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Jorg Rogge 4 Marz 1 oder 3 April 1962 in Bad Oeynhausen 2 ist ein deutscher Historiker Rogge ist in der Fachwelt vor allem mit Arbeiten zu den Wettinern hervorgetreten Jorg Rogge aufgenommen 2016 auf einer Tagung des Konstanzer Arbeitskreises fur mittelalterliche Geschichte von Werner Maleczek Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben und Werk BearbeitenJorg Rogge studierte an der Universitat Bielefeld Geschichte Sozial und Erziehungswissenschaften und schloss das Studium 1988 mit dem Staatsexamen ab Er wurde 1993 in Bielefeld promoviert mit einer von Klaus Schreiner betreuten Arbeit uber politisches Handeln und Politikverstandnis von Rat und Burgerschaft in Augsburg im Spatmittelalter 3 Im Jahr 1989 war Rogge wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitat Bielefeld und von 1990 bis 1993 wissenschaftlicher Angestellter der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Munchen Von 1994 bis 1999 war Rogge wissenschaftlicher Assistent fur Geschichte des Mittelalters an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg und von Marz 1999 bis 2000 an der Johannes Gutenberg Universitat Mainz wo er sich im Wintersemester 2000 01 uber Fragen zur Herrschaftsweitergabe am Beispiel der Wettiner habilitierte Im Januar 2001 wurde er dort Hochschuldozent fur Geschichte des Mittelalters Seit Juni 2006 ist Rogge akademischer Rat seit Januar 2007 ausserplanmassiger Professor seit Mai 2009 akademischer Oberrat und seit Mai 2011 Akademischer Direktor an der Universitat Mainz 2012 war er Fellow fur das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften der Kunstuniversitat Linz in Wien Dort arbeitete er an einem Forschungsprojekt zur Korpergeschichte von Kampfern in der Zeit des 14 bis 16 Jahrhunderts Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte Englands und Schottlands im Mittelalter die Gesellschafts und Verfassungsentwicklung im Reich das Militar und Gesellschaft im Mittelalter sowie Theorie und Methode der historischen Kulturwissenschaften In seiner Mainzer Habilitationsschrift untersuchte er anhand eines kommunikationstheoretischen Ansatzes die Regeln der Herrschaftsvergabe im mittelalterlichen furstlichen Hochadel am Beispiel der Wettiner 4 Die Dynastie der Wettinger deutet er als Kommunikations und Handlungsystem das Trager und Bewahrer von Herrschaftsrechten ist 5 Dabei will er die Binnenkommunikation der Dynastie analysieren 6 Fur diese Kommunikationspraxis wertete Rogge daher Familienvertrage Testamente und Briefe schwerpunktmassig aus Die Darstellung reicht zeitlich von der Wettinischen Teilung 1263 bis in die Zeit der Reformation Er kam vor allem bei der Analyse der Rangverhaltnisse und der Einheits und Teilungsreglungen zu zahlreichen neuen Einsichten zur Stellung Thuringens innerhalb des wettinischen Herrschafts und Familienverbandes 7 Rogge legte 2005 erstmals nach der 1990 veroffentlichten Darstellung von Karlheinz Blaschkes zur sachsischen Landesgeschichte des Mittelalters 8 eine neue Gesamtdarstellung der Geschichte der Wettiner vom 11 bis 16 Jahrhundert vor Mit dieser Gesamtdarstellung seiner 2002 veroffentlichten Habilitationsschrift und weiteren Studien leistete Rogge einen massgeblichen Beitrag zur neueren Wettiner Forschung 9 Mit Frank Rexroth und Martin Kintzinger organisierte er im Herbst 2009 eine Reichenau Tagung des Konstanzer Arbeitskreises fur mittelalterliche Geschichte zu Bedeutung von Gewalt fur die politische Kultur des spaten Mittelalters 10 Er veroffentlichte 2021 eine Einfuhrung in die schottische Geschichte im spaten Mittelalter 11 Die konfliktreichen Beziehungen zwischen Adel und Konig sah er weniger im Bemuhen um die Zentralisierung der Herrschaft oder deren Intensivierung wie es die altere Forschung interpretierte sondern vor allem in einem Kampf gegen den Verlust von Rang Ehre und vor allem Einkommen begrundet 12 Rogge ist seit 2017 Vorsitzender der International Society for Cultural History und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von mainzed dem Mainzer Zentrum fur Digitalitat in den Geistes und Kulturwissenschaften 13 Er ist Mitglied in der philosophisch kulturhistorischen Klasse der European Academy of Sciences and Arts Schriften BearbeitenMonografien Fur die Freiheit Eine Geschichte Schottlands im spaten Mittelalter Kohlhammer Stuttgart 2021 ISBN 978 3 17 039612 8 Die deutschen Konige im Mittelalter Wahl und Kronung Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2006 ISBN 3 534 15132 1 2 bibliografisch aktualisierte Auflage ebenda 2011 ISBN 978 3 534 23775 3 14 Die Wettiner Aufstieg einer Dynastie im Mittelalter Thorbecke Ostfildern 2005 ISBN 3 7995 0151 7 Unveranderter Nachdruck der Erstausgabe aus dem Jahr 2005 mit einem bibliografischen Nachtrag ebenda 2009 ISBN 978 3 7995 0226 9 Herrschaftsweitergabe Konfliktregelung und Familienorganisation im furstlichen Hochadel Das Beispiel der Wettiner von der Mitte des 13 bis zum Beginn des 16 Jahrhunderts Monographien zur Geschichte des Mittelalters Bd 49 Hiersemann Stuttgart 2002 ISBN 3 7772 0228 2 Fur den Gemeinen Nutzen Politisches Handeln und Politikverstandnis von Rat und Burgerschaft in Augsburg im Spatmittelalter Studia Augustana Augsburger Forschungen zur europaischen Kulturgeschichte Bd 6 Niemeyer Tubingen 1996 ISBN 3 484 16506 5 Zugleich Bielefeld Universitat Dissertation 1993 Herausgeberschaften mit Frank Rexroth Martin Kintzinger Gewalt und Widerstand in der politischen Kultur des spaten Mittelalters Konstanzer Arbeitskreis fur Mittelalterliche Geschichte Vortrage und Forschungen Bd 80 Thorbecke Ostfildern 2015 ISBN 978 3 7995 6880 7 online mit Mechthild Dreyer Jan Kusber Andreas Hutig Historische Kulturwissenschaften Positionen Praktiken und Perspektiven transcript Bielefeld 2010 ISBN 978 3 8376 1441 1 mit Mechthild Dreyer Mainz im Mittelalter von Zabern Mainz 2009 ISBN 3 8053 3786 8 Furstin und Furst Familienbeziehungen und Handlungsmoglichkeiten von hochadeligen Frauen im Mittelalter Mittelalter Forschungen Bd 15 Thorbecke Stuttgart 2004 ISBN 3 7995 4266 3 15 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Jorg Rogge im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Jorg Rogge in der Sachsischen Bibliografie Seite von Jorg Rogge an der Universitat Mainz Jorg Rogge auf Academia edu Veroffentlichungen von Jorg Rogge im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender Online Vademekum der Geschichtswissenschaften 10 Ausgabe 2012 2013 Steiner Stuttgart 2012 S 541 Vgl dazu die Besprechungen von Frank Rexroth in Historische Zeitschrift 267 1998 S 181 183 Hubertus Seibert in Zeitschrift fur Historische Forschung 25 1998 S 433 435 Vgl dazu die Besprechungen von Holger Kruse in Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 53 2005 S 367 368 Klaus Herbers in Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte 67 2004 S 755 756 online Mathias Kalble in sehepunkte 4 2004 Nr 2 15 Februar 2004 online Reinhardt Butz in Zeitschrift fur Historische Forschung 31 2004 S 602 603 Matthias Werner in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 61 2005 S 767 768 online Brigitte Streich in Jahrbuch fur die Geschichte Mittel und Ostdeutschlands 50 2004 S 450 452 Joseph Morsel in Neues Archiv fur sachsische Geschichte 76 2005 S 245 252 Jorg Rogge Herrschaftsweitergabe Konfliktregelung und Familienorganisation im furstlichen Hochadel Das Beispiel der Wettiner von der Mitte des 13 bis zum Beginn des 16 Jahrhunderts Stuttgart 2002 S 8 Jorg Rogge Herrschaftsweitergabe Konfliktregelung und Familienorganisation im furstlichen Hochadel Das Beispiel der Wettiner von der Mitte des 13 bis zum Beginn des 16 Jahrhunderts Stuttgart 2002 S 13 Matthias Werner Thuringen im Mittelalter Ergebnisse Aufgaben Perspektiven In Ders Hrsg Im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik 150 Jahre Landesgeschichtsforschung in Thuringen Koln u a 2005 S 275 341 hier S 326 Karlheinz Blaschke Geschichte Sachsens im Mittelalter Berlin 1990 Vgl dazu die Besprechung von Stefan Tebruck in sehepunkte 6 2006 Nr 10 15 Oktober 2006 online Weitere Besprechungen von Harald Winkel in Zeitschrift fur Thuringische Geschichte 59 60 2005 06 S 433 434 Konrad Fuchs in Nassauische Annalen 117 2006 S 554 555 Eckhart Leisering in Zeitschrift fur Historische Forschung 38 2011 S 467 469 Immo Eberl in Harz Zeitschrift 58 2006 S 206 207 Reiner Gross in Neues Archiv fur sachsische Geschichte 77 2006 S 281 283 Vgl dazu die Besprechungen von David Nicholas in Mediaevistik 29 2016 S 511 512 Robert J Bast in Renaissance Quarterly 70 2017 S 1091 1092 Hiram Kumper in sehepunkte 16 2016 Nr 11 15 November 2016 online Benjamin Hitz in Zeitschrift fur Historische Forschung 44 2017 S 319 320 online J Friedrich Battenberg in Archiv fur hessische Geschichte und Altertumskunde 74 2016 S 313 315 online Vgl dazu die Besprechungen von Martin Kaufhold in Historische Zeitschrift 317 2023 S 191 192 Bernhard Maier in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 78 2022 S 864 865 Jorg Rogge Fur die Freiheit Eine Geschichte Schottlands im spaten Mittelalter Stuttgart S 170 mainzed Mainzer Zentrum fur Digitalitat in den Geistes und Kulturwissenschaften Abgerufen am 24 Mai 2019 Jan Keupp Rezension in sehepunkte 7 2007 Nr 12 15 Dezember 2007 Steffen Krieb Rezension in sehepunkte 6 2006 Nr 1 15 Januar 2006 Normdaten Person GND 114012725 lobid OGND AKS LCCN n96062649 VIAF 268939 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rogge JorgKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 4 Marz 1962 oder 3 April 1962GEBURTSORT Bad Oeynhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jorg Rogge amp oldid 236426437