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Der Seehund Typ XXVII B spater 127 war eine Serie deutscher Kleinst U Boote mit zwei Mann Besatzung aus den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkriegs und stellte eine Weiterentwicklung des Kleinst U Bootes Hecht dar Er folgte der Produktion des Einmann U Boots Molch Seehund Der Seehund S 622 im Marinemuseum Brest Frankreich Der Seehund S 622 im Marinemuseum Brest Frankreich SchiffsdatenLand Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffsart Kleinst U BootBauzeitraum 1944 bis 1945Gebaute Einheiten 378 fertiggestellt 285 andere Quellen nennen nur 85 1 Dienstzeit 1944 bis 1945Schiffsmasse und BesatzungLange 11 86 m Lua Breite 1 68 mVerdrangung 17 t Besatzung 2 MannMaschinenanlageMaschine 1 Dieselelektrischer 6 Zylinder Bussing Diesel 1400 min1 E Maschinen Generator Fahrmotor 1040 min 90 V AEG E MotorMaschinen leistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat Diesel 44 kWElektro 18 kWPropeller 51 cmEinsatzdaten U BootAktionsradius aufgetaucht 270 bis 500 NM bei 7 kngetaucht 63 NM bei 3 kn 1 smTauchtiefe normal 30 mTauchtiefe max 70 1 mHochst geschwindigkeitgetaucht 6 kn 11 km h Hochst geschwindigkeitaufgetaucht 8 kn 15 km h Bewaffnung2 Torpedo G7e 53 3 cmDas Haupteinsatzgebiet im ArmelkanalKleinst U Boot Seehund im Marine Museum WilhelmshavenMittelsektion vom Seehund im Militarhistorischen Museum der BundeswehrWracksegment von Seehund im Schifffahrtsmuseum KielSchnittmodell des U Boot Seehund in der Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung und Bau 2 Einsatz 3 Technik 4 Technische Daten 5 Weiterentwicklungen 5 1 U Boot Klasse XXVII F 5 1 1 Technische Daten 5 2 U Boot Klasse XXVII K 5 2 1 Technische Daten 6 Museale Rezeption 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksEntwicklung und Bau BearbeitenNach verschiedenen aufeinander folgenden Entwurfen ab XXVII B1 wurde XXVII B5 zur Entwicklung freigegeben 2 Im April 1944 wurden die ersten Bauauftrage fur Boote der U Boot Klasse XXVII B an diverse Werften vergeben und erhielten dort Baunummern und U Boot Nummern obwohl die Bauplane noch nicht final vorlagen Die ersten drei Prototypen wurden von den Howaldtswerken in Kiel im September 1944 ausgeliefert Im Juni wurde ein Gesamtvolumen von 1000 Booten festgelegt spater auf 600 reduziert Alliierte Luftangriffe sorgten fur Verzogerungen und Materialknappheit insbesondere bei den Batterien Bis zum Kriegsende wurden 285 Exemplare des Seehunds fertiggestellt 93 Boote lagen noch unfertig in den Produktionshallen 2 3 U 5001 U 5003 Howaldtswerke AG Kiel U 5004 U 5100 Germaniawerft Kiel U 5251 U 5350 Schichauwerft Elbing U 5751 U 5800 Klockner Ulm U 6172 U 6200 Cantieri Riuniti dell Adriatico CRDA Monfalcone Operationszone Adriatisches Kustenland U 6251 U 6252 Schichauwerft ElbingEinsatz BearbeitenAufgrund der schmalen Silhouette und der leisen E Maschinen war das Boot mit den damaligen Ortungsgeraten nur schwer zu entdecken Die Boote operierten hauptsachlich in der Deutschen Bucht und im Armelkanal und erwiesen sich als durchaus leistungsfahiges Waffensystem Die Einsatzfahrten dauerten abgesehen von Ausnahmen bis zu sieben Tage Der erste Einsatz erfolgte am 31 Dezember 1944 vom niederlandischen IJmuiden aus von 18 Booten kehrten nur zwei zuruck die anderen sanken in einem schweren Sturm 2 Die erste Versenkung eines Frachters bei Great Yarmouth gelang im Februar 1945 2 Die Seehunde griffen hauptsachlich den Schiffsverkehr zwischen der Themse und der Schelde an 2 Das Boot von Leutnant zur See Klaus Sparbrodt U 5330 1 versenkte moglicherweise den frei franzosischen Geleitzerstorer La Combattante Britische Quellen gaben eine Mine als Grund an Spater wurde herausgefunden dass die Torpedos von U 5330 stattdessen den britischen Kabelleger Alert versenkten Die Boote des Typs XXVII B versenkten eine Tonnage von 93 000 BRT Die letzten Einsatze am 28 April und 9 Mai 1945 1 dienten der Versorgung der in Dunkerque eingeschlossenen deutschen Truppen anstatt Torpedos wurden in Containern Lebensmittel transportiert Die Alliierten waren gezwungen See und Luftressourcen fur die U Boot Jagd aufzuwenden 2 Bei den 142 Einsatzen gingen 35 U Boote verloren 4 Etwa 30 Prozent der Besatzungen wurden bei ihren Einsatzen gefangen genommen oder kamen ums Leben Es wird berichtet dass zahlreiche Besatzungen durch Kohlenmonoxid Vergiftungen verursacht durch die Bauweise der Motorenbeluftung oder durch Lungenrisse umgekommen sind Um bei den mehrtagigen Einsatzen ohne Schlaf auszukommen nahmen die Besatzungsmitglieder Pervitin 5 Nach dem Krieg ubernahm die franzosische Marine einige der Boote 2 Technik BearbeitenDer Seehund bot eine gute Seetuchtigkeit sowie Manovrierbarkeit und konnte mit dem Dieselantrieb ein schnelles dynamisches Tauchen durchfuhren Ausgelegt war das Boot fur 30 m Tauchtiefe erreicht wurden im Einsatz bis zu 70 m Die normale Reichweite von 270 sm konnte durch Mitnahme von externen Treibstoffbehaltern auf 500 sm gesteigert werden 2 An beiden Aussenseiten des Bootes wurde ein Torpedo angebracht Es war ein Einhullenboot mit einem 5 mm starken Rumpf und einem Gewicht von 17 t Das Vorschiff bestand aus den Tauchtanks und den Trimmzellen sowie dem Druckkorper Hier befanden sich sowohl der Batterieraum die Pressluftzellen sowie die Zentrale mit Diesel und E Motor Hier sass der Ingenieur und hinter ihm der Kommandant Steuermann Der Kommandositz war mit einem Turm mit Sichtfenster und Einstiegsluke ausgestattet Ebenso waren hier ein Sehrohr von 2 bis 3 m Lange ein Steuerknuppel die Seiten und Tiefenruder sowie Kurssteueranlage aus dem Flugzeugbau verbaut Weiterhin gab es ein Horch ein Funkgerat zwei Kompasse einen Tiefenmesser eine manuelle Lenzpumpe und einen Schnorchel zur Sauerstoffversorgung fur lange Tauchfahrten Unter dem Druckkorper achtern waren weitere Tauchzellen Batterien und der Kraftstofftank untergebracht Der Ingenieur besass dieselben Steuerelemente um den Kommandanten ablosen zu konnen Aufgrund des begrenzten Raumes an Bord und des Fehlens einer richtigen Toilette war die mitgefuhrte Verpflegung extrem schlackenfrei Hierfur befand sich unter dem hinteren Sitz eine tragbare Toilette in Form einer flachen Dose 1 Die Navigation erfolgte mit zwei Kompassen der Horcheinrichtung oder dem Sehrohr Das Sehrohr war von Unterkante Kiel bis zum Sehrohrende gemessen 3 28 Typ C15 bzw 3 78 Typ C16 Meter lang Technische Daten BearbeitenDiesel Motor 44 kW 60 PS 1400 min 6 Zylinder Lkw Motor Bussing NAG LD 6E Maschinen Generator 11 kW Fahrmotor 18 kW 1040 min 90 V AEG E MotorBatterie 8 Troge vom Typ 8 MAL 210 oder 7 MAL 210 8 T 210 der Firma AFA E Kapazitat max 1600 AhReichweite E Maschine 15 sm 6 kn 60 sm 2 2 knReichweite Diesel 270 sm 7 7 knAtemluft 45 Minuten fur 2 MannWeiterentwicklungen BearbeitenBasierend auf den Eigenschaften des Seehunds die im offensiven Einsatz mehr Erfolg versprachen als die teils parallel entwickelten und produzierten Modelle Biber und Molch wurden Weiterentwicklungen des Typs XXVII konzipiert von denen jedoch keine mehr produziert wurde U Boot Klasse XXVII F Bearbeiten Unter der Typenbezeichnung XXVII F wurde im Sommer des Jahres 1944 im Hauptamt Kriegsschiffbau ein Kleinst U Boot entworfen das mit einer Walter Turbinenanlage ausgerustet werden sollte Die Boote dieser U Boot Klasse sollten einen Torpedo in einer Ausbuchtung unterhalb des Rumpfes transportieren Technische Daten Bearbeiten Quelle 6 Lange 11 2 mBreite 1 0 mAntrieb 1 200 PS Walter TurbineGeschwindigkeit 22 6 kn getaucht Bewaffnung 1 TorpedoBesatzung 1Da die fur diese U Boot Klasse vorgesehene Walter Turbine mit Seewassereinspritzung zu diesem Zeitpunkt noch weit von der Serienreife entfernt war wurde das Projekt zunachst zuruckgestellt und schliesslich beendet U Boot Klasse XXVII K Bearbeiten Am 28 April 1944 gab die Kriegsmarine drei Kleinst U Boote des Typs XXVII K bei der Kieler Germaniawerft in Auftrag Die Boote hatten die Baunummern 938 bis 940 und erhielten die Bootsnummern U 5188 U 5189 und U 5190 7 Die drei XXVII K Kleinst U Boote wurden bis zum Kriegsende nicht fertiggestellt Technische Daten Bearbeiten Quelle 6 Lange 13 9 mBreite 1 7 mAntrieb uber Wasser 1 100 PS Dieselmotor 80 PS im KreislaufAntrieb unter Wasser 1 8 PS Schleich Elektro MotorGeschwindigkeit 9 5 kn 10 kn getaucht Bewaffnung 2 TorpedosBesatzung 2Museale Rezeption BearbeitenIn der Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz ist ein Seehund als Schnittmodell ausgestellt Literatur BearbeitenErminio Bagnasco U Boote im 2 Weltkrieg Motorbuch Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 613 02987 1 Erich Groner Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe 1939 1945 und ihr Verbleib Bernard amp Graefe Bonn 2000 ISBN 3 7637 6215 9 Bodo Herzog 60 Jahre deutsche U Boote 1906 1966 Pawlak Herrsching 1994 ISBN 3 88199 687 7 Paul Kemp Bemannte Torpedos und Klein U Boote Motorbuch Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 613 01936 1 Klaus Mattes Die Seehunde Klein U Boote Letzte deutsche Initiative im Seekrieg 1939 1945 Mittler Hamburg u a 1995 ISBN 3 8132 0484 7 Werner Schulz Im Kleinst U Boot Aus dem Nachlass eines Seehund Fahrers Brandenburgisches Verlag Haus Berlin 1995 ISBN 3 89488 085 6 Vorlaufige Betriebskunde fur U Boote Typ 127 Stand 29 September 1944 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Ingo Bauernfeind Typenkompass Kleinst U Boote 1939 1945 Motorbuchverlag Stuttgart 2019 S 20 23 a b c d e f g h Mark Stille Axis Midget Submarines 1939 1945 Verlag Osprey Publishing 2014 ISBN 978 1 4728 0122 7 S 27 1 Seehund XXVIIB type midget submarines 1944 1945 englisch abgerufen am 26 Februar 2018 Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven TV Sendung Schlaflos im Krieg auf ARTE 16 Oktober 2010 a b Eberhard Rossler Geschichte des deutschen U Bootbaus Band 2 Entwicklung Bau und Eigenschaften der deutschen U Boote von 1943 bis heute Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1996 S 540 Harald Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 Der U Boot Bau auf Deutschen Werften Verlag A S Mittler amp Sohn Hamburg u a 1997 S 205 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seehund Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kleinkampfmittel der deutschen Marinen 1902 1945 Kleinst U Boote K Projekt Molch Hecht Biber Seehund Delphin Schwertwal Manta Seeteufel Tarpon XXVII XXXIV XXVII F XXVII G XXXIV XXXII GrundhaiSchnellboote Sturmboote Hydra Seedrache Wal Schlitten Kobra M T S M M T S M A M T L PlanungsstudienSprengboote FL Linse Tornado M T M M T R M T R M Bemannte Torpedos Neger Marder HaiSonstige Kampfschwimmer Kleinst U Boote nach Staaten Deutscher Bund Schleswig Holstein BrandtaucherDreizehn Kolonien TurtleCSA Pioneer Tredegar Iron Works Bayou St John American DiverUSA X 1 SEAL Delivery VehicleFrankreich NautilusDeutsches Reich VS 80 K Projekt Molch Biber Delphin Schwertwal Manta Seeteufel Tarpon Typ XXVII Typ XXXIV Typ XXXII GrundhaiJapan Kleine Fliege Typ A Typ B Typ C Typ D Kōryu Kairyu Kanamono Maru Se ShinkaiVereinigtes Konigreich Resurgam I Resurgam II X Craft XE Craft Welman Welfreighter MSCRussisches Kaiserreich ForelleSowjetunion Seeteufel Sirena Triton 1M Triton 2Konigreich 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