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Das Torpedoboot 1935 war eine Klasse von zwolf Torpedobooten der deutschen Kriegsmarine die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam Torpedoboot 1935 Riss des Torpedoboot 1935 Riss des Torpedoboot 1935SchiffsdatenLand Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffsart TorpedobootBauzeitraum 1936 bis 1940Stapellauf des Typschiffes 19 Februar 1938Gebaute Einheiten 12Dienstzeit 1939 bis 1953 54Schiffsmasse und BesatzungLange 84 3 m Lua 82 16 m KWL Breite 8 62 mTiefgang max 2 57 mVerdrangung Standard 839 844 tsEinsatz 1 082 1 088 ts Besatzung 119 MannMaschinenanlageMaschine 4 Dampfkessel2 GetriebeturbinensatzeMaschinen leistung 31 000 PS 22 800 kW Hochst geschwindigkeit 35 kn 65 km h Propeller 2BewaffnungBei Indienststellung 1 10 5 cm SK C 32 2 2 cm Flak C 38 6 Torpedorohre 53 3 cm bis zu 30 Seeminen Inhaltsverzeichnis 1 Entwurf 2 Geschichte 2 1 Dienstzeit 3 Technische Beschreibung 3 1 Rumpf und Aufbauten 3 2 Antrieb 3 3 Umbauten 4 Einheiten 5 Einzelnachweise 6 LiteraturEntwurf BearbeitenArtikel 8 a des Flottenvertrags von 1930 gestattete eine beliebige Anzahl von Uberwasser Kampfschiffen mit weniger als 600 ts 610 t Verdrangung zu bauen Unter Ausnutzung dieser Klausel sollte eine Bootsklasse entwickelt werden die fur den Einsatz in Nord und Ostsee bessere Seeeigenschaften und eine grossere Reichweite im Vergleich zu den S Booten aufwies ohne einen Teil des begrenzten Tonnagekontingents fur Zerstorer zu verbrauchen Die optimistische Annahme auch mit einer Obergrenze von 600 ts einen brauchbaren Entwurf mit geforderten Leistungswerten und Ausstattung zu entwickeln stellte sich recht fruh als Irrtum heraus Der endgultige Entwurf lag mit uber 840 ts Standardverdrangung um gut 40 Prozent uber der 600 ts Grenze und ware somit auf die Zerstorer Tonnage anzurechnen gewesen was aber die Reichsmarine unter Verletzung des Vertrages nicht davon abhielt die Boote weiterhin mit 600 ts anzugeben Fur den Torpedoangriff wurde neben einer starken Torpedobewaffnung und einer niedrigen Silhouette eine hohe Geschwindigkeit gefordert Um diese zu erreichen erhielten die Boote eine damals noch neuartige Hochdruck Heissdampf Antriebsanlage wie sie auch der Zerstorertyp 1934 nutzte Auch hier waren die Anlagen im Einsatz storanfallig vor allem weil fur das Erreichen der projektierten Geschwindigkeiten deren Leistungsfahigkeit voll ausgeschopft werden musste Die beengten Verhaltnisse auf den kleineren Booten gestalteten die Reparatur und Wartung dabei noch um einiges schwieriger Die Hauptwaffe sollte der Torpedo sein da man die klassische Torpedobootstaktik fur die Ostsee als am geeignetsten ansah Zu diesem Zweck wurden zwei Drillingtorpedosatze vom Kaliber 53 3 cm mittschiffs eingebaut Das einzige 10 5 cm Geschutz wurde am Heck positioniert da es dort beim Ruckzug nach erfolgtem Torpedoangriff am wirkungsvollsten zum Einsatz kommen konnte Hinzu kamen nur noch einige Flakgeschutze und die Moglichkeit zum Minenlegen wobei die Stauung der Minen das 10 5 cm Geschutz blockierte In dieser Auslegung waren die Boote ungeeignet sie fur etwas anderes als fur Torpedoattacken einzusetzen fur etwaige Erweiterungen war aufgrund der bereits ungunstigen Gewichtsverteilung wenig Raum Um die Tonnagegrenze nicht zu uberschreiten wurde der Rumpf sehr leicht gebaut Die deshalb sehr schwache Struktur schlug sich in schlechten Seeeigenschaften nieder Der Einsatz der Seeminen konnte nur bei leichter See erfolgen Das Boot wurde trotz hohen Freibords und eines Knickspants am Bug bei Seegang schnell von viel Spritzwasser eingenebelt was die Schiffsfuhrung erheblich erschwerte In der Folge waren langere Werftliegezeiten zur Ausbesserung der Probleme notwendig weshalb die Boote erst gegen Ende 1940 voll einsatzfahig zur Verfugung standen Die gravierenden Probleme der Torpedoboote 1935 machten sie fur den Kriegseinsatz mehr oder minder unbrauchbar weshalb sie fur Ausbildungszwecke genutzt wurden oder sogar zeitweise ausser Dienst gingen Auch die Fertigstellung der sehr ahnlichen Nachfolgebauten der Torpedoboote 1937 verzogerte sich um Jahre um noch im Bau einige der erkannten Probleme zu beheben Geschichte BearbeitenDie Torpedoboote T 1 bis T 4 wurden am 16 November 1935 bei F Schichau Elbing in Auftrag gegeben Am 15 Januar 1936 folgten T 5 T 6 T 7 und T 8 bei der AG Weser Deschimag in Bremen die Liefertermine lagen zwischen Dezember 1938 und Juni 1939 Die letzten vier Boote wurden am 29 August 1938 in Auftrag gegeben T 9 und T 10 bei Schichau T 11 und T 12 bei Deschimag Als erstes Boot lief T 5 im November 1937 vom Stapel T 12 war im April 1939 das letzte Boot der Serie Dienstzeit Bearbeiten nbsp Zwei Torpedoboote 1940 in CherbourgAls 1 und 2 Torpedobootsflottille fuhrten die Boote bis zu ihrer Verlegung nach Frankreich im September 1940 Einsatze im Skagerrak und der Nordsee durch Bei den Einsatzen in Frankreich wurden T 2 und T 11 beschadigt T 3 sank konnte aber spater wieder instand gesetzt werden Bald darauf wurden die Boote fur kurze Zeit nach Deutschland verlegt Es folgten Einsatze beim Unternehmen Weserubung der Besetzung Danemarks und Norwegens im April 1940 Die 1 Flottille wurde anschliessend aufgelost und ihre Boote kamen zur 2 Flottille Im August 1941 beteiligte sich ein Teil von ihnen am Angriff auf die Sowjetunion Boote der Flottille nahmen im Februar 1942 als Geleitschutz am sogenannten Kanaldurchbruch von Scharnhorst Gneisenau und Prinz Eugen durch den Armelkanal teil Ein Teil der Boote fuhr weiterhin Einsatze vor Frankreich und vor Norwegen sie folgten bis Mitte 1943 den restlichen Einheiten in die Ostsee wo sie hauptsachlich fur Ausbildungszwecke an der Torpedoschule genutzt wurden 1944 kamen die Boote der 2 Flottille wieder fur Geleitschutzaufgaben in der ostlichen Ostsee zum Einsatz T 2 und T 7 sanken bei einem Luftangriff im Sommer 1944 in der Werft AG Weser in Bremen T 10 teilte dieses Schicksal in Gotenhafen T 3 und T 5 sanken im Marz 1945 nach Minentreffern T 1 wurde ebenfalls in der Werft durch Bombentreffer versenkt T 8 und T 9 wurden am 3 Mai 1945 in der Kieler Forde von ihren Besatzungen selbstversenkt Die am Ende des Krieges intakt verbliebenen Boote T 4 T 11 und T 12 gingen als Reparation an die Sieger wobei nur T 12 in der sowjetischen Marine wieder in Dienst gestellt wurde Technische Beschreibung BearbeitenRumpf und Aufbauten Bearbeiten Die Lange uber alles betrug 84 3 Meter in der Wasserlinie noch 82 16 Meter bei einer Breite von 8 62 Meter und 2 57 Meter mittlerem Tiefgang Mit diesen Abmessungen wurde eine Typenverdrangung von 844 ts erreicht die Einsatzverdrangung lag bei 1 088 ts Der geschweisste Rumpf in Querspant Langsband Bauweise teilte sich in zwolf wasserdichte Abteilungen 1 Die Aufbauten wurde weitgehend aus Leichtmetallen gefertigt Antrieb Bearbeiten Die vier Wagner Kessel mit 70 atu Druck bei 460 C lieferten den Dampf fur die 28 000 PS 31 000 PSw starke Wagner Getriebeturbinenanlage Sie wirkten uber zwei Wellen auf die beiden Propeller mit 2 6 Meter Durchmesser Bei den Probefahrten wurden damit im Schnitt 35 5 bis 36 kn erreicht 205 m Ol sollten einen Fahrbereich von 1070 sm bei 19 kn ermoglichen Zwei Turbogeneratoren mit je 52 kW und ein 60 kW Dieselgenerator lieferten den Strom fur den Bordbetrieb Der Bugbereich war als Knickspant ausgefuhrt Umbauten Bearbeiten Zu Anfang des Krieges erhielten die Boote einen langer ausgezogenen Bug einen sogenannten Atlantikbug um die Nasse auf Deck zu reduzieren Die Gesamtlange stieg damit auf 87 1 Meter 1 Ausserdem wurde der hintere Mast verkurzt und mit Schragbeinen versehen Weitere Umbaumassnahmen sahen vor allem die Aufstockung der Flugabwehrbewaffnung vor Fur die Geleitschutzaufgaben anlasslich des Unternehmens Cerberus wurde die schwache Flakbewaffnung aufgestockt indem der hintere Torpedosatz durch einen 2 cm Flakvierling ersetzt wurde bei einigen Booten kam ein 2 cm Buggeschutz hinzu Mitte 1942 kam der Torpedorohrsatz wieder an Bord und der Flakvierling wurde auf dem hinteren Deckshaus untergebracht zusatzlich kamen zwei bei einigen Booten drei zusatzliche 2 cm Einzellafetten hinzu Weiter Umbauten erhielten die Boote erst im spateren Kriegsverlauf da sie erst dann wieder intensiv Frontdienst leisteten Davon zeugt auch die spate Ausrustung mit Funkmessortungsgeraten also aktivem Radar im Jahr 1945 Die vorgesehene Verstarkung der Flakbewaffnung wurde ebenfalls nur nach und nach bis November 1944 durchgefuhrt Exemplarisch war die Flugabwehrbewaffnung von T 11 am Ende des Krieges ein 4 cm Buggeschutz zwei 3 7 cm Geschutze wobei eines den achteren Torpedorohrsatz ersetzte ein 2 cm Geschutz in Vierlingslafette mittschiffs auf dem Deckshaus zwei 2 cm Geschutze in Doppellafette in den Bruckennocken zwei 2 cm Geschutze in Doppellafette hinter dem Schornstein sowie 21 8 6 cm Raketen Abschussgerate Einheiten BearbeitenName Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung VerbleibT 1 Schichau Werke Elbing 14 November 1936 19 Februar 1938 1 Dezember 1939 gesunken nach Bombentreffer durch amerikanischen Bomber in der Werft in Kiel am 9 April 1945 22 30 Uhr Das Wrack wurde nach dem 20 April verschrottet T 2 14 November 1936 7 April 1938 9 Dezember 1939 am 29 Juli 1944 gesunken wurde dann wieder gehoben und 1946 verschrottetT 3 14 November 1936 23 Juni 1938 3 April 1940 am 18 September 1940 wahrend eines Nachtangriffs in Le Havre nach einem Bombentreffer 1943 wurde das Boot gehoben instand gesetzt und am 12 Dezember 1943 wieder in Dienst gestellt Am 14 Marz 1945 gesunkenT 4 29 Dezember 1936 15 April 1938 27 Mai 1940 am 9 Januar 1946 den USA zugeteilt 1952 verschrottetT 5 Deschimag Bremen 30 Dezember 1936 22 November 1937 23 Januar 1940 nach Minentreffer bei Hela am 14 Marz 1945 gesunkenT 6 3 Januar 1937 16 Dezember 1937 30 April 1940 nach Minentreffer bei Aberdeen auf 57 8 N 1 58 O 57 133333333333 1 9666666666667 unter Verlust von 48 Mann am 7 November 1940 um 00 15 Uhr gesunkenT 7 20 August 1937 18 Juni 1938 20 Dezember 1939 bei einem Luftangriff am 29 Juli 1944 in der Werft von Deschimag in Bremen gesunken am 25 Oktober gehoben Reparaturen erfolgten keine Verschrottung zwischen 1947 und 1949T 8 28 August 1937 10 August 1938 8 Oktober 1939 am 3 Mai 1945 in der Kieler Forde selbstversenktT 9 Schichau Werke Elbing 24 November 1936 3 November 1938 4 Juli 1940 am 3 Mai 1945 selbstversenktT 10 24 November 1936 1939 5 August 1940 am 18 Dezember 1944 im Schwimmdock in Gotenhafen von britischen Bomben zerstortT 11 Deschimag Bremen 1 Juli 1938 1 Marz 1939 24 Mai 1940 1946 Frankreich zugeteilt Umbenennung in Bir Hakeim aber keine Wiederindienstnahme Oktober 1951 verschrottetT 12 20 August 1938 12 April 1939 3 Juli 1940 1946 von der sowjetischen Marine ubernommen und in Podviznyi umbenannt 1954 in Kit umbenannt nach atomaren und chemischen Versuchen 1959 im Ladogasee gesunken 1991 gehoben und in tiefem Wasser versenkt 2 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b Harald Fock Z vor Internationale Entwicklung und Kriegseinsatze von Zerstorern und Torpedobooten Bd 1 1914 bis 1939 Koehlers Verlagsgesellschaft mbH Hamburg 2001 ISBN 3 7822 0762 9 S 93 1 mit Bildern des gesunken BootesLiteratur BearbeitenErich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 2 Munchen 1999 ISBN 3 7637 4801 6 Michael J Whitley Zerstorer im Zweiten Weltkrieg 2 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01426 2Torpedoboot 1935 Torpedoboot 1937 Torpedoboot 1935 T 1 T 2 T 3 T 4 T 5 T 6 T 7 T 8 T 9 T 10 T 11 T 12Torpedoboot 1937 T 13 T 14 T 15 T 16 T 17 T 18 T 19 T 20 T 21 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Torpedoboot 1935 amp oldid 228222725