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Das Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg in der Kattunbleiche in Hamburg Wandsbek ist ein Amt der Behorde fur Kultur und Medien Es ubernimmt im Stadtstaat sowohl die Aufgabe eines staatlichen als auch eines kommunalen Archivs Wappen vor dem StaatsarchivStaatsarchiv Hamburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zustandige Senatssekretare und wissenschaftliche Leiter 2 1 18 Jahrhundert 2 2 19 Jahrhundert 2 3 20 Jahrhundert 2 4 21 Jahrhundert 3 Aufgabe 4 Raumlichkeiten 4 1 Bestand 4 2 Bestandsverluste 4 3 Lesesaal 4 4 Mitnutzung des Niedersachsischen Landesarchivs Standort Stade 5 Weitere Archive in Hamburg 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin stadtisches Archiv das unmittelbar vom Rat der Stadt beaufsichtigt wurde ist erstmals 1293 urkundlich erwahnt Die Leitung des Archives wurde am 11 September 1710 hauptamtlich einem Mitglied des Senates ubertragen d h vom stadtischen Archiv im Rathaus zum Ratsamt aufgewertet Nicolaus Stampeel sorgte fur eine erste Ubersicht uber die ungeordneten Akten 1 Eigenstandige Raumlichkeiten erhielt das Staatsarchiv erst mit dem Bau des neuen Rathauses jedoch waren diese schnell belegt weshalb bereits ab 1907 der Zuwachs wieder in provisorischen Unterkunften gelagert werden musste Auf Initiative der Burgermeister Paul Nevermann und Herbert Weichmann wurde nach Planen des Architekten Bernhard Hermkes ein eigener Archivzweckbau an der ABC Strasse errichtet und 1972 eroffnet Bereits nach 26 Jahren wurde dieses Gebaude aufgegeben da die Asbestsanierung Sanierung der Klimaanlage wegen gestiegener Energiekosten und eine Erweiterung einen Neubau kostengunstiger machten Das Archiv ist eines der altesten Deutschlands Im Jahr 2010 feierte es sein 300 jahriges Jubilaum Zustandige Senatssekretare und wissenschaftliche Leiter BearbeitenNachstehende Personen hatten beziehungsweise haben seit dem 18 Jahrhundert die Leitung des Archivs inne 2 18 Jahrhundert Bearbeiten Nicolaus Stampeel Nicolaus Wilckens Franz von Som Jacob Schuback Michael Poppe Wilhelm Schluter Vincent Dresky19 Jahrhundert Bearbeiten Vincent Dresky Johann Wilhelm Schutze Johann Martin Lappenberg Otto Adalbert Beneke Anton Bernhard Carl Hagedorn20 Jahrhundert Bearbeiten Anton Bernhard Carl Hagedorn Hans Nirrnheim Heinrich Theodor Reincke Hans Adolf Kellinghusen Kurt Detlev Moller Erich Theodor von Lehe Jurgen Bolland Hans Dieter Loose21 Jahrhundert Bearbeiten Udo SchaferAufgabe BearbeitenDas Staatsarchiv sorgt fur die Aufbewahrung Pflege und Nutzung von Akten Protokollen Urkunden und Karten die Hamburgs Geschichte erhellen 3 Die Funktion des Archivs konzentrierte sich bis ins 19 Jahrhundert hauptsachlich auf praktisch rechtliche Zwecke Eine Bearbeitung des vorhandenen Materials aus wissenschaftlichem Interesse begann erst mit dem Wirken des Archivars Johann Martin Lappenberg der das Archiv fur andere Forscher offnete und die Archivbenutzung in Hamburg etablierte Raumlichkeiten BearbeitenHeute befindet sich das Archiv in der Kattunbleiche in Hamburg Wandsbek Der Neubau wurde nach einem Entwurf des Hamburger Architekten Jan Stormer errichtet Das Archiv zog im Jahr 1998 vom Gebaude in der ABC Strasse hierher um Der Komplex besteht aus dem fensterlosen Magazin mit der eisblauen Glasfassade sowie dem Verwaltungs und Nutzungstrakt 4 Im Obergeschoss des Verwaltungsgebaudes befinden sich zudem die Geschaftsraume und die Bibliothek des Vereins fur Hamburgische Geschichte Bestand Bearbeiten nbsp Magazin des Staatsarchivs HamburgDer Bestand umfasst etwa 40 000 laufende Regalmeter 9 000 Urkunden 3 Mill Karten Plane und Fotos 5 die in uber 2 800 Bestande Einzelarchive gegliedert sind Folgende Datentrager sind vertreten Handschriften Manuskripte Siegel Vertrage Fotografien und Bucher 6 1958 wurde die heute bestehende Tektonik der Archivbestande eingefuhrt die sich in 7 Sachgruppen gliedert Regierung Volksvertretung Allgemeine und Innere Stadtverwaltung Rechtspflege Fachverwaltung Gebietsverwaltung Religionsgemeinschaften Vereinigungen und Personen SonderbestandeEine detailliertere Ubersicht der gespeicherten Bestande des Staatsarchivs nach Gebieten und Amtern ist in der Kommentierte Ubersicht uber die Bestande des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg dokumentiert 7 Bestandsverluste Bearbeiten Bestandsverluste entstanden aufgrund des Grossen Brandes von 1842 Wahrend des Zweiten Weltkrieges und der Sturmflut von 1962 kam es zu Verlusten im Registraturgut der Amter das Archiv an sich blieb aber unversehrt Planmassige Aktenvernichtung der NS Dienststellen vor der Kapitulation hat zudem Uberlieferungslucken entstehen lassen Uber 1 500 mittelalterliche und neuzeitliche Dokumente wurden 1942 43 zum Schutz vor der Bombardierung nach Sachsen ausgelagert kamen kriegsbedingt in Moskauer Archive und wurden im Herbst 1990 an das Hamburger Archiv zuruckgegeben 1 Im Sommer 2018 wurde bekannt dass das Staatsarchiv rund eine Million Todesbescheinigungen aus den Jahren 1876 bis 1953 als nicht archivwurdig eingestuft und geschreddert hatte 8 9 Zur Begrundung hiess es dass es sich um Paralleluberlieferungen zu anderen Bestanden gehandelt habe und den Bescheinigungen daher kein bleibender Wert zuerkannt worden sei 10 Historiker wie der Vorsitzende des Vereins fur Hamburgische Geschichte Rainer Nicolaysen widersprachen dieser Einschatzung allerdings und wiesen darauf hin dass die Bescheinigungen insbesondere fur die Aufklarung von NS Verbrechen von grosser Bedeutung gewesen seien weil sie Informationen enthielten die in anderen Akten nicht enthalten seien 8 Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten Wolfgang Kopitzsch forderte eine luckenlose Aufklarung und eine konsequentere Dienst und Fachaufsicht um weitere Fehlentscheidungen zu verhindern 11 Lesesaal Bearbeiten Einzelne Dokumente und Bande konnen nachdem sie aus dem Archiv bestellt wurden im Lesesaal eingesehen werden Der Zugang zu den Bestanden wird durch eine archivfachliche Beratung und durch Findbucher unterstutzt In einem Benutzungsantrag werden Benutzungsvorhaben und Benutzungszweck erfragt Wegen der Schutzfristen nach 5 HmbArchG sind nicht alle Dokumente zuganglich 12 Im Lesesaal sind Hamburger Adressbucher Meldeunterlagen der Verzogenen und Verstorbenen von 1892 bis 1925 und von 1943 bis 1945 sowie eine Steuer und Wahlkartei von Gross Hamburg vom 24 Juli 1943 auf Mikrofilm einsehbar Ausserdem gibt es Sterbebucher mit den Namen der Verstorbenen bis 1979 Per Computer kann im Bibliothekskatalog nach Buchern im Staatsarchiv gesucht werden Mitnutzung des Niedersachsischen Landesarchivs Standort Stade Bearbeiten Einer der sieben Standorte des Niedersachsischen Landesarchivs befindet sich in Stade Hamburg nutzt dort 20 der 50 Regalkilometer zur Lagerung u a seiner Grundbucher und Grundakten 13 Weitere Archive in Hamburg BearbeitenErganzende Unterlagen zur Geschichte und Struktur der Stadt Hamburg befinden sich in folgenden Archiven 14 Diozesanarchiv Hamburg Hamburgisches Architekturarchiv Kirchenarchiv des Kirchenkreises Hamburg Ost Hanseatisches WirtschaftsarchivAusserdem existiert zum Teil bereits seit den 1980ern eine Reihe von privaten Stadtteilarchiven Literatur BearbeitenHilfsmittel Paul Flamme Peter Gabrielsson Klaus Joachim Lorenzen Schmidt Hrsg Kommentierte Ubersicht uber die Bestande des Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg Veroffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg Bd 14 2 erweiterte und verbesserte Auflage Verlag Verein fur Hamburgische Geschichte Hamburg 1999 ISBN 3 923356 88 9 Digitalisat Darstellungen Joachim W Frank und Thomas Brakmann Hrsg Aus erster Quelle Beitrage zum 300 jahrigen Jubilaum des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg Veroffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg Bd 22 Hamburg 2013 ISBN 978 3 943423 06 8 Digitalisat Julia Brudegam Auswahlverfahren im Staatsarchiv Hamburg In Archivar 61 2008 1 ISSN 0003 9500 S 45 47 Hans Dieter Loose Der Neubau des Staatsarchivs Hamburg In Archivalische Zeitschrift 83 2000 S 39 71 Jurgen Sielemann Hamburger Gemeindeakten im Staatsarchiv Hamburg In Frank M Bischoff Hrsg Judisches Archivwesen Beitrage zum Kolloquium aus Anlass des 100 Jahrestags der Grundung des Gesamtarchivs der Deutschen Juden Zugleich 10 Archivwissenschaftliches Kolloquium der Archivschule Marburg 13 15 September 2005 Veroffentlichungen der Archivschule Marburg Institut fur Archivwissenschaft Bd 45 Archivschule Marburg Marburg 2007 ISBN 978 3 923833 10 8 S 97 110 Irmgard Mummenthey Erdhornchen verlassen ihre Hohle Einblicke in die strategische Steuerung und Zukunftsplanung im Staatsarchiv Hamburg In Auskunft 27 2008 1 ISSN 0720 7123 S 104 111 Sarah Schmidt Das Staatsarchiv Hamburg im Nationalsozialismus Veroffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg Bd 24 Hamburg University Press Hamburg 2016 ISBN 3 943423 29 8 Volltext online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www hamburg de Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg Offizielle Website Bestande des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg im Archivportal D Literatur von und uber Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Hamburgs historisches Gedachtnis In Welt am Sonntag Teil Hamburg 26 September 2010 S 12 online auf den Seiten der Tageszeitung Die Welt abgerufen am 15 Februar 2015 Fur das Archiv zustandige Senatssekretare und wissenschaftliche Leiter abgerufen am 9 Juni 2019 Quelle Rote Infotafel Nr 8 des Wandsbeker Info Pfades Quelle Rote Infotafel Nr 8 des Wandsbeker Info Pfades Flyer des Staatsarchivs Hamburg Matthias Gretzschel Hamburgs historisches Gedachtnis wird 300 Jahre alt In Hamburger Abendblatt 5 Marz 2010 S 6 online auf den Seiten des Hamburger Abendblatts abgerufen am 15 Februar 2015 Bestande des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg PDF 1 6 MB a b Olaf Wunder Eine Million Dokumente Staatsarchiv Leiter liess Hamburgs Geschichte schreddern In MOPO de mopo de abgerufen am 18 September 2018 Neuer Kassationsskandal im Staatsarchiv Hamburg In Archivalia hypotheses org abgerufen am 18 September 2018 Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des Linken Abgeordneten Norbert Hackbusch Drs 21 14076 vom 24 August 2018 In kleineanfragen de Abgerufen am 18 September 2018 Olaf Wunder Schredder Skandal im Staatsarchiv Vernichtete NS Akten Experten fordern Aufklarung In MOPO de mopo de abgerufen am 18 September 2018 Udo Schafer Verwaltungsvorschrift uber die Benutzung von Archivgut im Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg Benutzungsordnung vom 1 Juni 2004 Neues Staatsarchiv eroffnet In Hamburger Abendblatt vom 20 Mai 2014 S 8 Fuhrungen zum Thema Katastrophen im Staatsarchiv In Hamburger Abendblatt vom 24 Februar 2012 S 10 Landes und Staatsarchive in Deutschland Baden Wurttemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg Vorpommern Greifswald Mecklenburg Vorpommern Schwerin Niedersachsen Nordrhein Westfalen Rheinland Pfalz Saarland Sachsen Sachsen Anhalt Schleswig Holstein Thuringen 53 575 10 068888888889 Koordinaten 53 34 30 N 10 4 8 O Normdaten Korperschaft GND 2022556 8 lobid OGND AKS LCCN n85381185 VIAF 146060791 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg amp oldid 236923228