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Stieglitz ist der Name eines deutschen Reichsadelsgeschlechts das auf eine burgerliche protestantische Familie des Leipziger Patriziats zuruckgeht Davon zu unterscheiden ist die deutsch judische Familie Stieglitz aus Arolsen aus der Ludwig Stieglitz in den russischen Adelsstand erhoben wurde Wappen derer von Stieglitz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Standeserhebungen und Adelsanerkennungen 1 1 1 Baron Stieglitz Brockdorff 1 2 Besitzungen in Deutschland 2 Wappen 2 1 Wappen der geadelten Patrizier Stieglitz 2 2 Wappen der baltischen Barone Stieglitz 2 3 Wappen der danischen Barone Stieglitz Brockdorff 3 Bedeutende Vertreter 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Stieglitzens Hof vor 1891 Als der Leipziger Ratsherr Christian Ludwig Stieglitz 1724 1772 1765 in Wien gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm Ludwig um die Bestatigung seines Adels nachsuchte beriefen sie sich darauf dass ihr Vorfahr Bartholomaus Stieglitz Burgermeister in Pilsen 1583 von Kaiser Rudolf II als Stieglitz von Tschenkau Cenkov geadelt worden sei Dessen Sohn Kaspar nach anderen Quellen der Enkel Melchior 1599 1659 sei im Dreissigjahrigen Krieg als Protestant nach Sachsen geflohen wo die Familie seither ansassig war Im Adelsdiplom von 1765 wurde diese Ursprungssage anerkannt Ausschlaggebend fur die Nobilitierung war jedoch dass Christian Ludwig und Wilhelm Ludwig die Sohne des langjahrigen Burgermeisters Christian Ludwig Stieglitz 1677 1758 seit zwei Generationen zur fuhrenden Burgerschaft in Leipzig gehorten vgl Hohenthal Richter Im Adelsdiplom wird das privilegio de non usu genannt Dies nahm Christian Ludwig Stieglitz 1724 1772 wie auch sein gleichnamiger Sohn Christian Ludwig Stieglitz 1756 1836 als Mitglieder des Leipziger Rats in Anspruch Erst der Vertreter der nachsten Generation Christian Ludwig Stieglitz 1803 1854 der in der koniglichen Residenzstadt Dresden lebte suchte 1846 um die koniglich sachsische Anerkennung zum Tragen des Adelspradikates nach die ihm auch gewahrt wurde Die Familie besass mit dem Stieglitzens Hof eins der grossten Anwesen am Leipziger Markt das Christian Ludwig Stieglitz 1677 1758 1733 aus zwei vorhandenen Hausern zu einem zusammenziehen und mit einer Renaissance Fassade versehen liess Die Nachkommenschaft des Wilhelm Ludwig von Stieglitz der seit 1778 kursachsischer Major war hat im Herzogtum Sachsen Altenburg fortbestanden wo sie in Mannichswalde begutert war Wilhelm Ludwigs Tochter Charlotte Sophie 1776 1839 heiratete 1799 den Dresdner Stadtgouverneur Heinrich Adolph von Gablenz 1762 1843 und wurde die Mutter des spateren osterreichischen Generals Ludwig Karl Wilhelm von Gablenz Durch Einheiraten in die erzgebirgische Hammerherrenfamilie von Elterlein wurde Wilhelm Ludwigs jungster Sohn Christian Ludwig von Stieglitz zum Hammerwerksbesitzer auf Breitenhof und Neidhardtsthal Zum Haus Mannichswalde gehort Thuisko von Stieglitz 1808 1881 der koniglich sachsischer Generalleutnant und Chef des General Stabs wurde Unter seinen Kindern heirateten die Tochter Charlotte 1866 1947 Karl Ludwig d Elsa und Priska 1870 1947 1893 Adolph von Carlowitz letztere war die Mutter von Esther von Kirchbach Der Sohn Georg von Stieglitz 1848 1912 wurde sachs Generalleutnant der Sohn Robert von Stieglitz 1865 1933 Diplomat und letzter sachs Gesandter an den suddeutschen Hofen Heinrich Ludwig von Stieglitz 1762 1824 der jungste Sohn von Christian Ludwig Stieglitz 1724 1772 heiratete 1802 die Irin Charlotte geb Atkinson und wanderte 1802 nach Irland aus Drei seiner sechs Sohne Frederick Lewis Francis Walter und Robert William von Stieglitz wanderten 1829 weiter nach Tasmanien aus und gehorten dort zu den ersten europaischen Pionieren und wurden zu bedeutenden Grossgrundbesitzern 1830 folgte ihnen Henry Lewis von Stieglitz 1808 1890 1839 der jungste Sohn Charles Augustus von Stieglitz 1819 1885 Nach ihnen ist der Ort Stieglitz auf Tasmanien benannt ebenso der verlassene Goldminen Ort Steiglitz Victoria in Australien Standeserhebungen und Adelsanerkennungen Bearbeiten Reichsadel Diplom vom 5 Dezember 1765 fur die Gebruder Christian Ludwig Stieglitz Ratsherrn in Leipzig und Wilhelm Ludwig Stieglitz kursachsischer Premierlieutenant Koniglich sachsische Adelsanerkennung 1846 fur Christian Ludwig Stieglitz Appellationsrat in DresdenBaron Stieglitz Brockdorff Bearbeiten Koniglich danisches Freiherrenpatent mit Namens und Wappenvereinigung 1790 fur Wilhelm Theophilus Stieglitz 1749 1802 verheiratet seit 1787 mit Baronesse Charlotte Amalie Brockdorff 1752 1811 geborene Baronesse Brockdorff Erbtochter der Baronie Scheelenborg geschiedene Baronin Buchwald Brockdorff Er war landgraflich hessen kasselscher Forstjunker und starb am 5 August 1802 in Pyrmont Niedersachsen Das Ehepaar Stieglitz Brockdorff hinterliess keine Sohne die Familie auf Baronie Scheelenborg wurde aber uber eine Tochter Sophie Frederica Baronesse Stieglitz Brockdorff 1790 1874 verheiratete Baronin Juel Brockdorff Iuel Brockdorff in weiblicher Linie fortgesetzt 1 2 Besitzungen in Deutschland Bearbeiten Stieglitzens Hof in Leipzig Mannichswalde Schloss Langburkersdorf in Neustadt in Sachsen 1884 1916 3 Friedenthal bei Hildburghausen 1896 1930Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der baltischen Barone StieglitzWappen der geadelten Patrizier Stieglitz Bearbeiten Schild der Lange nach geteilt rechts in Gold ein auf einem unten aus der Teilungslinie hervorkommenden grunen Strauch Distelstrauch sitzender nach rechts sehender Stieglitz Distelfink und links in Silber ein auf einem grunen Hugel aufrecht stehender links sehender gekronter roter Adler mit ausgebreiteten Flugeln der im Schnabel drei blaue Blumen tragt Auf dem Schild steht ein gekronter Helm aus dem zwischen einem offenen von Silber und Rot mit gewechselten Farben quer geteilten Adlersfluge ein im Ellbogen nach rechts gekrummter geharnischter Arm aufwachst der in der Faust ein Schwert mit goldenem Griff nach oben und links schwingt Die Helmdecken sind rechts blau und golden links rot und silbern nbsp Das Herrenhaus auf Baronie Scheelenborg um 1900Wappen der baltischen Barone Stieglitz Bearbeiten Die baltisch russischen Barone Stieglitz ursprunglich aus Arolsen fuhren ein ahnliches Wappen Schild geteilt und unten gespalten oben in Blau ein goldenbewehrter rotgezungter schwarzer Adler aus der Teilungslinie wachsend unten vorne in Rot drei 1 2 goldene Bienen hinten in Silber ein schraglinker gruner Distelzweig oberhalb mit vier unterhalb mit drei roten Bluten auf der untersten der oberhalben Bluten stehend und linksgekehrt ein naturfarbener Stieglitz auf dem Schild die franzosische Baronskrone darauf der Helm mit rechts blau silbernen links rot silbernen Decken gekront mit der gleichen Baronskrone 4 Wappen der danischen Barone Stieglitz Brockdorff Bearbeiten Das Wappen Stieglitz Brockdorff ist gleich dem der Barone Vietinghoff Scheel von denen die spater brockdorffsche Baronie Scheelenborg ursprunglich stammt Der kurlandische Stamm der Vietinhoffs fuhrt im Hauptschild des vermehrten Baronswappens und in der Helmzier in Blau eine goldene Mitra und erinnert damit an die Bischofskandidatur ihres Stammvaters von 1404 1405 der schwarze Doppeladler in Gold ist ein kaiserliches Gnadenzeichen der Vietinghoffs im Herzschild eine Variante des vietinghoffschen Stammwappens in Gold ein roter Schraglinksbalken belegt mit drei silbernen Jakobsmuscheln Baronskrone auf dem Hauptschild und auch die Schildhalter zwei braune Greife entstammen dem Vietinghoffschen Baronswappen Auf der Baronskrone uber dem Hauptschild des Wappens der Barone Stieglitz Brockdorff vorne aber einwarts gekehrt ein geflugelter silberner Fisch Wappentier der Brockdorffs die untere Spitze der Schwanzflosse auf der dritten vorderen Perle der siebenperligen Baronskrone hinten ein naturfarbener Stieglitz Wappentier der Familie Stieglitz stehend auf der funften Perle 1 2 Bedeutende Vertreter Bearbeiten nbsp Die Familie des Rittmeisters Ludwig Wilhelm von Stieglitz Anton Graff 1780Christian Ludwig Stieglitz 1677 1758 deutscher Jurist Ratsherr und Burgermeister Christoph Ludwig Stieglitz 1687 1768 deutscher lutherischer Theologe Christian Ludwig Stieglitz 1724 1772 deutscher Jurist Ratsherr und Mineraloge Christian Ludwig Stieglitz 1756 1836 deutscher Jurist Ratsherr und Dompropst Christian Ludwig Stieglitz 1803 1854 deutscher Jurist Historiker und Freimaurer Frederick Lewis von Stieglitz 1803 1866 australischer Pionier 5 Karl Rawdon von Stieglitz 1893 1967 australischer Landbesitzer Historiker und Autor 6 Thuisko von Stieglitz 1808 1881 koniglich sachsischer Generalleutnant Georg von Stieglitz 1848 1912 koniglich sachsischer Generalleutnant Caroline Elisabeth Grafin von Schwerin Zinzow 7 geborene Priŝka von Stieglitz 1883 1966 Gutsbesitzerin von Mannichswalde Klaus von Stieglitz 1924 2011 Pfarrer Superintendent Schriftsteller Sylvia von Stieglitz 1955 deutsche PolitikerinLiteratur BearbeitenErnst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 Friedrich Voigt Leipzig 1870 S 38 books google com Sir Bernard Burke A genealogical and heraldic history of the colonial gentry Band 1 Harrison London 1891 S 383 f Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser Alter Adel und Briefadel Justus Perthes Gotha Ausgaben 1925 1940 Ausgabe 1940 zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Genealogisches Handbuch des Adels B Briefadel Band XXIV Band 129 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 2002 S 380 431 ISBN 978 3 7980 0829 8 Petr MASEK Slechticke rody v Cechach na Morave a ve Slezsku od Bile Hory do soucasnosti II Band N Z Argo Praha 2010 S 304 305Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stieglitz Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite zur australischen Postgeschichte mit Biographie von Frederick Lewis von StieglitzEinzelnachweise Bearbeiten a b Danmarks Adels Aarbog a b Skeel amp Kannegaard Genealogy Stieglitz Brockdorff baron coat of arms Langburkersdorf In hsitorisches sachsen net Abgerufen am 23 Dezember 2020 Baltisches Wappenbuch Wappen sammtlicher den Ritterschaften von Livland Estland Kurland und Oesel zugehoriger Adelsgeschlechter 1882 K R Von Stieglitz Von Stieglitz Frederick Lewis 1803 1866 In Australian Dictionary of Biography Band 2 Melbourne University Press 1967 S 556 557 adbonline anu edu au im Jetson von Stieglitz Karl Rawdon 1893 1967 In Australian Dictionary of Biography Band Supplementary Melbourne University Press 2005 S 390 391 adbonline anu edu au Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Teil A Uradel 1942 Teil A Grafliche Hauser des spatestens um 1400 nachgewiesenen ritterburtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter Deutscher Uradel In Der Gotha 115 Auflage Schwerin A Schweringsburg 1 Haus Schwerinsburg Putzar Justus Perthes Gotha 22 November 1941 S 504 505 google de abgerufen am 22 April 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stieglitz Adelsgeschlecht amp oldid 233840847