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Das Archiv der Hansestadt Lubeck ist das Stadtarchiv der Hansestadt Lubeck und befindet sich am Muhlendamm direkt neben dem Lubecker Dom gemeinsam mit dem Museum fur Natur und Umwelt Das Archiv war bis zum Verlust der Reichsunmittelbarkeit durch das Gross Hamburg Gesetz 1937 ein Staatsarchiv Es enthalt Informationen zur Geschichte der Stadt und der Hanse ArchivGebaude des Archivs der Hansestadt Lubeck am DomArchivalie Lubecker Reichsfreiheitsbrief von 1226 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bestande 3 Gebaude 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Archiv wurde 1298 erstmals erwahnt 1 Aus dem Amt des Registrators der Kanzlei entstand seit dem 16 Jahrhundert die Stelle des 3 jungsten Ratssekretars der ab 1809 amtlich auch als Stadtarchivar bezeichnet wurde Diesem oblag auch die Verantwortung fur die Trese in der Lubecker Marienkirche Der Richter Carl Wilhelm Pauli hatte 1834 bereits verloren geglaubte Bestande wieder aufgefunden und gab damit den Anstoss zur Erfassung Sicherung und Erforschung der umfangreichen Bestande in Lubeck Als erster professioneller Archivar wurde 1854 der damalige Leiter der Ernestinenschule Carl Friedrich Wehrmann bestellt der dieses Amt bis 1892 innehatte Vorher war jeweils der dritte Ratssekretar fur die in der Trese der Lubecker Marienkirche seit 1298 verwahrten Urkundenbestande zustandig gewesen Nachfolger Wehrmanns wurde Paul Ewald Hasse ein Schuler des Gottinger Mediavisten Georg Waitz Hasse begrundete damit die Tradition dass die jeweiligen Leiter des Archivs auch einen Lehrauftrag oder eine ausserordentliche Professur an der Universitat Kiel wahrnehmen Weitere bekannte Lubecker Archivleiter waren Johannes Kretzschmar Georg Fink Ahasver von Brandt Olof Ahlers und als erste Frau in dieser Position Antjekathrin Grassmann Seit 2006 leitet Jan Lokers das Archiv Das Archiv wurde nie zerstort 2 Jedoch wurden wichtige Bestande im Zweiten Weltkrieg zum Schutz vor Luftangriffen in das Salzbergwerk Grona bei Bernburg Saale ausgelagert 3 Sie wurden 1945 zunachst durch die Monuments Men der US Army beschlagnahmt und dann an die Rote Armee ubergeben deren Trophaenkommissionen sie als Beutekunst in die spatere DDR und verschiedene Orte der Sowjetunion brachte Die in die DDR ausgelagerten Archivalien wurden 1987 die Bestande aus der ehemaligen UdSSR 1990 und 1998 aus Armenien zuruckgegeben 4 Teile des mittelalterlichen Urkundenbestandes des Lubecker Archivs aus der Hansezeit gehoren zusammen mit Dokumenten aus dieser Zeit an weiteren Orten in Europa seit 2023 zum Weltdokumentenerbe der UNESCO 5 Bestande BearbeitenDer Bestand umfasst uber 6 000 Meter Archivalien Die Sammlungsbestande des Archivs umfassen nicht nur Lubecker Urkunden seit dem Mittelalter sondern aufgrund der herausragenden Stellung Lubecks als Vorort der Hanse handelt es sich auch um das bedeutendste Archiv fur die Hansezeit zumal die alteren Bestande des Hamburger Staatsarchivs beim grossen Stadtbrand 1842 vernichtet wurden Daneben verwahrt das Archiv z B auch Akten des Reichskammergerichts und des Oberappellationsgerichts der vier Freien Stadte Das Lubecker Stadtarchiv besitzt mehr als 3 000 historische Munzen 6 Die Lubecker Urkundenbestande wurden im 19 Jahrhundert im Codex diplomaticus Lubecensis dem Urkundenbuch der Stadt Lubeck zusammengefasst Ausserdem werden Vertrage Grundbucher und Dokumente aufbewahrt Die Bestande wurden mit dem Findbuch im Marz 2010 erstmals online gestellt Daneben besteht fur Schleswig Holstein das Landesarchiv Schleswig Holstein in Schleswig wo beispielsweise die Archivalien des ehemaligen Furstentums Lubeck aufbewahrt werden Gebaude BearbeitenEin erster Unterbringungsort wichtiger stadtischer Urkunden und Unterlagen war die Trese in der Lubecker Marienkirche Der Rest des Archivs wurde im Lubecker Rathaus verwahrt 1881 erhielt das Archiv erstmals ein Dienstgebaude in der Konigstrasse 21 Das ehemalige Haus der Zirkelgesellschaft war durch die Aufhebung des Oberappellationsgerichts der vier Freien Stadte zum 1 Oktober 1879 im Zuge der Neuorganisation der Gerichtsverfassung durch die Reichsjustizgesetze frei geworden Heute befindet sich darin das Willy Brandt Haus Lubeck 1936 ubernahm das Archiv das Logenhaus an der Ecke Schildstrasse 22 30 St Annen Strasse 2 Nach dem Verbot der Freimaurerlogen durch die Nationalsozialisten musste das Haus am 19 Juli 1935 unter Zwang verkauft werden Das Inventar ging weitgehend verloren die 1926 eingebauten farbigen Glasfenster mit freimaurerischen Motiven wurden zerstort Im Jahr darauf ubernahm das Archiv unter seinem damaligen Leiter Georg Fink das Gebaude und liess ein sechsgeschossiges Stahlmagazin einbauen 7 Der Umzug war im Februar 1937 abgeschlossen Das Gebaude uberstand den Luftangriff auf Lubeck am 29 Marz 1942 1945 wurde es durch die britische Militarverwaltung zunachst wieder fur Archivzwecke freigegeben Die inzwischen wieder konstituierte Loge forderte die Ruckgabe Diese erfolgte juristisch 1950 tatsachlich konnte das Haus jedoch erst nach Fertigstellung des neuen Archivgebaudes am Dom freigezogen werden Der 1961 bezogene Neubau auf den Fundamenten des Westflugels des 1942 zerstorten Museums am Dom umschliesst die Reste des mittelalterlichen Kreuzganges des Doms an zwei Seiten und bezieht die erhaltene Ostwand des Westflugels mit ein Als Magazin fur die uber 6000 laufende Meter Archivalien werden Teile des benachbarten Zeughauses genutzt nbsp Trese nbsp Konigstrasse 21 nbsp Logenhaus nbsp Archivbau vom Domkreuzgang ausLiteratur BearbeitenAntjekathrin Grassmann Hrsg Bestandeubersicht des Archivs der Hansestadt Lubeck Veroffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lubeck Reihe B 29 Schmidt Romhild Lubeck 1998 ISBN 3 7950 0467 5 Rolf Hammel Kiesow Michael Hundt Hrsg Das Gedachtnis der Hansestadt Lubeck Festschrift fur Antjekathrin Grassmann zum 65 Geburtstag In Verbindung mit dem Verein fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde und dem Hansischen Geschichtsverein Schmidt Romhild Lubeck 2005 ISBN 3 7950 5555 5 Meike Kruse Wo finde ich was Handbuch zur Familien Personen und Hausforschung im Archiv der Hansestadt Lubeck Kleine Hefte zur Stadtgeschichte Heft 18 Schmidt Romhild Lubeck 2005 ISBN 3 7950 3117 6 archiv luebeck de Memento vom 5 Mai 2009 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Jurgen Feldhoff Das Gedachtnis der Stadt In Lubecker Nachrichten vom 20 November 2009 S 17 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Archiv der Hansestadt Lubeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Archiv der Hansestadt Lubeck Quellen und Volltexte Publikationen zum Archiv der Hansestadt Lubeck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Suche nach Archiv der Hansestadt Lubeck In Deutsche Digitale Bibliothek Archiv der Hansestadt Lubeck Online Findbuch Verein fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde Platznot im Lubecker Stadtarchiv am 3 Marz 2018 auf ndr deEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Feldhoff Das Gedachtnis der Stadt In Lubecker Nachrichten vom 20 November 2009 S 11 Jurgen Feldhoff Das Gedachtnis der Stadt In Lubecker Nachrichten vom 20 November 2009 S 11 Auslagerungsort Memento vom 19 August 2014 im Internet Archive Grona bei lostart Uber das Stadtarchiv In luebeck de Hansestadt Lubeck 2021 abgerufen am 16 April 2021 https www unesco de kultur und natur weltdokumentenerbe weltdokumentenerbe deutschland geschichte der hanse Jurgen Feldhoff Das Gedachtnis der Stadt In Lubecker Nachrichten vom 20 November 2009 S 17 Jorg Fligge Lubecker Schulen im Dritten Reich Eine Studie zum Bildungswesen in der NS Zeit im Kontext der Entwicklung im Reichsgebiet Schmidt Romhild Lubeck 2014 ISBN 978 3 7950 5214 0 S 335 Normdaten Korperschaft GND 2005150 5 lobid OGND AKS LCCN n82069126 VIAF 131897574 53 860341666667 10 684993611111 Koordinaten 53 51 37 2 N 10 41 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Archiv der Hansestadt Lubeck amp oldid 236568269