkapitan Helmuth Muhlau m W d G b Marz bis Juli 1920 unbekanntLiteratur BearbeitenErich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1982 ISBN 3 7637 4800 8 Hans Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 8 Hamburg 1985 Roberts John H C Timewell Roger Chesneau Hrsg Eugene M Kolesnik Hrsg Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 Band 1 Grossbritannien Deutschland Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1983 ISBN 3 7637 5402 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wittelsbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Linienschiffe der Wittelsbach Klasse Wittelsbach Wettin Zahringen Schwaben MecklenburgListe der Schiffe der Kaiserlichen MarineListe deutscher Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Wittelsbach amp oldid 239111964