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Der nationalsozialistische und rassentheoretische Begriff judischer Mischling wurde in der Ersten Verordnung zum Reichsburgergesetz vom 14 November 1935 definiert Judische Mischlinge waren demnach Deutsche die von einem oder zwei volljudischen Grosseltern abstammten jedoch keine weitergehende Bindung zum Judentum hatten Wer hingegen bei gleicher Abstammung von zwei judischen Grosseltern der judischen Religionsgemeinschaft angehorte oder mit einem Juden verheiratet war wurde den Volljuden gleichgestellt und als Jude bezeichnet spater wurde dafur der Begriff Geltungsjude benutzt Nurnberger Gesetze Inhaltsverzeichnis 1 Unterscheidungen 2 Zahlenangaben 3 Heiratsbeschrankung ab 1935 4 Wachsender Verfolgungsdruck 4 1 Bildungsbeschrankungen 4 2 Berufsausubung 4 3 Zwangsarbeit 4 4 Wehrmacht 5 Auswanderung 6 Besetzte Gebiete 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseUnterscheidungen BearbeitenBeim Heiratsverbot von Juden mit Deutschblutigen das nach den Nurnberger Rassegesetzen ausgeformt und in Verordnungen 1 gefasst wurde war von Bedeutung ob ein judischer Mischling zwei volljudische Grosselternteile oder nur einen entsprechenden Grosselternteil hatte In einem Runderlass des Reichsinnenministers Wilhelm Frick vom 26 November 1935 wurden dafur die Begriffe judischer Mischling ersten Grades beziehungsweise judischer Mischling zweiten Grades gepragt 2 Zunehmend wurden in Gesetzeskommentaren Zeitungen und Schulbuchern dafur auch die leichter verstandlichen Begriffe Halbjude und Vierteljude verwendet die im Duden erstmals 1941 zu finden sind Die judischen Mischlinge ersten Grades waren wachsendem Verfolgungsdruck ausgesetzt Radikale Antisemiten in der NSDAP im Stab des Stellvertreters des Fuhrers und im Reichssicherheitshauptamt drangten spatestens ab 1941 darauf auch diese Gruppe in den Osten zu deportieren und damit in die Judenvernichtung einzubeziehen Zahlenangaben BearbeitenDie Zahl der in Deutschland lebenden Juden wurde von den Nationalsozialisten weit uberschatzt Reichsarztefuhrer Leonardo Conti sowie das Reichsinnenministerium gingen 1935 falschlich davon aus dass ausser den Volljuden in Deutschland noch 750 000 Mischlinge wohnten 3 Tatsachlich wird die Gesamtzahl der Mischlinge fur das Jahr 1933 serios auf 150 000 geschatzt 4 Von den Mischlingen ersten Grades waren rund zehn Prozent judischer Konfession bei den Mischlingen zweiten Grades nur ein Prozent 5 Die Mehrheit der Mischlinge war also nach Definition der Ersten Verordnung zum Reichsburgergesetz rechtlich als judischer Mischling einzuordnen 1939 lebten in Deutschen Reich im Altreich mit Osterreich noch rund 330 000 Juden und 64 000 judische Mischlinge ersten Grades 7 000 Geltungsjuden und 42 000 judische Mischlinge zweiten Grades mit nur einem judischen Grosselternteil 6 Heiratsbeschrankung ab 1935 BearbeitenDas Reichsburgergesetz hatte 1935 allen judischen Mischlingen eine vorlaufige Reichsburgerschaft zuerkannt und sie damit besser gestellt als Juden und Geltungsjuden Innerhalb dieser privilegierten Gruppe der Mischlinge wurden judische Mischlinge zweiten Grades die nur einen judischen Grosselternteil hatten deutlich bevorzugt Nach nationalsozialistischer Auffassung war das rassisch kostbare arische Blut dieser Vierteljuden zu bewahren der geringe judische Blutsanteil werde im Laufe von Generationen verblassen Daher durften judische Mischlinge zweiten Grades auch nach 1935 Deutschblutige ehelichen Ehen zwischen zwei judischen Mischlingen zweiten Grades sollten hingegen nicht geschlossen werden Fur die Heirat eines judischen Mischlings ersten Grades mit einem Mischling zweiten Grades oder einem Deutschblutigen musste eine Genehmigung eingeholt werden Dazu wurden die korperlichen seelischen und charakterlichen Eigenschaften des Antragstellers begutachtet sowie der Einsatz im Weltkrieg und die Familiengeschichte bewertet 7 Nach einem langwierigen mehrstufigen Verfahren traf der Reichsausschuss zum Schutze des deutschen Blutes eine Entscheidung die vom Reichsinnenministerium und dem Stab des Stellvertreters des Fuhrers gebilligt oder verworfen werden konnte Gemass 7 der Ersten Verordnung zum Reichsburgergesetz und 16 der Ersten Verordnung zur Ausfuhrung des Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 14 November 1935 RGBl I 1334 hatte sich Hitler selbst die letztinstanzliche Entscheidung vorbehalten Solchen Antragen wurde selten stattgegeben nach 1942 wurden Antrage auf Befreiung von den Vorschriften nach 7 und Antrage von Geltungsjuden auf eine gunstigere Einstufung fur die Dauer des Krieges nicht mehr angenommen 8 Verstosse gegen das von Nationalsozialisten geschaffene Eherecht etwa durch Eheschliessung im Ausland wurden als Rassenschande mit Strafe belegt Wachsender Verfolgungsdruck Bearbeiten Judische Mischlinge waren von Verfolgungsmassnahmen denen die Juden in der Zeit des Nationalsozialismus ausgesetzt waren nicht in gleicher Weise betroffen Sie mussten keine Judenvermogensabgabe zahlen keinen Judenstern tragen und wurden bei der Deportation verschont Allerdings verlangten starke Krafte innerhalb der NSDAP wiederholt jede Vorzugsbehandlung der judischen Mischlinge ersten Grades aufzuheben 9 und versuchten hartnackig die gunstigere Einstufung von Mischlingen zu beseitigen Adolf Eichmann berief im August 1941 eine Konferenz ein bei der Vertreter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP des Reichssicherheitshauptamtes und der Parteikanzlei der NSDAP die Judenpolitik in den besetzten Ostgebieten koordinierten danach sollten Mischlinge grundsatzlich als Juden gelten 10 Tatsachlich wurde in den besetzten Ostgebieten so verfahren nur in der Slowakei und Kroatien wurden Mischlinge von Vernichtungsaktionen verschont 11 Anfang 1942 schlug Reinhard Heydrich auf der Wannseekonferenz vor deutsche Mischlinge ersten Grades grundsatzlich in die Deportationen einzubeziehen andere pladierten fur eine Zwangssterilisation 12 Diese Plane wurden nicht umgesetzt doch blieb die Lage der judischen Mischlinge unsicher Adolf Hitler kundigte im Mai 1942 eine verscharfte Gangart gegen die Mischlinge an 13 Tatsachlich nahm der Verfolgungsdruck zu und ab 1942 verschlechterte sich die Existenzgrundlage fur judische Mischlinge ersten Grades auf vielen Feldern So verfugte das Reichssicherheitshauptamt am 5 November 1942 dass judische Mischlinge ersten Grades die in Konzentrationslagern innerhalb des Reiches inhaftiert waren wie auch dort gefangene Volljuden nach Auschwitz oder Lublin uberstellt werden sollten 14 Bildungsbeschrankungen Bearbeiten Das Gesetz gegen die Uberfullung deutscher Schulen und Hochschulen vom 25 April 1933 beschrankte den Zugang von Juden zu hoheren Bildungsanstalten aber judische Mischlinge durften noch mittlere und hohere Schulen besuchen Sie konnten die Reifeprufung ablegen doch berechtigte diese nicht unbeschrankt zur Aufnahme eines Studiums Ab 1937 war ihnen ein Pharmazie und Medizinstudium verwehrt Nach Kriegsbeginn 1939 wurden judische Mischlinge ersten Grades kaum noch zum Studium zugelassen ab 1942 wurde auch die Zulassung von Mischlingen zweiten Grades restriktiver gehandhabt 15 Das Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung verscharfte fur Mischlinge ersten Grades am 25 Oktober 1940 die Zulassungsbeschrankungen zum Hochschulstudium beziehungsweise dessen Fortsetzung 16 Mit Erlass vom 2 Juli 1942 wurden Mischlinge ersten Grades vom Besuch der Haupt und weiterfuhrenden Schulen ab Oktober 1943 auch von Berufsschulen ausgeschlossen 17 An der Kinderlandverschickung durften sie anders als die Mischlinge zweiten Grades bis 1943 nicht teilnehmen so dass sie haufig keinen geregelten Schulunterricht mehr erhielten Die reichsweit geltenden Beschrankungen wurden mancherorts durch Eigeninitiative von Parteifunktionaren und Schulleitern verscharft indem etwa die Teilnahme an Klassenfahrten verweigert oder privater Musikunterricht untersagt wurden Judische Mischlinge beider Grade wurden in die Allgemeine HJ aufgenommen 18 und 1939 dort sogar dienstpflichtig Ab 18 Oktober 1941 waren von wenigen Sonderfallen abgesehen lediglich judische Mischlinge zweiten Grades zugelassen 19 Nichtmitglieder der Hitlerjugend wurden von etlichen Veranstaltungen ausgeschlossen sie durften zum Beispiel keinen privaten Musikunterricht nehmen 20 Judische Mischlinge ersten Grades waren von der Mitgliedschaft der NSDAP und ihrer Gliederungen ausgeschlossen Sie konnten zwar in anderen Organisationen aufgenommen werden dort jedoch Amter nur mit besonderer Erlaubnis ausuben 21 Berufsausubung Bearbeiten Nach dem Deutschen Beamtengesetz von 1937 waren judische Mischlinge jeden Grades aus dem Beamtenverhaltnis zu entlassen Die Leitung der Deutschen Evangelischen Kirchenkanzlei ubernahm 1939 diese Bestimmung sinngemass und entliess Geistliche und Kirchenbeamte sofern ein judischer Grosselternteil nachweisbar war 22 In der Regel konnten nur judische Mischlinge zweiten Grades weiter als Angestellte im offentlichen Dienst tatig sein Mischlinge ersten Grades wurden fast ausnahmslos entlassen Aus den obersten Reichsbehorden sollten 1944 die judischen Mischlinge und judisch Versippten restlos entfernt werden Der Reichsarztefuhrer bestimmte Ende 1938 dass in nachster Zeit kein judischer Mischling als Arzt bestellt werden durfe als Apotheker waren judische Mischlinge ersten und zweiten Grades zugelassen 23 Vom Anwaltsberuf waren judische Mischlinge infolge des Beamtengesetzes ausgeschlossen da im Ausbildungsgang eine dreijahrige Beschaftigung im Justizdienst vorgeschrieben war 24 Nach einer Richtlinie von Goebbels vom Januar 1939 konnten Mischlinge ersten Grades und arische Manner mit judischen Ehefrauen nur mit Genehmigung Mischlinge II Grades unbeschrankt Mitglied in der Reichskulturkammer sein deren Mitgliedschaft eine Voraussetzung fur eine entsprechende Berufsausubung war Vor allem bei prominenten Kulturschaffenden wurden grosszugig Ausnahmen gemacht 25 Auch Anwaltsberufe und arztliche Berufe waren nicht oder nur beschrankt zuganglich Sachbearbeiter des Arbeitsamtes entschieden daruber ob ein Mischling eine Lehrstelle im kaufmannischen oder handwerklichen Bereich erhielt oder aber als Hilfsarbeiter eingesetzt wurde 26 Die Gestapo uberprufte noch vor Kriegsbeginn alle Arbeitnehmer in kriegswichtigen Betrieben um Mischlinge nicht in wichtigen Stellen zu belassen Dies war mit Fortdauer des Krieges nicht durchzuhalten 1942 wurde verlautbart man musse wegen des Arbeitskraftemangels im gegenwartigen Zeitpunkt die grundsatzlichen Bedenken gegen die Beschaftigung judischer Mischlinge in Rustungsbetrieben zuruckstellen 26 Nicht wenige Mischlinge konnten als hoch qualifizierte Techniker und sogar Prokuristen in Rustungsbetrieben bis 1944 ihren Lebensunterhalt verdienen wahrend ihre Eltern insbesondere bei Mischehen mit judischem Ehemann verarmten und auf Unterstutzung angewiesen waren 27 Zwangsarbeit Bearbeiten Seit Sommer 1942 erwog man den Einsatz der judischen Mischlinge ersten Grades und judisch Versippten der arischen Ehepartner in Mischehen in Arbeitsbataillonen Diese sollten jedoch nach Vorschlag Ernst Kaltenbrunners vom Reichssicherheitshauptamt nicht wie Wehrunwurdige in Bewahrungsbataillonen der Wehrmacht zusammengefasst sondern in gesonderten Formationen der Organisation Todt dem so genannten Sonderkommando J in einem besonders verscharften Einsatz verwendet werden 28 Schliesslich fiel nach kontroversen Verhandlungen mit der Kanzlei des Fuhrers und dem Oberkommando der Wehrmacht eine Entscheidung und im November 1943 befahl Fritz Sauckel als Generalbevollmachtigter fur den Arbeitseinsatz den Geschlossenen Arbeitseinsatz der Mischlinge bei der Organisation Todt Ende 1943 lief die Aktion nur langsam an Ab Marz 1944 stellten die Arbeitsverwaltungen Gruppen von jeweils einhundert Zwangsarbeitern aus Wehrunwurdigen judischen Mischlingen ersten Grades sowie in Mischehe lebenden Ariern und Zigeunern zusammen Diese Sonderdienstverpflichteten der Organisation Todt mussten zum Beispiel in Nordfrankreich Militarstellungen ausbauen in Hamburg als Sonderkommando J Trummer beseitigen oder in Bedburg beim Bau einer unterirdischen Hydrieranlage mitarbeiten Die reichsweite Durchfuhrung erreichte jedoch nicht den erwarteten Umfang weil kriegswichtige Betriebe ihre Arbeitskrafte zuruckhielten Im Oktober 1944 wurde die Gestapo beauftragt alle mannlichen judischen Mischlinge ersten Grades und alle judisch Versippten aus den Betrieben herauszuziehen 29 Dennoch war die Aktion erst im Dezember 1944 abgeschlossen Wahrscheinlich waren weit mehr als zehntausend vielleicht bis zu zwanzigtausend meist mannliche Zwangsarbeiter aus der Gruppe der Mischlinge und judisch Versippten zum geschlossenen Arbeitseinsatz eingezogen 30 Wehrmacht Bearbeiten Die wechselhafte Rolle der Mischlinge in der Wehrmacht ist nur teilweise erforscht 31 und unubersichtlich Bei der Berufsarmee muss unterschieden werden zwischen Offizieren und Mannschaftsdienstgraden fur Wehrpflichtige galten wieder andere Vorschriften die sich uberdies mehrfach anderten und zeitweilig unterlaufen wurden Bereits im Februar 1934 ubernahm die Wehrmacht die Bestimmungen des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums und entliess Offiziere wenn ein einziger judischer Grosselternteil nachweisbar war langerdienende Unteroffiziere und Mannschaften wurden entsprechend mit einer Verfugung vom 8 Juni 1936 aus dem Dienst entlassen Ein Heiratsverbot mit Nichtariern galt fur Wehrmachtsangehorige schon vor Erlass der Nurnberger Gesetze Andererseits liess eine Verordnung vom 25 Juli 1935 RGBl I S 1047 zu dass judische Mischlinge aktiven Wehrdienst ableisteten sie durften allerdings nicht Vorgesetzte werden Durch Erlass vom 8 April 1940 sollten Mischlinge ersten Grades sowie damit judisch Versippte grundsatzlich aus der Wehrmacht entlassen werden 32 konnten jedoch ausnahmsweise in der Truppe verbleiben wenn sie sich durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet hatten Derartige Gesuche sollten von Adolf Hitler selbst entschieden werden der daruber hinaus in Aussicht stellte diese Personen nach dem Kriege als deutschblutig einzustufen 33 Mischlinge zweiten Grades konnten grundsatzlich weiter bei der Truppe dienen Anfang 1943 erwog man die zuvor entlassenen 8330 wehrpflichtigen Mischlinge und judisch Versippten wieder einzuberufen 34 Ehemalige Unteroffiziere und Offiziere mit diesem Status durften nur mit personlicher Genehmigung des Fuhrers wieder eingestellt oder befordert werden 35 Ab Oktober 1942 wurden solche Ausnahmegenehmigungen nicht mehr erteilt 1944 wurden derartige Genehmigungen sogar widerrufen Offenbar verblieb jedoch eine nennenswerte Zahl von judischen Mischlingen ersten Grades mit stillschweigender Duldung ihrer Vorgesetzten in der Wehrmacht 36 Viele Mischlinge hofften durch besondere Verdienste in der Wehrmacht spater die vollen Staatsburgerrechte und ihre Gleichstellung erlangen zu konnen Ausserdem schutzte ihr Dienst ihre Angehorigen Judische Elternteile wurden von der Deportation zuruckgestellt wenn bekannt war dass ein Sohn im Felde stand 37 Auswanderung BearbeitenDie Vertreibungspolitik der Nationalsozialisten richtete sich bis 1941 in erster Linie gegen die von ihnen als Volljuden definierte Gruppe Auswanderungsmotive judischer Mischlinge entstanden durch erlittene Demutigungen die Verfolgung von Angehorigen Einschrankungen in Ausbildung und Beruf und Heiratsbeschrankungen 38 Judische Hilfsorganisationen die vielfach von auslandischen Spendern unterstutzt wurden fuhlten sich fur judische Mischlinge nicht zustandig Die nur von 1937 bis 1939 bestehende Vereinigung 1937 e V in der sich Mischlinge organisierten wurde amtlich nicht als Auswandererberatungsstelle anerkannt Unterstutzung fanden christliche Nichtarier ab 1938 beim von der Sozialarbeiterin Margarete Sommer betreuten Hilfswerk beim Bischoflichen Ordinariat Berlin oder dem Buro Gruber das jedoch ohne Zuschusse der Amtskirche auskommen musste In der Ostmark Osterreich verhalf der Gildemeester Fonds verarmten Juden nicht mosaischen Glaubens zur Ausreise Besetzte Gebiete BearbeitenDas Judenreferat im Reichssicherheitshauptamt versuchte die innerhalb des Reiches strittige Entscheidungsfindung zu beeinflussen indem es auch in den westlichen Besatzungsgebieten Fakten schuf Im August 1941 beschloss Adolf Eichmann im Einvernehmen mit Arthur Seyss Inquart die in den Niederlanden lebenden Halbjuden grundsatzlich den Volljuden gleichzusetzen und sie zu deportieren Dies stiess auf Widerstand der Judenreferenten im Reichsinnenministerium Ab 1 Mai 1942 waren in den Niederlanden auch Halbjuden verpflichtet den Judenstern zu tragen 39 In den besetzten Ostgebieten wurden Halbjuden und sogar Vierteljuden als Mitglied einer judischen Kultusgemeinde unterschiedslos als Volljuden eingestuft 40 Literatur BearbeitenBeate Meyer Judische Mischlinge Rassenpolitik und Verfolgungserfahrung 1933 1945 2 Auflage Dolling und Galitz Hamburg 2002 ISBN 3 933374 22 7 Studien zur judischen Geschichte 6 teilweise zugleich Hamburg Universitat Dissertation 1998 Verfolgung und Verfolgungserfahrungen judischer Mischlinge in der NS Zeit Erstausgabe ebenda 1999 Wolf Gruner Die NS Fuhrung und die Zwangsarbeit fur sogenannte judische Mischlinge Ein Einblick in die Planung und Praxis antijudischer Politik in den Jahren 1942 bis 1944 In Manfred Weissbecker Reinhard Kuhnl Rassismus Faschismus Antifaschismus Koln 2000 ISBN 3 89438 199 X Maria von der Heydt Auswanderung von judischen Mischlingen In Susanne Heim Beate Meyer Francis R Nicosia Hrsg Wer bleibt opfert seine Jahre vielleicht sein Leben Deutsche Juden 1938 1941 Wallstein Gottingen 2010 Weblinks BearbeitenPlanuberlegungen nach der Wannseekonferenz 1942 PDF 179 kB seniorenportal de Dreivierteldeutscher unter Hitler ZeitzeugenberichtEinzelnachweise Bearbeiten Erste Verordnung zur Ausfuhrung des Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 14 November 1935 RGBl I S 1334 Cornelia Schmitz Berning Vokabular des Nationalsozialismus 2 durchges und uberarb Auflage Berlin 2007 ISBN 978 3 11 019549 1 S 641 Stichwort Vierteljude Jutta Wietog Volkszahlungen unter dem Nationalsozialismus Eine Dokumentation zur Bevolkerungsstatistik im Dritten Reich Berlin 2001 ISBN 342810384X S 79 Wolf Gruner Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Bd 1 Deutsches Reich 1933 1937 Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58480 6 S 46 Dieter Maier Arbeitseinsatz und Deportation die Mitwirkung der Arbeitsverwaltung bei der nationalsozialistischen Judenverfolgung in den Jahren 1938 1945 Berlin 1994 ISBN 3 89468 127 6 S 205 Beate Meyer Judische Mischlinge Rassenpolitik und Verfolgungserfahrung 1933 1945 2 Aufl Hamburg 2002 ISBN 3 933374 22 7 S 162 s a Die Juden und judischen Mischlinge im Deutschen Reich In Volkszahlung Die Bevolkerung des Deutschen Reiches nach den Ergebnissen der Volkszahlung 1939 Statistik des Deutschen Reiches Bd 552 H 4 Berlin 1944 Beate Meyer gibt fur 1939 mit Osterreich und sudetendeutschen Gebieten folgende Zahlen an 72 738 Halbjuden inklusive ca 8000 Geltungsjuden dabei 90 Mischlinge ersten Grades 42 811 Mischlinge zweiten Grades In Beate Meyer Zwischen Regel und Ausnahme Judische Mischlinge unter Sonderrecht In Magnus Brechtken Hans Christian Jasch Christoph Kreutzmuller Niels Weise Hrsg Die Nurnberger Gesetze 80 Jahre danach Vorgeschichte Entstehung Auswirkungen Gottingen 2017 ISBN 978 3 8353 3149 5 S 207 Erste Verordnung zur Ausfuhrung des Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 14 November 1935 RGBl I S 1334 Beate Meyer Judische Mischlinge Rassenpolitik und Verfolgungserfahrung 1933 1945 2 Auflage Hamburg 2002 ISBN 3 933374 22 7 S 105 VEJ 3 202 Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 3 Deutsches Reich und Protektorat September 1939 September 1941 bearb von Andrea Low Munchen 2012 ISBN 978 3 486 58524 7 S 502 Dokument VEJ 3 202 In Andrea Low Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 3 Deutsches Reich und Protektorat Bohmen und Mahren September 1939 September 1941 Munchen 2012 ISBN 978 3 486 58524 7 S 501 502 Beate Meyer Judische Mischlinge S 97 Wolfgang Benz et al Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus Munchen 1997 ISBN 3 423 33007 4 S 587 Stellungnahme des Auswartigen Amtes betr Behandlung von Mischlingen 11 Juni 1942 Memento vom 13 Juni 2010 im Internet Archive pdf Abgerufen am 31 Oktober 2010 Wolf Gruner Die NS Fuhrung und die Zwangsarbeit fur sogenannte judische Mischlinge Ein Einblick in die Planung und Praxis antijudischer Politik in den Jahren 1942 bis 1944 In Manfred Weissbecker Reinhard Kuhnl Rassismus Faschismus Antifaschismus Koln 2000 ISBN 3 89438 199 X S 66 Dokument VEJ 6 187 in Susanne Heim Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 6 Deutsches Reich und Protektorat Bohmen und Mahren Oktober 1941 Marz 1943 Berlin 2019 ISBN 978 3 11 036496 5 S 512 513 Beate Meyer Judische Mischlinge S 200f Joseph Walk Hrsg Das Sonderrecht fur die Juden im NS Staat 2 Aufl Heidelberg 1996 ISBN 3 8252 1889 9 S 328 Beate Meyer Judische Mischlinge S 192 194 Nach 2 3 der Ersten Durchfuhrungsverordnung zum Gesetz uber die Hitler Jugend vom 25 Marz 1939 RGBl I S 709 war ihnen die Ubernahme in die Stamm Hitler Jugend versagt Joseph Walk Hrsg Das Sonderrecht fur die Juden im NS Staat 2 Aufl Heidelberg 1996 ISBN 3 8252 1889 9 S 353 Beate Meyer Judische Mischlinge S 195 Beate Meyer Zwischen Regel und Ausnahme Judische Mischlinge unter Sonderrecht In Magnus Brechtken Hans Christian Jasch Christoph Kreutzmuller Niels Weise Hrsg Die Nurnberger Gesetze 80 Jahre danach Vorgeschichte Entstehung Auswirkungen Gottingen 2017 ISBN 978 3 8353 3149 5 S 208 Saul Friedlander Das Dritte Reich und die Juden Sonderausgabe Munchen 2007 ISBN 978 3 406 56681 3 S 351 VEJ 2 180 in Susanne Heim Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 2 Deutsches Reich 1938 August 1939 Munchen 2009 ISBN 978 3 486 58523 0 S 511 VEJ 2 180 in Susanne Heim Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden Band 2 Deutsches Reich 1938 August 1939 Munchen 2009 ISBN 978 3 486 58523 0 S 511 John M Steinert Jobst Freiherr von Cornberg Willkur in der Willkur Hitler und die Befreiung von antisemitischen Nurnberger Gesetzen In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 2 Heft 1998 Oldenburg Munchen 1998 S 158 ff a b Beate Meyer Judische Mischlinge S 207 Beate Meyer Das Sonderkommando J Zwangsarbeit der judisch Versippten und der Mischlinge ersten Grades in Hamburg In Zwangsarbeit und Gesellschaft herausgegeben von der KZ Gedenkstatte Neuengamme Betrage zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland Heft 8 Bremen 2004 ISBN 3 86108 379 5 S 103 Wolf Gruner Die NS Fuhrung und die Zwangsarbeit fur sogenannte judische Mischlinge S 66 67 Joseph Walk Hrsg Das Sonderrecht fur die Juden im NS Staat 2 Aufl Heidelberg 1996 ISBN 3 8252 1889 9 S 521 Wolf Gruner Die NS Fuhrung und die Zwangsarbeit fur sogenannte judische Mischlinge S 70f Zahl S 74 Beate Meyer Judische Mischlinge S 230ff Bryan Mark Rigg Juden und Mischlinge in der Wehrmacht Paderborn 2003 ISBN 3 506 70115 0 S 76 schatzt die Anzahl judischer Mischlinge im wehrpflichtigen Alter mit 117 000 bis 190 000 viel zu hoch ein die Gesamtzahl der mannlichen Mischlinge aller Altersstufen betrug 1939 rund 50 000 s Beate Meyer Judische Mischlinge S 465 Dokument VEJ 3 66 in Andrea Low Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 3 Deutsches Reich und Protektorat Bohmen und Mahren September 1939 September 1941 Munchen 2012 ISBN 978 3 486 58524 7 S 194 Beate Meyer Judische Mischlinge Rassenpolitik und Verfolgungserfahrung 1933 1945 2 Auflage Hamburg 2002 ISBN 3 933374 22 7 S 231 Dokument VEJ 6 219 in Susanne Heim Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 6 Deutsches Reich und Protektorat Bohmen und Mahren Oktober 1941 Marz 1943 Berlin 2019 ISBN 978 3 11 036496 5 S 584 585 VEJ 3 66 in Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 3 Deutsches Reich und Protektorat September 1939 September 1941 bearb von Andrea Low Munchen 2012 ISBN 978 3 486 58524 7 S 194 Saul Friedlander Das Dritte Reich und die Juden Sonderausgabe Munchen 2007 ISBN 978 3 406 56681 3 S 675 Beate Meyer Judische Mischlinge S 232 Maria von der Heydt Auswanderung von judischen Mischlingen In Susanne Heim Beate Meyer Francis R Nicosia Hrsg Wer bleibt opfert seine Jahre vielleicht sein Leben Deutsche Juden 1938 1941 Gottingen 2010 ISBN 978 3 8353 0752 0 S 80 James F Tent Im Schatten des Holocaust Schicksale deutsch judischer Mischlinge im Dritten Reich Bohlau Koln 2007 ISBN 978 3 412 16306 8 S 85 86 Dokument VEJ 5 130 in Katja Happe Michael Mayer Maja Peers Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 5 West und Nordeuropa 1940 Juni 1942 Munchen 2012 ISBN 978 3 486 58682 4 S 369 VEJ 7 186 Der Reichskommissar fur das Ostland ordnet am 18 August 1941 an wie Juden zu behandeln sind In Bert Hoppe Hiltrud Glass Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 7 Sowjetunion mit annektierten Gebieten I Besetzte sowjetische Gebiete unter deutscher Militarverwaltung Baltikum und Transnistrien Munchen 2011 ISBN 978 3 486 58911 5 hier S 528 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer 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