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Ulrich Emil Bernhard Burgstaller 27 November 1894 in Sudenburg 2 August 1935 in Lubeck war ein deutscher evangelischer Pastor und nationalsozialistisches Mitglied des Lubecker Senats Ulrich Burgstaller 1935 Burgstallerisches Familiengrab auf dem BurgtorfriedhofLeben und Wirken BearbeitenBurgstaller wurde als Sohn des stadtischen Lehrers Christoph Wilhelm Karl Burgstaller und dessen Ehefrau Elise Christine Amalie geb Piper geboren 1 Nach seinem Studium der evangelischen Theologie trat er in den Dienst der Kirche der Altpreussischen Union Seine erste Pfarrstelle erhielt er in Groden Kirchenprovinz Sachsen Als Reinhold Hoyer Pastor des zweiten Seelsorgebezirks der Luthergemeinde von Wilhelm Mildenstein in Lubeck diese verliess gingen 74 Bewerbungen auf die ausgeschriebene Stelle ein Neun von ihnen wurden zu einem personlichen Vorstellungsgesprach geladen und drei erhielten daraufhin die Gelegenheit einer Wahlpredigt Burgstaller war einer von ihnen Er begann seine unter der Uberschrift Baumeister einer zerstorten Welt stehende Predigt mit einem Zitat aus Goethes Faust befasste sich dann ausfuhrlich mit der niedergedruckten und gelahmten politischen Stimmung im Deutschen Reich und beschwor die Notwendigkeit mit Gottes Hilfe in eine neue Zeit aufzubrechen Seinen Zuhorern erschien er als der kulturell hoch gebildete und talentierte Redner 2 Im August 1926 zog das Mitglied im Bund fur Deutsche Kirche mit seiner Frau und vier Tochtern in das zweite Pastorat in der Moislinger Allee 66b Er war ein volkisch denkender Mensch und vermutlich 1931 der NSDAP beigetreten Mitgliedsnummer 621 862 3 die er seit 1932 als Abgeordneter in der hansestadtischen Burgerschaft vertrat 4 Schon 1932 wurde er Mitglied der Bewegung Deutsche Christen Burgstaller hatte ausgepragte musikalische und kulturelle Interessen 5 Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde Burgstaller von Friedrich Voltzer dem am 11 Marz eingesetzten Reichskommissar fur die Hansestadt Lubeck zum Staatskommissar der Oberschulbehorde ernannt Als solcher war er unter anderem fur die Entlassung von Georg Rosenthal als Direktor des Katharineums des Schulrats Sebald Schwarz des Direktors der Stadtbibliothek Willy Pieth seines Stellvertreters Heinrich Schneider und der Germanistin Meta Corssen als Leiterin der Offentlichen Bucherei direkt verantwortlich Als im Mai 1933 Lubeck in den Machtbereich des Mecklenburger Gauleiters Friedrich Hildebrandt gelangte berief dieser Burgstaller am 30 Mai 1933 zum Senator fur Schule und Theater In der Lubecker Kultusverwaltung konnte er sich insbesondere auf den Landesschulrat Hans Wolff stutzen der als eigentlicher Motor der Gleichschaltung des Lubecker Kulturbetriebes gilt Burgstaller beantragte Beurlaubung von seinem Pfarramt 1934 erkrankte er an Lungentuberkulose Seine enthusiastische Identifikation mit dem Nationalsozialismus brach ein es kam zu Differenzen mit dem vorgesetzten Gauleiter Burgstaller bewarb sich um eine Pfarrstelle in Hessen Nassau Noch bevor er diese hatte antreten konnen starb Burgstaller am 2 August 1935 in Lubeck Es ist historisch nicht eindeutig belegt ob er Suizid beging oder aber wie es offiziell hiess nach langer Krankheit an deren Folgen starb 6 Nach einem Staatsakt in der Marienkirche einer Inszenierung nationalsozialistischer Propaganda 7 in Anwesenheit Hildebrandts wurde Burgstaller auf dem Burgtorfriedhof beigesetzt Literatur BearbeitenHansjorg Buss Entjudete Kirche Die Lubecker Landeskirche zwischen christlichem Antijudaismus und volkischem Antisemitismus 1918 1950 Paderborn Schoningh 2011 ISBN 978 3 506 77014 1 Gerhard Schneider Gefahrdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lubeck und seine Folgen Schmidt Romhild Lubeck 1986 S 79 82 zu 1933 ISBN 3 7950 0452 7 Karl Ernst Sinner Tradition und Fortschritt Senat und Burgermeister der Hansestadt Lubeck 1918 2007 Band 46 der Reihe B der Veroffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lubeck herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lubeck Lubeck 2008 S 58 Jorg Fligge Lubecker Schulen im Dritten Reich eine Studie zum Bildungswesen in der NS Zeit im Kontext der Entwicklung im Reichsgebiet Schmidt Romhild Lubeck 2014 S 845 ff Nachruf Einzelnachweise Bearbeiten Ancestry com Magdeburg Deutschland Geburtsregister 1874 1903 Datenbank online Standesamt Sudenburg Registernummer 1276 1894 Karen Meyer Rebentisch Was macht Luther in St Lorenz Geschichte und Geschichten aus Stadtteil und Gemeinde Kirchengemeinde Luther Melanchthon 2014 S 29 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 4760695 Buss Lit S 113 Rolf Saltzwedel Die Luthergemeinde in Lubeck wahrend des Nationalsozialismus In Der Wagen 1995 96 1995 S 119 138 Siehe dazu Buss Lit S 304 Karl Friedrich Stellbrink ging davon aus dass sich sein Kollege erschossen hatte ebd Buss S 304Normdaten Person GND 117172529 lobid OGND AKS VIAF 49996364 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burgstaller UlrichALTERNATIVNAMEN Burgstaller Ulrich Emil Bernhard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Pastor und Mitglied des Lubecker SenatsGEBURTSDATUM 27 November 1894GEBURTSORT SudenburgSTERBEDATUM 2 August 1935STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich Burgstaller amp oldid 230727834