www.wikidata.de-de.nina.az
Das Osterreichische Staatsarchiv OStA in Wien ist das zentrale Archiv der Republik Osterreich Es verwahrt auf Grundlage des Bundesarchivgesetzes 2 das Archivgut des Bundes Die Aufgaben des Osterreichischen Staatsarchivs sind darin wie folgt beschrieben Erfassen Ubernehmen Verwahren Erhalten Instandsetzen Ordnen Erschliessen Verwerten und Nutzbarmachen von Archivgut des Bundes fur die Erforschung der Geschichte und Gegenwart fur sonstige Forschung und Wissenschaft fur die Gesetzgebung Rechtsprechung Verwaltung sowie fur berechtigte Belange der Burger Fur Archivbestande konnen Sperrfristen von bis zu 110 Jahren gelten 3 4 Osterreich Osterreichisches Staatsarchiv OStA p1Staatliche Ebene BundStellung nachgeordnete DienststelleAufsicht BundeskanzleramtGrundung 1749 als Geheimes Hausarchiv Kaiserin Maria Theresia Hauptsitz Wien 3 Nottendorfer Gasse 2Leitung Helmut Wohnout 1 Website www oesta gv atZentralarchivgebaude des Osterreichischen Staatsarchivs in der Nottendorfer Gasse 2 in Wien 3 Bundesamtsgebaude Erdberg Soweit es sich bei den Archivalien um Denkmale handelt ist gemass Denkmalschutzgesetz das Osterreichische Staatsarchiv an Stelle des Bundesdenkmalamtes auch fur den Denkmalschutz zustandig Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Archivabteilungen 2 1 Archiv der Republik 2 2 Allgemeines Verwaltungsarchiv 2 3 Kriegsarchiv 2 4 Finanz und Hofkammerarchiv 2 5 Haus Hof und Staatsarchiv 2 5 1 Bestande 2 5 2 Direktoren 3 Restaurierwerkstatte 4 Generaldirektoren des Osterreichischen Staatsarchivs 5 Bekannte Mitarbeiter des Osterreichischen Staatsarchivs 6 Veroffentlichungen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Vorgeschichte des staatlichen Archivwesens in Osterreich fing 1502 an als Maximilian I befahl in Wien eine geordnete Sammlung von Dokumenten anzulegen Als Archivar wurde Johannes Cuspinian eingesetzt 5 Der Befehl von Maximilian I wurde nur teilweise verwirklicht Der Ursprung des Osterreichischen Staatsarchivs geht auf das Jahr 1749 zuruck als Kaiserin Maria Theresia im Zuge einer Reform der Verwaltung ein Geheimes Hausarchiv einrichtete 6 Als eigentliches Grundungsdokument des Haus Hof und Staatsarchivs gelten die Ohnmassgebigisten Reflexiones und underthanigste Anfragen die Errichtung des kaiserlich koniglichen Geheimen Hausarchivs betreffend die Theodor Anton Taulow von Rosenthal Maria Theresia im Sommer 1749 unterbreitet hatte 7 Die Grundung stand im Zusammenhang mit der neuen zentralisierten Verwaltung die auch ein eigenes Archiv benotigte Aus anderen Zentren der Verwaltung wie Prag Graz oder Innsbruck wurden Dokumente nach Wien geschafft Bei der geschichtlichen Betrachtung ist zu beachten dass es schon fruher Archive und Dokumentensammlungen gegeben hat deren Inhalt in das neue Archiv einflossen Im 19 Jahrhundert wurde dann der Name Haus Hof und Staatsarchiv ublich 1951 kam es zu einem Skandal weil Heinz Grill Archivar im Haus Hof und Staatsarchiv uber Jahre hinweg Gold und Silberbullen gestohlen und an Metallhandler verkauft hatte Affare Grill Die Archivabteilungen BearbeitenDas moderne Osterreichische Staatsarchiv gliedert sich in mehrere Abteilungen Archiv der Republik Bearbeiten Das 1983 gegrundete Archiv der Republik ist die jungste Archivabteilung Es ist Zentrum der zeitgeschichtlichen Forschung in Osterreich und archivisch fur die Bewertung Skartierung Ubernahme und Verwahrung die Sicherung Erhaltung und Instandsetzung Erschliessung Erfassung und Nutzbarmachung jener Schriftgutbestande zustandig die in osterreichischen Zentralbehorden samtliche Ministerien zentrale Bundesdienststellen sowie nachgeordnete Dienststellen seit 1918 produziert wurden Seit der Einfuhrung des elektronischen Aktes ELAKimBUND in der osterreichischen Bundesverwaltung flachendeckend fur alle Bundesdienststellen seit 2004 obliegt dem Archiv der Republik auch die Umsetzung der digitalen Archivierung dieses Schriftgutes Seit 2007 wurde intensiv an einer passenden Losung zur langfristigen Erhaltung des digital born Aktes gearbeitet Die Inbetriebnahme des Digitalen Archivs Osterreich erfolgte 2012 8 Allgemeines Verwaltungsarchiv Bearbeiten Das Allgemeine Verwaltungsarchiv verwahrt das Schriftgut der fur die innere Verwaltung der Habsburgermonarchie zustandigen Zentralbehorden ab dem 16 Jahrhundert insgesamt 12 700 Laufmeter eine bedeutende Karten und Plansammlung und ca 5 000 Urkunden In seinen Ursprungen geht das Allgemeine Verwaltungsarchiv auf die erstmalige Zusammenfassung der Altregistraturen der Hofkanzleien bei Grundung des Directorium in publicis et cameralibus 1749 zuruck Die Archivbestande des Allgemeinen Verwaltungsarchivs wurden durch den Justizpalastbrand im Juli 1927 erheblich dezimiert Die Archivalien die in dieser Abteilung verwahrt werden sind in 10 thematische Gruppen Bestandsgruppen aufgeteilt welche ihrerseits wiederum Akten verschiedener Zentralstellen beinhalten Bestandsgruppe Inneres Hofkanzlei Ministerium des Innern Polizeibehorden Ministerrat Niederosterreichisches Landrecht Stadterweiterungsfonds Bestandsgruppe Justiz Oberste Justizstelle Justizministerium Staatsanwaltschaften Landesgericht Linz Reichsgericht Verwaltungsgerichtshof Bestandsgruppe Unterricht und Cultus Studienhofkommission Unterrichtsministerium Alter und Neuer Cultus Bestandsgruppe Handel Handelsministerium Post Ministerium der Offentlichen Arbeiten Ministerium fur Offentliche Arbeiten Marineministerium Patentamt Bestandsgruppe Landwirtschaft Ackerbauministerium Agrarische Operationen Forst und Domanendirektion Wien Forstlehranstalt Mariabrunn Lehramtsprufungs Kommission Landwirtschaftsgesellschaft Bestandsgruppe Verkehr Vereinigte Hofkanzlei Allgemeine Hofkammer Ministerium fur offentliche Arbeiten Ministerium fur Handel Gewerbe und off Bauten Finanzministerium Ministerium fur Handel und Volkswirtschaft Handelsministerium Generalinspektion der osterreichischen Eisenbahnen Eisenbahnministerium Eisenbahnbaudirektion staatliche Eisenbahnverwaltungen private Eisenbahngesellschaften Bestandsgruppe Familienarchive und Nachlasse Bestandsgruppe Adel Reichsadelsakten Hofadelsakten 9 Stammbaume Bestandsgruppe Audio Visuelle Sammlung Politik und offentliches Leben seit 1945 Osterreichische Landschaften und Bauwerke Brauchtum Geschichte Wissenschaft Technik Medizin Wirtschaft Kunst Kultur und Sport Bestandsgruppe Plan und Plakatesammlung Sammlung von Planen aus folgenden Fonds Hofbauamt Hofkanzlei Generalbaudirektion niederosterreichische Civilbaudirektion Bausektion des Ministeriums des Innern Bausektion des Handelsministeriums Ministerium fur Offentliche Arbeiten Landesbaudirektionen Wasserstrassenbaudirektion Dikasterialgebaudeverwaltung Ackerbauministerium Ministerium fur Kultus und Unterricht Studienhofkommission Stiftungshofbuchhaltung Justizministerium StadterweiterungsfondsKriegsarchiv Bearbeiten Der Beginn eines geordneten Militararchivwesens in der Habsburgermonarchie ist mit dem Jahre 1711 anzusetzen als Kaiser Joseph I die Schaffung einer Archivarsstelle beim Hofkriegsrat der obersten Zentralbehorde fur das habsburgische Kriegswesen anordnete Bereits in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts entwickelte sich dieses hofkriegsratliche Kanzleiarchiv allmahlich zu einer Art militarischem Zentralarchiv zumal 1776 durch die Verschmelzung der hofkriegsratlichen Plansammlung mit dem Geniearchiv das Kanzleiarchiv auch in Bezug auf kartografisches Material zu einer zentralen Anlaufstelle wurde Zusatzlich galt es aber auch aus vergangenen Feldzugen Lehren fur die Gegenwart und Zukunft zu ziehen Vor diesem Hintergrund ordnete Kaiser Joseph II 1779 die aktenmassige Bearbeitung der Feldzuge seit 1740 an Diesen Zugang zur Kriegsgeschichte beabsichtigte auch Erzherzog Karl weiterzufuhren indem er 1801 die Schaffung des k k Kriegsarchivs veranlasste Dieses hatte seinem Grundungsauftrag entsprechend Akten und Kartenmaterial zu sammeln aber auch wissenschaftlich publizistisch auszuwerten Das k k ab 1889 k u k Kriegsarchiv bestand zunachst aus einer Schriftenabteilung einem Karten Archiv der Bibliothek und einer Abteilung fur kriegsgeschichtliche Arbeiten Bis zum Ende des 19 Jahrhunderts hatte das Kriegsarchiv den Grossteil des bis dahin noch andernorts verwahrten militarischen Schriftguts an sich gezogen Wahrend des Ersten Weltkriegs hatte das Kriegsarchiv mit der Ubernahme von Massenschriftgut von der Front erheblich mehr an Aufgaben zu erledigen wofur der Personalstand des Archivs wesentlich erhoht werden musste Nach Kriegsende 1918 wurde das Kriegsarchiv zu einer zivilen Institution der nach dem Zerfall der Monarchie massenhaft neues Aktenmaterial aufgeloster Dienststellen und bisher eigenstandiger Archive zufiel Wahrend des Zweiten Weltkriegs war das Kriegsarchiv als Heeresarchiv Wien ein Teil der deutschen Heeresarchivorganisation unter dem Oberkommando der Wehrmacht Nach betrachtlichen Verlusten infolge des Krieges wurde das Kriegsarchiv 1945 zu einer Abteilung des neu geschaffenen Osterreichischen Staatsarchivs In den Jahren 1991 1993 ubersiedelte das seit 1905 in der Stiftskaserne im 7 Wiener Gemeindebezirk untergebrachte Kriegsarchiv in das Zentralarchivgebaude in Wien III Das Kriegsarchiv umfasst etwa 180 000 Aktenkartons und 60 000 Geschaftsbucher auf circa 50 Regalfachkilometern und ist damit das mit Abstand bedeutendste Militararchiv Mitteleuropas Seine Kartensammlung mit uber 600 000 Karten und Planen ist die grosste Osterreichs Hinzu kommt eine Sammlung von etwa 400 000 Bildern Die ehemalige Bibliothek des Kriegsarchivs zahlt zu den umfangreichsten Sammlungen alterer militarhistorischer Fachliteratur Die in 22 Bestandsgruppen zusammengefassten Bestande des Kriegsarchivs in deren Struktur sich diese beiden grundverschiedenen Archivtraditionen bis heute widerspiegeln lassen sich grob in funf grosse Blocke gliedern Personalunterlagen zu Offizieren Unteroffizieren Mannschaften und Beamten der bewaffneten Macht von etwa 1740 bis 1918 Belohnungsakten 1789 1958 also Unterlagen zu militarischen Auszeichnungen denen das Archiv des Militar Maria Theresien Ordens angeschlossen ist Feldakten mit Material zu den Operationen der kaiserlichen bzw k k Feldarmeen vom 16 Jahrhundert bis 1882 Alte Feldakten und Armeeakten sowie zum Weltkrieg 1914 1918 Armeeoberkommando Neue Feldakten Allerhochster Oberbefehl Zentral Mittel und Territorialbehorden Diese Gruppe bundelt das Schriftgut von wichtigen Institutionen in der Umgebung des Kaisers besonders der Militarkanzlei der Generaladjutantur und des Generalstabes der militarischen Zentralstellen Hofkriegsrat 1557 1848 Kriegsministerium 1848 1918 Ministerium fur Landesverteidigung 1868 1918 und einer Reihe anderer Behorden Anstalten und Territorialkommanden wie zum Beispiel des Invalidenamtes des Apostolischen Feldvikariats der obersten Genie und Artilleriebehorden der Militarerziehungs und Bildungsanstalten der Militarinvalidenhauser und einzelner General und Militarkommanden in den Landern Kriegsmarine und Luftfahrtruppe 19 20 Jahrhundert Sammlungen worunter insbesondere die Karten und Plansammlung die Bildersammlung die Manuskripte und eine sehr bedeutende Kollektion militarischer Schriftennachlasse zu nennen sind Das Kriegsarchiv seit 1945 Teil des Staatsarchivs 10 ist heute ein historisches Archiv Das hier verwahrte Behordenschriftgut endet im Wesentlichen mit dem Zerfall der osterreichisch ungarischen Monarchie am Ende des Ersten Weltkrieges 1918 Die Sammlungen des Kriegsarchivs erhalten dagegen laufend Zuwachs Direktoren Maximilian von Hoen 1919 1925 Edmund Glaise Horstenau 1925 1938 Rudolf Kiszling 1938 1945 Heeresarchiv Erich Hillbrand 1989 1992 Christoph Tepperberg 2001 2019Finanz und Hofkammerarchiv Bearbeiten nbsp Eingang zum Hofkammerarchiv in der JohannesgasseDas Finanz und Hofkammerarchiv entstand als 1945 die bisher getrennt gefuhrten Bestande des Hofkammerarchivs und des Finanzarchivs zusammengefuhrt wurden Die 1527 gegrundete Hofkammer war die zentrale Finanzbehorde der Habsburgermonarchie 1848 ubernahm das neu gegrundete Finanzministerium seine Aufgaben Das Archiv enthalt Finanzunterlagen die vor allem fur Historiker wichtig sind Im historischen Archivbau in der Johannesgasse ist noch das Direktionszimmer von Franz Grillparzer erhalten der hier von 1832 bis 1856 als Direktor wirkte Mit 1 Dezember 2006 wurde die Abteilung Finanz und Hofkammerarchiv dem Allgemeinen Verwaltungsarchiv eingegliedert Der Grossteil des Archivgutes wurde in das Zentralarchivgebaude in die Nottendorfergasse ubersiedelt Haus Hof und Staatsarchiv Bearbeiten nbsp Das Haus Hof und Staatsarchiv am Minoritenplatz nbsp Tafel am StaatsarchivDas Haus Hof und Staatsarchiv Minoritenplatz 1 wurde 1749 von Maria Theresia 1740 1780 als zentrales Archiv des Hauses Habsburg gegrundet Durch die Schaffung eines wohlgeordneten Urkundendepots das die bis dahin auf mehrere Standorte verstreuten wichtigen Haus und Staatsdokumente in Wien vereinigte sollte sichergestellt werden dass die Rechts und Herrschaftstitel der Dynastie kunftig bei Bedarf rasch greifbar waren Mit dieser Aufgabe wurde der Rat Anton Theodor Rosental 11 betraut 12 Als Archivraume dienten zunachst einige Zimmer im Erdgeschoss des Reichskanzleitrakts der Hofburg unmittelbar am Torweg vom Michaelerplatz zum inneren Burgplatz wo fur die nachsten eineinhalb Jahrhunderte auch der Hauptsitz des Archivs blieb 13 Bald wurde entschieden dass das Archiv seinem Inhalt gemass der fur die Aussenpolitik und die Angelegenheiten des Herrscherhauses zustandigen Zentralbehorde also der Staatskanzlei unterstellt werden sollte Mittels Handschreiben ernannte Maria Theresia 1762 Staatskanzler Wenzel von Kaunitz zum obersten Archivleiter Erst Jahrzehnte spater im beginnenden 19 Jahrhundert wurde die eigene Aktenregistratur der Staatskanzlei zugunsten des Hausarchivs aufgelassen und fortan das gesamte diplomatische Aktenmaterial der Haus Hof und Staatskanzlei im nunmehr als Haus Hof und Staatsarchiv bezeichneten Archiv hinterlegt 13 Nach dem Ende des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1806 wurden die verwaisten Registraturen der obersten Reichsbehorden vom Haus Hof und Staatsarchiv ubernommen einsetzend mit dem spaten 19 Jahrhundert erfolgten auch seitens des kaiserlichen Kabinetts und der Hofbehorden kontinuierliche Aktenabtretungen Unter Kaiser Franz Joseph I entschloss man sich angesichts der immer grosser werdenden Raumnot infolge des starken Anwachsens der Aktenmengen zu einem Archivneubau am Wiener Minoritenplatz wo sich das Haus Hof und Staatsarchiv bis heute befindet 13 Mit dem Ende der Donaumonarchie 1918 fiel auch der vormals so betonte geheime ausschliesslich den Staatsinteressen dienende Charakter des Haus Hof und Staatsarchivs zugunsten einer allgemeinen Offnung fur die Geschichtsforschenden aus aller Welt In der Ersten Republik Osterreich war das Archiv dem Staatsamt Bundesministerium fur Ausseres ab 1923 dem fur Ausseres zustandigen Bundeskanzleramt unterstellt 1938 wurde es in das zentrale aus der Zusammenfassung der Archive der Wiener Zentralbehorden gebildete Reichsarchiv Wien eingegliedert Diese zentralistische Struktur wurde 1945 von der Zweiten Republik ubernommen das Haus Hof und Staatsarchiv ist seither Teil des Osterreichischen Staatsarchivs welches dem Bundeskanzleramt untersteht 13 Bestande Bearbeiten Inhaltliche Schwerpunkte der heute in 11 Bestandsgruppen gegliederten Bestande des Haus Hof und Staatsarchivs sind die Geschichte des Hauses Habsburg die Tatigkeit der obersten Hofamter und des kaiserlichen Kabinetts Diplomatie und Aussenpolitik der Donaumonarchie oberste Verwaltung und Rechtsprechung im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation dessen Kaiserwurde die Habsburger jahrhundertelang fast ohne Unterbrechung bis zur Auflosung des Reichsverbandes 1806 innehatten darunter die Archive des kaiserlichen Reichshofrates 14 Zu nennen sind weiters im Haus Hof und Staatsarchiv deponierte Herrschafts und Familienarchive Nachlasse eine Handschriftensammlung eine Sammlung von Siegelabgussen und stempeln sowie eine Plan und Kartensammlung Glanzstuck unter den Sammlungen der Archivabteilung ist aber fraglos die aus verschiedenen Provenienzen gebildete Urkundensammlung Insgesamt verwahrt die in einem 1899 1902 erbauten denkmalgeschutzten Archivzweckbau am Wiener Minoritenplatz untergebrachte Abteilung Haus Hof und Staatsarchiv auf 16 000 Laufmetern 130 000 Geschaftsbucher und Aktenkartons 75 000 Urkunden 15 000 Karten und Plane und etwa 3000 Handschriften Das alteste Stuck ist eine Urkunde die Kaiser Ludwig der Fromme im Jahr 816 ausgestellt hat Den zeitlichen Endpunkt setzt das Jahr 1918 Das Haus Hof und Staatsarchiv gehort damit zu den historischen Abteilungen des Osterreichischen Staatsarchivs die keinen Zuwachs mehr durch Schriftgutablieferungen aus osterreichischen Bundesministerien erhalten Der grosse Stellenwert des Haus Hof und Staatsarchivs fur die internationale Forschung beruht auf dem weiten geographischen Einzugsbereich und der Vielfalt seiner Bestande Durch die territoriale Ausdehnung der habsburgischen Herrschaft ab dem 15 Jahrhundert und die buchstablich weltumspannenden Beziehungen der Dynastie umfasst das hier verwahrte Archivgut praktisch alle Kontinente Neben dem klassischen Zugang der Diplomatie und politischen Geschichte bietet das Archiv auch einer sozial und kulturgeschichtlich orientierten Forschung reiches Material Direktoren Bearbeiten Theodor Taulow von Rosenthal Erster Hausarchivar nicht Direktor 1749 1779 Joseph Freiherr von Hormayr 1808 1813 pragte die Bezeichnung HHStA Josef Knechtl 1834 1838 Alfred von Arneth 1868 1897 Gustav Winter 1897 1909 Arpad Karoly 1909 1913 Hans Schutter 1913 1919 Oskar von Mitis 1919 1925 Ludwig Bittner 1926 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg interimistische Leitung durch Leo Santifaller Gebhard Rath 1951 1956 Richard Blaas 1957 1975 Anna Coreth 1976 1978 Anna Hedwig Benna 1978 1986 Gerhard Rill 1987 1991 Gottfried Mraz 1991 1998 Leopold Auer 1998 2008 Thomas Just seit 2009 15 Restaurierwerkstatte BearbeitenDie Restaurierwerkstatte 16 des OStA gehort neben denen der Nationalbibliothek und des Bundesdenkmalamtes zu den wichtigsten Restaurierungsstatten fur Papier Pergament Siegel und Buchbinderei in Osterreich Generaldirektoren des Osterreichischen Staatsarchivs Bearbeiten1945 1955 Leo Santifaller 1890 1974 1955 Oskar Regele 1890 1969 interimistischer Leiter 1956 1967 Gebhard Rath 1902 1979 1968 1972 Hanns Leo Mikoletzky 1907 1978 1973 1975 Walter Goldinger 1910 1990 1976 1978 Richard Blaas 1913 2004 1979 1986 Rudolf Neck 1921 1999 1987 1993 Kurt Peball 1928 2009 1994 2011 Lorenz Mikoletzky geboren 1945 2012 05 2019 Wolfgang Maderthaner geboren 1954 06 2019 10 2019 Manfred Fink geboren 1955 interimistischer Leiter seit 11 2019 Helmut Wohnout geboren 1964 17 Bekannte Mitarbeiter des Osterreichischen Staatsarchivs BearbeitenJoseph Knechtl 1771 1838 Archivar 1806 1834 Direktor 1834 1838 18 Johann Baptist Schels 1780 1847 Leiter der Bibliothek des Kriegsarchives und Mitarbeiter am Kriegsarchiv Ludwig Bittner 1877 1945 Archivar 1904 1945 19 Edmund Glaise Horstenau 1882 1946 Mitarbeiter am Kriegsarchiv Lothar Gross 1887 1944 Direktor des Haus Hof und Staatsarchivs Leo Santifaller 1890 1974 Generaldirektor 1945 1955 Theophila Wassilko 1893 1973 Oberstaatsarchivarin und stellvertretende Leiterin des Gesamtarchivs 1956 1959 Gebhard Rath 1902 1979 Generaldirektor 1956 1968 20 Hanns Leo Mikoletzky 1907 1978 Generaldirektor 1968 1972 21 Heinz Grill 1909 1983 Archivar 1946 1951 Walter Goldinger 1910 1990 Generaldirektor 1973 22 Anna Coreth 1915 2008 Direktorin des Haus Hof und Staatsarchivs 23 Rudolf Neck 1921 1999 Generaldirektor 1979 1986 Erika Weinzierl 1925 2014 Archivarin am Haus Hof und Staatsarchiv 1948 1964 Kurt Peball 1928 2009 Generaldirektor 1987 1993 24 Clemens Hoslinger 1933 Bibliothekar von 1959 bis 1993 Gottfried Mraz 1935 2010 Direktor des Finanz und Hofkammerarchivs 1986 1998 Leiter des Haus Hof und Staatsarchivs 1991 1998 Rainer Egger 1935 2009 Direktor des Kriegsarchivs 1992 2000 Leopold Auer 1944 Direktor des Haus Hof und Staatsarchivs 1999 2008 25 Lorenz Mikoletzky 1945 Generaldirektor 1994 2011 26 Michael Gobl 1954 Archivar 1977 2019 und Heraldiker Hubert Steiner 1957 Leiter des Referats fur Finanzen Vermogensentzug und Restitution im Archiv der Republik 27 28 Wolfgang Maderthaner 1954 Generaldirektor April 2012 Mai 2019 29 Manfred Fink Generaldirektor interimistisch 2019 Direktor der Abteilung Archiv der Republik 30 Helmut Wohnout 1964 Generaldirektor ab 1 November 2019 1 Franz Stanglica 1907 1946 Veroffentlichungen BearbeitenDas Osterreichische Staatsarchiv gibt die Zeitschrift Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchiv MOStA heraus die seit 1948 in Jahresbanden erscheint Daruber hinaus werden Archivinventare Erganzungsbande zu den Mitteilungen und Ausstellungskataloge publiziert Die Publikationen des Osterreichischen Staatsarchivs sind auch digital abrufbar 31 Siehe auch BearbeitenSteiermarkisches Landesarchiv Archivrecht Amtsgeheimnis Informationsfreiheit in OsterreichLiteratur BearbeitenWilhelm Kraus 10 Jahre Osterreichisches Staatsarchiv 1945 1955 In Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchivs 8 1955 S 238 304 Gustav Wolf Geschichte der k k Archive in Wien Wilhelm Braumuller Wien 1871 Online in der Google Buchsuche USA Alternativprasentation als PDF bei MDZ Petr Elbel Hrsg Osterreichische Archive Geschichte und Gegenwart Brno Masaryk University Press 2019 mit Beitragen von Petr Elbel Jirina Stouracova Osterreichische Archive vom Mittelalter bis zur Gegenwart Ein Uberblick S 24 70 Thomas Just Das Haus Hof und Staatsarchiv im Verbund des Osterreichischen Staatsarchivs S 73 138 Herbert Hutterer Stefan Seitschek Die zivile Zentralverwaltung der Habsburgermonarchie das Allgemeine Verwaltungs Finanz und Hofkammerarchiv S 139 196 Leo Santifaller Erganzungsband 2 1 Festschrift zur Feier des 200 jahrigen Bestandes des HHStA 2 1949 Wien Thomas Just Ludwig Bittner 1877 1945 Ein politischer Archivar In Karel Hruza Hrsg Osterreichische Historiker 1900 1945 Lebenslaufe und Karrieren in Osterreich Deutschland und der Tschechoslowakei Bohlau Wien 2008 ISBN 978 3 205 77813 4 S 283 305 PDF 387 kB Leo Santifaller Erganzungsband 2 2 Festschrift zur Feier des 200 jahrigen Bestandes des HHStA 1951 Wien Tobias Schenk Rezension von Generaldirektion des Osterreichischen Staatsarchivs Hg Osterreichs Archive unter dem Hakenkreuz Innsbruck StudienVerlag 2010 in Sehepunkte 11 2011 Nr 1 Online Tobias Schenk Rezension von Michael Hochedlinger Osterreichische Archivgeschichte Vom Spatmittelalter bis zum Ende des Papierzeitalters Wien Bohlau 2013 In Sehepunkte 13 2013 Nr 5 15 Mai 2013 Online Herbert Hutterer Thomas Just Zur Geschichte des Reichsarchivs Wien 1938 1945 In Das deutsche Archivwesen und der Nationalsozialismus 75 Deutscher Archivtag 2005 in Stuttgart Klartext Essen S 313 325 2007 Fritz von Reinohl Inventare Osterreichischer Staatlicher Archive Inventare des Wiener Haus Hof und Staatsarchivs 5 Band Wien 1940 Erich Hillbrand Das Kriegsarchiv von 1945 bis zur Jahrtausendwende In MOStA 49 2001 S 41 58 PDF Christoph Tepperberg Das Kriegsarchiv in Wien und seine Quellen fur die internale Forschung In Petr Elbel Hrsg Osterreichische Archive Geschichte und Gegenwart Masaryk University Press Brunn 2019 S 19 223 PDFWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Osterreichisches Staatsarchiv Sammlung von Bildern Website des Osterreichischen Staatsarchivs Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchiv MOStA Online Recherche im Osterreichischen Staatsarchiv Haus Hof und Staatsarchiv AT HHStA In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Finanz und Hofkammerarchiv AT HKA In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Geschichte des Osterreichischen Staatsarchivs Website des Osterreichischen Staatsarchivs AT OeStA KA Kriegsarchiv Abteilung Einzelnachweise Bearbeiten a b Wohnout wird neuer Leiter des Osterreichischen Staatsarchivs In Salzburger Nachrichten 30 Oktober 2019 abgerufen am 31 Oktober 2019 Bundesarchivgesetz BGBl I Nr 162 1999 Bundesgesetz uber die Sicherung Aufbewahrung und Nutzung von Archivgut des Bundes Bundesarchivgesetz Freigabe von Archivgut zur Nutzung Schutzfristen amp Veroffentlichung von Werken BGBl I Nr 162 1999 Amtsgeheimnis Beschrankter Zugang profil at Kriegsarchiv Hrsg Das K K Kriegs Archiv Geschichte und Monographie Verlag des K k Generalstabes Wien 1878 OCLC 1194322369 S 2 4 Michael Hochedlinger Geschichte des Geheimen Hausarchivs pdf 199 kB Memento vom 24 August 2009 im Internet Archive Thomas Just Das Haus Hof und Staatsarchiv im Verbund des Osterreichischen Staatsarchivs In Osterreichische Archive Geschichte und Gegenwart Editor Petr Elbel Erste Ausgabe Brno Masaryk University Press 2019 S 73 138 Digitale Langzeitarchivierung Memento vom 26 April 2016 im Internet Archive AT OeStA AVA Adel HAA Hofadelsakten 1600 1918 Bestand Kriegsarchiv Geschichte Memento vom 11 Januar 2013 im Internet Archive Osterreichisches Staatsarchiv Kratochvil von Taulow von Rosenthal Theodor In Allgemeine Deutsche Biographie 37 1894 S 465 467 Gustav Wolf Geschichte der K K Archive in Wien 1871 S 25 a b c d Geschichte Haus Hof und Staatsarchiv Thomas Just Das Haus Hof und Staatsarchiv 2019 Haus Hof und Staatsarchiv im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Restaurierwerkstatte Zentralarchivgebaude Geschichte des Osterreichischen Staatsarchivs Nekrolog Joseph Knechtl In Wiener Zeitung 7 Mai 1838 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz Thomas Just Ludwig Bittner 1877 1945 Ein politischer Archivar In Karel Hruza Hrsg Osterreichische Historiker 1900 1945 Lebenslaufe und Karrieren in Osterreich Deutschland und der Tschechoslowakei Bohlau Wien 2008 ISBN 978 3 205 77813 4 S 283 305 Digitalisat online im Internet Archive PDF 387 kB Nachlass Gebhard Rath In Archivplan Kontext Osterreichisches Staatsarchiv abgerufen am 8 November 2017 Eintrag zu Mikoletzky Hanns Leo im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Eintrag zu Goldinger Walter im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Leopold Auer Anna Coreth 1915 2008 Nicht mehr online verfugbar Osterreichisches Staatsarchiv 12 Juni 2008 archiviert vom Original am 22 September 2017 abgerufen am 1 Juni 2019 Manfred Fink Generaldirektor i R Hofrat Dr Kurt Peball 1928 2009 Nicht mehr online verfugbar Osterreichisches Staatsarchiv 13 November 2009 archiviert vom Original am 22 September 2017 abgerufen am 1 Juni 2019 Ernst Petritz Leopold Auer im Ruhestand Nicht mehr online verfugbar Osterreichisches Staatsarchiv 26 November 2008 archiviert vom Original am 22 September 2017 abgerufen am 1 Juni 2019 Eintrag zu Mikoletzky Lorenz im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Mailath Pokorny uberreicht hohe Ehrungen fur Historiker Hodik und Steiner In wien gv at 29 Janner 2010 abgerufen am 1 Juni 2019 Auszeichnung Nicht mehr online verfugbar Osterreichisches Staatsarchiv 26 November 2008 archiviert vom Original am 22 September 2017 abgerufen am 1 Juni 2019 orf at Staatsarchiv sucht neue Leitung Artikel vom 19 April 2019 abgerufen am 19 April 2019 Thomas Winkelbauer SOS Staatsarchiv Dieser Umgang ist eine Schande In Die Presse 17 Juli 2019 abgerufen am 17 Juli 2019 Veroffentlichungen des Osterreichischen Staatsarchivs Digitales Angebot HUNGARICANA abgerufen am 15 Marz 2019 englisch Normdaten Korperschaft GND 37748 X lobid OGND AKS LCCN n83182482 VIAF 130759284 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichisches Staatsarchiv amp oldid 237310900