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Buchwaldt auch Buchwald ist der Name eines alten holsteinischen spater auch mecklenburgischen Adelsgeschlechts Angehorige der Familie standen vor allem in koniglich danischen Diensten und gelangten dort zu Besitz und Ansehen Zweige der Familie bestehen bis heute Stammwappen derer von Buchwaldt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 3 Standeserhebungen 1 4 Buchwaldscher Hof in Kiel 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Freiherrliches Wappen 2 3 Wappen Buchwald Brockdorff 2 4 Amts und Ortswappen 3 Namenstrager 3 1 Schleswig Holstein 3 2 Domherren in Lubeck 3 3 Mecklenburg 4 Besitzungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Epitaph der Anna von Buchwaldt 1597 in der Flensburger Marienkirche nbsp Gosche von Buchwaldt 1624 1700 Herkunft Bearbeiten Die Herren von Buchwaldt gehoren zu den Equites Originarii lat ursprungliche Ritter dem schleswig holsteinischen Uradel Sie zogen aus den Marschen nach Wagrien und erscheinen im Jahre 1233 mit Sifridus de Bokwolde erstmals urkundlich 1 Mit ihm beginnt auch die ununterbrochene Stammreihe der Familie 2 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten Nach alterer Literatur gehort auch der bereits 1203 genannte Detlev von Bockwold zur Familie Er wird in einem Privileg der Stadt Hamburg ausgestellt vom danischen Konig als Zeuge genannt Demnach waren auch Conrad von Buchwaldt der 1286 als Propst des Klosters Preetz erscheint und Johannes Johann von Bokholt 3 der von 1308 bis 1331 Bischof von Schleswig war Familienmitglieder Der reiche Grundbesitz ging nach Fehden gegen die Grafen von Holstein und die Stadt Lubeck zum grossen Teil verloren Zehn Angehorige des Geschlechts wurden wahrend der Auseinandersetzungen von den Lubecker Burgern gefangen genommen und offentlich enthauptet 4 5 Die Reste zahlreicher Burganlagen und befestigter Hofe zeugen von der weiten Verbreitung der Familie so die Burg Gosevelde Burg Snykrode des Burghugels in Offendorf des Burghugels in Gross Parin und der Wehranlage in Hobbersdorf In Johannstorf im Nordwesten Mecklenburgs errichteten die Buchwaldts eine Wasserburg die 1743 durch ein barockes Herrenhaus ersetzt wurde das die Erben aus der Familie Schack von Buchwald erbauten Im Kampf des danischen Konigs Johann I und seines Bruders Herzog Friedrich von Holstein gegen die Dithmarscher Bauernrepublik sollen in der Schlacht bei Hemmingstedt am 17 Februar 1500 sechs Buchwald die in danisch holsteinischen Diensten standen gefallen sein 6 Gottschlack von Buchwaldt Herr auf Olpenitz war zunachst Gesandter und Geheimer Rat beim danischen Konig Friedrich III und spater bei dessen Sohn und Nachfolger Christian V Wolf Caspar und Friedrich von Buchwaldt waren 1637 koniglich danische Landrate Heinrich von Buchwaldt wurde koniglich danischer Oberst und Friedrich von Buchwaldt erscheint 1644 als koniglich schwedischer Oberst Erstgenannter ist wahrscheinlich identisch mit dem etwas spater als danischer Generalleutnant auftretenden Buchwald und letzterer war 1678 schwedischer Generalmajor als die Stadt Stralsund wahrend des Nordischen Krieges an Kurbrandenburg fiel 5 und ab 1690 bis zu seinem Tod 1693 schwedischer Gouverneur von Wismar 7 Hans Adolph war 1661 und Caspar von Buchwaldt 1682 herzoglich holsteinisch gottoper Landrat Gosche von Buchwaldt lebte 1690 als koniglich danischer Staatsminister und Ritter des Elefanten Ordens Anfang des 19 Jahrhunderts war Caspar von Buchwaldt auf Seedorf Kreis Segeberg koniglich danischer Kammerherr und Landrat und Friedrich von Buchwaldt koniglich danischer Kammerherr Stiftsamtmann uber Fyen und Amtmann zu Odense und Dalum 4 Im 19 Jahrhundert war Kaspar von Buchwaldt auf Gut Pronstorf koniglich danischer Kammerherr und Landrat 8 Bereits im 13 Jahrhundert wurde ein Zweig dauerhaft in Mecklenburg ansassig Angehorige dieses Zweiges gehorten 1523 zu den Mitunterzeichnern der Union der Landstande Wahrend des 16 Jahrhunderts waren dort die Guter Benitz und Johannsdorf in Familienbesitz Auf letzterem erscheint 1712 ein Buchwaldt als koniglich danischer Kammerjunker 4 Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin befinden sich drei Eintragungen von Tochtern der Familien von Buchwaldt aus Johannsdorf aus den Jahren 1746 1890 zur Aufnahme in das dortige adelige Damenstift Von 1604 1609 war Frau Domina Elisabeth von Buchwaldt Vorsteherin des Konvents im Kloster Dobbertin 9 Seit der Heirat der Erbjungfer Margarete von Buchwald mit Claus Schack fuhrte diese Linie den Namen Schack von Buchwald Standeserhebungen Bearbeiten Frederic von Buchwald auf Nedergaard Nord Lolland kaiserlicher Oberstleutnant zu Pferd erhielt am 26 April 1642 die danische Adelsnaturalisation Die Linie starb bereits mit seinem Sohn Joachim Christoph von Buchwaldt 1646 1685 aus Frederic von Buchwaldt koniglich schwedischer Generalmajor der Kavallerie wurde am 26 Dezember 1675 in den schwedischen Freiherrenstand erhoben Seine Introduktion bei der Freiherrenklasse der schwedischen Ritterschaft erfolgte 1680 unter der Nummer 68 2 Am 26 Mai 1784 erhielt Friedrich Ludolph Frederik von Buchwald nach seiner Heirat mit Charlotte Amalie Baronesse Brockdorff 1752 1811 Erbin der ehemals Vietinghoffschen Baronie Scheelenborg das danische Baronat mit dem Pradikat Buchwald Brockdorff 2 Die Ehe wurde aber kinderlos geschieden und da Baron Frederik auch mit seiner zweiten Ehefrau Sophie Magdalene de Leth aus danischem Adel 1752 1837 keine Kinder hatte erlosch der Titel wieder Seine erste Frau heiratete 1787 Wilhelm Theophil Stieglitz der seinerseits 1790 das danische Baronat als Stieglitz Brockdorff erhielt und fuhrte so ihre Familie auf Scheelenborg weiter 10 Buchwaldscher Hof in Kiel Bearbeiten nbsp Der Buchwaldsche Hof in Kiel um 1904 nbsp Eine Saule zur Erinnerung an den Buchwaldschen Hof in Kiel Danische Strasse 31In der Stadt Kiel in der Nahe des Kleinen Kiels und des Kieler Schlosses wurde 1621 ein Gebaude fur Agidius von der Lancken errichtet 11 1787 folgte der Verkauf des Hofes an Caspar von Buchwaldt auf Seedorf Das Doppelhaus in Backstein mit Zwillingstreppengiebel der Adelige Freihof der Familie Buchwaldes befand sich auf dem Grundstuck Danische Strasse 31 war der grosste Kieler Adelshof Am 14 Januar 1814 wurde hier der Kieler Frieden zwischen Danemark Schweden und England geschlossen 12 Nach einer starken Zerstorung im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff am 22 Mai 1944 wurden die restlichen Trummer des Buchwaldschen Hofes im Jahr 1956 abgetragen 13 14 Wappen Bearbeiten nbsp Stammwappen in Danmarks Adels Aarbog 1913Stammwappen Bearbeiten Das Stammwappen zeigt in einem von Silber und Rot geteilten Schild einen goldgekronten schwarzen Barenkopf mit Hals Auf dem Helm mit rechts schwarz silbernen und links rot silbernen Helmdecken der Barenkopf 2 Freiherrliches Wappen Bearbeiten Das freiherrliche Wappen verliehen 1675 ist geviert und belegt mit einem Herzschild das Stammwappen 1 von Rot und Silber gespalten 2 und 3 in Purpur ein gekronter goldener Lowe mit acht blauen Fahnlein in den Pranken 4 in Blau ein aufgerichteter rotbezungter silberner Wolf Wappen von der Wisch Das Wappen hat zwei Helme auf dem rechten mit rot silbernen Decken der Barenkopf des Stammwappens auf dem linken Helm mit blau goldenen Decken der Lowe mit den Fahnlein 2 Wappen Buchwald Brockdorff Bearbeiten Das Wappen des Barons Buchwald Brockdorff koniglich danisch verliehen 1784 ist geviert und belegt mit einem gespaltenen Herzschild darin rechts in Blau ein schragaufwartsfliegender geflugelter silberner Fisch Wappen von Brockdorff links in Gold ein mit drei Muscheln belegter Schraglinksbalken Vietinghoff Scheel 1 und 4 in Blau ein goldener Bischofshut Vietinghoff Scheel Erinnerung an Bischofskandidatur 15 Jh 2 und 3 in Gold ein rotbewehrter schwarzer Doppeladler Kaiserliches Gnadenzeichen fur Vietinghoff Scheel Das Wappen hat zwei Helme auf dem rechten mit blau silbernen Decken der geflugelte Fisch von Brockdorff auf dem linken mit schwarz silbernen Decken der Barenkopf des Stammwappens Buchwald Schildhalter zwei braune Greife 2 Amts und Ortswappen Bearbeiten Elemente und Farben aus dem Wappen der Familie Buchwaldt erscheinen noch heute in einigen schleswig holsteinischen Amts und Gemeindewappen 15 nbsp Amt Bargteheide Land nbsp Gemeinde Bissee nbsp Gemeinde ScharbeutzNamenstrager BearbeitenSchleswig Holstein Bearbeiten Anna von Buchwaldt Priorin des adeligen Klosters Preetz 1484 1508 und Verfasserin des Buch im Chore Caspar von Buchwaldt 1591 1669 auf Pronstorf Amtmann Landrat Ritter des Elefanten Ordens Caspar von Buchwald 1728 1804 Landrat Kommendator des Johanniterordens 16 Friedrich Eduard von Buchwaldt 1871 1954 preussischer Offizier und Probst des adeligen Klosters Uetersen Gosche von Buchwaldt 1624 1700 Gutsherr in Schleswig und Holstein Hans Adolph von Buchwaldt ca 1620 1695 Gutsherr in Holstein Jasper von Buchwaldt 1650 1705 herzoglicher Kammerjunker und herzoglich gottorfischer Amtmann Ollegard von Buchwaldt 1547 1618 Erbherrin der Guter von Haselau und Kaden Magnus von Buchwaldt 1910 1987 deutscher Springreiter Marie Louise von Buchwaldt 1904 1978 Priorin des Klosters PreetzDomherren in Lubeck Bearbeiten Christoph von Buchwaldt 1751 1828 Lubecker Domherr seit 8 August 1758 Hinrich von Buchwald 1685 Lubecker Domherr seit 6 Juni 1668 Hinrich von Buchwald 1753 Lubecker Domherr seit 8 Marz 1742 Schack von Buchwald 1770 Lubecker Domherr seit 5 April 1741 Erbauer von Schloss JohannstorfMecklenburg Bearbeiten Irmgard von Buchwald Volkstorf von 1506 1508 17 in einer Fehde 18 mit der Stadt Lubeck Elisabeth von Buchwaldt von 1604 1609 Domina im Kloster Dobbertin 19 Otto Friedrich von Buchwald 1805 1882 Gutsbesitzer von Cladow und Rontgendorf Otto von Buchwald 1845 1934 Ingenieur und Forschungsreisender in Ecuador Gustav von Buchwald 1850 1920 Archivar im Kloster Preetz 1883 1913 Grossherzoglich mecklenburg strelitzscher Archivar in NeustrelitzBesitzungen BearbeitenZu den zahlreichen Gutern die sich zumindest zeitweise im Besitz der Familie Buchwaldt befanden gehoren unter anderem Gut Borstel Gut Ehlerstorf Gut Grunholz Gut Grabau Gut Jersbek Gut Knoop Gut Pronstorf Gut Sierhagen Gut Testorf Gut Tralau Gut Wensin Literatur BearbeitenJohann Friedrich Gauhe Des Heiligen Romischen Reichs Genealogisch Historisches Adels Lexicon Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1740 Seite 275 276 Digitalisat Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 3 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1861 Seite 123 124 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1905 Jg 6 GGT Justus Perthes Gotha 1904 Seite 180 189 Digitalisat ff 1941 Jg 40 GGT Gotha 1940 Seite 90 95 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Walter von Hueck Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band II Band 58 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1974 Seite 153 ISSN 0435 2408 Walter von Hueck Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel Band XV Band 71 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1979 S 107 121 ISSN 0435 2408Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Buchwaldt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Die Buchwalden Lubische Sage Quellen und Volltexte Literatur uber Familien von Buchwaldt in der Landesbibliographie MV Stammlinie derer von BuchwaldEinzelnachweise Bearbeiten Codex diplomaticus Lubecensis Urkundenbuch des Bistums Lubeck II Abtheilung LXXIV 74 Gerhard Stalling Oldenburg 1856 Seite 72 74 in Seite 74 Sifridus de Bocwolde a b c d e f Walter von Hueck Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band II Band 58 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1974 Seite 153 ISSN 0435 2408 Johannes II von Bokholt war Sohn des Lubecker Ratsherrn Siegfried von Bokholt und die Wappen der Lubecker Familie Bokholt sind von den Buchwaldtschen grundverschieden a b c Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 3 Friedrich Voigt Leipzig 1860 Seite 123 124 a b Des Heiligen Romischen Reichs Genealogisch Historisches Adels Lexicon 2 Auflage Leipzig 1740 Seite 276 277 Liste der am 17 02 1500 bei Hemmingstedt gefallenen Ritter und Knappen Maren Lorenz Das Rad der Gewalt Militar und Zivilbevolkerung in Norddeutschland nach dem Dreissigjahrigen Krieg 1650 1700 Bohlau Koln Weimar 2007 S 65 Kosener Korpslisten 1798 bis 1910 Hrsg Karl Rugemer Verlag der Academischen Monatshefte Druck Carl Gerber Munchen Starnberg 1910 116 58 Claus Heinrich Bill Mecklenburgischer Adel 1550 1750 Kiel 1999 S 126 Danmarks Adels Aarbog Paul Steffen meine Adresse ist Bordesholm Bordesholm 1988 siehe 1 Manfred Jessen Klingenberg Der Buchwaldtsche Hof und der Kieler Frieden von 1814 In Begegnungen mit Kiel Gabe der Christian Albrechts Universitat zur 750 Jahr Feier der Stadt Hrsg v Werner Paravicini Wachholtz Neumunster 1992 ISBN 3 529 02722 7 S 88 91 Hartwig Beseler Niels Gutschow Kriegsschicksale Deutscher Architektur Band I Nord Wachholtz Neumunster 1988 S 9 Buchwaldscher Hof In kiel wiki de Abgerufen am 20 Februar 2023 Kommunale Wappenrolle Schleswig Holstein In schleswig holstein de Abgerufen am 20 Februar 2023 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Der in Deutschland eingeborene Adel Uradel 1905 In Der Gotha Hofkalender Sechster Jahrgang Auflage Adelige Hauser nach alphabetischer Ordnung Buchwald t 2 Ast Pronstorf und Neudorf Justus Perthes Gotha 5 November 1904 S 180 186 uni duesseldorf de abgerufen am 19 Februar 2022 Ludwig Fromm Chronik der Haupt und Residenzstadt Schwerin Mit Benutzung der neuesten Forschungen 1862 Verlag der Buchhandlung Oertzen amp Comp Schwerin 1862 S 73 google de abgerufen am 1 Februar 2022 G M C Masch Geschichte des Bisthums Ratzeburg Nr 1491 1505 Friedr Aschenfeldt Lubeck 1875 S 403 google de abgerufen am 1 Februar 2022 Claus Heinrich Bill Mecklenburgischer Adel 1550 1750 Kiel 1999 S 126 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buchwaldt Adelsgeschlecht amp oldid 236752006