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Baudissin Aussprache ˈbaudɪsiːn auch Baudis Bauditz ist ein ursprunglich meissnisches Adelsgeschlecht aus der Oberlausitz das seit Anfang des 17 Jahrhunderts in Schleswig Holstein ansassig wurde und in einem Zweig nach Danemark ging Stammwappen derer von Baudissin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Standeserhebung 3 Wappen 4 Bekannte Namenstrager 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Name ist erstmals am 10 Marz 1326 mit einem Johannes de Boudissin im sachsischen Hauptstaatsarchiv Dresden urkundlich erfasst Die sichere Stammreihe ist seit 1455 mit Nickel v Baudissin zu Solschwitz beurkundet Das Geschlecht ist vermutlich aus der Ministerialitat der Wettiner hervorgegangen und nach der Stadt Bautzen bis 1868 Budissin benannt Abweichend davon vermutet das Genealogische Handbuch des Adels von 1958 Klein Bautzen bei Bautzen als Stammsitz der Baudissin das jedoch erst 1419 nach dem Erwerb durch die Stadt erstmals als Bawdessen erwahnt wurde Den Besitz Sollschwitz teilte sich die Familie bis etwa 1600 mit den von Penzig und gab ihn dann auf Anna und Christiane von Baudissin wurden 1554 76 nacheinander Abtissinnen im Kloster St Marienstern nbsp Wolf Heinrich von Baudissin 1579 1646 FeldmarschallSeit 1633 gehoren Trager des Namens v Baudissin bzw v Bauditz auch der Holsteinischen Ritterschaft an wo sie zur Gruppe der Recepti gehoren Als erster wurde der Feldmarschall im Dreissigjahrigen Krieg Wolf Heinrich von Baudissin aufgenommen der Sophia von Rantzau 1620 1697 eine Tochter des Gerdt von Rantzau Breitenburg heiratete Im Jahr 1635 schenkte ihm der Oldenburger Graf Anton Gunther das Gut Neuenfelde bei Elsfleth Wolf Heinrich starb jedoch auf seinem Gut in Westpreussen Sein jungerer Sohn Heinrich Gunther 1641 1673 besass die Guter Cronsburg und Rixdorf bei Kiel Dessen alterer Sohn Hinrich Conrad 1661 1714 begrundete die danische Linie von Bauditz der jungere Wolf Heinrich 1671 1748 wurde 1741 zum Reichsgrafen erhoben und stiftete die schleswig holsteinische Linie der Grafen von Baudissin Letzterer heiratete Dorothee von Buchwaldt 1683 1709 die das Gut Knoop im Herzogtum Schleswig mit in die Ehe brachte 1761 erwarb sein Sohn Graf Heinrich Christoph von Baudissin das Gut Rantzau im Herzogtum Holstein und vereinte die Besitze Rixdorf Knoop Rantzau Projensdorf 1750 erworben und Lammershagen in seiner Hand Durch seine Ehe mit Grafin Susanna Magdalena Elisabeth von Zinzendorf Pottendorf 1723 1785 kamen 1813 die osterreichischen Besitzungen ihrer Familie an die Baudissin Unter ihren Sohnen Heinrich Friedrich und Carl Ludwig teilte sich das Geschlecht Ende des 18 Jahrhunderts in die Linien Knoop mit Rixdorf Tram Tresdorf Pronstorf Uhlenhorst und Neu Nordsee sowie Rantzau mit Lammershagen und den osterreichischen Gutern Heinrich Friedrichs wohlhabende Frau die Schriftstellerin Caroline von Schimmelmann 1759 1826 entschuldete Knoop liess dort die alte Wasserburg abreissen und das klassizistische Herrenhaus errichten Ihre Sohne waren Friedrich Carl auf Knoop Christian Carl und Joseph Franz bis 1838 auf Projensdorf ab 1840 auf Borstel 1869 wurde Knoop durch Eduard von Baudissin verkauft nicht zuletzt aufgrund der von seiner Grossmutter Caroline hinterlassenen Spielschulden Christian Carls Sohn Wolf Friedrich Ottomar heiratete 1842 Theonie von Mesmer Saldern 1817 1855 deren Bruder Aime von Mesmer Saldern das Gut Schierensee 1889 an seinen Neffen vererbte 1968 wurde es von den Baudissins an den Verleger Axel Springer verkauft und dafur das Gut Augustenhof bei Osdorf erworben Borstel war schon 1930 veraussert worden Carl Ludwigs dritter Sohn Heinrich August Graf von Baudissin Zinzendorf Pottendorf 1795 1834 auf Rantzau erbte 1813 von seinem Grossonkel Graf Karl von Zinzendorf dessen niederosterreichische Herrschaften Karlstetten Doppel und Wasserburg Er fugte seinem Namen 1816 den Namen und das Wappen derer von Zinzendorf Pottendorf hinzu und wurde mit dem Oberstlandjagermeisteramt im Land unter der Enns belehnt Die osterreichischen Guter wurden 1912 verkauft und das Gut Rantzau als letzter der alten Familienbesitze ab 1965 nach und nach veraussert nbsp Knoop nbsp Rantzau nbsp BorstelStandeserhebung BearbeitenDie Erhebung in den Reichsgrafenstand erfolgte durch Diplom des sachsischen Kurfursten Friedrich August II in seiner Eigenschaft als Reichsvikar vom 28 Februar 1741 fur Wolf Heinrich von Baudissin 1671 1748 kursachsischen Kabinettsminister und General und seine Nachkommen Der danische Zweig Bauditz wird im danischen Adelsverzeichnis Danmarks Adels Aarbog in diversen Ausgaben von 1909 bis 1959 aufgefuhrt als Angehorige des danischen Adels Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Blau drei silberne Hifthorner mit goldener Spitze und Rand im Dreipass Triskele zusammengestellt Helmzier und Helmdecke auf blau silber bewulstetem Bugelhelm mit ebensolchen Decken drei Straussenfedern silbern blau silbern Das 1741 verliehene grafliche Wappen zeigt 1 in einem roten quadrierten Schild das goldgeranderte Stammwappen als Herzschild Im ersten und vierten Feld zwei silberne Flugel mit den Achseln nicht zusammenhangend dazwischen oben ein goldener Stern Im zweiten und dritten Feld ein geharnischter rechts gekehrter Mannesarm mit Achselschienen und mit geschwungenem Schwert in der blossen Faust Auf dem Schild ruht eine Grafenkrone mit neun Perlen uber der drei gekronte Helme stehen Auf der Krone des mittleren drei blaue Straussenfedern auf der des rechten die Flugel mit dem Stern und auf der des linken der Arm mit dem Schwert Die Decken des mittleren Helmes sind blau und silbern die der beiden andern rot und silbern Schildhalter zwei silbern bewehrte widersehende schwarze Greife Das mit den Zinzendorf vereinte Wappen von 1816 ist ahnlich doch ist der Herzschild gespalten und zeigt rechts die Hifthorner und ist links von Schwarz und Silber gespalten fur das Stammwappen Zinzendorf doch ist deren Stammwappen eigentlich geviert Ein vierter Helm mit schwarz silbernen Decken ist an dritter Stelle eingeschoben darauf zwei von Schwarz und Silber gevierte Buffelhorner Stammwappenhelm Zinzendorf an denen ein golden beschlagenes rot bebandetes schwarzes Hifthorn hangt Erblandjagermeisteramt in Osterreich unter der Enns Vom Familienwappen abgeleitet ist das Gemeindewappen von Karlstetten nbsp Stammwappen nbsp Grafliches Wappen 1741 nbsp Grafliches Wappen 1741 in Farbe nbsp Wappen der danischen Bauditz nbsp Gemeindewappen KarlstettenBekannte Namenstrager Bearbeiten nbsp Wolf Heinrich von Baudissin 1671 1748 kursachsischer Kabinettsminister und General 1671 1748 erster GrafWolf Heinrich von Baudissin 1579 1646 1631 im schwed Dienst General Feldmarschall im Dreissigjahrigen Krieg Gustav Adolf von Baudissin 1626 1695 koniglich danischer Generalmajor Oldenburger Geheimrat und Unternehmer Heinrich Gunther von Baudissin 1636 1673 Amtmann von Gottorp und herzoglicher Hofmarschall Hinrich Conrad Bauditz um 1662 1715 Ingenieuroffizier und Portratmaler Wolf Heinrich von Baudissin 1671 1748 kursachsischer Kabinettsminister und General im Grossen Nordischen Krieg Heinrich Christoph von Baudissin 1709 1786 kursachsischer General der Infanterie Gouverneur von Dresden und der Festung Konigstein Heinrich Friedrich von Baudissin 1753 1818 danischer Botschafter in Berlin Carl Ludwig von Baudissin 1756 1814 danischer Generalleutnant Gouverneur von Kopenhagen Caroline Adelheid Cornelia von Baudissin geb von Schimmelmann 1759 1826 deutsche Schriftstellerin und Tochter von Heinrich Carl von Schimmelmann Henriette Caroline Elisabeth von Baudissin 1777 1864 geboren in Gut Knoop Ehefrau des Besitzers der Guter Eckhof Alt Bulk und Neu Bulk Wolf Heinrich von Baudissin 1789 1878 deutscher Diplomat in danischen Diensten Schriftsteller und Ubersetzer Otto Friedrich Magnus von Baudissin 1792 1865 Oberst im Danisch Schleswig Holsteinischen Krieg Hermann von Baudissin 1798 1891 Ehemann von Ida Grafin von Baudissin Thekla von Baudissin Pseudonym Tante Ernestine 1812 1885 deutsche Schriftstellerin Wolf Friedrich Ottomar von Baudissin 1812 1887 Koniglich danischer Gerichtsoffizier kaiserlicher deutscher Postdirektor und Schriftsteller Ida Grafin von Baudissin geb Kohl 1814 1888 Schriftstellerin Ulrich von Baudissin 1816 1893 deutscher Schriftsteller und Maler Asta Sophie Charlotte von Baudissin verh Heiberg 1817 1904 deutsche Schriftstellerin Sophie von Baudissin Pseudonym Tante Aurelie 1817 1894 deutsche Schriftstellerin Adelbert Heinrich von Baudissin 1820 1871 deutscher Schriftsteller Journalist und Verleger Adalbert Heinrich Friedrich von Baudissin 1821 1875 auf Borstel deutscher Verwaltungsjurist Landdrost der Herrschaft Pinneberg Eduard von Baudissin 1823 1883 deutscher Politiker und Mitglied des Reichstages Traugott von Baudissin 1831 1905 deutscher Verwaltungsjurist und Regierungsbeamter ehem Regierungsprasident in Magdeburg Nikolaus von Baudissin 1838 1917 Landrat in Pommern Wolf Wilhelm von Baudissin 1847 1926 deutscher Theologe Autor und Professor in Marburg Sohn von Hermann Wilhelm und Ida Friedrich von Baudissin 1852 1921 Admiral Chef des Admiralstabs der Kaiserlichen Marine Ernst Ulrich von Baudissin 1855 1916 deutscher Kapitan zur See Ida Luise Grafin von Baudissin 1860 Joseph Ernst Graf von Baudissin 1861 1940 Politiker Mitglied des preuss Abgeordnetenhauses Juliane Julia Charlotte von Baudissin 1867 deutsche Ubersetzerin Wolf Ernst Hugo Emil von Baudissin Pseudonym Freiherr v Schlicht Gunther Graf Rosenhagen 1867 1926 deutscher Militar und Schriftsteller Annie von Baudissin Pseudonym A von Bauer 1868 1915 deutsche Schriftstellerin Eva von Baudissin geb Eva Fanny Bernhardine Turk 1869 1943 deutsche Schriftstellerin Ubersetzerin Theodor von Baudissin 1874 1950 deutscher Verwaltungsjurist Klaus Graf von Baudissin auch von B 1891 1961 Nationalsozialist SS Offizier seit 1938 einer von drei Gestaltern der NS Ausstellung Entartete Kunst Direktor des Museum Folkwang in Essen Wolf von Baudissin 1907 1993 deutscher Generalleutnant und Friedensforscher Georg von Baudissin 1910 1992 deutscher Jurist und Diplomat Georg von Baudissin Verleger 1943 2012 deutscher Journalist und Verleger Christian Baudissin 1956 deutscher Filmemacher nach Karl von Zinzendorf begrundete sich die Nebenlinie Baudissin Zinzendorf Ute von Baudissin Zinzendorf Autorin geographische Schriften Wolf von Baudissin Zinzendorf 1849 osterreichischer OffizierDanischer Zweig Hinrich Conrad Bauditz Ingenieuroffizier und Portraitmaler 1661 1714 Stammvater der danischen Bauditz Adolph August Bauditz 1696 1763 Oberforster des Herzogs Friedrich Karl von Schleswig Holstein Sonderburg Plon Sohn von Hinrich Conrad Carl Bauditz 1741 1816 danischer Generalleutnant Sohn von Adolph August Ferdinand Christian Furchtegott Bauditz 1778 1849 danischer Generalmajor a la suite Sohn von Carl Carl Gustav Heinrich Bauditz 1780 1849 danischer Generalmajor der Artillerie Sohn von Carl Christian Bauditz 1815 1909 danischer Generalleutnant Peter von Bauditz 1817 1864 danischer Offizier und Bildhauer Sohn von Carl Gustav Heinrich Sophus Bauditz 1850 1915 danischer Padagoge Autor und Dramatiker Neffe von PeterLiteratur BearbeitenHeinrich Ferdinand Steinmann Ober und niedersachsisches Adelslexikon Band 1 Arnoldische Buchhandlung Dresden Leipzig 1843 S 87 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1871 GGT Justus Perthes Gotha 1870 S 64 ff 1871 Digitalisat ff GGT 1894 Gotha 1893 S 92 ff 1894 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1942 A Uradel Jg 115 Justus Perthes Gotha 1941 S 48 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Franz Michels Baudissin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 632 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVIII Band 139 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 2006 S 18 ISBN 3 7980 0839 6 ISSN 0435 2408Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Baudissin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Steinmann Literatur Leipzig Dresden 1843 S 85 ff Baudisss Baudissin Normdaten Person GND 139768726 lobid OGND AKS VIAF 102617748 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baudissin Adelsgeschlecht amp oldid 234895147