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Titus Carl Emmerich Turk 25 Mai 1868 in Lubeck 7 Juni 1952 ebenda war ein deutscher Konteradmiral Kapitan zur See Titus Turk 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Zivilleben 1 4 Ruhestand 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Nachlass 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Titus Turk war der Sohn des Lubecker Physikus Carl Turk und ein Enkel des gleichnamigen Rechtshistorikers Karl Turk Seine Mutter Emmy geborene Eschricht 1 grundete 1870 den ersten Rotkreuz Frauenverein in Lubeck 2 Sie und Turks Schwester Eva die erste Frau von Wolf Ernst Hugo Emil von Baudissin waren auch schriftstellerisch tatig August Godtknecht schuf 1873 74 Kinderportrats von ihm und seiner Schwester 3 Auf dem Katharineum legte er zu Ostern 1888 seine Reifeprufung ab 4 Die in der Stadt liegenden Schiffe hatten in dem Jungen bereits die Lust zur Seefahrt geweckt und er verbrachte seine freie Zeit auf Seglern in der Ost und Nordseefahrt Militarkarriere Bearbeiten Unmittelbar nach dem Abitur trat Turk am 13 April 1888 als Kadett 5 in die Kaiserliche Marine ein Nach seiner Grundausbildung an Land und auf dem Schulschiff Niobe absolvierte er die Marineschule 6 nbsp Held von Venezuela nbsp Hafen von GuantaIn den folgenden Jahren fuhr er als Artillerieoffizier auf dem Kreuzer Sperber in der Sudsee nach Ostindien Deutsch Ost und Sudwestafrika sowie Kamerun Er war an Bord der Kreuzerfregatte Stosch kam zur Torpedowaffe und fuhr als Kommandant die Torpedoboote S 62 und S 85 Letztgenanntes verlor er nach einem Manover in schweren Weststurm am Staberhuk auf Fehmarn am 15 August 1898 im Fehmarnbelt Bei diesem lief das Schiff erst auf Grund und sank dann 7 Die Besatzung wurde gerettet das Boot geborgen und wieder in Dienst gestellt Er begleitete die Kaiseryacht Hohenzollern auf ihren Nordlandfahrten mit S 72 als Depeschenboot bevor er Lehrer an der Torpedoschule in Murwik wurde 8 Als Kapitanleutnant und Erster Offizier des Kleinen Kreuzers Gazelle fuhr Turk 1902 nach Westindien Wahrend der Blockade Venezuelas wurde unter seiner Fuhrung im Hafen von Guanta 9 das venezolanische Kanonenboot Restaurador ex US amerikanische Jacht Atalanta geentert dessen Kommandant der spatere General und Revolutionsfuhrer Roman Delgado Chalbaud war Turk wurde unter der Verleihung des Roten Adler Ordens IV Klasse zum Kommandanten des Schiffes ernannt 10 Das Schiff wurde in Port of Spain Trinidad mit englischer Hilfe grundlich uberholt Ab Anfang Januar 1903 war die Restaurador im Blockadedienst tatig und wurde im Februar 1903 nach Abschluss der Blockade an die venezolanischen Behorden zuruckgegeben 11 Turk bezeichnete sie wiederholt als Kreuzer nach Grosse und Bewaffnung war sie aber ein Kanonenboot Ab 5 April 1905 war Turk Erster Offizier auf dem Panzerkreuzer Prinz Heinrich und kam ein Jahr spater in gleicher Funktion auf die Roon Nach Ausfall des Kommandanten am 3 Februar 1906 zum Korvettenkapitan befordert 12 wurde Turk Kommandant der Roon Dies war damals fur ihn eine grosse Auszeichnung Am 25 Juni 1906 wurde er zum Kommandeur der 2 Abteilung der I Werftdivision ernannt 13 nbsp Besuch an Bord S M S Pelikan am 15 Juli 1909 Von 1907 an war er an der Entwicklung des Minen und Sperrwesens beteiligt Am 19 Mai 1908 ubernahm er das Kommando uber die neu in Dienst gestellte Albatross und blieb dies bis Oktober des gleichen Jahres 14 Als die deutsche Kriegsflotte nach 1905 damals mit der neuen SMS Lubeck am 14 Juli 1909 erstmals wieder Lubeck besuchte erhielt Turk als Prases der Minenversuchskommission von seiner Behorde die Ausnahmegenehmigung mit dem Minenschiff Pelikan einem der ihm unterstellten Fahrzeuge die Trave hinaufzufahren Am Morgen des 15 Juli besuchte Burgermeister Eschenburg das Schiff und uberbrachte Turk und seinen Offizieren die Einladung des Lubeckischen Senats zu einem Festmahl das ihnen am selben Abend im Germanistenkeller des Ratsweinkellers gegeben wurde 15 Am 7 April 1911 wurde Turk Dezernent im Reichsmarineamt In dieser Stellung wurde er am 14 Oktober 1911 zum Kapitan zur See befordert Vom 3 September bis 14 November 1914 war Turk Kommandeur des Minen und Sperrwesens der Marine Division Im September nahm er mit ihr an der Belagerung Antwerpens teil Wahrend der Kampfe um die Sperrforts und an der Nete 16 erhielt er bereits im Oktober 1914 das Eiserne Kreuz II Klasse Er wurde dann fur einige Wochen der erste deutsche Hafenkommandant des Hafens von Antwerpen Danach nahm er an den sehr verlustreichen Kampfen um Nieuwpoort Lombardzyde und St Georges teil Wahrend dieser Kampfe erhielt er 1915 das Eiserne Kreuz I Klasse 17 Anschliessend war er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Kommandeur des Minen und Sperrwesens beim Marinekorps Flandern 18 Seine Geburtsstadt verlieh ihm am 10 November 1915 in Brugge das Lubeckische Hanseatenkreuz 19 Er wurde 1918 bei einem Fliegerangriff verwundet Nach dem Waffenstillstand von Compiegne stand Turk ab 22 November 1918 zur Verfugung des Chefs der Marinestation der Nordsee und zugleich zeitweise auch zur Verfugung der Waffenstillstandskommission in Spa Er stellte sich dem Freikorps Hulsen in Berlin zur Verfugung Am 12 Februar 1919 wurde Turk aus dem aktiven Dienst verabschiedet Nachtraglich erhielt er mit Rangdienstalter vom Tage seiner Verabschiedung am 30 August 1919 den Charakter als Konteradmiral verliehen Zivilleben Bearbeiten nbsp Einstiges Gebaude Gazelle nbsp Das Marienwerkhaus letzter Wohnsitz TurksNach seiner Verabschiedung aus der Marine liess sich Turk im Spatsommer 1919 in Lubeck nieder und trat eine Stellung auf der Flenderwerft in Herrenwyk an Dort war er Chef des Ordnungsdienstes der Bruckenbau Flender AG Spater wurde er Reprasentant der Lubecker Flender Werke Wahrend jener Zeit bewohnte er das Gebaude Gazelle 20 in der Travemunder Landstrasse Nr 155 heute Kirchweg 73 in Siems Turk ubernahm den Vorsitz der 1919 gegrundeten Vereinigung ehemaliger aktiver und inaktiver Marineoffiziere der Skagerrak Gesellschaft Lubeck sein Stellvertreter war der Konteradmiral a D Harry Mundel Er engagierte sich in der Lubecker Sanitatskolonne des Roten Kreuzes Als die Kucknitzer und Schlutuper Ortsgruppen der Kolonne 1927 eigenstandig wurden wurde er bis zu deren Auflosung 1934 Vorsitzender in Kucknitz Am 14 Dezember 1929 erhielt er die zweite Klasse des Ehrenzeichens des Deutschen Roten Kreuzes 21 Ruhestand Bearbeiten Nach seinem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben Mitte der 1930er Jahre zog er letztmals um Er bezog eine Wohnung im Marienwerkhaus und hatte u a Willy Glogner den Architekten des Hauses als Nachbarn Fur die Lubecker Museen brachte er fortan sein Fachwissen als Konservator von Schiffsmodellen ein Im Jahre 1951 erstritt der damals 82 Jahrige am Bonner Landgericht ein richtungweisendes Urteil Seit seinem Ausscheiden aus der Marine hatte Turk bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs eine staatliche Pension erhalten Diese monatlichen Zahlungen endeten mit dem Ende des Dritten Reichs und wurden von der Bundesregierung nicht wieder aufgenommen Dagegen klagte er erfolgreich 22 Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten nbsp Admiralswappen Turks im Ratskeller zu Lubeck nbsp Grab auf dem BurgtorfriedhofRoter Adlerorden III Klasse mit der Schleife 23 Kronenorden II Klasse mit Schwertern 23 Eisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 23 Preussisches Dienstauszeichnungskreuz 23 Bayerischer Militarverdienstorden III Klasse mit Krone und Schwertern 23 Ritterkreuz des Greifenordens 23 Komtur des Hausordens vom Weissen Falken 23 Friedrich August Kreuz I Klasse 23 Am 13 April 1938 wurde Turk von der Hansestadt Lubeck anlasslich des 50 Jahrestags seines Dienstantritts geehrt Oberburgermeister Drechsler veranlasste die Anbringung des Namens und Wappens im Admiralszimmer des Ratskellers Nachlass BearbeitenTurk vermachte das Familienarchiv dem Archiv der Hansestadt Lubeck 24 Eine belgische Militartrommel ein Erinnerungsstuck an seine Zeit in Flandern schenkte er der Musikinstrumentensammlung des Lubecker Museums 25 Werke Bearbeiten75 Tage an Bord des Kreuzers Restaurador Borchers Lubeck 1905 Korallen und Seetang Folge 1 Ranga u a Geschichten mehr nicht erschienen Schmidt Romhild Lubeck 1930 Konig Mataafa In Werner von Langsdorff Deutsche Flagge uber Sand und Palmen 53 Kolonialkrieger erzahlen C Bertelsmann Gutersloh 1942 S 52ff Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 3 P Z Biblio Verlag Osnabruck 1990 ISBN 3 7648 1700 3 S 471 472 Helge Bei der Wieden Konteradmiral Titus Turk 1868 1952 Ein Lebensbild In Das Nordlicht 9 Jg Heft 31 Juni 2001 S 24 29Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Titus Turk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Titus Turk im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Frauen in der Lubecker Geschichte PDF 45 kB abgerufen am 28 Marz 2009 Walter Hagenstrom 60 Jahre Sanitatsbereitschaften vom Roten Kreuz in Lubeck In Lubeckische Blatter 88 1952 S 195 198 hier S 198 Die Lubecker im Portrait 1780 1930 Lubeck Museen fur Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lubeck 1973 S 84f Hermann Genzken Die Abiturienten des Katharineums zu Lubeck Gymnasium und Realgymnasium von Ostern 1807 bis 1907 Borchers Lubeck 1907 Beilage zum Schulprogramm 1907 Digitalisat Nr 915 Nach Langsdorff Lit S 378 Er war u a Crew Kamerad des Herzogs Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg und auch unweit von dessen Schiff als es 1897 versank Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Band 4 1 Auflage Herford 1982 ISBN 3 7822 0235 X S 61 siehe auch Liste deutscher Torpedoboote 1871 1919 Stadt der Gemeinde Guanta Municipality in einem der 23 Staaten Venezuelas Kapitanleutnant Titus Turk In Vaterstadtische Blatter Nr 3 18 Januar 1903 Um 1918 wurde das Schiff in General Salom umbenannt und stand noch bis in die 1940er Jahre in venezolanischen Schiffslisten Vaterstadtische Blatter Nr 6 4 Februar 1906 Vaterstadtische Blatter Nr 27 1 Juli 1906 Hans H Hildebrand Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 1 Koehler 1979 ISBN 3 7822 0209 0 S 84 Kriegsschiffe im Hafen von Lubeck In Vaterstadtische Blatter Nr 29 Ausgabe vom 18 Juli 1909 In zeitgenossischen deutschsprachigen Zeitungen auch als Nathe bezeichnet Ritter des Eisernen Kreuzes In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1914 15 Ausgabe vom 10 April 1915 Michael Epkenhans Hrsg Das ereignisreiche Leben eines Wilhelminers Tagebucher Briefe und Aufzeichnungen 1901 bis 1920 von Albert Hopman Munchen 2004 ISBN 3 486 56840 X S 1227 Lubecker Stadtarchiv in Sachen Senatsakten Verzeichnis der Inhaber des Lubeckischen Hanseatenkreuzes Signatur 1093 Mit diesem Zusatz ist es in den Lubecker Adressbuchern verzeichnet Chronik In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1929 30 Nr 6 Ausgabe vom 22 Dezember 1929 S 24 Admiral siegt in Bonn In Die Zeit Nr 4 1951 a b c d e f g h Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine fur das Jahr 1918 Hrsg Marine Kabinett Mittler amp Sohn Verlag Berlin 1918 S 9 Antjekathrin Grassmann Hrsg Bestandeubersicht des Archivs der Hansestadt Lubeck Veroffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lubeck Reihe B Band 29 Schmidt Romhild Lubeck 1998 ISBN 3 7950 0467 5 S 251 Ulrich Althofer Von Zinken Serpenten und Giraffenklavieren historische Musikinstrumente aus vier Jahrhunderten im Museum fur Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lubeck Katalog zur Sonderausstellung und Sammlungsverzeichnis Behnhaus Lubeck 9 Juli bis 15 Oktober 2000 Museum fur Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lubeck Lubeck 2000 S 30 Normdaten Person GND 128230312 lobid OGND AKS VIAF 42883244 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Turk TitusALTERNATIVNAMEN Turk Titus Carl Emmerich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher KonteradmiralGEBURTSDATUM 25 Mai 1868GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 7 Juni 1952STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Titus Turk amp oldid 239113536