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Otto Heinrich Drechsler 1 April 1895 in Lubz 5 Mai 1945 in Molln war ein promovierter deutscher Zahnarzt Burgermeister von Lubeck und wahrend des Zweiten Weltkriegs zwischen 1941 und 1944 gleichzeitig Generalkommissar von Lettland im Reichskommissariat Ostland in Riga Otto Heinrich Drechsler BurgermeisterDie Offiziere des IR 162 im Februar 1917Wohnsitz zu Lubeck mit AuffahrtDrechsler ganz links sitzt wahrend einer Veranstaltung in Dobeln Lettland neben Reichskommissar Hinrich Lohse 1942 Rechts daneben sitzen Reichsleiter Alfred Rosenberg und Walter von Medem Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenDrechsler war Sohn des spateren Landdrosten Zunachst wollte er Berufsoffizier werden und trat im Jahr 1914 als Fahnenjunker in das Infanterie Regiment Lubeck 3 Hanseatisches Nr 162 ein Im August 1916 wurde er in der Schlacht an der Somme erstmals zum Chef einer aus den Resten des Eutiner Bataillons III Batl neu erstellten Kompanie ernannt Am 16 Juni 1917 ubernahm er als beide Fuhrer des Sturmbataillons 7 und 8 Komp wahrend des Angriffs ausfielen die Fuhrung einer der Kompanien Nachdem er sich bereits mehrfach als temporarer Kompaniechef ausgezeichnet hatte wurde er im September 1918 in Flandern zum Nachfolger des zu den Fliegern versetzten Chefs der 3 Kompanie ernannt In der letzten Schlacht des Regiments der Abwehrschlacht von Le Cateau wurde am 16 Oktober 1918 der Leutnant so schwer am Bein verwundet dass es amputiert werden musste 1 Die Reichswehr musterte ihn im Jahre 1920 aus 2 In der Weimarer Republik begann Drechsler ein Studium der Zahnmedizin und wurde 1922 in Rostock zum Dr med dent promoviert 3 In der Zeit trat er der Nordischen Gesellschaft zum 4 Juli 1925 auch der NSDAP bei Mitgliedsnummer 9 269 4 Dort stieg er zum Oberstaffelfuhrer der SA Motorstaffel auf 2 Ab 1925 war er Leiter der NSDAP Ortsgruppe von Kropelin Im August 1930 trat er in die SA ein und wurde SA Staffelfuhrer der SA Motorstaffel sowie 1934 SA Standartenfuhrer 1936 SA Oberfuhrer und 1942 SA Brigadefuhrer Vom 1 August 1932 bis zum 31 Mai 1933 war er stellvertretender NS Gauleiter fur den Gau Mecklenburg und Lubeck das am 26 Mai 1933 gemeinsam mit den beiden Mecklenburgischen Freistaaten Friedrich Hildebrandt als Reichsstatthalter unterstellt wurde Dieser zog am 8 Juni 1933 mit grossem Pomp in Lubeck ein und ernannte seinen Kampfgefahrten zum Prasidenten des Senats und Regierenden Burgermeister Friedrich Voltzer zum Senator fur Finanzen und Wirtschaft Emil Bannemann zum Senator fur Arbeit und Wohlfahrt Walther Schroder zum Innensenator Ulrich Burgstaller zum Senator fur Schule und Theater sowie Hans Bohmcker zum Justizsenator Von 1935 bis 1937 war er Gaubeauftragter der NSDAP fur Lubeck Von 1933 bis 1945 amtierte er als Lubecker Burgermeister auch nachdem Lubeck 1937 mit dem Gross Hamburg Gesetz seine Eigenstaatlichkeit verloren hatte Seit 1933 war er zudem Mitglied des Aufsichtsrates des Hochofenwerkes Lubeck AG sowie Preussischer Staatsrat 2 Ab 1 April 1937 wurde er erster Oberburgermeister des preussischen Stadtkreises Hansestadt Lubeck gleichzeitig vom 17 Juli 1941 bis 1944 Generalkommissar im Reichskommissariat Ostland in Riga zustandig fur die Konzentrationslager in Lettland Drechsler bezog Anfang August 1941 Quartier in Riga zu einem Zeitpunkt als das Gebiet von der Militarverwaltung noch nicht an die Zivilverwaltung ubergeben worden war 5 Ein fuhrender Mitarbeiter des fur die Zivilverwaltung zustandigen Reichsministerium fur die besetzten Ostgebiete RMfdbO Otto Brautigam notierte in seinem Tagebuch dass sich deshalb Konflikte mit den militarischen Stellen ergeben hatten Diese Streitigkeiten mit der Wehrmacht wie sie sich insbesondere auch bei Drechslers unmittelbarem administrativen Vorgesetzten Reichskommissar Hinrich Lohse zeigten sind niemals ganzlich ausgeraumt worden Vom September 1941 bis Dezember 1944 war er formal Generalkommissar des Generalbezirkes Lettland auf der Grundlage einer Anordnung des RMfdbO 5 6 Nachdem er von der British Army bei der Besetzung Lubecks verhaftet worden war beging er am 5 Mai 1945 Selbstmord in Molln Literatur BearbeitenAntjekathrin Grassmann Hrsg Lubeckische Geschichte 1989 S 864 Anm zu S 712 ISBN 3 7950 3203 2 Lubecker Volksbote vom 31 Mai 1933 Joachim Lilla Der Reichsrat Vertretung der deutschen Lander bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Reichs 1919 1934 ein biographisches Handbuch unter Einbeziehung des Bundesrates Nov 1918 Febr 1919 und des Staatenausschusses Febr Aug 1919 Dusseldorf Droste 2006 ISBN 3 7700 5279 X S 126 127 Karl Ernst Sinner Tradition und Fortschritt Senat und Burgermeister der Hansestadt Lubeck 1918 2007 Band 46 der Reihe B der Veroffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lubeck herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lubeck Lubeck 2008 S 63 ff Jorg Fligge Lubecker Schulen im Dritten Reich eine Studie zum Bildungswesen in der NS Zeit im Kontext der Entwicklung im Reichsgebiet Schmidt Romhild Lubeck 2014 S 847 Nachruf Karl Heinz Grafe Vom Donnerkreuz zum Hakenkreuz Die baltischen Staaten zwischen Diktatur und Okkupation Edition Organon Berlin 2010 ISBN 978 3 931034 11 5 Kurzbiographie S 432Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Heinrich Drechsler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Bekanntgabe von Drechslers Funktion als Generalkommissar Quellen und Volltexte Literatur von und uber Otto Heinrich Drechsler im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Otto Dziobek Geschichte des Infanterie Regiments Lubeck 3 hanseatisches Nr 162 Verlag Gerhard Stalling 1 Auflage 1922 a b c Andreas Zellhuber Unsere Verwaltung treibt einer Katastrophe zu Das Reichsministerium fur die besetzten Ostgebiete und die deutsche Besatzungsherrschaft in der Sowjetunion 1941 1945 Vogel Munchen 2006 S 87 ISBN 3 89650 213 1 Quelle Erich Stockhorst Funftausend Kopfe Velbert 1967 S 112 Immatrikulation von Otto Heinrich Drechsler im Rostocker Matrikelportal Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 6801036 a b Andreas Zellhuber Unsere Verwaltung treibt einer Katastrophe zu Das Reichsministerium fur die besetzten Ostgebiete und die deutsche Besatzungsherrschaft in der Sowjetunion 1941 1945 Vogel Munchen 2006 S 132 f Michael Buddrus Mecklenburg im Zweiten Weltkrieg S 1009 Edition Temmen Bremen 2009 ISBN 978 3 8378 4000 1 Normdaten Person GND 126125678 lobid OGND AKS VIAF 62530897 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Drechsler Otto HeinrichKURZBESCHREIBUNG Burgermeister von Lubeck und Generalkommissar von LettlandGEBURTSDATUM 1 April 1895GEBURTSORT LubzSTERBEDATUM 5 Mai 1945STERBEORT Molln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Heinrich Drechsler amp oldid 237237224