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Der Bremerhavener Werftbetrieb Schichau Unterweser AG SUAG wurde im April 1945 als F Schichau Aktiengesellschaft als Fluchtlingsbetrieb von Hermann Noe in Bremerhaven angesiedelt Nach schwierigem Neuanfang entwickelte sich der Betrieb zu einer fuhrenden Spezialwerft im Schlepperbau Aufgrund der Werftenkrise fusionierte F Schichau 1972 und 1988 und fand sich zuletzt nach mehreren Insolvenzen noch als S im Namen der Nachfolgegesellschaft SSW Schichau Seebeck Shipyard GmbH Modell der SUAG Slipanlage im Fischereihafen OstuferDie Roon war ein 1914 von der Werft Schiffbaugesellschaft Unterweser fertiggestellter Fischdampfer Das Schiff trug die Baunummer 0100 und wurde am 27 Juni 1914 an die Reederei Nordsee ausgeliefertDie als Notschlepper eingesetzte Oceanic 1969 von F Schichau abgeliefertBergungsschlepper Oceanic im Schwimmdock Blick auf die Propeller und RuderDie 1980 von Schichau Unterweser AG abgelieferte Herald of Free Enterprise 1984 in DoverDie 1987 von Schichau Unterweser AG gebaute Pride of Calais in DoverInhaltsverzeichnis 1 Unternehmensgeschichte 1 1 Nachkriegszeit 1945 1949 1 2 Schwimmdock aus Danzig 1 3 Schlepperbau 1969 1 4 Fusion 1972 1 5 Eingliederung in den Vulkan Verbund und Fusion mit Seebeck 1984 2 Bekannte Schiffe der Werft Auswahl 3 Literatur und Quellen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUnternehmensgeschichte BearbeitenNachkriegszeit 1945 1949 Bearbeiten Hermann Noe war vorher der Generaldirektor der Schichau Werke mit rund 43 000 Beschaftigten in Elbing Danzig und Konigsberg Die Flucht aus Danzig gelang der Familie Noe im Marz 1945 mit einem zur Reparatur in der Werft liegenden Torpedoboot Anfang 1945 wurden einige unfertige U Boot und Torpedobootrumpfe nach Bremerhaven geschleppt doch der Weiterbau in den letzten Kriegsmonaten wurde nicht mehr realisiert Mit den ehemaligen Beschaftigten der verlorenen Werften im Osten wurde der Betrieb in Bremerhaven am Neuen Hafen auf dem ehemaligen Areal des Bergungsunternehmers W Schuchmann unter schwierigen Bedingungen aufgebaut Anfangs wurden mit rund 300 Beschaftigten vorwiegend Stahlarbeiten und Reparaturen an Maschinen und Landmaschinen durchgefuhrt Fischwagen fur den Fischereihafen wurden gebaut Lokomotiven und Strassenbahnen repariert fotoelektrisch gesteuerte Brennschneidmaschinen wurden entwickelt konstruiert gebaut und unter dem Namen Schichau Monopol vertrieben Nach Freigabe des Schiffbaus durch die Alliierten wurden kleine Schiffe gebaut vorwiegend fur die Fischerei Da keine Helling oder Slipanlagen zur Verfugung standen wurden die Schiffe u a mit dem Schwimmkran zu Wasser gelassen Stapelhub Erst spater wurde ein provisorischer Querhelgen errichtet Schwimmdock aus Danzig Bearbeiten Das rechtzeitig vor Ende des Krieges von Danzig nach Lubeck uberfuhrte Schwimmdock 100 Meter Lange 28 Meter Breite 3 000 t Tragfahigkeit lag bei den Lubecker Flender Werken und wurde unter der TNC Nummer 57 England zugesprochen Die Bundesregierung kaufte es mit anderen Schwimmdocks von England zuruck und nach langen und schwierigen Verhandlungen wurde es 1953 an die F Schichau AG zuruckgegeben Es erhielt seinen Standort im Bremerhavener Kaiserhafen III am Sudende der Bananenkaje und diente besonders fur Schiffsreparaturen wurde jedoch auch von anderen Bremerhavener Werften fur Schiffsverlangerungen genutzt 1968 wurde das Dock um 24 Meter verlangert und erhielt einen Kran Die Verlangerung entstand bei der Seebeckwerft Das Dock und die Verlangerung wurden in einem Trockendock des technischen Betriebes des Norddeutschen Lloyd zusammengesetzt und kann seitdem 4 000 t heben Schlepperbau 1969 Bearbeiten Die F Schichau AG konnte nicht an die Geschichte und grossen Erfolge des Vorgangers Schichau Werke anknupfen die von 1837 bis 1945 durch anspruchsvolle Produkte gute Geschaftspolitik Wachstum aber auch durch den Kauf anderer Firmen zu einem riesigen Unternehmen expandierte Andererseits galt sie Anfang der 60er Jahre als die fuhrende Spezialwerft fur den Schlepperbau Von den zwischen 1945 und 1972 gebauten 123 Schiffen waren 104 Schlepper 1 Die weltweit starksten Bergungsschlepper wie die Pacific 1962 2001 Oceanic Ablieferung 1969 und Arctic Ablieferung 1969 wurden hier gebaut und als Hochsee und Bergungsschlepper eingesetzt Sie hatten eine Antriebsleistung von 10 000 PS die spater durch Einbau neuer Antriebsanlagen auf 13 000 PS erhoht wurde Sie wurden von der Bugsier Reederei Hamburg Schuchmann vorwiegend als Bergungsschlepper eingesetzt Die Arctic wurde 1994 zur Jacht umgebaut und heisst seitdem Arctic P Fusion 1972 Bearbeiten Die Werftenkrise Anfang der 70er Jahre fuhrte bei vielen Werften zu grossen Schwierigkeiten einige Werften mussten schliessen andere fusionierten Die ebenfalls in Bremerhaven beheimatete Schiffbau Gesellschaft Unterweser GmbH 1903 als Schiffswerft Delphin Riedemann amp Co gegrundet und 1910 in Schiffbau Gesellschaft Unterweser GmbH umbenannt hatte sich auf den Bau von Fischereifahrzeugen Fahren und Spezialschiffen konzentriert Mit dieser Werft ging die F Schichau AG 1972 eine Fusion ein und nannte sich Schichau Unterweser AG abgekurzt SUAG Fortan wurden vorwiegend Fahrschiffe z B Pride of Calais Bohrinselversorger Schwimmbagger und andere Spezialschiffe gebaut Eingliederung in den Vulkan Verbund und Fusion mit Seebeck 1984 Bearbeiten Die Fusionsbestrebungen im Deutschen Schiffbau setzten sich fort und die SUAG wurde 1984 in den Vulkan Verbund eingegliedert und dort 1988 mit der Seebeckwerft AG zur Schichau Seebeckwerft AG vereinigt Bekannte Schiffe der Werft Auswahl BearbeitenCorinna Drescher Containerschiff von 1978 Arctic Bergungsschlepper von 1969 Oceanic Bergungsschlepper von 1969 Pacific Hochseeschlepper von 1962 Herald of Free Enterprise RoRo Fahre von 1980 bekannt durch die Havarie 1987 European Gateway RoRo Fracht und Fahrschiff von 1975 Helgoland und Fehmarn der Helgoland Klasse Bergungsschlepper von 1966 Wangerooge Spiekeroog Langeoog Baltrum Norderney und Juist der Wangerooge Klasse Seeschlepper der Deutschen Marine von 1968 bis 1971 Victor Hensen Forschungsschiff von 1975Literatur und Quellen BearbeitenP Kuckuck Unterweserwerften in der Nachkriegszeit Edition Temmen Bremen 1998 ISBN 3 86108 612 3 Behrend Oldenburg SSW Fahr und Spezialschiffbau 125 Jahre Schiffbautradition 125 Years Tradition in Shipbuilding Bremerhaven 2001 C Boie Schiffbau in Deutschland 1945 52 Verlag Gert Uwe Detlefsen Bad Segeberg 1993 ISBN 3 928473 11 5 Weblinks BearbeitenInfos zur Werft Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Anna Ozimek in Von Menschen und Werften Carl Schunemann 2 Aufl Bremen 2013 ISBN 978 3 944552 05 7 S 114 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schichau Unterweser amp oldid 229505901