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E Offizier war die gangige Abkurzung und Bezeichnung der deutschen Reichswehr und Wehrmacht fur sogenannte Erganzungsoffiziere Sie wurden eingestellt um den Bedarf an Offizieren des durch den Friedensvertrag von Versailles auf 100 000 Mann beschrankten seit den spaten 1920er Jahren zunachst im Geheimen dann nach der NS Machtubernahme ab 1935 ganz offen aufrustenden Heeres zu decken Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Erganzungsoffiziere 3 Anmerkungen 4 LiteraturHintergrund BearbeitenBereits in den fruhen 1920er Jahren finanzierte die Reichsregierung die Organisation eines illegalen Miliz ahnlichen Grenzschutzes an den Ostgrenzen des Reiches Er bestand zu grossen Teilen aus den Resten der 1921 auf Druck der Siegermachte aufgelosten Einwohnerwehren und Selbstschutzformationen Diesen Grenzschutz baute die Heeresleitung unter Wilhelm Heye ab 1926 im Geheimen zu einer reichsweiten Landesschutzorganisation L O aus die aus dem Grenzschutz und einer Wehrersatz und Mobilmachungsorganisation im Reichsinneren bestand und bis in die fruhen 1930er Jahre das zentrale deutsche Geheimrustungsunterfangen war 1 Die L O war der Heeres Organisations Abteilung des Truppenamtes T 2 unterstellt und diente zur Vorbereitung einer Mobilmachung und einer geplanten Vergrosserung des Reichsheeres von sieben auf 21 Infanteriedivisionen Zu den Aufgaben der Landesschutzoffiziere L Offiziere die Zivilangestellte der Reichswehr und langgediente aus dem aktiven Dienst ausgeschiedene Offiziere der Alten Armee waren gehorten neben dem Grenzschutz die Ausbildung der freiwilligen Grenzschutzer die Betreuung und Uberwachung geheim eingelagerter Waffen und Ausrustungsstucke sowie die Erfassung der wehrfahigen Bevolkerung 2 Als Kreisoffiziere ubernahmen sie Arbeitsgebiete der ehemaligen Landwehr Inspektionen und Bezirkskommandos 3 Am 1 Oktober 1933 wurden sie in dem noch immer getarnten Landesschutzoffizierkorps zusammengefasst Erganzungsoffiziere BearbeitenDas Landesschutzoffizierkorps wurde in der Folge weiter ausgebaut und mit dem Erlass des Reichswehrministers vom 5 Marz 1935 in Erganzungsoffizierkorps umbenannt Diese Bezeichnung wurde per Verfugung des OKH vom 7 September 1936 abgeschafft In das E Offizierkorps konnten Jahrgange ab 1882 aufgenommen werden und es wurden somit auch ehemalige Offiziere eingestellt die fur den Dienst in der aktiven Truppe nicht mehr geeignet waren E Offiziersanwarter erhielten bei ihrer Ubernahme in das E Offizierkorps in der Regel nach einer Probezeit von sechs Monaten oft einen hoheren als ihren letzten aktiven Dienstgrad wenn die Berechnung des Rangdienstalters dies zuliess E Offiziere waren Soldaten im Sinne des Wehrgesetzes von 1921 Sie fuhrten hinter ihrem Dienstgrad bis zum 15 Dezember 1938 den Zusatz E der Begriff E Offizier blieb jedoch auch danach bestehen Zwar waren sie als Vorgesetzte keinen Einschrankungen unterworfen aber es wurde weitestmoglich vermieden aktive Offiziere E Offizieren zu unterstellen Da der Bedarf an E Offizieren mit der Aufrustung der Wehrmacht stark anstieg ihre Zahl stieg von 3 073 im Jahre 1935 auf 4 592 im Herbst 1937 1939 waren es 6 009 befahl der Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberst Werner von Fritsch die schnelle Eingliederung der E Offiziere in das aktive Offizierskorps Ab dem 10 Dezember 1937 gehorten die E Offiziere im dauernden aktiven Wehrdienst zum aktiven Offizierskorps des Heeres Sie dienten vorwiegend bei Erganzungseinheiten 4 Staben und in der Verwaltung und ersetzten aktive Offiziere in den meisten Stellen ausserhalb des eigentlichen Truppendienstes 1939 dienten im Oberkommando der Wehrmacht 37 Truppen und 107 E Offiziere Ahnliche Relationen bestanden in den meisten hoheren Staben bis hinab zu den Divisionen erst in den Regimentsstaben dominierten Truppenoffiziere Anmerkungen Bearbeiten Rudiger Bergien Ralf Prove Hrsg Spiesser Patrioten Revolutionare militarische Mobilisierung und gesellschaftliche Ordnung in der Neuzeit V amp R unipress Gottingen 2010 ISBN 978 3 89971 723 5 S 136 Matuschka Organisation des Reichsheeres S 216 Matuschka Organisation des Reichsheeres S 341 E Einheiten erfassten Personen ohne vorherige militarische Ausbildung Von diesen wurde ein Teil zu Lehrgangen von zwei bis drei Monaten einberufen und dann in E Einheiten zusammengefasst Literatur BearbeitenDirk Richhardt Auswahl und Ausbildung junger Offiziere 1930 1945 Zur sozialen Genese des deutschen Offizierkorps Inaugural Dissertation Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften Philipps Universitat Marburg 2002 S 51 52 digitalisat abgerufen am 22 April 2014 Jun Nakata Der Grenz und Landesschutz in der Weimarer Republik 1918 1933 Die geheime Aufrustung und die deutsche Gesellschaft Rombach Freiburg im Breisgau 2002 ISBN 3 7930 9331 X Einzelschriften zur Militargeschichte 41 Zugleich Hamburg Univ Diss 1999 Edgar Graf von Matuschka Organisation des Reichsheeres in Handbuch zur deutschen Militargeschichte 1648 1939 Hrsg Militargeschichtliches Forschungsamt Freiburg Breisgau Teil VI Reichswehr und Republik 1918 1933 Bernard amp Graefe Verlag fur Wehrwesen Frankfurt am Main 1970 S 212ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title E Offizier amp oldid 225374996