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Das Kleinstschnellboot Schlitten war ein Prototyp der deutschen Kriegsmarine der erstmals im Fruhjahr 1944 getestet wurde Zu einem Einsatz kam es jedoch nicht Sowohl vom Schlitten I wie auch vom Schlitten II wurde nur jeweils ein Boot gefertigt Kleinstschnellboot Schlitten p1 SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp SchnellbootVerbleib Projekt eingestelltSchiffsmasse und BesatzungLange 8 5 m Lua Breite 1 7 mTiefgang max 0 55 m Besatzung 2Maschinenanlage ab 1944Maschine BMW FlugzeugmotorMaschinen leistung 600 PS 441 kW Hochst geschwindigkeit 48 kn 89 km h Propeller 2 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklungsgeschichte 1 1 Schlitten 1 2 Schlitten II 1 3 Aufgabe des Projektes 2 EinzelnachweiseEntwicklungsgeschichte BearbeitenUm die Konzeptionierung von Kleinstschnellbooten zu testen hatte der Leiter der Konstruktions und Erprobungsabteilung der Kleinkampfverbande der Kriegsmarine Oberleutnant zur See der Reserve Friedrich Hans Wendel eine Modellversuchsanlage bei Boizenburg an der Elbe errichtet Dort wurden Erprobungen von konventionellen und neuartigen Bootskorpern vorgenommen die rasch zur Serienfertigung gelangen sollten In diesem Zusammenhang entstand in Zusammenarbeit mit den Borgwardwerken aus Bremen die Idee einen spantenlosen Bootskorper in Stahlblech Schalenbauweise zu entwickeln der mit Hilfe von Karosseriepressen schnell und vor allem in hoher Stuckzahl hergestellt werden konnte Schlitten Bearbeiten Die Fertigung eines Prototyps begann noch vor der alliierten Invasion in der Normandie am 6 Juni 1944 und wurde Schlitten genannt Der Schlitten war 7 5 Meter lang und wurde von einem Piloten gelenkt Die Bewaffnung bestand aus zwei Torpedos des Typs G7 welche beidseits des Boots in dafur vorgesehene Aussparungen angebracht wurden Angetrieben wurde der Prototyp von einem 90 PS starken Motor uber einen einzelnen Propeller Das Boot hatte eine Reichweite von 300 sm Die folgenden Erprobungsfahrten verliefen jedoch enttauschend da der Motor zu schwach war und die Geschwindigkeit mit den beiden angehangten Torpedos nur 12 kn betrug Selbst ohne Torpedos erreichte das Boot lediglich 18 kn Die Maximalgeschwindigkeit lag bei 25 kn allerdings nur wenn die Torpedos bei der letzten Phase einer Angriffsfahrt gegen ein Seeziel mitliefen und kurz vor dem Ziel vom Schnellboot losgemacht wurden Das Boot sollte danach hart abdrehen und die Heimreise antreten wahrend die Torpedos weiter auf ihr Ziel zulaufen sollten Schlitten II Bearbeiten Die bei den Erprobungsfahrten gewonnenen Erkenntnisse fuhrten dazu dass die Konzeption vollkommen uberarbeitet wurde Das neue Boot wurde insgesamt grosser und somit seetauglicher und erhielt die Bezeichnung Schlitten II Der schwachen Antriebsleistung des Vorgangers begegnete man damit dass nun ein 600 PS starker BMW Flugzeugmotor das Boot antreiben sollte Das hatte jedoch zur Folge dass die Besatzung von einem auf nun zwei Mann anstieg Der zweite Mann war entweder ein Flugzeugmotorenmechaniker oder techniker und war fur die Wartung der Maschine verantwortlich Die Primarbewaffnung bestand wie beim Vorganger aus zwei angehangten G7 Torpedos Zusatzlich verfugte das Boot zum Eigenschutz uber ein MG 34 oder MG 42 Mit dem neuen Motor erreichte das Schnellboot bei einer unveranderten Reichweite von 300 sm eine Geschwindigkeit von 30 kn mit Torpedos und 48 kn ohne Torpedos fur die Ruckfahrt Aufgabe des Projektes Bearbeiten Das Konzept einer Serienfertigung des Kleinstschnellbootes Schlitten durch Blechpressen war seinerzeit bahnbrechend und hatte den Kleinkampfverbanden der Kriegsmarine eine enorme Schlagkraft verliehen Im Winter 1944 45 erfolgte ein Vergleichstest zwischen den Torpedoschnellbooten Hydra Kobra und Wal sowie dem Schlitten mit dem Ergebnis dass die Hydra hinsichtlich ihres Seeverhaltens und der Schalldampfung den Test gewann Aus diesem Grunde wurde das Projekt Schlitten zugunsten der Hydra eingestellt Weitere Ursache fur das Scheitern des Konzeptes war jedoch auch der Mangel an verfugbaren Flugzeugmotoren die ohnehin fur die Luftwaffe reserviert waren 1 Einzelnachweise Bearbeiten Harald Fock Marine Kleinkampfmittel Bemannte Torpedos Klein U Boote Kleine Schnellboote Sprengboote gestern heute morgen Nikol Hamburg 1996 ISBN 3 930656 34 5 S 137 138 Kleinkampfmittel der deutschen Marinen 1902 1945 Kleinst U Boote K Projekt Molch Hecht Biber Seehund Delphin Schwertwal Manta Seeteufel Tarpon XXVII XXXIV XXVII F XXVII G XXXIV XXXII GrundhaiSchnellboote Sturmboote Hydra Seedrache Wal Schlitten Kobra M T S M M T S M A M T L PlanungsstudienSprengboote FL Linse Tornado M T M M T R M T R M Bemannte Torpedos Neger Marder HaiSonstige Kampfschwimmer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlitten Schnellboot amp oldid 203437808