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Als Konigswahl bezeichnet man die Erhebung eines Kandidaten zum Konig durch ein bestimmtes Gremium Wahrend die Thronfolge des Konigs in den meisten Kulturen durch die Erbfolge geregelt ist gibt es ebenso Wahlmonarchien Die Wahl Matthias zum romisch deutschen Kaiser durch die Kurfursten im Jahre 1612 auf einem zeitgenossischen StichAnzutreffen war die Konigswahl unter anderem in einigen germanischen Nachfolgestaaten des antiken romischen Reiches wahrend der Zeit der Volkerwanderung bzw im Fruhmittelalter im Heiligen Romischen Reich und im Konigreich Polen von 1573 bis 1795 siehe Geschichte Polens Zeit der Adelsrepublik Traditionell behaupteten auch die Stande Ungarns und Bohmens ihr Recht zur Konigswahl siehe Geschichte Ungarns Geschichte Bohmens was die Habsburger aber zunehmend bestritten um diese Kronen ihren Erblanden einzugliedern Das Recht zur Konigswahl im Heiligen Romischen Reich stand seit dem 13 Jahrhundert nur noch einer begrenzten Anzahl von Reichsfursten zu den Kurfursten Uber die Herausbildung ihres exklusiven Wahlrechts gibt es verschiedene Theorien 1 Siehe auch Liste der Wahlen der romisch deutschen KonigeKonigswahlen im Mittelalter BearbeitenZur Zeit des Mittelalters gab es verschiedene Herrscherdynastien also Familien die uber einen langeren Zeitraum das hochste weltliche Amt innehatten Dies gelang einerseits durch die Erbfolge und zum anderen durch Wahlen Die funf grossen Herrscherfamilien des Mittelalters sind die Merowinger Karolinger Ottonen Salier und die Staufer Ein Konig konnte sich auch zum Kaiser kronen lassen indem er nach Rom zieht und dort in der Peterskirche vom Papst gekront wird Es liegen in der Regel mehrere Jahre zwischen Konigs und Kaiserkronung 2 Sofern keine Erbfolge moglich war wurde ein neuer Konig gewahlt Sowohl weltliche als auch geistliche Kurfursten nahmen an dieser Wahl teil Wer genau uber ein Wahlrecht verfugte war uber einen langen Zeitraum nicht festgeschrieben sodass Konflikte uber die Wahlberechtigung entstanden 1356 wurde erstmals ein festes Gremium fur zukunftige Wahlen bestimmt welches bis zum Jahr 1806 und dem Ende des romisch deutschen Reichs gultig war Die Festlegung der Wahlberechtigten wurde in der Goldenen Bulle niedergeschrieben Insgesamt gab es sieben Wahlberechtigte drei geistliche und vier weltliche Fursten Dazu gehorten der Erzbischof von Trier der Erzbischof von Koln und der Erzbischof von Mainz als geistliche Fursten sowie der Konig von Bohmen der Pfalzgraf bei Rhein der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg als weltliche Fursten Literatur BearbeitenHeinrich Mitteis Die deutsche Konigswahl Ihre Rechtsgrundlagen bis zur Goldenen Bulle 2 erweiterte Auflage Rohrer Brunn u a 1944 Eduard Hlawitschka Konigswahl und Thronfolge in frankisch karolingischer Zeit Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1975 ISBN 3 534 04685 4 Ulrich Schmidt Konigswahl und Thronfolge im 12 Jahrhundert Bohlau Koln u a 1987 ISBN 3 412 04087 8 Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Beihefte zu J F Bohmer Regesta Imperii 7 Zugleich Tubingen Univ Diss 1985 Gerhard Baaken Roderich Schmidt Konigtum Burgen und Konigsfreie Konigsumritt und Huldigungen in ottonisch salischer Zeit 2 Auflage Thorbecke Sigmaringen 1981 ISBN 3 799 56606 6 Konstanzer Arbeitskreis fur mittelalterliche Geschichte e V Hrsg Vortrage und Forschungen 6 Klaus Frederic Johannes Bemerkungen zur Goldenen Bulle Kaiser Karls IV und der Praxis der Konigswahl 1356 1410 In FS Jurgen Keddigkeit 2012 S 105 120 Klaus Frederic Johannes Die Goldene Bulle und die Praxis der Konigswahl 1356 1410 In Archiv fur mittelalterliche Philosophie und Kultur Bd 14 2008 S 179 199 Uwe Tresp Gewalt bei bohmischen Konigswahlen im spaten Mittelalter in Gewalt und Widerstand in der politischen Kultur des spaten Mittelalters hg v Martin Kintzinger Frank Rexroth und Jorg Rogge Vortrage und Forschungen des Konstanzer Arbeitskreises fur mittelalterliche Geschichte Band 80 Ostfildern 2015 S 115 143 Anmerkungen Bearbeiten Armin Wolf Kurfursten Artikel vom 25 Marz 2013 im Portal historisches lexikon bayerns de abgerufen am 16 August 2013 Konigswahlen die mit einem Wechsel des Adelsgeschlechts einhergingen waren die Wahlen von Heinrich I Liudolfinger Konrad II Salier Lothar III HRR Lothar von Supplinburg und Friedrich I Staufer Konigserhebung Auswahl Designation Konigswahl Kur HuldigungGeistlicher Akt Salbung Kronung KronungsordoAnerkennung Konigsumritt Normdaten Sachbegriff GND 4164411 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigswahl amp oldid 237164664