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Graf Karl Johann Christian von Zinzendorf 5 Januar 1739 in Dresden 5 Januar 1813 in Wien war ein osterreichischer Staatsmann Karl von Zinzendorf 1739 1813 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenKarl von Zinzendorf war der siebte Sohn des kursachsischen Kammerherrn Friedrich Christian von Zinzendorf und Pottendorf 1697 1756 Er entstammte dessen zweiter Ehe mit Grafin Christiane Sophie von Callenberg und wuchs in einem strengglaubigen protestantischen Elternhaus auf Nach dem Tode seines Vaters schrieb er sich 1758 an der Universitat Jena zum Studium der Rechtswissenschaften ein Im selben Jahre trat Zinzendorf in Jena der Deutschen Gesellschaft bei 1759 erhielt er eine Anstellung als kursachsischer Hof und Justizrat Im darauf folgenden Jahr reiste er zu seinem Halbbruder Ludwig von Zinzendorf nach Wien und entschied sich dort fur einen dauerhaften Verbleib in Osterreich 1762 wurde er zum k k Kommerzienrat und im Folgejahr zum k k Kammerer ernannt Nachdem Zinzendorf am 29 November 1763 zum Kammerdirektor des niederosterreichischen Kommerzialconsess ernannt worden war trat er am 14 Marz 1764 in die Romisch katholische Kirche ein Auf seiner Dienstreise die ihn zwischen 1764 und 1765 nach Tirol Italien Frankreich und in die Schweiz fuhrte knupfte Zinzendorf Kontakte zu Voltaire Jean Jacques Rousseau und Albrecht von Haller und wurde Ehrenmitglied der okonomischen Societat zu Bern 1765 erfolgte Zinzendorfs Aufnahme in die osterreichische Deutschordensballei und 1770 erhielt er den Ritterschlag Nach Abschluss weiterer Kommerzialreisen trat er 1770 als Hofrat bei der Hofrechenkammer ein 1773 ubernahm Zinzendorf die Ordenskommenden Mottling und Tschernembl Im Auftrag des Hofkommerzienrates bereiste er Galizien Polen Russland Schweden Danemark und deutsche Lander Nach der Aufhebung des Hofkommerzienrates erfolgte 1776 seine Vereidigung als Gouverneur von Triest Am 7 Februar 1782 ernannte ihn Joseph II zum Prasidenten der Neuen Hofrechenkammer und am 26 April 1784 zum Vorsitzenden der Kommission fur die Robotaufhebung Zinzendorf war Landeskomtur des Deutschen Ordens in Friesach in Karnten Gross Sonntag in der Steiermark und ab 1787 von Laibach sowie Erblandjagermeister von Niederosterreich 1791 erfolgte seine Ernennung zum Geheimrat Mit der Aufhebung der Hofrechenkammer durch Kaiser Franz II wurde Zinzendorf 1792 zum Staatsminister in inlandischen Angelegenheiten als der er dem Staatsrat stimmberechtigt angehorte ernannt 1793 erfolgte seine Berufung zum Leiter des Staatsrechnungsdepartements 1800 wurde Zinzendorf zum Statthalter spater zum Landeskomtur der Ordensballei Osterreich berufen Bei der Umwandlung des Staatsrates in die Konferenz verlor er seinen Sitz und konzentrierte sich stattdessen mehr auf sein Wirken fur den Orden Als Landmarschall stand Zinzendorf den Standen Niederosterreichs vor 1802 erfolgte seine Berufung in die Staatskonferenz als Minister fur inlandische Geschafte und 1808 zum dirigierenden Staats und Konferenzminister Im Zuge der Reform des Geheimen Staatsrates reichte Zinzendorf am 7 Dezember 1809 seinen Rucktritt ein Zinzendorf galt als Gegner einer merkantilistischen Wirtschaftspolitik und vertrat die Gedanken eines Freihandels Nach seinem Tode fand er seine letzte Ruhestatte in der Familiengruft der Zinzendorf in Karlstetten Er war ein Halbbruder von Ludwig von Zinzendorf Bruder von Friedrich August von Zinzendorf sowie Neffe von Nikolaus Ludwig von Zinzendorf und Grossneffe von Franz Ludwig von Zinzendorf Erbe wurde sein Grossneffe Heinrich August Graf von Baudissin 1834 der die niederosterreichischen Herrschaften Karlstetten Doppel und Wasserburg ubernahm und den Namen Baudissin Zinzendorf Pottendorf annahm Werke BearbeitenZinzendorfs bedeutendste Hinterlassenschaft sind seine ausserst umfangreichen minutios gefuhrten Tagebucher die er in Franzosisch schrieb Er fuhrte sie von seinem dreizehnten Lebensjahr bis zu seinem Tod insgesamt umfassen sie 56 eng beschriebene Bande Die Tagebucher gehoren zu den wichtigsten Quellen zur osterreichischen Geschichte wie auch zur Wiener Kulturgeschichte und enthalten zahlreiche Eintragungen uber Haydn Mozart Salieri und Beethoven Die Originale befinden sich heute im Osterreichischen Staatsarchiv Daneben verfasste Zinzendorf eine Autobiographie die er 1803 abschloss und ein dreibandiges Manuskript zur Familiengeschichte der Ritter von Zinzendorf Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Zinzendorf Karl Graf In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 60 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1891 S 160 163 Digitalisat Franz von Krones Zinzendorf Karl Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 45 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 340 344 Wien von Maria Theresia bis zur Franzosenzeit Aus den Tagebuchern des Grafen Karl von Zinzendorf Ausgewahlt aus dem Franzosischen ubersetzt eingeleitet und kommentiert von Hans Wagner Jahresgabe der Wiener Bibliophilen Gesellschaft zu ihrem 60 Jahrigen Bestand Wien 1972 Ludwig van Beethoven im Spiegel der Tagebucher des Grafen Karl von Zinzendorf In Mitteilungsblatt Wiener Beethoven Gesellschaft Nr 3 1980 S 9 11 Dorothea Link Vienna s Private Theatrical and Musical Life 1783 92 as Reported by Count Karl Zinzendorf In Journal of the Royal Musical Association Jahrgang 122 1997 S 205 257 Grete Klingenstein Eva Faber Antonio Trampus Europaische Aufklarung zwischen Wien und Triest Die Tagebucher des Gouverneurs Karl Graf von Zinzendorf 1776 1782 4 Bande Bohlau Wien 2009 ISBN 978 3 205 77792 2 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl von Zinzendorf im Katalog der Deutschen NationalbibliothekLandmarschalle der Niederosterreichischen Landstande 1454 bis 1848 Vorganger Bernhard Graf von Schaunberg Bernhard Graf von Schaunberg Jorg von Kuenring Jorg von Pottendorf Michael Graf von Maidburg Hardegg Christoph III von Liechtenstein von Nikolsburg Benesch von Ebersdorf Wilhelm von Puchheim Kaspar von Volkensdorf Christoph von Puchheim Georg von Puchheim Wolfgang von Rogendorf Wilhelm von Puchheim Christoph Freiherr von Eyczing Andreas von Puchheim Joachim Freiherr von Schonkirchen Johann Wilhelm Freiherr von Rogendorf Ludwig Freiherr von Schonkirchen Sigismund Freiherr von Lamberg Ortenegg Ottenstein Georg Bernhard von Urschenbeck Seyfried Christoph von Breuner Hans Balthasar der Altere Graf von Hoyos Sigmund Adam von Traun Johann Franz Trautson Graf zu Falkenstein Georg Achaz Graf von Losenstein Ernst Graf von Abensperg und Traun Ferdinand Max Graf von Sprinzenstein Hans Balthasar der Jungere Graf von Hoyos Franz Maximilian Graf von Mollart 1690Otto Ehrenreich Reichsgraf von Abensperg und Traun Meissau Alois Thomas Raimund Graf von Harrach zu Rohrau Ferdinand Leopold Graf von Herberstein Friedrich August Gervasius Graf von Harrach Ferdinand Bonaventura Anton Graf von Harrach Karl Ferdinand Graf von Konigsegg Rothenfels Erps Johann Wilhelm von Trautson Furst von Falkenstein Johann Anton Graf von Pergen Leopold Christoph Graf von Schallenberg Johann Franz Anton Graf von Khevenhuller Metsch Ludwig von Cavriani Karl Graf von Zinzendorf und Pottendorf Franz Joseph von Saurau Joachim Egon Landgraf von Furstenberg Weitra Johann Nepomuk Graf von und zu Trauttmansdorff Weinsberg Joseph Karl Graf von Dietrichstein Johann Peter II Graf von Goess Albert Graf von Montecuccoli Laderchi Nachfolger Franz Joseph Graf von Beroldingen Normdaten Person GND 119072793 lobid OGND AKS LCCN n95062169 VIAF 76475749 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zinzendorf Karl vonALTERNATIVNAMEN Zinzendorf Karl Johann Christian von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer StaatsmannGEBURTSDATUM 5 Januar 1739GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 5 Januar 1813STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Zinzendorf amp oldid 236330418