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Dieser Artikel behandelt die Flender Werft in Lubeck zum den Motoren und Getriebehersteller in Dusseldorf und Bocholt siehe Flender Getriebehersteller Die Flender Werke ab 1973 Flender Werft AG waren eine Werft in Lubeck Das Unternehmen wurde 1917 als Zweigniederlassung der Bruckenbau Flender AG in Benrath bei Dusseldorf gegrundet 1926 wurde der Betrieb unter dem Namen Lubecker Flender Werke formal selbstandig und 1973 in Flender Werft AG umbenannt Das an der Trave im Lubecker Ortsteil Herrenwyk ansassige Unternehmen gehorte zeitweise zu den grosseren deutschen Werften Schild an der Einfahrt des Werft Gelandes mit dem Logo um 2000 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Zweiter Weltkrieg 1 2 Nachkriegszeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn Lubeck gegrundet hatte es sein Dock an der damals zu Siems gehorenden nach ihm benannten heute zwischen der Hochofen und Flenderstrasse liegenden Dockstrasse 1 Die erstmals 1920 erwahnte Werkstrasse lag bei ihrer Namensgebung auf dem Gelande der Metallhuttenwerke Sie ist nur einseitig bebaut worden Die Siedlung war die Flender Siedlung und steht noch heute Auf der anderen Strassenseite entstanden erst 1939 Hauser fur je vier Familien fur angeworbene Heim ins Reich Deutsche die bei Flender begannen Diese Hauser wurden nach dem Muster der kurz zuvor in der Ziegelstrasse 2 errichteten Hauser errichtet Dessen Grundstucke wurden durch hinter den Hausern liegende Schuppen miteinander verbunden Von dieser Arbeitersiedlung steht heute nur noch ein Gebaude 1929 wurde vorgeschlagen deren Verlangerung zur Travemunder Allee ebenfalls Werkstrasse zu nennen Diesem Vorschlag wurde nicht gefolgt und der Abschnitt Seelandstrasse genannt 3 Nach seinem Ausscheiden aus dem Militardienst wurde Titus Turk jetzt Konteradmiral a D Chef des Ordnungsdienstes der Bruckenbau Flender AG Spater wurde er Reprasentant der Werft Um einen Zusammenbruch zu verhindern unterstutzte der Senat die Werft mit 1 5 Mio RM 1926 loste sich der Betrieb als Folge dessen von seiner Muttergesellschaft und wurde als Lubecker Flender Werke A G verselbststandigt Im selben Jahr erbaute die Werft mit der Temeraire das erste grosste in Lubeck erbaute Schiff nbsp AuskuhlhalleFur die 1200 m grosse Auskuhlhalle des ab 1928 errichteten Seegrenzschlachthof lieferte das Flender Werk Lubeck 4 die Eisentrager und Dachkonstruktion Als beabsichtigt wurde die Schiffswerft von Henry Koch in eine Staatswerft zu uberfuhren schalteten sich die bisher unbeteiligten Flender Werke in das Geschehen ein und brachte deren Benachteiligung bei den staatlichen Unterstutzungen 5 6 zur Sprache und erbaten eine Mitberucksichtigung der Firma bei den weiteren Fusionserwagungen Wahrend der Neuordnung der Lubecker Werften stellte sich Flender immer als wirtschaftlich gesundes Unternehmen dar und somit bestens fur die Sanierung der Kochschen Werft geeignet In Wahrheit verhinderten jedoch dessen beiden Mehrheitsaktionare die Dresdner Bank und die Commerz und Privat Bank CoPri hier das Ende der Werft 7 Ein neuer von der CoPri vorgeschlagener Losungsansatz wurde am 15 Februar 1933 diskutiert Er sah vor dass das Aktienkapital der Flender Werke als verloren galt und die Forderungen ihrer Glaubiger in Aktienanteilen des neuen Unternehmens gewandelt wurden Lubeck sollte die Grundstucke der Flender Werft aufkaufen Der neue Unternehmensname ware Flender Koch AG Ewers schloss jedoch mit Nachdruck den Betrieb einer Werft durch den Lubeckischen Staat aus Die Flender Mehrheitsaktionare lehnten eine Fusion ab Letzten Endes wurde jedoch die Kochsche Werft stillgelegt und die Lubecker Maschinenbau Gesellschaft zu einer Halbwerft Sie fungierte fortan nur noch als Werft wenn Flender nicht der Erfullung aller Auftrage nachkommen konnte Die Lubecker Kreditanstalt ersteigerte 1934 die Kochsche Werft und erhielt vom Senat eine Verwertungsbefugnis der von ihr erworbenen Gegenstande Flender erwarb das Schwimmdock nebst Zubehor und Maschinen Ebenfalls erhielt Flender die Abbruchbefugnis der Anlagen auf dem Werftgrundstuck mit Ausnahme der Einzaunung des Verwaltungsgebaudes der Tischlerei des massiven Teils der Kesselschmiede der Schiffbauhalle mit ihren Kranen und dem Anbau Werkzeugmacherei der sudlichen Hellingkranbahn samt Kran sowie der auf dem Gelande verlegten Gleise Spater kam auch das Gebaude der Kraftzentrale hinzu Es wurde zum Teil in Form von Aktien die aus einer Kapitalerhohung stammten bezahlt Die Aktien durften ausser an Lubecker Kreise nicht vor dem 30 Juni 1938 veraussert werden Durch einen Vertrag erklarte sich der Staat gegenuber Flender fur die nachsten zehn Jahre bereit Auftrage an Flender zu vergeben bzw solche zu verschaffen um deren Konkurrenzfahigkeit zu erhalten Des Weiteren liess der Staat in das Grundbuch eintragen dass auf dem ehemaligen Kochschen Werftgelande keine neue Werft ohne die Zustimmung Flenders errichtet werden durfe Noch im Sommer begann die Demontage Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Die Kriegsmarine rustete in den 1930er Jahren auf Die Flender Werke erhielten Auftrage zum Bau konventioneller U Boote und spater einzelner Sektionen fur den Bau von U Booten des neuen Typs XXI Elektroboote Insgesamt wurden von 1940 bis 1944 bei den Flender Werken 42 U Boote in Dienst gestellt 8 U 83 U 87 Typ VII B U 88 U 92 Typ VII C U 120 U 121 Typ II B U 301 U 316 Typ VII C U 317 U 328 Typ VII C 41 U 903 U 904 Typ VII CAusserdem wurden 157 Sektionen Sektion 4 Mannschaftswohnraume fur den U Boot Typ XXI die von Zulieferern im Binnenland gebaut wurden bei Flender fur die Fertigmontage ausgerustet 1944 wurde im Konstruktionsburo der Werft ein kleines Einmann U Boot entwickelt Das bereits am 15 Marz 1944 fertiggestellte Probeboot machte bei der Vorfuhrung vor Fachleuten des Oberkommando der Marine OKM einen guten Eindruck Unter dem Namen Biber wurden bis zum November 1944 bei verschiedenen Firmen 324 Boote gebaut Gegen Kriegsende wurde dieser Typ zum Typ Biber III weiterentwickelt Exponate dieser Zeit finden sich im Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Krieg beschaftigten die Flender Werke in den Zeiten der Hochkonjunktur der 1950er Jahre bis zu 4000 Arbeitnehmer 1965 wurde die Regina Maris gebaut die spatere Yacht Alexander von Giannis Latsis Nach dramatischen Auftragsruckgangen in den 1970er Jahren und einem Arbeitsplatzabbau auf nur noch 600 Beschaftigte konnte sich die Werft mit dem Bau von Containerschiffen und RoRo Schiffen einen Namen machen so der Stuttgart Express Klasse oder der Santa Cruz Klasse Nach einigen erfolgreichen Jahren in denen die Zahl der Beschaftigten wieder auf 800 angestiegen war brachte der Bau von zwei Schnellfahren fur die griechische Reederei Superfast Ferries grosse Verluste die im Jahr 2002 zur Insolvenz der Flender Werke fuhrten 9 Das letzte Schiff war die Norrona Bau 694 10 die fur die auf den Faroer Inseln ansassige Smyril Line gebaut wurde nbsp Superfast XI 2002 kurz vor ihrer Fertigstellung am Flender Ausrustungskai nbsp Norrona nbsp Das im Fruhjahr 1994 fertiggestellte 1700 TEU Containerschiff Santa Margherita der Reederei Claus Peter Offen kurz vor der Ablieferung am Ausrustungspier der Flender Werft nbsp Jugendliche gemeinsam gegen Jugendarbeitslosigkeit Das 1 Ausbildungsjahr der Werft fertigte 1997 98 in Anbetracht der wachsenden Jugendarbeitslosigkeit die heute neben dem Holstentorplatz stehende Skulptur Mit ihr wurde die Forderung einer Ausbildungsquote von 10 in der Industrie verbunden Literatur BearbeitenRainer Wiedemann Der lange Abschied von Flender Thomas Helms Verlag Schwerin 2009 ISBN 978 3 940207 45 6 Heinz Haaker Die Schiffswert von Henry Koch AG Ein Kapitel Lubecker Schiffsbau und Industriegeschichte Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven 1994 Ernst Kabel Verlag ISBN 3 8225 0299 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flender Werke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Flender Werke in den Historischen Pressearchiven der ZBW Zeitreise Das Schlagbaum Foto und sein unbekannter Fotograf spaterer Werftfotograf Einzelnachweise Bearbeiten Lubeckisches Adressbuch Abbildung siehe Hans Joachim Evers Wohnungs und Siedlungsbau in Lubeck abgedruckt u a im lubeckischen Adressbuch 1939 Roswitha Ahrens Karl Ernst Sinner Warum der Kohlmarkt Kohlmarkt heisst Archiv der Hansestadt Lubeck 2019 ISBN 978 3 7950 5252 2 Schon durch einen Streik der Belegschaft des Flenderwerkes im Oktober 1928 sollte sich die planmassige Baudurchfuhrung verzogern Im Gegensatz zur Koch schen Werft hatte die Flender Werke jedoch grossere Betrage bekommen Von einer Benachteiligung konnte somit wie von ihr behauptet keine Rede sein Der Geschaftsbericht 1931 zeigt nur eine unwesentlich abweichende Wirtschaftslage der Lubecker Flender Werke von der Schiffswerft von Henry Koch wahrend dieses Zeitraums Flender fuhrt somit selbst den Beweis fur die Unhaltbarkeit seiner bisherigen Vorwurfe Heinz Haaker Die Schiffswert von Henry Koch AG Ein Kapitel Lubecker Schiffsbau und Industriegeschichte Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven 1994 Ernst Kabel Verlag ISBN 3 8225 0299 5 S 87 88 uboat net 800 Mitarbeiter furchten das Aus manager magazin vom 4 Juni 2002 Photo Bau 69453 897875 10 785967 Koordinaten 53 53 52 4 N 10 47 9 5 O Normdaten Korperschaft GND 211730 7 lobid OGND AKS VIAF 126104424 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flender Werke amp oldid 237780181