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Wolf Ernst Hugo Emil Graf von Baudissin Pseudonyme Freiherr von Schlicht und Graf Gunther Rosenhagen 30 Januar 1867 in Schleswig 4 Oktober 1926 in Weimar war ein deutscher Schriftsteller Journalist und Verleger Wolf Ernst Hugo Emil Graf von Baudissin alias Freiherr von Schlicht Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarlaufbahn 1 3 Schriftstellerische Laufbahn 1 4 Ehen 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Die Familie der Grafen von Baudissin war seit dem Dreissigjahrigen Krieg in Schleswig Holstein ansassig und hat eine Reihe von Militars und Schriftstellern hervorgebracht Adelbert Heinrich von Baudissin der Vater von Wolf Graf Baudissin war Deichgraf in Schleswig Er war Verfasser von historischen Romanen und einer Geschichte des schleswig holsteinischen Krieges von 1849 Im Jahr 1871 vier Jahre nach der Geburt seines Sohnes Wolf starb Adalbert Graf Baudissin nbsp Der Sarg der Grafin in der Einsegnungshalle des KrematoriumsSeine Mutter dessen zweite Ehefrau Louisa Wilhelmine Johanne war eine geborene del Strother 28 Juli 1830 Hull 11 Mai 1910 in Lubeck Am 17 Mai wurde sie als erste Person im neuen staatlichen Krematorium des Vorwerker Friedhofs eingeaschert Zu seinen Onkels und Tanten zahlten Ulrich von Baudissin und Asta Heiberg Friedrich von Baudissin war ein Cousin ersten Annie und Theodor von Baudissin Cousins zweiten Grades Ihr gemeinsamer Vorfahr war Heinrich Friedrich von Baudissin Wolfs Urgrossvater Wolfs Taufpate war der Diplomat und Shakespeare Ubersetzer Wolf Heinrich von Baudissin Militarlaufbahn Bearbeiten Nach der Schulzeit am Gymnasium in Schleswig und am Christianeum in Altona trat Wolf Ernst von Baudissin am 16 Mai 1887 als Avantageur in das 5 Badische Infanterie Regiment Nr 113 in Freiburg ein Das Patent zum Portepeefahnrich erhielt er am 22 Marz 1888 Am 20 Januar 1888 wurde er in das 2 Hanseatische Infanterie Regiment Nr 76 nach Lubeck versetzt und dort am 16 Februar 1889 zum Sekondeleutnant befordert Ab Juni 1895 war er zum Schleswig Holsteinischen Pionier Bataillon Nr 9 nach Harburg abkommandiert Am 12 September 1895 folgte die Versetzung nach Schleswig zum Infanterie Regiment von Manstein Schleswigsches Nr 84 und am 12 September 1896 die Beforderung zum Premierleutnant Vom 1 Januar bis zum 25 November 1898 wurde er a la suite des Regiments und anschliessend als Halbinvalide mit Pension zu den Offizieren des 1 Aufgebots in der Landwehr Infanterie uberstellt Sein Abschiedsgesuch wurde am 16 Juni 1899 bewilligt Ihm wurde das Ritterkreuz des bayrischen Militarverdienstordens verliehen 1 Schriftstellerische Laufbahn Bearbeiten Nach seiner Eheschliessung in Lubeck folgte Baudissins Verlegung innerhalb seines Regiments in die Garnison Hamburg Dort begann er unter dem Pseudonym Graf Gunther Rosenhagen mit seiner schriftstellerischen Tatigkeit 2 Zuerst erschienen einige kleine Humoresken publiziert von den Nachfolgern des Verlegers Otto Janke die aber ohne nennenswerten Erfolg blieben Als Baudissin aus dem Militar ausgeschieden war siedelte er nach Dresden uber und wandte sich auf Anraten seines Verlegers der Militarsatire zu Aus der Sicht eines Soldaten und des subalternen Offiziers thematisierte er in zahlreichen Humoresken Novellen und Romanen Lustspielen sowie Zeitungsartikeln das bedingungslose Obrigkeitsdenken und das starre Beamtentum als negativen Auswirkungen des wilhelminischen Militarstaates Preussen auf satirische Weise Dabei nahm er auch die fragwurdigen Privilegien und uberkommenen Verhaltensweisen seines eigenen Standes im Offizierskorps aufs Korn zum Beispiel in seinem Skandalroman Erstklassige Menschen 1904 der im elitaren Milieu eines feudalen Garderegiments spielt Einige seiner Werke wurden in Deutschland indiziert und verboten Andere wie zum Beispiel sein um 1915 in England als Life in a German Crack Regiment erschienener Roman Erstklassige Menschen wurden ins Englische und Spanische ubersetzt und in Grossbritannien den Vereinigten Staaten und in Spanien veroffentlicht In Dresden erschienen in rascher Folge unter anderem die Kurzgeschichten und Satiren Das Manoverpferd Alarm Parademarsch Leutnant Krafft Das goldene Buch der Sitte Exzellenz lassen bitten Exzellenz Seyffert Pensionopolis Der grobe Untergebene Vielliebchen und Einquartierung Das Lustspiel Im bunten Rock das er gemeinsam mit Franz von Schonthan verfasste wurde oft gespielt ebenso die Lustspiele Liebes Manover und Seine Hoheit Von seinen Romanen wurden Der Manovergast Ein Adjutantenritt Ehestandshumoresken Graf Udo Bodo Leutnant der Reserve und Offiziers Ehen bekannt Zum Ende des Ersten Weltkrieges wurde es fur Baudissin immer schwieriger mit Stoffen aus seinem Kerngebiet seine wirtschaftliche Existenz zu bestreiten Die Stimmung in Deutschland war nicht zu einer humoristischen Aufarbeitung der militarischen Vergangenheit bereit Ab September 1922 bot sich Baudissin indem er in verschiedenen Kabaretts auftrat und aus seinen Werken las die Moglichkeit wieder Geld zu verdienen Wolf Ernst von Baudissin starb 1926 wenige Monate nachdem er zum dritten Mal geheiratet hatte in Weimar an einer Uberdosis Schlafmittel Ehen Bearbeiten Baudissin hatte sich am 25 Januar 1891 in Lubeck mit Eva Turk 1869 1943 der jungeren Schwester des Marineoffiziers Titus Turk verheiratet Seine Frau begann ebenfalls eine schriftstellerische Tatigkeit Aus der Ehe die am 7 November 1906 geschieden wurde ging ein Sohn Wolf Walter 1894 1920 hervor Eine zweite Ehe geschlossen am 8 September 1908 mit Marie Elisabeth Flossel scheiterte ebenfalls und wurde am 15 April 1921 geschieden Am 14 Januar 1926 heiratete Baudissin in Weimar Helene Berger Werke BearbeitenGraf Gunter Rosenhagen Pseudonym Auswahl Die Braut seines Bruders Erzahlung Christians Hamburg 1893 150 S Kleine Geschichten Christmas Hamburg 1893 112 S Freiherr von Schlicht Pseudonym Auswahl Militaria Heitere Soldatengeschchten Reclam Leipzig 1895 95 S Reclams Universal Bibliothek Bd 3458 Point d honneur Sechs Erzahlungen aus dem Offiziersleben Illustrationen von Martin Ranike Hillger Berlin 1897 127 S Kurschners Bucherschatz Bibliothek furs Haus Eine Sammlung illustrierter Romane und Novellen Band 31 Leutnantsleben Ein Leben in Waffen Bd 1 Berlin Spemann 1899 361 S Excellenz lassen bitten Militarhumoresken Carl Reissner Dresden Leipzig 1901 208 S Viel umworben Roman Dresden H Minden 1903 336 S Ehestandshumoresken 3 Auflage Otto Janke Berlin 1904 152 S Kollektion Otto Janke Erstklassige Menschen Roman aus der Offizierskaste Otto Janke Berlin 1904 online Internet Archive 354 S Der Gardestern Humoristischer Roman Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart Leipzig 1904 online Internet Archive 274 S Der Manovergast Militar humorist Erzahlung Otto Janke Berlin 1905 370 S Graf Udo Bodo Dem Andenken des Grafen Kuno Satirischer Roman 2 Auflage Otto Janke Berlin 1905 373 S Digitalisat im DjVu Format Ein Adjutantenritt und andere Militarhumoresken Albert Langen Munchen 1905 online Internet Archive 186 S 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117768774 lobid OGND AKS LCCN n97874025 VIAF 61672241 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baudissin Wolf Ernst Hugo Emil vonALTERNATIVNAMEN Baudissin Wolf Ernst Hugo Emil Graf von Schlicht Freiherr von Pseudonym Rosenhagen Gunther Graf Pseudonym Baudissin Wolf vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller Journalist und VerlegerGEBURTSDATUM 30 Januar 1867GEBURTSORT SchleswigSTERBEDATUM 4 Oktober 1926STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolf Ernst Hugo Emil von Baudissin amp oldid 234201290