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Die Gneisenau war eine Gedeckte Korvette der Bismarck Klasse die Ende der 1870er Jahre fur die Kaiserliche Marine gebaut wurde Sie war nach dem preussischen Generalfeldmarschall August Neidhardt von Gneisenau benannt Sie war das funfte Schiff der Klasse zu der funf weitere Schiffe gehorten Gneisenau SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp Gedeckte KorvetteKlasse Bismarck KlasseBauwerft Kaiserliche Werft DanzigBaukosten 3 089 000 MarkStapellauf 4 September 1879Indienststellung 3 Oktober 1880Verbleib Am 16 Dezember 1900 gestrandetSchiffsmasse und BesatzungLange 82 0 m Lua 72 18 m KWL Breite 13 7 mTiefgang max 6 3 mVerdrangung Konstruktion 2 843 tMaximal 2 994 t Besatzung 404 bis 460 MannMaschinenanlageMaschine 4 Kofferkessel1 3 Zyl DampfmaschineindizierteLeistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 2 866 PS 2 108 kW Hochst geschwindigkeit 13 8 kn 26 km h Propeller 1 zweiflugelig 5 2 mTakelung und RiggTakelung VollschiffAnzahl Masten 3Segelflache 2 210 m Bewaffnung14 Rk 15 0 cm L 22 1 660 Schuss Die Korvetten der Bismarck Klasse wurden Anfang der 1870er Jahre im Rahmen eines grossen Marinebauprogramms bestellt Sie sollten als Flottenaufklarer und auf ausgedehnten Einsatzfahrten in uberseeischen Interessensgebieten des deutschen Kaiserreichs Dienst tun Die Kiellegung der Gneisenau war im Juni 1877 im September 1879 fand der Stapellauf statt und im Oktober 1880 folgte die Indienststellung Als Hauptbewaffnung verfugte das Schiff uber eine Batterie von zehn bis sechzehn 15 cm Ringkanonen und dazu uber ein vollstandiges Segelrigg um die ebenfalls vorhandene Dampfmaschine auf langen Einsatzfahrten in Ubersee zu erganzen Die Gneisenau absolvierte im ersten Jahrzehnt ihrer Karriere zwei grosse Uberseeeinsatze Der erste bestand 1882 darin deutsche Staatsangehorige in Agypten wahrend des Urabi Aufstands zu schutzen Bei ihrer Ankunft hatten allerdings britischen Streitkrafte die Rebellen schon weitgehend besiegt und ermoglichten der Gneisenau eine schnelle Ruckkehr nach Hause Der zweite langere Einsatz erfolgte zwei Jahre spater und dauerte von 1884 bis 1886 Dieser konzentrierte sich hauptsachlich auf deutsche Kolonialbestrebungen in Ostafrika Das Schiff war 1885 am Erwerb der Kolonie Deutsch Ostafrika beteiligt und absolvierte anschliessend ab 1886 eine Reise in den Pazifik zur Vertretung dortiger deutscher Interessen 1887 begann Gneisenau ihren Dienst als Schulschiff den sie mehr als ein Jahrzehnt lang absolvierte Wahrend dieser Zeit war sie im Allgemeinen mit Trainingsfahrten als Einzel Geschwader und Flottenubungen beschaftigt Langstreckenfahrten wechselten haufig zwischen Westindien und dem Mittelmeer Wahrend einer solchen Ausbildungsfahrt wurde das Schiff am 16 Dezember 1900 durch starken Wind in die Mole ausserhalb von Malaga gedruckt und zerstort wobei 41 Offiziere und Besatzungsmitglieder getotet wurden Da das Wrack nicht instand gesetzt werden konnte wurde das Schiff kurz nach dem Unfall zur Verschrottung verkauft Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bau und erster Auslandseinsatz 1 2 Zweiter Auslandseinsatz 1 3 Einsatz als Schulschiff 1 4 Verlust 1 5 Beim Ungluck umgekommene Besatzungsmitglieder 1 6 Uberlebende Gerettete Besatzungsmitglieder 1 7 Dank 2 Literatur 3 Weblinks 4 FussnotenGeschichte BearbeitenBau und erster Auslandseinsatz Bearbeiten Die neue Korvette bestellt als Neubau unter dem Vertragsnamen D wurde im Juni 1877 auf der Kaiserlichen Werft in Danzig auf Kiel gelegt Sie wurde am 4 September 1879 von Admiral Albrecht von Stosch dem Chef der Kaiserlichen Admiralitat auf den Namen Gneisenau getauft Die Indienststellung erfolgte am 3 Oktober 1880 und bevor die Arbeiten an dem Schiff tatsachlich abgeschlossen waren wurde es auf die Kaiserliche Werft Kiel uberfuhrt wo ihre Waffen installiert wurden Anschliessend wurden Seeversuche durchgefuhrt die von Ende Dezember bis 12 Februar 1881 dauerten Ihr Kommandant in dieser Zeit war Kapitan zur See Bartholomaus von Werner Danach wurde sie ausser Dienst gestellt und zunachst der Reserve zugeteilt Dies folgte dem allgemeinen Plan der Admiralitat die deutschen Interessen und Koloniebestrebungen in Ubersee durch kleinere Kanonenboote zu schutzen wahrend grossere Kriegsschiffe im Allgemeinen in Reserve gehalten wurden Nur einige wenige grossere Schiffe wurden einem sog Fliegenden Geschwader zugewiesen das schnell auf Krisen reagieren konnte In den fruhen 1880er Jahren fuhrten franzosische und britische Einflussnahme in Agypten und insbesondere am Sueskanal zum Urabi Aufstand unter der Fuhrung von Ahmed Urabi Pascha Im Juni 1882 ermordeten die Revolutionare verargert uber den auslandischen Einfluss in ihrem Land funfzig Europaer Dies veranlasste die britische Royal Navy dazu Alexandria zu beschiessen und dann Landstreitkrafte einzusetzen um die Rebellen zu verfolgen Auch die deutsche Reichsregierung beschloss nach einigem Zogern wegen Budgetfragen die Entsendung von Kriegsschiffen Zunachst wurden die Kanonenboote Habicht und Mowe entsandt die sich aber als unzureichend fur die Aufgabe erwiesen So wurden am 13 August Gneisenau die Korvette Nymphe der Aviso Zieten und das Kanonenboot Cyclop beauftragt die Krafte vor Ort zu verstarken Das Geschwader verliess Kiel am 19 August unter dem Kommando des Kommandanten der Gneisenau Kapitan zur See Max von der Goltz der damit auch zum Kommandeur des Geschwaders ernannt wurde Die Schiffe kamen am 21 August in Port Said an Am 13 September besiegten die Briten Urabis Streitkrafte in der Schlacht von Tel el Kebir und beendeten damit den Aufstand Zu dieser Zeit schloss sich auch noch der Raddampfer Loreley das Stationsschiff im Mittelmeer aus Konstantinopel dem deutschen Geschwader an dass bis Dezember in der Gegend verblieb um die deutsche Botschaft in Alexandria zu schutzen Anschliessend wurde das Geschwader aufgelost und Gneisenau kehrte am 24 Dezember nach Kiel zuruck wo sie am 9 Januar 1883 ausser Dienst gestellt wurde Zweiter Auslandseinsatz Bearbeiten nbsp Das von der Witu Gesellschaft beanspruchte Gebiet hier Deutsch Witu Land genannt nach einer Karte von Rochus Schmidt aus dem Jahr 1888 Wie alle sechs Schiffe ihrer Klasse wurde die Gneisenau 1884 zur Kreuzerfregatte umklassifiziert Am 5 Oktober 1884 wurde das Schiff fur eine weitere Auslandsreise wieder in Dienst gestellt um sich dem neu gebildeten Westafrikanischen Kreuzergeschwader anzuschliessen das von Konteradmiral Eduard Knorr an Bord seines Flaggschiffs Bismarck dem Schwesterschiff der Gneisenau kommandiert wurde Der neue Kommandant des Schiffes war Kapitan zur See Victor Valois Auf dem Weg von Kiel nach Wilhelmshaven wo das Geschwaders zusammengestellt wurde lief Gneisenau im dichten Nebel vor der Insel Lolland auf Grund und musste vom Panzerschiff Hansa befreit werden Das Schiff blieb aber unbeschadigt Das Geschwader verliess Wilhelmshaven am 30 Oktober in Richtung Westafrika Auf den Kapverdischen Inseln entsandte Knorr die Gneisenau nach Kapstadt wo sie am 8 Januar 1885 ankam Dort schiffte sich Gerhard Rohlfs ein der zum Konsul fur Sansibar ernannt worden war und brachte ihn am 28 Januar auf die Insel Auf dem Weg dahin hatte Valois ausserdem Befehl die Santa Lucia Bay unter Reichsschutz stellen Die Order zum Zwischenstopp wurde jedoch zuruckgenommen als bekannt wurde dass die Bucht Teil der britischen Interessensphare war 1 Die Gneisenau reiste dann zum Hafen von Lamu um die Kuste Ostafrikas insbesondere die Gegend um das Sultanat Witu zu vermessen um die dortige deutsche Schutzherrschaft zu bekraftigen 2 Einige Zeit spater am 8 April 1885 hatten die Bruder Denhardt dem Sultan von Witu Ahmad ibn Fumo Bakari ein Gebiet von 25 25 Meilen 1600 km abgekauft und einen Schutzbrief des Deutschen Reiches beantragt Die vorherigen Untersuchungen des Gebiets veranlasste die Reichsregierung Rohlfs anzuweisen den Antrag anzunehmen und das Gebiet am 27 Mai unter deutsches Protektorat zu stellen Die Gneisenau hatte Ostafrika bereits am 1 April in Richtung Melbourne verlassen wo sie im August die Korvette Augusta treffen sollte die allerdings im Golf von Aden in einem Sturm sank Stattdessen fuhr das Schiff weiter nach Port Louis auf Mauritius Dort schloss sich die Gneisenau dem von Kommodore Karl Paschen kommandierte Kreuzergeschwader an zu dem ausserdem ihr Schwesterschiff Stosch die Korvetten Prinz Adalbert und Elisabeth und das Versorgungsschiff Ehrenfels gehorten Paschen hatte den Auftrag sein Geschwader nun Ostafrikanisches Kreuzergeschwader genannt nach Ostafrika zu bringen um Streitigkeiten mit dem Sultan von Sansibar Barghasch ibn Said bezuglich der deutschen Besitzanspruche beizulegen was durch die starke Flottenprasenz bis Mitte August gelang 3 Am 18 August traf die Bismarck mit Admiral Knorr ein der Paschen als Geschwaderkommandeur ersetzte Knorr schickte Gneisenau erneut nach Wituland Das Schiff traf dort am 28 August ein und Valois schickte ein Kontingent unter dem Ersten Offizier Curt von Prittwitz und Gaffron an Land das eine Parade zur Feier der Inbesitznahme des Landes abnahm Nach einem Besuch bei Sultan Bakari durch Valois verliess die Gneisenau Lamu am 6 September und ging nach Kismaayo bevor sie vier Tage spater nach Sansibar weiterreiste In der Zwischenzeit war Paschen angewiesen worden ein zweites Kreuzergeschwader zu bilden das aus Gneisenau Prinz Adalbert und aus seinem Flaggschiff Stosch bestehen sollte Das Geschwader sollte auf die Karolinen gehen die zu dieser Zeit zwischen Deutschland und Spanien umstritten waren Die Gneisenau reiste zunachst nach Kapstadt wo sie am 11 Oktober 1885 ankam Dort erhielt sie den neuen Befehl erneut nach Ostafrika zuruckzukehren Am 9 November wurde sie dann erneut offiziell Teil von Knorrs Geschwader das damit aus Gneisenau Bismarck und der Korvette Olga bestand Die Gneisenau patrouillierte an der Kuste bis zum 6 Marz 1886 und reiste anschliessend im Geschwaderverband nach Australien Das Geschwader bereiste in der Folge einige australische Hafen sowie Neuseeland Tonga und Samoa Anschliessend wurde Gneisenau zur Gazelle Halbinsel auf der Insel Neupommern gesandt um einen Aufstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft zu unterdrucken Die Weiterreise erfolgte dann erneut im Verband mit Bismarck und Olga zu den Palauinseln die Teil der Karolinen waren um eine dort im Vorhinein aufgestellte Landmarke wiederzuholen da das Deutsche Reich seinen Anspruch auf die Inseln zugunsten Spaniens fallen gelassen hatte Die drei Schiffe erreichten im Anschluss am 23 Juli Hongkong wo als Ersatz fur die Gneisenau die Korvette Carola wartete Am 25 Juli 1886 begann die Gneisenau die Ruckreise nach Deutschland und erreichte am 27 September Kiel Sie wurde dort am 14 Oktober ausser Dienst gestellt Einsatz als Schulschiff Bearbeiten Die Gneisenau kehrte am 13 April 1887 unter dem Kommando von Kapitan zur See August von Thomsen jetzt als Schulschiff fur Marinekadetten und Vierjahrig Freiwillige in den Dienst zuruck Ende Mai trat sie dem Manovergeschwader bei das bei der Zeremonie zur Grundsteinlegung des Kaiser Wilhelm Kanals am 3 Juni anwesend war Das Geschwader nahm an den jahrlichen Flottenmanovern als II Division teil die am 6 August begannen Die Ubungen wurden im folgenden Monat abgeschlossen und das Manovergeschwader begann die Winterausbildungsfahrt ins Mittelmeer Wahrend der Reise brach auf dem Flaggschiff Stein ein Feuer aus und das Schiff musste fur Reparaturen ins Dock vom 19 November 1887 bis zum 8 Januar 1888 ubernahm daher die Gneisenau den Verband als Flaggschiff Auf der Ruckreise hielten die Schiffe an Kap St Vincent und in Funchal bevor sie am 10 April wieder in Wilhelmshaven ankamen Gneisenau wurde anschliessend nach Kiel zu Uberholungsarbeiten verlegt fuhrte danach einige individuelle Trainingsfahrten durch und kehrte am 25 Juni wieder zum Geschwader zuruck Im folgenden Monat begleitete der Verband Kaiser Wilhelm II auf seiner Nordlandreise an Bord des Panzerschiffs Baden Die Winterausbildungsfahrt 1888 ging ab dem 29 September erneut ins Mittelmeer und wurde nach der Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 25 Thronjubilaum von Konig Georg I von Griechenland vom 27 Oktober bis 5 November in Piraus und Besuchen einiger Hafen im Osmanischen Reich in Kleinasien und Agypten am 16 April 1889 in Wilhelmshaven beendet Die Gneisenau wurde am 30 April erneut in Kiel ausser Dienst gestellt wurde und am 1 Januar 1891 offiziell als Schulschiff gefuhrt Bis zum 1 April 1892 ausser Betrieb ging die Gneisenau anschliessend unter ihrem neuen Kommandanten Korvettenkapitan Felix Stubenrauch auf eine Ausbildungsfahrt in die Nord und Ostsee Es folgten die jahrlichen Flottenmanover im August und September sowie ab dem 3 Oktober die Winterausbildungsfahrt diesmal nach Westindien und Venezuela In der Karibik traf das deutsche Geschwader auf das franzosische Geschwader fur Westindien fur einen formellen Besuch zwischen den Kommandeuren Auf dem Ruckweg nach Deutschland hielt sich das Geschwader vom 22 Mai bis 21 Juni 1893 in britischen Gewassern auf da es zu dieser Zeit mit Wilhelm II an Bord des Avisos Blitz an der Cowes Regatta teilnahm In der zweiten Jahreshalfte erfolgte die erneute Teilnahme an den jahrlichen Flottenmanovern im August und September diesmal als Teil der III Division Wahrend der Manover kollidierte sie mit dem Divisionstorpedoboot D 2 das schwer beschadigt wurde wahrend die Gneisenau die Ubungen fortsetzen konnte Ab dem 30 September wurde sie fur Reparaturen ausser Dienst gestellt Am 3 April 1894 startete die Gneisenau die Sommertrainingsfahrt nach Kristiania und nahm im Anschluss an der Kieler Woche teil Nach erneuter Teilnahme an den Flottenmanovern im August und September in der III Division nun unter Korvettenkapitan Hermann da Fonseca Wollheim als Kommandant folgte ab dem 1 Oktober die Winterausbildungsfahrt ins Mittelmeer mit Aufenthalten in Malta und in der Agais Die Fahrt endete am 27 Marz in Kiel Das Trainingsjahr 1895 startete mit Ubungen in der Nordsee und die Teilnahme an der Eroffnungszeremonie zur Eroffnung des Kaiser Wilhelm Kanals am 21 Juni als Teil der neu gebildeten IV Division in der Kieler Forde Es folgten erneute Ubungen in der Nordsee und die Teilnahme an den jahrlichen Flottenmanovern innerhalb der III Division Wahrend der Ubungen kollidierte Gneisenau am 24 August mit dem danischen Schoner Delphin vor Horns Rev und konnte nur drei Manner aus ihrer Besatzung retten bevor dieser sank Ab dem 28 September startete die jahrliche Winterausbildungsfahrt nach Westindien Stationen waren Charlotte Amalie wo die Besatzung der Gneisenau bei Loscharbeiten im Hafen half und Kuba Am 18 Marz kam das Schiff wieder in Kiel an Die Gneisenau fuhrte ab dem 15 Mai eine weitere Ausbildungsfahrt nach Bergen durch Wahrend des Aufenthalts dort wurde die Gneisenau am 19 Juni von der deutschen Kaiserfamilie und am 14 Juli von Konig Oskar II von Schweden und Norwegen besucht Am 18 Juli kehrte sie nach Kiel zuruck und nahm erneut an den jahrlichen Flottenmanovern teil Die Winterreise ab dem 2 Oktober 1896 fuhrte die Gneisenau erneut ins Mittelmeer Auf der Ruckreise Anfang 1897 wurde sie nach Tanger befohlen um deutsche Entschadigungsanspruche fur einen deutschen Bankier durchzusetzen der im Dezember 1896 dort ermordet worden war Der Aufenthalt vor Tanger dauerte vom 27 Februar bis zum 2 Marz 1897 an Nach der Ankunft in Kiel am 25 Marz folgte ein weiterer Aufenthalt im Trockendock Die weiteren Ereignisse des Jahres waren individuelle Trainings in der Ostsee Teilnahme an den Flottenmanovers und die Winterreise nach Sudamerika mit Stationen in Rio de Janeiro und Sao Francisco do Sul in Brasilien sowie in Havanna und auf dem Ruckweg in Key West Am 30 Marz kehrte sie zuruck nach Kiel und wurde am 18 April fur eine weitere Uberholung ausser Dienst gestellt Erst am 9 April 1899 wurde das Schiff wieder in Dienst gestellt Eine Ubungsfahrt nach Norwegen ab dem 5 Juli und eine ab dem 24 Juli nach Island und Irland schlossen sich an Anschliessend fuhr die Gneisenau ins Mittelmeer besuchte Jaffa Beirut und Port Said und segelte dann nach La Spezia wo sie von Kaiserin Friedrich und ihrer Tochter Prinzessin Viktoria besucht wurden Gneisenau erreichte Kiel am 23 Marz 1900 und begann nach kleineren Reparaturen am 26 Mai eine Ubungsfahrt in der Ostsee Ein weiterer kurzer Besuch in Bergen folgte am 10 September Verlust Bearbeiten Am 18 September verliess die Gneisenau Kiel erneut um eine weitere Ubungsfahrt zu unternehmen Sie bereiste Hafen in Spanien Portugal und Marokko und hielt am 13 November in Malaga an wo sie fast einen Monat blieb Am 10 Dezember verliess sie den Hafen um Schiessubungen zu absolvieren Sie machte dazu vor der Mole etwa 800 bis 900 m vom Ufer entfernt fest Am 16 Dezember gegen 10 30 Uhr verschlechterte sich das Wetter mit Windstarke 8 erheblich Der Schiffskommandant Kapitan zur See Kretschmann befahl unter Dampf zu gehen um das Schiff in die Sicherheit des Hafens bringen zu konnen 30 Minuten spater fuhrte eine Fehlkommunikation zwischen dem Maschinenraumpersonal und dem Kapitan dazu dass Kretschmann die Anker lichten liess Der Kommandant glaubte der Maschinenraum habe eine Propellerwellendrehzahl von 50 min gemeldet aber die tatsachliche Drehzahl betrug 15 min was nicht ausreichte um das Schiff anzutreiben Infolgedessen trieb das jetzt nicht mehr festgemachte Schiff hilflos im starken Wind Die Besatzung versuchte den Steuerbordanker fallen zu lassen aber er verfing sich nicht im steinigen Boden Die Gneisenau wurde wiederholt gegen die Mole getrieben und schlug zweimal mit dem Heck auf bevor sie sich im Wind drehte und mit dem Bug voran steuerbordseitig auf die Mole geschoben wurde wodurch sie auf Grund lief Ein Handelsschiff versuchte der Besatzung zu Hilfe zu kommen konnte aber keine Leine zur Gneisenau ausbringen da das Schiff bereits eine Krangung von 35 Grad hatte Ein weiterer Rettungsversuch mit einem Boot vom Ufer aus scheiterte ebenfalls Weiterhin schlug die Wellenbewegung den Rumpf der Gneisenau gegen die Mole und ein Teil ihrer Besatzung versuchte sich durch Klettern in die Takelage in Sicherheit zu bringen Das Schiff rollte schliesslich auf die Seite und die uberlebenden Besatzungsmitglieder erreichten die Kuste uber eine Rettungsleine Bei dem Unfall kamen 41 Manner ums Leben darunter Kretschmann und der Erste Offizier des Schiffes Beim Versuch die Schiffbruchigen zu retten starben auch zwolf Burger Malagas 4 Die Charlotte und das britische Panzerschiff Devastation wurden geschickt um den Verwundeten zu helfen Die bei dem Untergang Getoteten wurden auf dem Friedhof von Malaga beigesetzt die Uberlebenden kehrten am 2 Januar 1901 an Bord des HAPAG Dampfschiffs Andalusien nach Deutschland zuruck Im Anschluss untersuchte der Ausrustungsdirektor der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven Otto Mandt das Wrack um festzustellen ob es geborgen werden konnte Das Schiff war jedoch zu stark beschadigt Stattdessen wurden die Kanonen und andere wertvolle Ausrustung entfernt und das Wrack gesprengt um die Festigkeit der Rumpfkonstruktion zu testen Die Uberreste des Schiffes wurden dann in die Verschrottung verkauft und wurde vor Ort abgebrochen Beim Ungluck umgekommene Besatzungsmitglieder Bearbeiten Matrose Adam Weiss geb in Bleiweisshof am 24 Dezember 1878 Schiffsjunge Otto Becker geb in Danzig am 7 September 1884 Feuermeistermaat Herbert Ruhe geb am 30 April 1875 in Neuenkirchen Niedersachsen Heizer Karl Werchner geb in Charlottenburg am 21 September 1879 Zimmermannsgast Christopf Detlefsen geb in Nordhusum am 3 Dezember 1878 Schiffsjunge Flamin von Sperl geb in Bamberg am 23 Januar 1883 Maschinist Karl Seher geb in Gerlachsheim am 7 November 1872 war zunachst als vermisst gemeldet Sohn des Dachdeckermeisters Seher in Mosbach Matrose Wilhelm Meyer geb in Kaseburg Brake Unterweser am 14 August 1879 Schiffsjunge Eduard Heisel geb in Flensburg am 25 Februar 1885 Schiffsjunge Wilhelm Petz geb in Schonberg Mecklenburg Strelitz Schiffsjunge Paul Scharf geb in Duisburg am 10 Marz 1883 Schiffsjunge Gustav Scheck geb in Bargstedterfeld 1882 Schiffsjunge Carl Johansson geb in Schwerin Schiffsjunge Richard Groll geb in Guben am 24 Juli 1882Ihre Graber befinden sich auf dem englischen Friedhof in Malaga Uberlebende Gerettete Besatzungsmitglieder Bearbeiten Quelle 5 Heiland Sohn des Stationsverwalters Heiland Karlsruhe Baden von Bulow Sohn des kommandierenden Generals von Bulow Karlsruhe Baden Oberbootsmaat Zillhardt Freiburg Breisgau Seekadett Hans Orb Grunstadt Schiffsjunge Heinrich Stoll Heidelberg Schiffsjunge Schneider Rotenfels BadenDank Bearbeiten Als Dank an die Burger von Malaga wurde 1909 von Deutschland eine Brucke gestiftet welche noch heute als Puente de los Alemanes Brucke der Deutschen uber den Fluss Guadalmedina fuhrt 4 6 Am 9 Marz 1982 wurde anlasslich des Besuches eines deutschen Flottenverbandes in Malaga aus einer Sammlung fur den Erhalt der Brucke ein Scheck uber 115 000 DM vom deutschen Botschafter in Spanien Guido Brunner an den Burgermeister der Stadt fur die Renovierung der Brucke ubergeben nbsp Die Gneisenau nbsp Gemalde der Gneisenau Stein und Stosch von Alexander Kircher nbsp Gedenktafel fur einen Maschinisten nbsp Bild des havarierten Schiffs nbsp Gneisenau Denkmal auf dem englischen Friedhof in Malaga nbsp Graber von Kommandant Kretschmann und Chefingenieur Richard Prufer auf dem englischen Friedhof in Malaga Literatur BearbeitenErich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 70 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gneisenau Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten Hans Ulrich Wehler Bismarck und der Imperialismus Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1976 ISBN 3 423 04187 0 S 294 Otto von Bismarck Denkschrift uber die deutschen Schutzgebiete vom 2 Dezember 1885 in Aktenstucke zu den Verhandlungen des Reichstages 1885 86 Nr 44 S 137 Digitalisierte Fassung Georg Wislicenus Willy Stower Deutschlands Seemacht Reprint Verlag Leipzig 2007 ISBN 3 8262 2313 6 S 83 a b Hundimiento de la Fragata Gneisenau Der Landbote Malaga Die Brucke der Deutschen und die S M S Gneisenau 1 2 Vorlage Toter Link www reportagen4u de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Gedeckte Korvetten der Bismarck Klasse von 1877 Bismarck Blucher Stosch Moltke Gneisenau SteinListe der Schiffe der Kaiserlichen Marine Normdaten Sachbegriff GND 7615782 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gneisenau Schiff 1880 amp oldid 239086882