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Kurt Detlev Moller 19 August 1902 in Hamburg 21 November 1957 ebenda war ein deutscher Archivar und Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Schriften 4 Literatur 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenKurt Detlev Moller war der Sohn eines Geschaftsmanns aus Hamburg Die Kindheit verbrachte er in Eimsbuttel Ab 1921 studierte er Geschichte an der Universitat Hamburg Er beendete das Studium 1925 an der Universitat Munchen mit einer Promotion bei Hermann Oncken In seiner Doktorarbeit behandelte Moller Beitrage zur Geschichte des kirchlichen und religiosen Lebens in Hamburg in den ersten Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts Anschliessend kehrte er in seine Geburtsstadt zuruck wo er eine Ausbildung als Archivar absolvierte Moller arbeitete in der Folgezeit als wissenschaftlicher Angestellter am Hamburger Staatsarchiv und ab 1934 als beamteter Archivrat Begleitend zum Beruf ubernahm er 1937 als Nachfolger Hans Nirrnheims den Vorsitz des Vereins fur Hamburgische Geschichte Nur ein Jahr nach der Ubernahme des Amtes wurden die letzten judischen Mitglieder aus dem Verein fur Hamburgische Geschichte ausgeschlossen 1 Nach Aufhebung der Mitgliedersperre trat Moller in die NSDAP Mitgliedsnummer 4 606 678 ein Er war zuvor dem Reichsbund der deutschen Beamten 1933 oder 1934 beigetreten wurde 1934 oder 1935 Mitglied der NSV Ab 1934 gehorte Moller als Rottenfuhrer zum NSKK 2 Wahrend des Zweiten Weltkriegs leistete Moller Kriegsdienst Ab 1945 arbeitete er erneut im Hamburger Staatsarchiv zu dessen Direktor er 1948 ernannt wurde Er ubernahm dieses Amt von Heinrich Reincke 1948 wurde bekannt dass Moller seit 1937 der NSDAP angehort und im selben Jahr als Redner antisemitische Ausserungen getatigt hatte die uber die Wortwahl Adolf Hitlers und Alfred Rosenbergs noch hinausgegangen waren Im Rahmen dieses sogenannten Falls Moller suspendierte der Burgermeister Max Brauer den Archivar 1949 Moller klagte gegen diesen Entschluss vor den Verwaltungsgerichten und erhielt seine Stelle 1951 zuruck Die Position des Archivdirektors wurde ihm zum 1 Januar 1956 erneut verliehen Kurt Detlev Moller starb im November 1957 Sein Grab ist auf dem Friedhof Ohlsdorf zu finden Werke BearbeitenNeben der Arbeit im Staatsarchiv publizierte Kurt Detlev Moller 1933 schrieb er Hamburger Manner um Wichern Ein Bild der religiosen Bewegung vor 100 Jahren 1937 verfasste er eine Biografie uber Johann Albert Fabricius 1939 gemeinsam mit Annelise Tecke den ersten Band der Bucherkunde zur hamburgischen Geschichte 1947 verfasste Moller im Auftrag des Hamburger Senats Das letzte Kapitel In diesem Buch das anfanglich positive Kritiken erhielt schilderte er die kampflose Ubergabe Hamburgs gegen Ende des Zweiten Weltkriegs am 3 Mai 1945 Im Rahmen des Falls Moller wurde das Werk zunehmend kritisiert und war mitentscheidend fur die Suspendierung aus dem Staatsdienst Moller sah sich dem Vorwurf ausgesetzt den Gauleiter Karl Kaufmann nicht ausreichend kritisiert zu haben 3 Moller plante gegen Lebensende eine umfangreiche Biografie Caspar Voghts die er jedoch nicht mehr fertigstellen konnte Annelise Tecke erstellte aus Mollers Nachlass 1959 einen Quellenband der Briefe Voghts enthielt Schriften BearbeitenDas letzte Kapitel Geschichte der Kapitulation Hamburgs Von der Hamburger Katastrophe des Jahres 1943 bis zur Ubergabe der Stadt am 3 Mai Hoffmann und Campe Hamburg 1947 Johann Albert Fabricius 1668 1736 Hamburg 1937 Hamburger Manner um Wichern Ein Bild der religiosen Bewegung vor hundert Jahren Agentur des Rauhen Hauses Hamburg 1933 Beitrage zur Geschichte des kirchlichen und religiosen Lebens in Hamburg in den ersten Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts Lutcke amp Wulff Hamburg 1926 Literatur BearbeitenJoist Grolle Moller Kurt Detlev In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 2 Christians Hamburg 2003 ISBN 3 7672 1366 4 S 291 292 Gunnar B Zimmermann Burgerliche Geschichtswelten im Nationalsozialismus Der Verein fur Hamburgische Geschichte zwischen Beharrung und Selbstmobilisierung Beitrage zur Geschichte Hamburgs Bd 67 Wallstein Gottingen 2019 S 303 387 ISBN 3 8353 3391 7 Anmerkungen Bearbeiten Sarah Schmidt Das Staatsarchiv Hamburg im Nationalsozialismus Hamburg 2016 S 42 online Vgl dazu ausfuhrlich Joist Grolle Ina Lorenz Der Ausschluss der judischen Mitglieder aus dem Verein fur Hamburgische Geschichte Ein lange beschwiegenes Kapitel der NS Zeit Mit biografischem Anhang In Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte 93 2007 S 1 145 online Zu den Mitgliedschaften vgl Gunnar B Zimmermann Burgerliche Geschichtswelten im Nationalsozialismus Der Verein fur Hamburgische Geschichte zwischen Beharrung und Selbstmobilisierung Gottingen 2019 S 307 Vgl Dr Mollers letztes Kapitel In Der Spiegel vom 14 Februar 1948 abgerufen am 2 Mai 2017 Normdaten Person GND 1035095742 lobid OGND AKS LCCN no2012107358 VIAF 15268132 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moller Kurt DetlevKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 19 August 1902GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 21 November 1957STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Detlev Moller amp oldid 238733649