www.wikidata.de-de.nina.az
Die Schichau Werke F Schichau Maschinen und Lokomotivfabrik Schiffswerft und Eisengiesserei GmbH war ein Maschinenbauunternehmen in Elbing Westpreussen 1 2 Es bestand von 1837 bis 1945 Ferdinand Schichau begann mit dem Bau von Dampfmaschinen fur verschiedenste Zwecke und errichtete 1852 eine eigene Werft F Schichau Maschinen und Lokomotivfabrik Schiffswerft und Eisengiesserei GmbHRechtsform GmbHGrundung 1837Auflosung Januar 1945Sitz ElbingMitarbeiterzahl Zuletzt ca 7800Branche MaschinenbauSchiffbauLokomotivbau Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Geschichte 2 1 Grundung und Anfangsjahre 2 2 Im Kaiserreich 2 2 1 Kriegsschiffbau 2 2 2 Fahrgastschiffe 2 3 1918 1945 2 4 Seit 1945 2 4 1 Polen 2 4 2 Deutschland 3 Erhaltene Lokomotiven 4 Erhaltene Schiffe 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBedeutung Bearbeiten nbsp Schichau Denkmal in ElbingDie ab 1877 gebauten Torpedoboote wurden in viele Staaten exportiert und machten Schichau international bekannt Der Werftbetrieb erweiterte sich 1899 um eine grosse Dockanlage mit Ausrustungs und Reparaturwerft in Pillau und 1891 um eine neue Werft in Danzig zum Bau grosserer Schiffe Bis 1914 bauten die Schichau Werke etwa 1000 Schiffe und Boote Das Elbinger Werk baute ab 1860 vor allem fur die Preussischen Staatseisenbahnen Dampflokomotiven und bereits 1912 konnte die 2000 Lokomotive ausgeliefert werden Wahrend der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre ware das Unternehmen fast bankrottgegangen Nur das Eingreifen des Staates rettete das Unternehmen einen der wenigen grossen Industriebetriebe in der Exklave Ostpreussen des Deutschen Reiches der Weimarer Republik Im Zuge der Aufrustung der Wehrmacht baute Schichau fur die Kriegsmarine U Boote Torpedo und Flottentorpedoboote Schichau Zerstorer Ab 1944 war Schichau am Bau der U Boote vom Typ XXI beteiligt Die Ostpreussische Operation 1945 brachte den Schichau Werken das Ende Das Gebiet um Elbing wurde 1945 von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zugeschlagen Die deutschen Eigentumer des Unternehmens wurden entschadigungslos enteignet Die nun in polnischem Staatsbesitz befindlichen Werke wurden im Rahmen der neuen kommunistischen Wirtschaftsordnung in spezialisierte volkseigene Grossbetriebe uberfuhrt in Deutschland endete die Tradition von Nachfolgebetrieben 2008 Geschichte Bearbeiten nbsp Fabrikschild der Lok 41 1150Grundung und Anfangsjahre Bearbeiten Ferdinand Schichau grundete am 4 Oktober 1837 in Elbing eine Maschinenbauanstalt die spatere F Schichau GmbH Nach seinem Ingenieursstudium in Berlin und Studienaufenthalten im Rheinland und Grossbritannien produzierte er anfanglich Dampfmaschinen hydraulische Maschinen und Bagger 1841 wurde in seinem Betrieb der erste in Deutschland produzierte Schwimmbagger gebaut Schliesslich wurde 1852 in Elbing ein eigener Schiffbauplatz eingerichtet 1855 lief dort die Borussia vom Stapel der erste in Preussen gefertigte stahlerne Seedampfer mit Schraubenantrieb nbsp Erste Verbundlok der Baureihe T 0 1859 begann Schichau in seiner Maschinenfabrik mit dem Lokomotivbau 1869 wurde in Elbing seine Lokomotivfabrik mit Kesselschmiede und Grosshammerschmiede fertiggestellt Drei Jahre spater war das Werk an das Eisenbahnnetz angeschlossen Ab 1880 wurden bei Schichau die ersten Verbundlokomotiven Deutschlands gebaut kleine Zweizylinder Tenderlokomotiven fur die Konigliche Eisenbahn Direktion Hannover die eine Brennstoff Ersparnis von bis zu 16 erbrachten In den Folgejahren wurde der Lokomotivbau zu einem stabilen Produktionsbereich mit dem das Unternehmen regelmassig einen jahrlichen Absatz von 100 Lokomotiven erzielte Gebaut wurden vor allem Guterzuglokomotiven fast aller Baureihen der preussischen Staatsbahn wie der Reihen G 3 G 4 G 5 1 G 5 2 und G 7 1 sowie Tenderlokomotiven der Baureihen T 3 und T 9 3 1891 verliess die 500 Lokomotive die Fabrik Schon acht Jahre spater wurde die 1000 Lokomotive fertiggestellt 3 Nach der Jahrhundertwende folgten die Typen G 8 und G 9 1912 erfolgte die Auslieferung der 2000 Lokomotive 4 Noch vor dem Krieg wurde mit dem Bau von Maschinen der Typen G 8 1 bis 1918 490 Maschinen gebaut und P 8 begonnen und vor Kriegsende wurden noch Maschinen der Baureihe G 12 fertiggestellt 1883 beschlossen die Eigentumer des Konkurrenten F Wohlert sche Maschinenbau Anstalt und Eisengiesserei dessen Liquidation Die Schichau Werke ubernahmen aus diesem Besitz die Waggonfabrik in Elbing die bis 1875 als Elbinger Actien Gesellschaft fur Fabrication von Eisenbahn Material der zweitgrosste Maschinenbauer in Elbing nach Schichau gewesen war Schichau nutzte die Anlagen zum Bau von Lokomotiven Maschinen und Turbinen 5 Als sozial eingestellter Arbeitgeber liess Ferdinand Schichau Arbeitersiedlungen bauen und grundete eine Kranken und Pensionskasse fur seine Arbeiter Im Kaiserreich Bearbeiten Aufgrund der beengten Fahrwasserverhaltnisse konnte Schichau in Elbing nur relativ kleine Wasserfahrzeuge fertigen Daher entschloss sich Ferdinand Schichau zur Expansion Zunachst wurde 1889 eine Schiffsreparaturwerkstatt in Pillau bei Konigsberg errichtet Ein Jahr spater entstand eine Grosswerft in Danzig wo in den folgenden Jahren zahlreiche grossere Kriegsschiffe sowie Frachtschiffe und luxuriose Passagierschiffe entstanden Ferdinand Schichau starb 1896 Sein Schwiegersohn Carl Heinrich Ziese 6 fuhrte das Unternehmen weiter Unter seiner Leitung wurden die Schichau Werke in der Kaiserzeit zum grossten Industrieunternehmen Ostdeutschlands Im Jahr 1913 grundet Ziese in Riga die Ziese Muhlgraben Werft als Tochterunternehmen der Schichauwerke Damit erhoffte er sich einen leichteren Zugang zum russischen Rustungsmarkt Ab 1914 waren dort neun grosse Zerstorer der Gogland Klasse im Bau die aber aufgrund der Nahe Rigas zur Frontlinie seit 1915 nicht vollendet wurden Die Werft wurde 1915 unter staatliche russische Aufsicht gestellt und damit de facto enteignet Im Ersten Weltkrieg waren die Schichau Werke Rustungsbetrieb Bei Kriegsbeginn arbeiteten an den Standorten Elbing Danzig und Pillau insgesamt 8 500 Mitarbeiter Bei Kriegsende waren es 11 600 Beschaftigte Gebaut wurden vorrangig Grosse Torpedoboote A Boote sowie Guterzuglokomotiven Zwei U Boote des Typs Projekt 43 sowie weitere Boote des UF Typs blieben unvollendet und wurden nach 1918 abgewrackt nbsp Ausrustungsbassin fur Torpedoboote in ElbingKriegsschiffbau Bearbeiten Der Einstieg in den Kriegsschiffbau erfolgte 1877 als die Werft den Piratenjager SMS Otter baute und Carl H Ziese im Auftrag der Kaiserlich Russischen Marine erstmals Torpedoboote konstruierte 1884 bestellte die Kaiserliche Marine des Deutschen Reichs bei der Elbinger Werft die erste Serie kleiner Torpedoboote 1899 fertigte das Unternehmen mit der S 90 das erste deutsche Hochseetorpedoboot Schichau wurde bald fuhrend im Torpedobootsbau und exportierte weltweit Kunden wurden neben der Kaiserlich Russischen Marine die Marinen Chinas 1885 des Osmanischen Reichs 1886 Italiens 1886 Osterreich Ungarns 1886 Japans 1892 Brasiliens 1893 Rumaniens 1895 Norwegens 1895 Schwedens 1896 Danemarks 1911 und Argentiniens 1911 1897 wurde sogar ein einzelnes Torpedoboot in die Vereinigten Staaten verkauft Bis 1918 entstanden bei Schichau 483 Torpedoboote und Zerstorer davon 333 fur die kaiserliche Marine Einige Lander bauten Boote nach Schichau Planen Einige der von Schichau gelieferten Boote galten zeitweise als die schnellsten der Welt so etwa 1888 das russische Hochseetorpedoboot Adler russ Adler mit 28 4 kn oder 1897 die vier chinesischen Torpedojager der Hai Jung Klasse mit 36 7 kn 7 Neben dem Torpedobootsbau lieferte Schichau der Kaiserlichen Marine grossere Kriegsschiffe so den Kreuzer Gefion Stapellauf 1893 die Kanonenboote Iltis und Jaguar 1898 den Kleinen Kreuzer Kolberg 1908 die Linienschiffe Kaiser Barbarossa 1900 Wettin 1901 Elsass 1903 Lothringen 1904 und Schlesien 1906 die Grosslinienschiffe Oldenburg 1910 Konig Albert 1912 und Baden 1915 und den Schlachtkreuzer Lutzow 1913 Der erste Exportauftrag fur ein grosseres Kriegsschiff kam aus Russland mit dem Auftrag fur den geschutzten Kreuzer Nowik der nach seiner Fertigstellung als schnellster Kreuzer der Welt galt und das einzige grossere Kriegsschiff blieb das Schichau exportierte Russische Werften bauten mit der Isumrud Klasse zwei Schwesterschiffe der Nowik Die im Russisch Japanischen Krieg in Fern Ost stationierte Nowik ging verloren wurde von Japan gehoben und noch eine Zeitlang genutzt Bei Kriegsausbruch 1914 waren zwei Kreuzer die Muravjev Amurskij und die Admiral Newelskoi fur die russische Marine in Bau Beide Schiffe wurden beschlagnahmt und nach Fertigstellung von der Kaiserlichen Marine als SMS Pillau und SMS Elbing in Dienst gestellt Fahrgastschiffe Bearbeiten Neben dem Bau von Kriegsschiffen konzentrierte sich das Unternehmen auf den Bau von Handelsschiffen 1894 liefen bei Schichau die fur den Norddeutschen Lloyd NDL gebauten Reichspostdampfer Prinzregent Luitpold und Prinz Heinrich vom Stapel Bis zum Ersten Weltkrieg fertigte das Unternehmen dann allein fur den Lloyd sieben weitere Schiffe fur die Reichspostdampferlinien mit der Bremen 10 822 BRT Grosser Kurfurst 13 183 BRT und den funf Postdampfern der Feldherren Klasse Zieten Seydlitz Yorck Kleist Derfflinger mit 7 942 bis 9 060 BRT Diese Bautatigkeit fur den NDL hielt trotz eines von 1898 bis 1908 andauernden Rechtsstreits an nbsp Die Kaiser FriedrichErhebliche Probleme gab es mit dem ebenfalls fur den NDL gebauten Schnelldampfer Kaiser Friedrich von 12 481 BRT Das Schiff sollte neben der beim Stettiner Vulcan gebauten Kaiser Wilhelm der Grosse auf der Nordatlantik Route eingesetzt werden Der Dreischornstein Schnelldampfer erreichte jedoch nicht die geforderte Geschwindigkeit von 22 Knoten und wurde vom NDL nur unter Vorbehalt ubernommen Die am 7 Juni 1898 in Bremerhaven begonnene Jungfernfahrt nach New York dauerte zwei Tage langer als gefordert und die Ruckreise sogar noch zwei Tage mehr Trotz erheblicher Umbauten brachten zwei weitere Einsatzphasen beim NDL nur geringfugig bessere Ergebnisse so dass der NDL im Juni 1899 die Abnahme des Schiffes verweigerte Die konkurrierende Hapag die einige ihrer alten Schnelldampfer wegen des Amerikanisch Spanischen Krieges an Spanien verkauft hatte charterte die Kaiser Friedrich um die Zeit bis zum Einsatz ihres neuen Schnelldampfers Deutschland zu uberbrucken Nach zehn Rundreisen in die USA verzichtete die Hapag auf einen weiteren Einsatz des Schiffes Schichau versuchte den NDL auf dem Rechtsweg zur Abnahme des Schiffes zu zwingen scheiterte aber 1908 vor dem Reichsgericht 8 Das in Hamburg seit 1900 aufliegende Schiff konnte erst 1912 an die franzosische Reederei Compagnie de Navigation Sud Atlantique verkauft werden 1916 sank der Dampfer unter seinem neuen Namen Burdigala nach einem Minentreffer in der Agais 9 Das grosste bis 1914 fertiggestellte Passagierschiff der Werft war die 1909 fur die Hapag in Dienst gekommene Cincinnati mit 16 339 BRT Das 15 5 kn schnelle Schiff sollte nicht nur dem Auswandererverkehr dienen sondern mit einer grossen III Klasse ein breiteres touristisches Publikum ansprechen Es war der erste Auftrag der deutschen Grossreederei an Schichau dem nur noch der Auftrag fur das Kombischiff Schwarzwald 4 892 BRT bis 1918 folgte Noch grossere Schiffe bestellte der NDL mit zwei uber 30 000 BRT grossen Schiffen vom Typ Columbus von denen das erste am 17 Dezember 1913 vom Stapel lief Kriegsbedingt wurden diese Schiffe erst in den 1920er Jahren fertiggestellt Von 1883 bis 1926 entstanden bei Schichau 16 Fahrschiffe fur deutsche und auslandische Eisenbahndirektionen darunter die Friedrich Franz IV die Mecklenburg und die Prinsesse Alexandrine die auf dem 1903 eroffneten Trajekt Warnemunde Gedser zum Einsatz kamen Sie waren ein Beispiel der Spezialschiffe die bei Schichau entstanden So wurde eine Vielzahl von Baggerschiffen gebaut die weltweit verkauft wurden Neben Marinen zahlten Behorden zu den Hauptkunden der Werft Der NDL war die einzige Grossreederei mit einer regelmassigen Auftragsvergabe an Schichau 1918 1945 Bearbeiten Nach Zieses Tod 1917 ubernahm der Schwede Carl Fridolf Carlson Ehemann von Zieses einziger Tochter Hildegard die Leitung der Schichau Werke Nach dessen Tod 1924 fuhrte seine Witwe die Firma allein Sie starb bereits 1927 Am Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte nach dem Ersten Weltkrieg war die Schichau Werft anfangs herausragend beteiligt Die am 17 Dezember 1913 in Danzig vom Stapel gelaufene Columbus des Norddeutschen Lloyd NDL lag fast fertig in Danzig Das unfertige Schiff war Grossbritannien als Reparation zugesprochen worden und 1920 an die White Star Line durch den britischen Staat verkauft worden Die Reederei hatte grossen Bedarf an Tonnage um die Kriegsverluste auszugleichen Der Weiterbau der Columbus auf der deutschen Werft verlief 1919 jedoch nur sehr schleppend da das Unternehmen und die Arbeiter keinen grossen Arbeitseifer an den Tag legten um das Schiff fur den ehemaligen Kriegsgegner fertigzustellen Schliesslich kam es 1921 zum sogenannten Columbus Abkommen zwischen den Deutschen und den Briten Die deutsche Regierung und der Norddeutsche Lloyd NDL sagten zu ihren Einfluss fur eine zugige Fertigstellung des Schiffes einzusetzen und keine rechtlichen Bedenken zu erheben Denn Danzig gehorte als Freie Stadt unter der Oberhoheit des Volkerbundes inzwischen nicht mehr zum Deutschen Reich Fur diese Zusagen verzichtete die englische Seite auf die Auslieferung von sechs Schiffen des NDL die den Krieg in Sudamerika verbracht hatten Diese sechs Schiffe waren 1921 fur den Wiederaufbau des NDL wichtiger als der 34351 BRT grosse Riesendampfer der als Homeric am 21 Januar 1922 ausgeliefert wurde und am 15 Februar seine Jungfernfahrt nach New York unter britischer Flagge antrat Sie blieb das grosste von Schichau gefertigte Handelsschiff nbsp Die Columbus des Norddeutschen Lloyd 1926 nbsp Lokomotive 24 009 Baujahr 1928Das Schwesterschiff Hindenburg befand sich noch in einem so fruhen Baustadium dass sie als Kriegsbeute nicht in Frage kam Sie wurde deshalb fur den NDL fertiggebaut Der Bau verlief wegen der Materialknappheit schleppend Das in Columbus umbenannte Schiff lief am 12 August 1922 vom Stapel und trat am 22 April 1924 in Bremerhaven seine Jungfernreise nach New York an Mit 32 345 BRT war sie das grosste deutsche Handelsschiff bis zur Indienststellung des Schnelldampfers Bremen Weitere Auftrage kamen nur schleppend Ab 1925 stand das Unternehmen vor dem Konkurs dieser wurde nur durch Staatskredite des Deutschen Reiches und des Landes Preussen verhindert So wurde in Elbing mit der Schwerin fur die Deutsche Reichsbahn noch das modernste deutsche Eisenbahnfahrschiff fur die Ostsee gebaut Da die Regierung der Weimarer Republik das grosste Schiffbauunternehmen im Osten nicht aufgeben wollte wurden die Schichau Werke durch Reichstagsbeschluss staatlich saniert Carlsons Erben erhielten eine Abfindung Ab 1929 konnte die neue F Schichau GmbH unter der Leitung von Hermann Noe den Betrieb fortfuhren Hermann Noe war der Bruder von Ludwig Noe des Direktors der benachbarten Danziger Werft und Eisenbahnwerkstatten AG vormals Kaiserliche Werft Danzig Schichau wurde am Bau der Einheitslokomotiven der Deutschen Reichsbahn beteiligt Begonnen wurde mit Personenzuglokomotiven der Baureihe 24 von denen 67 Stuck gebaut wurden 20 weitere wurden wegen des Krieges storniert Es folgten Tenderlokomotiven der Baureihe 64 12 Maschinen und der DR Baureihe 86 106 Maschinen 14 storniert Erst ab 1938 wurden wieder grossere Lokomotiven gebaut Es folgten 37 Maschinen der Baureihe 41 14 storniert 136 Loks der Baureihe 44 und 190 Loks der Baureihe 50 Schichau entwickelte eine neue Personenzuglokomotive der Baureihe 23 aus der Guterzuglokomotive der Baureihe 50 und lieferte 1941 zwei Musterexemplare Der geschatzte Bedarf von 800 derartigen Maschinen wurde wegen des Krieges nicht bestellt 1930 wurde den Schichau Werken die ebenfalls in Konkurs gegangene Union Giesserei Konigsberg angegliedert Das Unternehmen wurde durch die Ostlandhilfe im Lokomotivbau gefordert Im Mai 1932 stellte die Elbinger Werft den Schiffbau nach Fertigstellung eines Saugbaggers fur einen auslandischen Auftraggeber wegen der Weltwirtschaftskrise zeitweilig vollig ein 10 Der Bagger wurde wegen Zahlungsunfahigkeit des Bestellers nicht ausgeliefert und fand erst 1937 einen Kaufer 1937 hatte die Werft in Danzig 2700 Beschaftigte 1939 waren es 3700 Die Werft in Elbing erhielt am 16 November 1935 den ersten Auftrag der Kriegsmarine fur vier Torpedoboote vom Typ 35 dem weitere folgten Die in Konigsberg neu errichtete Werft erhielt von der Kriegsmarine Auftrage fur kleine Tanker vom Typ Norderney Schlepper und Minensuchboote der Klasse 1943 Und der Betrieb im noch selbstandigen Danzig erhielt schon vor dem Krieg Auftrage fur grosse Trossschiffe der Dithmarschen Klasse und Eisbrecher vom Typ Castor Im Zuge der von der NS Regierung betriebenen Aufrustung der Wehrmacht und des 1939 begonnenen Krieges stiegen die Auftrags und Beschaftigtenzahlen rasant an 1941 wurde das Schichau Unternehmen zu einer Aktiengesellschaft der F Schichau AG umgegrundet Hermann Noe blieb weiterhin Generaldirektor der Werke mit Firmensitz in Elbing wo die gesamte Schiffbaufertigung zentral geleitet wurde Aus dem Konigsberger Betrieb entstand die von Woldemar Rodin selbstandig verwaltete F Schichau GmbH Konigsberg 11 Im September 1944 waren 7763 Menschen auf der Danziger Schichau Werft tatig davon 2870 Auslander Fremdarbeiter bzw Zwangsarbeiter Ostarbeiter die aus dem Konzentrationslager Stutthof in der Nahe von Danzig rekrutiert wurden Fur die Werften existierten das Aussenarbeitslager Schichau Werft Elbing und das Aussenarbeitslager Schichau Werft Danzig Insgesamt waren Ende 1944 bei Schichau 44 000 Menschen in Elbing 18 000 in Danzig 12 000 und in Konigsberg 14 000 beschaftigt 12 Das Stammwerk in Elbing baute vor und wahrend des Zweiten Weltkriegs unter anderem die Flottentorpedoboote 1939 von den Alliierten Elbing Zerstorer genannt zwei Minensuchboote Dieselmotoren und Klein U Boote vom Typ Seehund fur die Kriegsmarine Dazu wurde der Lokomotivbau fortgesetzt Nach dem Auslaufen der Auftrage fur die im Frieden entwickelten Typen wurden die Kriegslokomotiven der Baureihe 52 587 Stuck und der Baureihe 42 200 Stuck gefertigt Die Schichau Werft GmbH baute in Danzig bis zum Jahr 1944 insgesamt 62 U Boote des Typs VII C und zwei des Typs VII C 41 bis die Produktion auf den Typ U Boot Klasse XXI umgestellt wurde Bis Kriegsende wurden 30 Boote des neuen Typs XXI in Danzig fertiggestellt Schichau Danzig lieferte damit insgesamt 94 U Boote an die Kriegsmarine Borsig vergab im Zweiten Weltkrieg eigene Auftrage 55 BR50 87 BR52 12 BR42 an die Schichau Werke in Elbing die bis Januar 1945 produzierten Bis Kriegsende 1945 lieferte Schichau neben Waffen und Schiffen aller Art ca 4300 Lokomotiven mehrerer Bauarten unter anderem an die Deutsche Reichsbahn und die PKP Beim Naherrucken der Front wurden zu Beginn des Jahres 1945 unfertige Schiffe und ein Teil der bei der Werft eingesetzten schwimmenden Gerate abtransportiert Ein Schwimmdock wurde bis in die 1980er Jahre von den Lubecker Flender Werken benutzt Der bis dahin auf der Danziger Schichau Werft eingesetzte Schwimmkran Langer Heinrich Baujahr 1905 gelangte nach Rostock und war mehrere Jahrzehnte bei der dortigen Neptunwerft im Einsatz Heute ist er im Besitz des Schiffbau und Schifffahrtsmuseums der Hansestadt Rostock nbsp Der Schwimmkran Langer Heinrich war von 1905 bis 1945 fur die Schichau Werke Danzig im EinsatzSeit 1945 Bearbeiten Polen Bearbeiten Die Werksanlagen der Lokomotivfabrik wurden nach Kriegsende durch die sowjetische Besatzung demontiert Die Elbinger Maschinenfabrik gehorte seit Kriegsende zu Polen und stellte als volkseigener Betrieb ZAMECH Mechanische Werke in Elblag Turbinen Getriebe und Ausrustung fur den Schiffbau her 1992 wurde das Werksgelande der Immobilienfirma ELZAM ubertragen in deren Besitz es bis heute zu grossen Teilen ist Die Fertigung von Kraftwerksanlagen wurde zur selben Zeit vom schwedisch schweizerischen Konzern ABB ubernommen und im Jahr 2000 an den franzosischen Konzern Alstom verkauft der seine Energiesparte 2015 inklusive des Elbinger Betriebsteils an GE verausserte Daneben siedelten sich auf dem Gelande der fruheren Schichau Werke mehrere kleinere Unternehmen an 13 Der Schiffbau in Elbing wurde eingestellt Aus der Werft in Konigsberg wurde die Jantar Werft Die Schichau Werft in Danzig wurde 1950 mit der Danziger Werft zur Lenin Werft zusammengefasst die sich auf den Bau von Fracht und Containerschiffen spezialisierte und 1980 durch die Grundung der polnischen Gewerkschaft Solidarnosc weltberuhmt wurde Deutschland Bearbeiten Von ehemaligen Betriebsangehorigen der Schichau Werft wurde 1950 in Bremerhaven das Unternehmen als F Schichau AG neugegrundet Es entwickelte sich zu einem fuhrenden Unternehmen im Schlepperbau insbesondere von Bergungsschleppern 1972 fusionierte das Unternehmen zur Schichau Unterweser AG SUAG die sich auf Spezialschiffe insbesondere Fahren konzentrierte 1984 kam die Werft in den Vulkan Verbund und wurde 1988 mit der Seebeckwerft zur Schichau Seebeck AG zusammengelegt welche 1996 als Folge des Konkurses des Bremer Vulkan ebenfalls in Konkurs ging Das Nachfolgeunternehmen die SSW Schichau Seebeck Shipyard GmbH ging 2008 in Konkurs Erhaltene Lokomotiven Bearbeiten24 083 Dampfzug Betriebs Gemeinschaft Nettetal e V 38 1772 Bw Siegen letzte P 8 der Deutschen Bundesbahn rollfahiges Denkmal 41 1144 IGE Werrabahn Eisenach e V 41 1150 Bayerisches Eisenbahnmuseum Nordlingen 44 1681 Schienenverkehrsgesellschaft Eisenbahn Erlebniswelt Horb am Neckar 50 3610 Wedler Franz Logistik GmbH amp Co KG 50 3616 Verein Sachsischer Eisenbahnfreunde Eisenbahnmuseum Schwarzenberg 86 240 als Tkt3 16 in Polen Chabowka 91 406 Bayerisches Eisenbahnmuseum Nordlingen Erhaltene Schiffe BearbeitenStralsund Baujahr 1890 Eisenbahnfahre Wolgast Jacob Langeberg ex von Botticher Baujahr 1902 Schlepper und Eisbrecher ursprunglich auf dem heutigen Nord Ostsee Kanal im Einsatz Wormerveer NiederlandeLiteratur BearbeitenAdolf Bihl 100 Jahre Schichau 1837 1937 herausgegeben anlasslich des hundertjahrigen Bestehens der Schichau Werke Elbing 1937 DNB 579200949 Josef Feuder Funfundsiebzig Jahre Schichau Werke Mit sechs Illustrationen nach Originalaufnahmen In Reclams Universum 28 2 1912 S 1301 1304 Alfred B Gottwaldt Katalog der Reichsbahn Einheitslokomotiven Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1981 ISBN 3 440 05011 4 Arnold Kludas Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt 1850 bis 1990 Ernst Kabel Verlag 1986 Eike Lehmann 100 Jahre Schiffbautechnische Gesellschaft 3 Bande Springer Berlin u a 1999 Wolfgang Messerschmidt Taschenbuch Deutsche Lokomotivfabriken Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1977 ISBN 3 440 04462 9 Horst J Obermayer Taschenbuch Deutsche Dampflokomotiven Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1979 ISBN 3 440 03643 X Victor von Roll Enzyklopadie des Eisenbahnwesens Urban amp Schwarzenberg Berlin u a 1912 1923 DNB 560453477 Schichau Werke Hrsg Die Schichau Werke in Elbing Danzig und Pillau Meisenbach Riffarth Berlin 1912 Reinhardt Schmelzkopf Die deutsche Handelsschifffahrt 1919 1939 Verlag Gerhard Stalling Oldenburg ISBN 3 7979 1847 X Hermann Scholer Helden der Arbeit Lebensbilder grosser Manner des deutschen Wirtschaftslebens Quelle amp Meyer Leipzig 1925 DNB 577956930 Hans Jurgen Schuch Elbing Aus 750 Jahren Geschichte der Ordens Hanse und Industriestadt Westkreuz Verlag Berlin Bonn Bad Munstereifel 1989 ISBN 3 922131 65 4 Hans Jurgen Schuch Ein ostdeutscher Industriepionier Ferdinand Schichau u sein Werk Munster 1960 DNB 750819812 Helga Todt Die Krupps des Ostens Schichau und seine Erben Eine Industriedynastie an der Ostsee Pro Business Berlin 2012 ISBN 978 3 86386 345 6 Eberhard Westphal Ferdinand Schichau In Elbinger Hefte 19 20 Essen 1957 125 Jahre Schichau In Hansa Zeitschrift fur Schiffahrt Schiffbau und Hafen 99 1962 S 1866 1868 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schichau Werke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zu Schichau Werke in den Historischen Pressearchiven der ZBW Werkbahn Schichau Werke hwph de Elbinger Actien Gesellschaft fur Fabrication von Eisenbahn Material abgerufen am 3 Februar 2015 Bedeutende Kopfe im Ehrensaal des Deutschen Museums u a Ferdinand Schichau F Schichau entwickelte u a eine Schiffsdampfmaschine mit Dreifachexpansion Bild des fur China gebauten Torpedobootes Hai Jing Baujahr 1898 spater SMS Taku Memento von archive org am 27 Juli 2011 abgerufen am 26 Dezember 2020Einzelnachweise Bearbeiten Werksansicht vom 1 Januar 1911 aus Eisenbahnwesen der Gegenwart 125 Jahre Schichau In Hansa Zeitschrift fur Schiffahrt Schiffbau und Hafen 99 1962 S 1866 1868 Schichau Werke Hrsg Die Schichau Werke in Elbing Danzig und Pillau S 43 ff Messerschmidt S 179 hwph de Elbinger Actien Gesellschaft fur Fabrication von Eisenbahn Material Er heisst definitiv Carl Heinrich oder Carl H aber nicht Carl Heinz Brockhaus Konversations Lexikon 14 Auflage 1908 Schichau Friedrich Kludas S 150 ff Ocean Liner S S Burdigala Project Schmelzkopf S 155 Helga Todt Die Krupps des Ostens Schichau und seine Erben Eine Industriedynastie an der Ostsee 2012 ISBN 978 3 86386 345 6 S 237 online Hans Jurgen Schuch Elbing Aus 750 Jahren Geschichte der Ordens Hanse und Industriestadt Munster S 112 ff Zamech in Elblag Poland propellers and another marine equipment www zamech com abgerufen am 9 Januar 2013Normdaten Korperschaft GND 7518596 9 lobid OGND AKS VIAF 151890894 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schichau Werke amp oldid 234279181