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Die Tresekammer oder kurz Trese von Altgriechisch thesaurus Schatz bzw Latein tresecamere oder Althochdeutsch treserye Schatzkammer war die alte Schatzkammer des Rates der Hansestadt Lubeck zur Aufbewahrung von Urkunden und Wertsachen Sie ist seit 1298 ein weltlicher Baukorper in der Lubecker Marienkirche Die stark vergitterten Fenster der Trese uber der Burgermeisterkapelle im ErdgeschossBlick in die Burgermeisterkapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Tresekammer 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte der Tresekammer BearbeitenDie Marienkirche wurde in Lubeck vom Rat in Konkurrenz zum bischoflichen Lubecker Dom direkt neben dem Rathaus erbaut An die Sudostecke des Chorumgangs neben der heute als Haupteingang genutzten Suderhalle baute der Rat der Stadt im 13 Jahrhundert eine eigene Kapelle die Burgermeisterkapelle die im Aussenmauerwerk am Wechsel von schwarz glasiertem und unglasiertem rotem Backstein deutlich abgesetzt zu erkennen ist Nach Walter Paatz soll mit ihrem Bau bereits 1289 begonnen worden sein 1 In ihrem noch erhaltenen gotischen Gestuhl aus dem 15 Jahrhundert wurde jeweils der neugewahlte Rat in sein Amt eingesetzt Die Schnitzarbeiten insbesondere an den Wangen dieses Gestuhls verweisen auf den Humor der damaligen Zeit Im Obergeschoss dieser Kapelle befindet sich die Trese der besonders gesicherte Aufbewahrungsort der stadtischen Privilegien Urkunden Handfeste und der Vertrage des Lubecker Rates und Dokumente der Hanse Sie wurde 1298 erstmals urkundlich erwahnt 1 Die Trese ist gut an den starken Vergitterungen zu erkennen die schon das Fenster der darunter liegenden Burgermeisterkapelle sichern Die Trese wird uber einen Wendelstein erschlossen Auch heute noch ist dieser Teil der Kirche in stadtischem Besitz des Archivs der Hansestadt Lubeck das hier 1854 unter dem ersten Staatsarchivar Carl Friedrich Wehrmann seinen organisatorischen Anfang nahm Das stadtische Eigentum an den Raumen in der Kirche wurde allerdings 1971 durch einen entsprechenden Niessbrauch der Stadt am Kirchengrundstuck ersetzt Im Inneren der Trese finden sich hinter sieben Schlossern und zwei schweren Turen an den Wanden rundum Einbauschranke und Truhen zur Lagerung der Wertsachen die hier seit den Auslagerungen wegen des Zweiten Weltkrieges 1940 aber nicht mehr verwahrt werden Durch die Abgrenzung vom Kirchenraum wurde die Trese selbst ebenso wie die Burgermeisterkapelle darunter nicht durch das Feuer in der Kirche infolge des Luftangriffs auf Lubeck im Marz 1942 in Mitleidenschaft gezogen Nach einer Begehung durch Vertreter des Archivs und der Denkmalpflege 2009 wurde ein zum Verschluss der Archivschranke benutzter Splint als Lubecks altester Munzstempel von 1250 identifiziert 2 In der Zeit von 1469 bis 1496 waren die von Konig Christian I an Lubeck verpfandeten danischen Kronjuwelen in der Trese unter Verschluss In der Trese sammelte der Rat unter dem Burgermeister Jurgen Wullenwever auch das 1531 beschlagnahmte Lubecker Kirchensilber Es handelte sich um mehr als 96 Zentner Silber das 1533 zur Finanzierung der Grafenfehde und eines Kaperkrieges gegen die Umlandfahrer aus den Niederlanden eingeschmolzen wurde 3 Der ostliche Anbau der jungeren Molenkapelle auch dustere Kapelle genannt an die Burgermeisterkapelle erfolgte erst um 1395 Literatur BearbeitenAntjekathrin Grassmann Lubeckische Geschichte 2 Auflage Lubeck 1989 ISBN 3 7950 3203 2 Walter Paatz Die Marienkirche zu Lubeck 2 Auflage Burg bei Magdeburg 1929 Weblinks BearbeitenBilder aus dem Innern der Lubecker Trese von Meinolf SchumacherEinzelnachweise Bearbeiten a b Walter Paatz Die Marienkirche zu Lubeck S 20 unter Hinweis auf eine Urkunde des Nikolaus Vrowedhe Rostiger Turriegel entpuppt sich als Lubecks altester Munzstempel PDF 1 8 MB Lubeckische Blatter abgerufen am 14 Dezember 2009 Lubeckische Geschichte S 396 53 868 10 684883333333 Koordinaten 53 52 4 8 N 10 41 5 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tresekammer Lubeck amp oldid 212463869