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Christian I Februar 1426 in Oldenburg 21 Mai 1481 in Kopenhagen begrundete als Konig von Danemark Norwegen und Schweden die danische Konigsdynastie aus dem Haus Oldenburg Er war zugleich Herzog von Schleswig und Holstein Christian I als Konig von Danemark mit seiner Frau Dorothea von Brandenburg zeitgenossische Darstellung des 15 Jahrhunderts im Schloss Frederiksborg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Konig von Danemark 1 2 Konig von Schweden und Norwegen 1 3 Herzog von Schleswig und Holstein 1 4 Aussenpolitik 2 Abstammung 3 Nachkommen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChristian war als altester Sohn des Grafen Dietrich von Oldenburg und Delmenhorst und dessen Gemahlin Heilwig von Holstein zunachst von 1440 bis 1448 als Christian VII Graf von Oldenburg und Delmenhorst 1 Konig von Danemark Bearbeiten nbsp Christoffer Wilhelm Eckersberg Herzog Adolf lehnt das Angebot der danischen Krone ab und verweist auf seinen Neffen Christian von Oldenburg Historienmalerei 1819 Statens Museum for Kunst Kopenhagen Das alte danische Konigshaus Haus Estridsson war 1412 mit Margarethe I erloschen Diese hatte mit der Grundung der Kalmarer Union 1397 ihre Macht uber Danemark Norwegen und Schweden ausgedehnt Es folgten als Intermezzo ihr Grossneffe Erik von Pommern und nach dessen Absetzung 1439 sein Neffe Christoph III aus der Wittelsbacher Linie Pfalz Neumarkt Als dieser 1448 kinderlos starb trug der danische Reichsrat dem in der danischen Wahlmonarchie die Konigswahl oblag Christians Onkel und Erzieher Adolf VIII von Holstein der in weiblicher Linie von Konig Waldemar dem Grossen von Danemark 1182 abstammte die Krone an Weil er selber keine Nachkommen hatte lehnte Adolf ab und empfahl die Wahl seines Neffen Christian 2 Dieser wurde am 1 September 1448 im Einvernehmen mit der Hanse und dem Wendischen Stadtebund als Christian I zum danischen Konig gewahlt Seine Regentschaft begann am 28 September 1448 in Danemark Am 28 Oktober 1449 heiratete er Dorothea von Brandenburg Kulmbach die 19 jahrige Witwe seines Vorgangers und wurde am selben Tag in der Frauenkirche in Kopenhagen gekront Er verzichtete dafur auf die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst die 1450 sein jungerer Bruder Gerd der Mutige ubernahm Konig von Schweden und Norwegen Bearbeiten nbsp Christian I als Graf von Oldenburg Wandteppich um 1580 Danisches Nationalmuseum Kopenhagen Der danische Adel war stets bestrebt moglichst Konige ohne eigene inlandische Hausmacht und vor allem ohne grosses Adelsgefolge zu wahlen so nicht nur Christian sondern auch seine beiden Vorganger da die alteingesessenen Familien die Konkurrenz durch einwandernde Adlige furchteten welche durch grosse Landlehen sehr bald zu Reichtum Macht und Einfluss kommen konnten wie man es nach der Wahl Albrechts von Mecklenburg 1364 zum schwedischen Konig erlebt hatte Der Oldenburger Graf aus kleinem fernen Land ohne nennenswertes Adelsgefolge erfullte diese Voraussetzungen noch besser als sein Onkel Dennoch wurde Christian I in Schweden und Norwegen nicht anerkannt Der schwedische Adel wahlte vielmehr einen aus den eigenen Reihen den bisherigen Reichsverweser Karl Knutsson Bonde als Karl VIII der im folgenden Jahr auch zum Konig von Norwegen gekront wurde Eine erste kriegerische Auseinandersetzung mit Schweden fuhrte am 18 Mai 1450 in Halmstad zu einer Erneuerung der Kalmarer Union Demnach sollte der Status quo bis zum Tod eines der beiden Konige bestehen bleiben Danach sollte der andere in beiden Reichen herrschen Norwegen wurde von Karl VIII an Danemark ubergeben Der norwegische Reichsrat erklarte damit eine ewige Union Aber Christian I war nicht zufrieden sondern begann 1452 erneut einen Krieg mit Schweden um den Besitz der Insel Gotland Dieser zog sich uber Jahre hin ohne zu einer Entscheidung zu fuhren Erst nachdem sich 1457 auch Jons Bengtsson Oxenstierna der Erzbischof von Uppsala auf seine Seite stellte kam es zu einer Entscheidung Karl VIII floh nach Danzig Christian I wurde als letzter schwedischer Konig am Stein von Mora gewahlt und am 29 Juli 1457 zum schwedischen Konig gekront und sein Sohn Johann 1458 als sein Nachfolger bestatigt Doch bereits 1464 erhoben sich die Schweden unter Oxenstierna und Sten Sture dem Alteren wegen der hohen Steuern die Christian dem Land auferlegte Karl VIII wurde wieder eingesetzt Nach dessen Tod 1470 versuchte Christian I erneut die Macht in Schweden zu erlangen und landete 1471 bei Stockholm In diesem erneuten Danisch Schwedischen Krieg wurde Christian jedoch in der Schlacht am Brunkeberg verwundet und von Sten Sture geschlagen Herzog von Schleswig und Holstein Bearbeiten Nach dem Tod von Herzog Adolf VIII wurde Christian 1460 mit Hilfe der Landstande im Vertrag von Ripen Herzog des danischen Lehen Schleswig und Graf des zum Heiligen Romischen Reich gehorenden Holstein ab 1474 Herzog von Holstein Christian I wurde damit Vasall des deutschen Konigs Friedrich III Der in diesem Zusammenhang aufgesetzte Vertrag von Ripen sollte einen Schlusspunkt unter die Konflikte zwischen danischem Konigshaus und holsteinischen Grafen setzen Die damit begrundete Personalunion zwischen danischem Konig und schleswig holsteinischem Herzog hatte bis 1864 Bestand Sowohl der Schauenburger Linie Holstein Pinneberg als auch seinen Brudern sollte Adolfs Testament entsprechend eine hohe Geldsumme als Entschadigung fur den Verzicht auf Holstein zufliessen die Christian jedoch nicht aufbringen konnte Daher drang sein Bruder Gerd mehrmals mit einem Heer in Holstein ein und liess sich 1470 von den Bauern der westlichen Marschen huldigen wurde aber von Christian zum Ruckzug gezwungen Zwei Jahre spater versuchten die Nordfriesen in Husum einen Aufstand wiederum unterstutzt von Gerd von Oldenburg Zur Niederschlagung dieses Aufstandes benotigte Christian Unterstutzung vom Herzog Magnus II von Mecklenburg und den Hansestadten Bremen und Hamburg Dieses und vor allem die finanzielle Unterstutzung durch die Hanse fur die Abfindung seiner Verwandten fuhrte zu einer starken Abhangigkeit des Konigs der den Grossteil der Herzogtumer an Hamburg Lubeck und die schleswig holsteinische Ritterschaft verpfanden musste Erst nach seinem Tod konnte seine Witwe die Pfander wieder auslosen 1473 wurde Christian von Kaiser Friedrich III mit Dithmarschen belehnt Anlasslich von Christians Besuch beim Kaiser erhob dieser die Grafschaft Holstein zum Herzogtum und verleibte ihr Dithmarschen ein Damit konnte Christian I seinen Anspruch auf Dithmarschen geltend machen Die Dithmarscher beriefen sich jedoch darauf Lehnsbesitz der Bremischen Kirche zu sein was Papst Sixtus IV 1477 bestatigte Der Kaiser zog daraufhin seine Belehnung zuruck Erst Christians Sohne versuchten als Herzoge von Holstein erneut ihren Anspruch durchzusetzen unterlagen jedoch 1500 in der Schlacht bei Hemmingstedt Aussenpolitik Bearbeiten 1469 vermahlte Christian I seine Tochter Margarethe mit dem schottischen Konig Jakob III Als Mitgift erhielt Schottland die Shetlandinseln und die Orkneys Christian I entsandte 1473 eine See Expedition unter der Fuhrung von Didrik Pining und Hans Pothorst in den Nordatlantik Diese Seefahrer gelangten dabei moglicherweise bis nach Nordamerika das bereits die Wikinger erreicht hatten siehe Vinland Anregung zu dieser Erkundungsreise war ein Ersuchen des portugiesischen Konigs Alfons V Als Vertreter Portugals nahmen Joao Vaz Corte Real und Alvaro Martins Homen an der Expedition teil nbsp Christian I bei der Grundung der Universitat Kopenhagen 1474 besuchte Christian mit seiner Frau den Kaiser in Augsburg und den Papst in Rom Der Papst erliess eine Bulle die dem schleswig holsteinischen Adel den Zinswucher verbot Ausserdem autorisierte ihn der Papst in Kopenhagen eine Universitat zu grunden was er 1479 umsetzte Christian I liess 1462 am Dom zu Roskilde die Dreikonigskapelle als Grabkapelle fur sich und seine Nachfolger anbauen Er und seine Frau sind dort beigesetzt Laut der Konigssaule in der Kapelle war er 2 19 m gross was jedoch vermutlich auf einen Messfehler zuruckgeht 3 Abstammung Bearbeiten Christian V Oldenburg 1342 1399 Graf von Oldenburg und Delmenhorst Dietrich von Oldenburg 1390 1440 Graf von Oldenburg und Delmenhorst Agnes von Hohnstein Heringen 1360 1404 Christian I Danemark Norwegen und Schweden 1426 1481 Konig von Danemark Norwegen und Schweden Gerhard VI Holstein Rendsburg 1367 1404 Graf von Holstein Rendsburg Heilwig von Holstein 1400 1436 Elisabeth von Braunschweig um 1420 Nachkommen BearbeitenChristian I und Dorothea von Brandenburg 1430 1495 heirateten am 28 Oktober 1449 Das Ehepaar hatte funf Kinder Olav 29 September 1450 1451 Knut 1451 1455 Johann I 5 Juni 1455 20 Februar 1513 Konig von Danemark 1481 1513 Margarethe 1456 1486 Konig Jakob III von Schottland Friedrich I 1471 1533 Konig von Danemark 1523 bis 1533Siehe auch BearbeitenListe der Grafen von Oldenburg Stammtafel der danischen KonigeLiteratur BearbeitenGeorg Hille Christian I Herzog von Schleswig und Holstein In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 180 184 William Mollerup Christian Christiern I In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 3 Brandt Clavus Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1889 S 477 481 danisch runeberg org Wilhelm Suhr Christian I In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 232 f Digitalisat Hartmut Platte Das Haus Oldenburg Borde Werl 2006 ISBN 3 9810315 4 7 Benito Scocozza Politikens bog om danske monarker Politikens Forlag Kopenhagen 1997 ISBN 87 567 5772 7 S 94 98 danisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christian I Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hartmut Platte Das Haus Oldenburg Werl 2006 S 6 Hartmut Platte Das Haus Oldenburg Werl 2006 S 7 Geschichte der Roskilder Domkirche Memento vom 11 November 2012 im Internet Archive dan VorgangerAmtNachfolgerDietrich der Gluckliche nbsp Graf von Oldenburg und Delmenhorst 1440 1448Gerd der MutigeChristoph III nbsp Konig von Danemark 1448 1481Johann I Karl VIII Konig von Norwegen 1450 1481Johann I Karl VIII Konig von Schweden 1457 1464Karl VIII Adolf I VIII nbsp Herzog von Schleswig 1460 1481JohannAdolf I VIII nbsp Graf von Holsteinab 1474 Herzog 1460 1481JohannNormdaten Person GND 12939159X lobid OGND AKS LCCN nb2015006310 VIAF 281571976 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Christian I KURZBESCHREIBUNG Konig von Danemark 1448 1481 GEBURTSDATUM Februar 1426GEBURTSORT OldenburgSTERBEDATUM 21 Mai 1481STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian I Danemark Norwegen und Schweden amp oldid 235093637