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Erika Weinzierl geb Fischer 6 Juni 1925 in Wien 28 Oktober 2014 ebenda war eine osterreichische Historikerin die sich um die osterreichische Zeitgeschichtsforschung verdient gemacht hat Sie leitete das Ludwig Boltzmann Institut fur Geschichte der Gesellschaftswissenschaften und war ordentliche Universitatsprofessorin an der Universitat Salzburg und der Universitat Wien Lange Zeit war sie eine der wenigen Frauen im deutschsprachigen Raum und die einzige in Osterreich auf einem Geschichts Ordinariat Fur ihre wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus wurde sie vielfach ausgezeichnet langjahrig stand sie der Aktion gegen den Antisemitismus in Osterreich vor deren Ehrenprasidentin sie spater wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Werk 3 Gesellschaftspolitisches Wirken 4 Mitgliedschaften 5 Auszeichnungen 6 Weitere Wurdigung 7 Werke 8 Literatur 9 Filme 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErika Weinzierl wurde 1925 als Tochter des sozialdemokratisch und humanistisch orientierten Lehrers Otto Fischer 1897 1956 zuletzt Bezirksschulinspektor in Wien und dessen aus Pola stammenden Lehrergattin Maria 1897 1985 Tochter von Alexander Dini gest 1925 1 zuletzt Oberst in der k k Landwehr in Wien geboren Die Eltern Weinzierls trennten sich in ihrer spaten Kindheit 2 Mutter und Vater waren aufgrund ihrer Sozialisation gegenuber dem Nationalsozialismus immunisiert 3 ihr Vater konnte allerdings nach dem Osterreichischen Burgerkrieg 1934 keine Karriere mehr machen Erika wuchs in Wien auf und besuchte die Volksschule im 6 Wiener Gemeindebezirk Mariahilf Wahrend der Schulzeit im 1938 angeschlossenen Osterreich war sie trotz der gesellschaftlichen Verhaltnisse mit Gleichaltrigen judischer Herkunft sogenannte judische Mischlinge befreundet gewesen 3 Nach der vorgezogenen Matura im Februar 1943 2 am damals einzigen humanistischen Madchengymnasium in der Rahlgasse in Wien Mariahilf das bis zur Emigration von der Altphilologin Gertrud Herzog Hauser geleitet worden war wurde sie durch die Nationalsozialisten fur ca anderthalb Jahre zum Reichsarbeitsdienst herangezogen Diesen absolvierte sie als Bauernmagd auf einem Bauernhof im niederosterreichischen Waldviertel als Strassenbahnschaffnerin in Wien als Hilfskrankenschwester im Reservelazarett II im damaligen Hotel Munchner Hof bereits als Studentin und als Hilfsarbeiterin in einem Rustungsbetrieb im Arsenal im 3 Wiener Gemeindebezirk Landstrasse 3 Im Sommersemester 1944 3 inskribierte sie sich auf Wunsch des Vaters fur ein Medizinstudium an der Medizinischen Fakultat Noch in der Zeit des Nationalsozialismus gehorte sie in der inoffiziellen Katholischen Studentenseelsorge Vorgangerin der Katholischen Hochschulgemeinde wie auch Kurt Schubert Wilhelm F Czerny Kurt Skalnik und Hans Tuppy sowie Otto Mauer ein weiterer Orientierungspunkt dem Kreis um den Priester Karl Strobl an der sich im Widerstand befand 3 Gegen Ende des Krieges verbreitete sie nach eigenen Angaben unwissentlich Nachrichten im Sinne der burgerlich konservativen Widerstandsgruppe O5 Nachdem sie sich auf Anraten Czernys im Vorfeld Vorlesungen verschiedener Geisteswissenschaften angehort hatte begann sie 1945 ein Studium der Geschichte und Kunstgeschichte an der Philosophischen Fakultat der Universitat Wien 2 Sie horte u a bei Victor Kraft Alois Dempf Alfons Lhotsky und Leo Santifaller Neben dem Studium das sie 1948 abschloss engagierte sie sich in der Katholischen Hochschuljugend Osterreichs und der Hochschulerschaft OH in der konservativen Freien Osterreichischen Studentenschaft FOST Dort lernte sie auch ihren spateren Mann kennen Von 1946 bis 1948 absolvierte sie neben ihrem Studium als ausserordentliches Mitglied 4 den zeitaufwandigen aber fur den Archivdienst notwendigen 44 Lehrgang 5 des Wiener Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung IOG den sie im Sommer 1948 mit der Staatsprufung abschloss 2 Die Prufungsarbeit uber das Millstatter Urkundenbuch erfolgte bei dem Mediavisten und Archivar Leo Santifaller 1 Ende 1948 wurde sie bei Santifaller 3 uber die Geschichte des Benediktinerklosters Millstatt in Karnten zur Dr phil promoviert Das Werk ging 1951 1 beim Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten in den Druck In den Jahren 1948 vor der Promotion bis 1964 war sie als Archivarin im Bundesdienst Maturantenstelle am unter der Generaldirektion von Leo Santifaller und spater Gebhard Rath stehenden Haus Hof und Staatsarchiv HHStA in Wien tatig 2 dort verantwortlich fur Urkunden Ausstellungen und die Redaktion der Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchivs MOSTA Sie habilitierte sich sie nutzte die Nachmittage im Archiv 1961 bei Alfons Lhotsky 6 der eine Professur fur osterreichische Geschichte bekleidete an der Philosophischen Fakultat der Universitat Wien mit einer Arbeit uber Die osterreichischen Konkordate von 1855 und 1933 und wurde alsbald Universitatsdozentin fur osterreichische Geschichte und Kirchengeschichte der Neuzeit 4 Als Wochenendpendlerin zwischen Wien und Salzburg wurde sie im Jahre 1964 nach Salzburg an das Institut fur kirchliche Zeitgeschichte des damals von dem Benediktinerpater Thomas Michels geleiteten Internationalen Forschungszentrums ifz berufen in dessen Vorstand sie bis 1992 blieb 2 Daneben wurde sie nach der Umhabilitation ab 1967 ausserordentliche Universitatsprofessorin und ab 1969 ordentliche Universitatsprofessorin fur osterreichische Geschichte mit besonderer Berucksichtigung der Zeitgeschichte an der Philosophischen Fakultat der in den 1960er Jahren wiedergegrundeten Universitat Salzburg 4 7 Salzburg war damals nach Wien Ludwig Jedlicka und Linz Karl R Stadler drittwichtigster osterreichischer Standort des Fachs Zeitgeschichte Ihre aufsehenerregende Antrittsvorlesung am 11 Juni 1968 befasste sich mit den Beziehungen zwischen Wissenschaft und Politik vor allem in der Zeit der Ersten Republik 8 9 Als Salzburger Professorin war sie bis 1970 eine von nur vier Frauen die an deutschsprachigen Universitaten eine ordentliche Geschichtsprofessur innehatten Weit langer war sie die einzige Ordinaria auf diesem Gebiet in Osterreich 3 Weinzierls Nachfolger in Salzburg wurde ihr ehemaliger Assistent Ernst Hanisch 10 Weinzierl hat die Zeitschrift Zeitgeschichte mit Beitragen zu Osterreich im 20 Jahrhundert 1973 in Salzburg gegrundet Ihr erstes Editorial hiess Zeitgeschichte Das Programm einer Zeitschrift Anlasslich des 20 jahrigen Jubilaums wurde ein Beitrag zu Ruckblick und Vorschau auf diese Zeitschrift von ihr publiziert 11 Sie war Ehrenprasidentin des Vereins zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Zeitgeschichte Ab 1977 leitete Weinzierl das von ihr mitbegrundete 3 Ludwig Boltzmann Institut fur Geschichte der Gesellschaftswissenschaften in Salzburg 2 zuletzt gemeinsam mit Siegfried Mattl und Oliver Rathkolb 3 Dort forderte sie die geschichtswissenschaftlichen Arbeiten Wolfgang Hubers zur Psychoanalyse und Psychologie 3 Gemeinsam mit Christian Broda SPO Justizminister etablierte sie die zunachst von Karl R Stadler und Rudolf G Ardelt spater durch Oliver Rathkolb und Siegfried Mattl miteditierte Reihe Justiz und Zeitgeschichte Verlag Jugend amp Volk 3 1979 wurde das Institut seit 1991 fur Geschichte und Gesellschaft nach Wien verlegt 12 Von 1979 bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 1995 war sie als Nachfolgerin von Ludwig Jedlicka 3 dem 1977 verstorbenen Begrunder der wissenschaftlichen Zeitgeschichtsforschung in Osterreich ordentliche Universitatsprofessorin 2 fur Neuere Geschichte mit besonderer Berucksichtigung der Neuesten Geschichte am Institut fur Zeitgeschichte der Universitat Wien deren Vorstand sie angehorte Im Berufungsverfahren setzte sie sich u a gegen den deutschen Historiker Hans Mommsen durch Ihr Lehrstuhlnachfolger 1997 wurde der in Linz durch Karl Stadler gepragte Gerhard Botz 13 Zu ihren akademischen Schulern in Salzburg und Wien gehorten u a Gabriele Anderl Erna M Appelt Rudolf G Ardelt Peter Autengruber Brigitte Bailer Gertrude Burcel Bernhard Denscher Gunter Fellner Florian Freund Adolf Gaisbauer Winfried Garscha Eduard Gugenberger Ernst Hanisch Gottfried Kofner Siegfried Mattl Brigitte Mazohl Finbarr McLoughlin Klaus Dieter Mulley Rudolf Mullner Norbert Nemec Marcus G Patka Bela Rasky Oliver Rathkolb Robert Rill Roman Schweidlenka Irene Schoffmann Robert Streibel Paul Tesarek Erika Thurner Sandra Wiesinger Stock und Christine Wiesmuller nbsp Ehrengrab von Erika WeinzierlZeitlebens freundschaftlich mit Herbert Steiner Grunder des Dokumentationsarchivs des osterreichischen Widerstandes DOW verbunden arbeitete sie 1998 an der DOW Ausstellung 1938 NS Herrschaft in Osterreich mit 14 1948 heiratete sie den Experimentalphysiker Peter Weinzierl 1923 1996 nachmaliger ordentlicher Universitatsprofessor fur Physik an der Universitat Wien und Sohn des Ministerialrats Moriz Weinzierl Ihre Sohne sind der Historiker Michael Weinzierl 1950 2002 ausserordentlicher Universitatsprofessor fur Neuere Geschichte und der Germanist und Feuilletonredakteur Ulrich Weinzierl 1954 2023 2 Am 28 Oktober 2014 verstarb Erika Weinzierl 89 jahrig in Wien 8 Sie wurde am 10 November 2014 unter Anwesenheit von Bundesprasident Heinz Fischer am Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab der Stadt Wien beigesetzt 15 Wissenschaftliches Werk BearbeitenWeinzierl galt in Wissenschaft und Medien als Mutter Courage Ernst Hanisch 1985 16 oder auch Grande Dame 17 bzw Doyenne 10 der osterreichischen Zeitgeschichtsforschung Ihre zentralen Forschungsthemen waren u a Katholizismus Kirchengeschichte und Antisemitismus aber auch Widerstand gegen den Nationalsozialismus Exil und Emigrationsforschung sowie historische Frauenforschung In der Offentlichkeit wurden vor allem ihre Forschungen zur osterreichischen Zeitgeschichte beachtet etwa uber die Rolle der romisch katholischen Kirche wahrend der Zeit des Nationalsozialismus 18 Ihre Habilitationsschrift Die osterreichischen Konkordate von 1855 und 1933 1960 wurde zu einem Standardwerk und ebnete ihren spateren Erfolg 19 Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Forschung wurde das Verhaltnis der Osterreicher zu den Juden das einer ihrer wichtigsten Buchtitel als Zu wenig Gerechte 1969 kennzeichnete 3 20 Gesellschaftspolitisches Wirken BearbeitenAuch abseits ihrer universitaren Laufbahn war Weinzierl gesellschaftspolitisch engagiert Als Pazifistin lehnte sie die atomare Rustung im Kalten Krieg ab trat fur eine humane Asyl und Migrationspolitik ein und drangte schon fruh auf eine umfassende und tabulose Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Geschichte Osterreichs Weinzierl war im katholischen Milieu fest verankert und galt als liberal katholisch orientiert Ernst Hanisch 21 wobei sie sich selbst einst als Linkskatholikin 14 bezeichnete Sie war ca 30 Jahre lang eher passives Mitglied der OVP bzw Mitglied des Osterreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerbundes und zeitweise Vizeprasidentin des Katholischen Akademikerverbandes in der Katholischen Aktion Seit den 1960er Jahren setzte sie sich fur einen Dialog zwischen Katholiken und der SPO ein 5 In der Kreisky Peter Wiesenthal Affare Mitte der 1970er Jahre kritisierte sie das Verhalten von Bundeskanzler Bruno Kreisky SPO gegenuber Simon Wiesenthal 3 Die international geachtete Wissenschaftlerin und gesellschaftspolitisch engagierte Demokratin 3 wurde in den 1980er Jahren zu einem Feindbild deutschnationaler Kreise 22 Sie ubte Kritik an Jorg Haider Bundesparteiobmann der FPO dem u a vorgehalten wurde den Nationalsozialismus zu verharmlosen 3 Offentlich trat sie u a 1993 bei der Grossdemonstration Lichtermeer gegen das Osterreich zuerst Volksbegehren am Heldenplatz auf Wie auch andere prominente Wissenschaftler wurde sie aufgrund ihrer Arbeit von der Haider FPO wiederholt in diffamierender und propagandistischer Weise attackiert 23 Aus der OVP trat sie 1995 aus Anlass dafur war wie sie erklarte die Annaherung von Bundesparteiobmann Wolfgang Schussel OVP an die Haider FPO siehe Bundesregierung Schussel I 14 In einem online erschienenen Nachruf attestierte ihr der Historiker Wolfgang Neugebauer einen osterreichischen Patriotismus der auf positiven Traditionen der osterreichischen Geschichte und auf der Inklusion religioser und ethnischer Minderheiten basierte und untrennbar mit dem Bekenntnis zu Demokratie und Menschenrechten verbunden war 24 Mitgliedschaften BearbeitenWeinzierl war Ehren Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen 2 5 Sie war langjahrige Prasidentin ab 1973 14 und spater Ehrenprasidentin ab 1992 14 der Aktion gegen den Antisemitismus Vizeprasidentin der Sigmund Freud Gesellschaft wissenschaftliches Beiratsmitglied und Mitglied des Ehrenkomitees 25 des Instituts Wiener Kreis Mitglied im Vorstand des Kuratoriums des Bruno Kreisky Archivs Grundungsmitglied der Kommission fur Neuere Geschichte Osterreichs ab 1978 Vertreterin der Zeitgeschichte 26 Kuratoriumsmitglied des Nationalfonds der Republik Osterreich fur Opfer des Nationalsozialismus Mitglied der Kommission Justitia et Pax der Osterreichischen Bischofskonferenz Vorsitzende der Osterreichischen Gesellschaft fur Zeitgeschichte Beiratsmitglied der Topographie des Terrors in Berlin Beiratsmitglied des Judischen Museums Wien Beiratsmitglied der Osterreichisch Israelischen Gesellschaft Mitbegrunderin und spater Ehrenprasidentin 27 der Osterreichischen Gesellschaft fur Exilforschung Ehrenmitglied der Theodor Kramer Gesellschaft 28 Beiratsvorsitzende der Stiftung Volkstheater Mitglied des Vereins Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes 29 Kuratoriumsmitglied des Mauthausen Komitees Osterreich Mitbegrunderin der Gesellschaft fur politische Aufklarung Mitglied der Unabhangigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg 2001 2005 Vorstandsvorsitzende des Demokratiezentrums Wien und Vorstandsmitglied von AMCHA Komitee zur Forderung der psychosozialen Betreuung von Uberlebenden und Angehorigen des Holocaust Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von Der Donauraum Zeitschrift des Instituts fur den Donauraum und Mitteleuropa sowie Jury Mitglied fur den Bruno Kreisky Preis fur Verdienste um die Menschenrechte Auszeichnungen BearbeitenWeinzierl erhielt u a folgende Auszeichnungen 2 1952 Papstliche Verdienstmedaille Benemerenti 30 1979 Premio Adelaide Ristori des Centro Culturale Italiano in Rom 30 1985 Osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I Klasse 1985 Silbernes Ehrenzeichen des Landes Salzburg 1985 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold 1988 Osterreichischer Staatspreis fur Kulturpublizistik 1992 Dr Hertha Firnberg Staatspreis fur besondere Leistungen im Bereich Wissenschaft und Forschung 1994 Preis der Stadt Wien fur Geisteswissenschaften 1995 Bruno Kreisky Preis fur das politische Buch des Dr Karl Renner Instituts fur ihr Gesamtwerk 1996 Joseph Samuel Bloch Medaille der Aktion gegen den Antisemitismus in Osterreich 1998 Wilhelm Hartel Preis der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1999 Goldenes Doktorat der GWF der Universitat Wien 2000 Preis der Stadt Wien fur Volksbildung 2000 Grosses Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 31 2002 Ehrenring der Stadt Wien 5 32 fur ihr Engagements bei der Bekampfung des Antisemitismus 2003 Donauland Sachbuchpreis Danubius der Buchgemeinschaft Donauland und des ORF fur ihr Lebenswerk 2006 Wiener E Chargaff Preis der Forschungsstelle fur Ethik und Wissenschaft im Dialog 2008 Ehrenpreis des Presseclubs Concordia fur ihr Lebenswerk insbesondere fur ihren Kampf gegen den Antisemitismus 2010 Frauen Lebenswerk Preis des Bundesministerins fur Frauen und Offentlichen DienstWeitere Wurdigung BearbeitenNach ihr wurde im Jahr 2002 der von ihr etablierte Erika Weinzierl Preis benannt 2 welcher alle zwei Jahre fur Abschlussarbeiten aus dem Bereich der Frauen und Geschlechterforschung an der Universitat Salzburg verliehen wird 33 34 Angesichts ihrer Leistung tragt seit Juni 2016 ein Lehrsaal der Universitat Wien ihren Namen 35 Im Oktober 2022 wurde der Platz vor der Mariahilfer Kirche nach ihr Erika Weinzierl Platz benannt Werke BearbeitenErika Weinzierl zeichnete Mitverantwortung fur ca 700 Titel Sie war Autorin von Buchern und zahlreichen Artikeln und Beitragen sowie Herausgeberin bzw Mitherausgeberin von 30 Buchern der Monats bzw Zweimonatszeitschrift zeitgeschichte ab 1973 2 sowie der Reihen Veroffentlichungen und Publikationen des Instituts fur Kirchliche Zeitgeschichte Veroffentlichungen des Historischen Instituts der Universitat Salzburg Veroffentlichungen des Ludwig Boltzmann Instituts fur Geschichte der Gesellschaftswissenschaften mit Wolfgang Huber und Materialien zur Zeitgeschichte mit Rudolf G Ardelt und Karl Stuhlpfarrer Geschichte des Benediktinerklosters Millstatt in Karnten Archiv fur vaterlandische Geschichte und Topographie Band 33 Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt 1951 zugl Dissertation Universitat Wien 1948 teilweise in Mittelhochdeutsch und Latein Die osterreichischen Konkordate von 1855 und 1933 Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1960 zugl Habilitationsschrift Universitat Wien 1960 Oldenbourg Munchen 1960 in Zusammenarbeit mit Peter Hofrichter Osterreich Zeitgeschichte in Bildern 1918 1968 Tyrolia Innsbruck u a 1968 2 erganzte Auflage 1975 ISBN 3 7022 1212 4 Zu wenig Gerechte Osterreicher und Judenverfolgung 1938 1945 Styria Graz u a 1969 4 erweiterte Auflage 1997 ISBN 3 222 12502 3 Emanzipiert Osterreichische Frauen im 20 Jahrhundert Jugend und Volk Wien u a 1975 ISBN 3 8113 7418 4 mit Kurt Skalnik Osterreich 1918 38 Geschichte der 1 Republik 2 Bande Styria Granz u a 1983 ISBN 3 222 11456 0 Ecclesia semper reformanda Beitrage zur osterreichischen Kirchengeschichte im 19 und 20 Jahrhundert Geyer Wien 1985 hrsg mit Anton Pelinka Das grosse Tabu Osterreichs Umgang mit seiner Vergangenheit Verlag der Osterreichischen Staatsdruckerei Wien 1987 ISBN 3 7046 0067 9 2 Auflage Verlag Osterreich 1997 ISBN 3 7046 1094 1 unter Mitwirkung von Ursula Schulmeister Prufstand Osterreichs Katholiken und der Nationalsozialismus Verlag St Gabriel Modling 1988 ISBN 3 85264 316 3 hrsg mit Otto Kulka in Zusammenarbeit mit Gabriele Anderl u a Vertreibung und Neubeginn Israelische Burger osterreichischer Herkunft Mit einem Vorwort von Ernst L Ehrlich Bohlau Wien 1992 ISBN 3 205 05561 6 hrsg mit Oliver Rathkolb Siegfried Mattl Justiz und Fremdenfeindlichkeit Symposion Justiz und Zeitgeschichte 23 und 24 Oktober 1997 in Wien Veroffentlichungen des Ludwig Boltzmann Instituts fur Geschichte und Gesellschaft Cluster Geschichte Bd 29 Studien Verlag Innsbruck u a 1999 ISBN 3 7065 1401 X hrsg mit Sandra Wiesinger Stock Konstantin Kaiser Vom Weggehen Zum Exil von Kunst und Wissenschaft Exilforschung heute Bd 1 Mandelbaum Verlag Wien 2006 ISBN 3 85476 182 1 Gesprache Berichte April 1945 In Franz Danimann Hugo Pepper Hrsg Osterreich im April 45 Die ersten Schritte der 2 Republik Europaverlag Wien u a 1985 ISBN 3 203 50874 5 S 272 ff Mir ging es immer um die Menschen Gesprach mit Hubert Christian Ehalt In Katja Sindemann Toni Badinger Red Gesprache zur Zeit Wiener Vorlesungen Bd 1 WUV Universitatsverlag Wien 1996 ISBN 3 85114 302 7 S 176 ff Manfred Jochum Kritische Chronistin Osterreichs Die Zeithistorikerin Erika Weinzierl In Bernhard Pelzl Hrsg Offene Horizonte Verlag Der Apfel Wien 1997 ISBN 3 85450 073 4 S 159 ff Wirklich engagiert habe ich mich permanent gegen den Antisemitismus In Elisabeth Welzig Leben und uberleben Frauen erzahlen vom 20 Jahrhundert Mit Fotografien von Wolfgang Zajc Bohlau Wien u a 2006 ISBN 978 3 205 77336 8 S 277 ff Literatur BearbeitenRudolf G Ardelt Wolfgang J A Huber Anton Staudinger Hrsg Unterdruckung und Emanzipation Festschrift fur Erika Weinzierl zum 60 Geburtstag Holzl Wien 1985 Weinzierl Erika Publikationen und Lehrtatigkeit Zum 70 Geburtstag Hrsg vom Institut fur Zeitgeschichte der Universitat Wien und der Osterreichischen Gesellschaft fur Zeitgeschichte Wien 1995 Oliver Rathkolb Weinzierl Erika In Brigitta Keintzel Ilse Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Leben Werk Wirken Bohlau Wien u a 2002 ISBN 3 205 99467 1 S 795 ff Weinzierl Erika In Fritz Fellner Doris A Corradini Osterreichische Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein biographisch bibliographisches Lexikon Veroffentlichungen der Kommission fur Neuere Geschichte Osterreichs Bd 99 Bohlau Wien u a 2006 ISBN 978 3 205 77476 1 S 444 445 Manfried Welan Erika Weinzierl In Carmen Wappel Peter Danich Dietmar Halper Christian Sebastian Moser Stichwortgeberinnen 14 Portraits erfolgreicher Frauen aus Politik und Wirtschaft Edition Noir 1 Verlag Noir Wien 2008 ISBN 978 3 9502494 9 1 S 181 ff Ernst Hanisch Nachruf Erika Weinzierl In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 123 2015 2 S 580 582 Oliver Rathkolb Erika Weinzierl Eine Historikerin als kritische Stimme in der spaten II Republik In Mitchell G Ash Josef Ehmer Hrsg Universitat Politik Gesellschaft 650 Jahre Universitat Wien Aufbruch ins neue Jahrhundert Bd 2 V amp R Unipress Vienna University Press Gottingen 2015 ISBN 978 3 8471 0413 1 S 341 ff Weinzierl Erika In Ilse Korotin Hrsg biografiA Lexikon osterreichischer Frauen Band 3 P Z Bohlau Wien Koln Weimar 2016 ISBN 978 3 205 79590 2 S 3495 f Filme BearbeitenErika Weinzierl Ein Portrat Film von Peter Grundei und Ronald P Vaughan zum 85 Geburtstag ORF Osterreich 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erika Weinzierl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Erika Weinzierl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Erika Weinzierl in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Erika Weinzierl im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Erika Weinzierl in Internationales Biographisches Archiv 40 2010 vom 5 Oktober 2010 cs Erganzt um Nachrichten durch MA Journal bis KW 44 2014 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Archivaufnahmen mit Erika Weinzierl im Onlinearchiv der Osterreichischen Mediathek Vortrage Diskussionen Radiobeitrage Erika Weinzierl an der Universitat Wien Erika Weinzierl bei der Gesellschaft fur politische AufklarungNachrufe Oliver Rathkolb In memoriam Erika Weinzierl 1925 2014 Nachruf des Instituts fur Zeitgeschichte In UNI VIEW Magazin 29 Oktober 2014 Anton Pelinka Erika Weinzierl mehr als nur Mutter Courage bei der Gesellschaft fur politische Aufklarung Erika Thurner Erika Weinzierl Facetten einer osterreichischen Personlichkeit bei der Gesellschaft fur politische Aufklarung Wolfgang Neugebauer Gemeinsam gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus bei der Gesellschaft fur politische Aufklarung Lorenz Mikoletzky Nachruf Erika Weinzierl beim Osterreichischen Staatsarchiv Erika Weinzierl 1925 2014 beim Dokumentationsarchiv des osterreichischen WiderstandesEinzelnachweise Bearbeiten a b c Fritz Fellner Doris A Corradini Osterreichische Geschichtswissenschaft im 20 Jahrhundert Ein biographisch bibliographisches Lexikon Wien 2006 S 444 a b c d e f g h i j k l m Ilse Korotin Hrsg biografiA Lexikon osterreichischer Frauen Band 3 P Z Bohlau Wien Koln Weimar 2016 ISBN 978 3 205 79590 2 S 3495 f a b c d e f g h i j k l m n o p Oliver Rathkolb Erika Weinzierl Eine Historikerin als kritische Stimme in der spaten II Republik In Mitchell G Ash Josef Ehmer Hrsg Universitat Politik Gesellschaft Gottingen 2015 S 341 ff a b c Fritz Fellner ein wahrhaft patriotisches Werk Die Kommission fur Neuere Geschichte Osterreichs 1897 2000 Veroffentlichungen der Kommission fur Neuere Geschichte Osterreichs Bd 91 Bohlau Wien u a 2001 ISBN 3 205 99376 4 S 282 a b c d Oliver Rathkolb Weinzierl Erika In Brigitta Keintzel Ilse Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Leben Werk Wirken Wien 2002 S 795 ff Mir ging es immer um die Menschen Gesprach mit Hubert Christian Ehalt In Katja Sindemann Toni Badinger Red Gesprache zur Zeit Wien 1996 S 180 Alexander Pinwinkler Die Grundergeneration der Universitat Salzburg Biographien Netzwerke Berufungspolitik 1960 1975 Bohlau Wien Koln Weimar 2020 ISBN 978 3 205 20937 9 S 136 146 a b Klaus Taschwer Historikerin Erika Weinzierl 89 jahrig gestorben In Der Standard 28 Oktober 2014 Lukas Wieselberg Wegweisende Antrittsvorlesung vor 50 Jahren In Science ORF at 27 Juni 2018 a b Anita Prettenthaler Ziegerhofer Bauplatz Europa Die osterreichische katholische Kirche und die Anfange der europaischen Integration In Jahrbuch fur Europaische Geschichte 9 2008 S 49 51 Die Ausgaben 1973 2008 stehen online bei ANNO Ludwig Boltzmann Institut fur Geschichte und Gesellschaft Clio online 4 April 2011 Helmut Konrad Von Linz aus Die Formierung der osterreichischen Zeitgeschichte In Stefan Benedikt u a Hrsg Erkundungen Zur Zeitgeschichte Bohlau Wien u a 2016 ISBN 978 3 205 20337 7 S 28 35 a b c d e Erika Weinzierl 1925 2014 Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes abgerufen am 9 August 2016 Erika Weinzierl in Ehrengrab beigesetzt orf at abgerufen am 10 November 2014 Ernst Hanisch Mutter Courage der osterreichischen Zeitgeschichte In Erika Weinzierl Ecclesia semper reformanda Beitrage zur osterreichischen Kirchengeschichte im 19 und 20 Jahrhundert Geyer Wien u a 1985 S 21 ff Ingrid Bauer Frauenforschung und Zeitgeschichte Funf Thesen zu einer noch nicht geklarten Beziehung Ders Hrsg Osterreichischer Zeitgeschichtetag 1993 24 bis 27 Mai 1993 in Innsbruck Osterreichischer Studienverlag Innsbruck u a 1995 ISBN 3 7065 1111 8 S 161 Helmut Mayer Arbeit an unbequemen Fragen Zum Tod der osterreichischen Historikerin Erika Weinzierl In Frankfurter Allgemeine Zeitung 30 Oktober 2014 S 11 Lorenz Mikoletzky Nachruf Erika Weinzierl Osterreichischen Staatsarchiv abgerufen am 9 August 2016 Andreas Novak ehemaliger Leiter der ORF Menschen Machte Kein Gedenken an drei Wiener 19 Juni 2023 abgerufen am 21 Juni 2023 Ernst Hanisch Die Dominanz des Staates Osterreichische Zeitgeschichte im Drehkreuz von Politik und Wissenschaft In Alexander Nutzenadel Wolfgang Schieder Hrsg Zeitgeschichte als Problem Nationale Traditionen und Perspektiven der Forschung in Europa Geschichte und Gesellschaft Sonderheft 20 Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 2004 ISBN 3 525 36420 2 S 56 Alexander Pollak Vergangenheit und Reflexion Konsens und Streitlinien im Umgang mit der NS Vergangenheit in Osterreich Martin Sabrow Ralph Jessen Klaus Grosse Kracht Hrsg Zeitgeschichte als Streitgeschichte Grosse Kontroversen seit 1945 Beck sche Reihe Bd 1544 Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 49473 0 S 338 f Brigitte Bailer Wolfgang Neugebauer Die FPO Vom Liberalismus zum Rechtsextremismus In Ders Handbuch des osterreichischen Rechtsextremismus Hrsg durch das Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes 2 Auflage Deuticke Wien 1993 ISBN 3 216 30053 6 S 383 f Wolfgang Neugebauer Gemeinsam gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus Gesellschaft fur politische Aufklarung abgerufen am 10 August 2016 Der Wiener Kreis univie ac at abgerufen am 10 August 2016 Zur Geschichte der Kommission fur Neuere Geschichte Osterreichs oesterreichische geschichte at abgerufen am 10 August 2016 Uber uns Memento des Originals vom 10 August 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www exilforschung ac at exilforschung ac at abgerufen am 10 August 2016 Theodor Kramer Gesellschaft theodorkramer at abgerufen am 10 August 2016 Impressum ausstellung de doew at abgerufen am 10 August 2016 a b Erika Weinzierl ist gestorben In ORF 28 Oktober 2014 Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Ehrenring fur Prof Erika Weinzierl Rathauskorrespondenz vom 29 April 2002 abgerufen am 28 Mai 2010 Erika Weinzierl Preis und Stipendium Memento vom 21 Januar 2015 im Internet Archive Abgerufen am 21 Janner 2015 diepresse com Neue Fragen an alte Texte Artikel vom 26 Dezember 2014 abgerufen am 21 Janner 2015 Uni Wien benennt Horsaal nach Historikerin Erika Weinzierl auf ORF abgerufen am 2 Juni 2016Inhaber der Professur fur Zeitgeschichte an der Universitat Wien Ludwig Jedlicka Erika Weinzierl Gerhard Botz Sybille Steinbacher N N Normdaten Person GND 122986431 lobid OGND AKS LCCN n50051685 VIAF 108839452 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weinzierl ErikaALTERNATIVNAMEN Fischer Erika Geburtsname KURZBESCHREIBUNG osterreichische HistorikerinGEBURTSDATUM 6 Juni 1925GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 28 Oktober 2014STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erika Weinzierl amp oldid 234793815