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Die Tirpitz war ein im Zweiten Weltkrieg eingesetztes Schlachtschiff der deutschen Kriegsmarine Sie gehorte der Bismarck Klasse an und war nach dem deutschen Marinestaatssekretar und Grossadmiral Alfred von Tirpitz benannt Durch kleinere Konstruktionsverbesserungen geringfugig schwerer als ihr Schwesterschiff Bismarck ist die Tirpitz bis heute das grosste jemals in Europa fertiggestellte Schlachtschiff Tirpitz SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp SchlachtschiffKlasse Bismarck KlasseBauwerft Kriegsmarinewerft WilhelmshavenBaunummer 128Baukosten 181 6 Mio ℛℳKiellegung 2 November 1936Stapellauf 1 April 1939Indienststellung 25 Februar 1941Verbleib am 12 November 1944 gekentertSchiffsmasse und BesatzungLange 253 6 m Lua 241 6 m KWL Breite 36 0 mTiefgang max 9 9 mVerdrangung Standard 41 700 tn l Konstruktion 45 950 tMaximal 53 500 t Besatzung 2 500 MannMaschinenanlageMaschine 12 Dampfkessel3 Satz BBC Getriebeturbinen2 RuderMaschinen leistung 163 026 PS 119 905 kW Hochst geschwindigkeit 30 8 kn 57 km h Propeller 3 dreiflugelig 4 7 mBewaffnung8 38 cm SK C 34e L 52 960 Schuss 12 15 cm SK C 28 L 55 1 800 Schuss 16 10 5 cm SK C 33 L 65 6 720 Schuss 16 3 7 cm SK C 30 L 83 32 000 Schuss 12 58 2 cm Flak C 38 L 65 90 000 Schuss 8 Torpedorohr 53 3 cm an Deck zwei Vierersatze 24 Schuss PanzerungGurtel 170 320 mm Zitadelle 120 145 mm Panzerdeck 80 120 mm Oberdeck 50 80 mm Panzerquerschotte 45 220 mm Torpedoschotte 45 mm schwere Artillerie Turme 360 mmBarbetten 220 340 mm Mittelartillerie Turme 100 mmBarbetten 100 mm vorderer Kommandoturm 350 mm achterer Kommandoturm 150 mm Artillerie Leitstand Vormars 20 60 mmDie Tirpitz unternahm nur wenige aktive Operationen Den grossten Teil ihrer Dienstzeit war sie nach dem sogenannten Prasenzflotte Konzept in Norwegen stationiert Allein durch ihre Anwesenheit bedrohte und storte sie von dort die Nordmeergeleitzuge mit Hilfslieferungen der Westalliierten nach Murmansk Gegebenenfalls sollte sie helfen eine alliierte Invasion in diesem Gebiet abzuwehren Aus diesem Grund nannte man sie schon bald die einsame Konigin des Nordens Sie gelangte jedoch nie in aktive Kampfhandlungen gegen feindliche Schiffe der einzige Einsatz ihrer schweren Artillerie erfolgte im Unternehmen Sizilien im September 1943 gegen eine norwegische Funk und Wetterstation An ihrem Liegeplatz wurde die Tirpitz mehrfach durch Kommandounternehmen und aus der Luft angegriffen Am 15 September 1944 wurde sie so schwer beschadigt dass sie fur Seeoperationen nicht mehr einsetzbar war und als schwimmende Kustenbatterie sudwestlich der Insel Tromsoya verankert wurde Dort wurde die Tirpitz schliesslich am 12 November 1944 durch einen Luftangriff der Royal Air Force zum Kentern gebracht Das Wrack wurde teils noch von den Deutschen wiederverwertet nach Kriegsende 1945 von den Briten ausgeschlachtet und nach gescheiterten Bergungsversuchen ab 1947 bis in die 1950er Jahre von einem norwegischen Bergungsunternehmen vor Ort verschrottet Die Reste dienen als Ziel fur Taucher seit 2014 stehen sie unter Denkmalschutz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bau und Indienststellung 1 2 Unterschiede zur Bismarck 1 3 Einsatze im Zweiten Weltkrieg 1 4 Unternehmungen der Briten gegen die Tirpitz 1 5 Das Ende der Tirpitz 1 6 Nachnutzung und Gedenkstucke 2 Technische Daten 3 Zubehore 3 1 Beiboote 3 2 Bordflugzeuge 4 Kommandanten 5 Filme 6 Musik 7 Horspiele 8 Literatur 9 Weblinks 10 FussnotenGeschichte BearbeitenBau und Indienststellung Bearbeiten nbsp Stapellauf in Wilhelmshaven nbsp Datenblatt in einem US amerikanischen Erkennungshandbuch Am 2 November 1936 wurde auf der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven der Kiel des Schlachtschiffs G der spateren Tirpitz gelegt Einige Monate zuvor hatten die Arbeiten an ihrem Schwesterschiff Bismarck bei Blohm amp Voss in Hamburg begonnen Beide Schiffsbauten entsprachen dem gleichen Entwurf dem eine Gegnerschaft der franzosischen nicht aber der britischen Marine zugrunde lag Das franzosische Schlachtschiff Dunkerque war massgebend fur die Spezifikationen der beiden Schiffe Am 1 April 1939 wurde die Tirpitz von Ilse von Hassell der Tochter des Namensgebers in Anwesenheit von Adolf Hitler getauft und vom Stapel gelassen Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 wurde der Weiterbau beschleunigt Dennoch wurde die Tirpitz erst am 25 Februar 1941 in Dienst gestellt vor allem auch wegen zahlreicher britischer Luftangriffe auf die Werft im Jahr 1940 Unterschiede zur Bismarck Bearbeiten Zwischen der Tirpitz und der Bismarck bestanden geringe bautechnische Unterschiede Der auffalligste davon war der bei der Tirpitz bis an den Rand des Oberdecks vorgezogene Aufbau zwischen den beiden hinteren Turmen der Mittelartillerie Deshalb konnten die Hauptkrane der Tirpitz anders als auf der Bismarck nicht auf dem Oberdeck sondern auf dem so entstandenen darubergelegenen Deck aufgestellt werden Hinter diesem Vorsprung wurden dann im Herbst 1941 noch zusatzlich Torpedo Vierlingssatze installiert eine Bewaffnung die auf der Bismarck nicht vorhanden war Im Gegensatz zur Bismarck erhielt die Tirpitz Abdeckhauben auf den achteren Entfernungsmessgeraten der Artillerie sowie u a einen markanten auf dem Schwesterschiff ebenfalls nicht vorhandenen 2 cm Flak Vierling 38 auf dem uberhohten 38 cm Turm Bruno Im Unterschied zur Bismarck erhielt die Tirpitz auch einen Satz Marschturbinen die den Brennstoffverbrauch bei Teillast Marschfahrt optimierten Nach Beginn der Bauarbeiten am Schwesterschiff Bismarck wurden noch Anderungen an der Konstruktion vorgenommen die in den Bau der spater begonnenen Tirpitz einflossen Diese Verbesserungen betrafen vor allem die Bunkerzellen im Schiffsrumpf die anders aufgeteilt waren Dadurch konnte die Tirpitz mehr Treibstoff mitfuhren als die Bismarck Bei der Bismarck konnten diese Anderungen nicht mehr berucksichtigt werden da ihr Bau bereits zu weit fortgeschritten war Insgesamt fuhrten die Veranderungen dazu dass die Verdrangung der Tirpitz um 1 200 tn l grosser war als die ihres Schwesterschiffes und dadurch auch ihr Tiefgang etwas grosser Die Tirpitz ist das grosste je fertiggestellte deutsche Kriegsschiff Bismarck 41 700 tn l Tirpitz 42 900 tn l Einsatze im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Die Tirpitz im selben HandbuchNach Abschluss ihrer Einfahr und Gefechtsubungen die viel Zeit brauchten galt die am 25 Februar 1941 in Dienst gestellte Tirpitz im Sommer 1941 als einsatzbereit Dazwischen hatte das Ersuchen des Kommandanten Karl Topp sein Schiff bereits am Unternehmen Rheinubung ab 18 Mai mit dem Schwesterschiff Bismarck teilnehmen zu lassen keinen Erfolg gehabt Die Bismarck wurde in diesem Unternehmen versenkt Der erste Kriegseinsatz der Tirpitz kam am 23 26 September 1941 als sie Vizeadmiral Otto Ciliax als Flaggschiff der sogenannten Baltenflotte diente die bei dem Unternehmen Barbarossa einen Ausbruch der Baltischen Rotbannerflotte aus der Ostsee nach Grossbritannien verhindern sollte 1 Als dieser Durchbruchsversuch nicht erfolgte sollte die Tirpitz eigentlich in die Atlantikschlacht eingreifen Sie wurde jedoch auf Befehl Hitlers im Januar 1942 nach Norwegen verlegt um eine erwartete britische Invasion die den deutschen Erznachschub aus Schweden uber Narvik gefahrdet hatte zu verhindern Im Marz 1942 wurde sie erstmals gegen britische Nordmeergeleitzuge eingesetzt die von Grossbritannien aus uber die Nordroute Nordmeer Nachschub zugunsten der bedrangten Sowjetunion transportierten Sie verfehlte jedoch die Geleitzuge PQ 12 und QP 8 und das Erscheinen schwerer britischer Einheiten zwang zum Abbruch des Unternehmens Unternehmen Sportpalast Auf dem Ruckmarsch am 9 Marz 1942 zwischen 10 15 Uhr und 10 24 Uhr wurden die Tirpitz und der Begleitzerstorer Friedrich Ihn von ca 25 bordgestutzten Torpedoflugzeugen des Typs Swordfish angegriffen die ihre Torpedos auf geringe Entfernungen von 400 bis 1200 m abwarfen Bei einem Munitionsverbrauch von 33 15 cm 345 10 5 cm 897 3 7 cm und 3 372 2 cm wurden drei Abschusse sicher beobachtet und mehrere andere Maschinen beschadigt Die Friedrich Ihn konnte einen Abschuss erzielen 2 Am 2 Juli 1942 lief die Tirpitz unterstutzt von acht kleineren Schiffen erneut zu einem Angriff aus namlich auf den alliierten Konvoi PQ 17 Britische Aufklarungsflugzeuge entdeckten sie jedoch fruhzeitig worauf sich der Konvoi aufloste um der Bedrohung zu entgehen die sichernden Kriegsschiffe zogen sich nach Westen zuruck Auch die deutschen Schiffe wurden nun vom Oberkommando der Marine zur Sicherheit zuruckgerufen und die Tirpitz kehrte ohne Kampfeinsatz zu ihrem Liegeplatz im Faettenfjord bei Trondheim zuruck Hintergrund des Ruckrufs war einerseits Risikovermeidung vor allem aber waren die alliierten Frachtschiffe als Einzelfahrer nun leichte Beute fur deutsche Flugzeuge und U Boote 22 von 36 Frachtern mit zusammen uber 140 000 BRT und das auf diesen eingeschiffte besonders wertvolle Kriegsmaterial fur die Rote Armee gingen verloren Dieses Unternehmen mit dem Tarnnamen Rosselsprung ist das klassische Beispiel fur die Fleet in being Rolle der Tirpitz Ihre blosse Prasenz zwang die Briten ihren Schiffsverkehr in diesem Seegebiet durch schwere Einheiten zu schutzen und ihr gelegentliches Auslaufen ohne Feindberuhrung nahm Einfluss auf die Aktionen des Gegners Mittelbar war die Tirpitz durch diese Operation hinsichtlich der Erfullung des Primarauftrages der Schadigung der alliierten Nachschublinien deutlich erfolgreicher als ihr bekannteres Schwesterschiff Bismarck Als einzig weiteres grosseres Unternehmen der Tirpitz ist das Unternehmen Sizilien im September 1943 zu nennen Zusammen mit dem Schlachtschiff Scharnhorst und neun Zerstorern beschoss sie als Teil der Kampfgruppe der Kriegsmarine die Wetterstation Barentsburg auf Spitzbergen wo die Briten mehrere Treibstoff und Versorgungsdepots eingerichtet hatten Dem Unternehmen blieb zwar nur massiger Erfolg beschieden doch wurde es trotzdem von der deutschen Propaganda als Signal der ungebrochenen Kampfbereitschaft der deutschen Marine ausgeschlachtet Nach dem Verlust der Scharnhorst beim Seegefecht vor dem Nordkap im Dezember 1943 kam die Tirpitz nicht mehr operativ zum Einsatz Wahrend ihrer gesamten Dienstzeit hatte sie damit nicht ein einziges Mal Feindberuhrung mit gegnerischen Uberwassereinheiten Unternehmungen der Briten gegen die Tirpitz Bearbeiten Bereits wahrend der Bauzeit in Wilhelmshaven versuchten britische Flugzeuge das deutsche Schlachtschiff auszuschalten Bis 1942 43 kam es jedoch zu keinen nennenswerten Erfolgen Grunde dafur waren die ausgezeichnete Panzerung der Tirpitz sowie die bis dahin noch starke deutsche Luftabwehr Der britische Premierminister Winston Churchill erklarte es 1942 zur wichtigsten Aufgabe der Royal Navy die Tirpitz zu versenken Da Luftangriffe nicht den gewunschten Erfolg brachten griffen die Briten auf unkonventionelle Methoden zuruck So bargen die Deutschen Ende 1942 einen scheinbar harmlosen gesunkenen Fischkutter im Eingang des Trondheimfjords dem Zugang zum Liegeplatz der Tirpitz im Faettenfjord Bei der Untersuchung stellte sich heraus dass er zwei Torpedos an Aussenleinen mitgeschleppt hatte Nachdem diese aufgrund Unwetters verlorengegangen waren hatte die Besatzung ein britisch norwegisches Kommando den Kutter versenkt Operation Title Im September 1943 wurde die Tirpitz von drei britischen Kleinst U Booten der X Klasse an ihrem neuen Liegeplatz im Kafjord angegriffen Operation Source X 5 sank bereits bei der Annaherung an die Tirpitz wobei die Umstande die dazu fuhrten nicht geklart sind Den Mannschaften von X 6 und X 7 gelang es jedoch zwei jeweils zwei Tonnen schwere zeitgezundete Minen unter dem Schlachtschiff zu positionieren Wenngleich die Besatzungen der beiden erfolgreichen Kleinst U Boote in Gefangenschaft gerieten war die verbleibende Zeit bis zur Zundung der Seeminen zu knapp um den fur das Verlassen des Liegeplatzes erforderlichen Dampfdruck auf der Tirpitz aufzubauen Nur durch Einholen der Leinen mittels Vorder und Achterspill konnte die Tirpitz innerhalb ihres Liegeplatzes ein wenig seitwarts manovriert werden Die folgende Detonation beschadigte nicht nur den Rumpf und die innere Struktur sondern verschob auch die Maschinen auf ihren Fundamenten so dass die Tirpitz bis Marz 1944 nicht mehr fahrbereit war 3 Zur Wiederherstellung der vollen Kampfkraft des Schlachtschiffes wurden mehr als 400 Werftarbeiter von deutschen Werften vor allem aus Kiel und mehrere Arbeitsschiffe nach Norwegen beordert wo sie unter Hochdruck die Instandsetzungsarbeiten durchfuhrten 4 Als 1944 die Landung in der Normandie bevorstand forderte Churchill erneut die Vernichtung der Tirpitz Sie sollte keine Chance erhalten die Invasionsflotte anzugreifen Dazu wurden bei einem ersten Angriff Operation Tungsten funf Flugzeugtrager vor die norwegische Kuste geschickt Am Morgen des 3 April 1944 startete der erste britisch kanadische Luftangriff mit 40 Bombern die von 80 Jagdflugzeugen begleitet wurden 5 Sie erzielten 15 Bombentreffer es gab 135 Tote auf der Tirpitz Die Alliierten verloren bei dem Angriff drei Flugzeuge 6 Bis August 1944 griffen wiederholt grosse Verbande britischer Tragerflugzeuge an ohne jedoch gravierende Schaden zu verursachen Die Besatzungsverluste beliefen sich dabei jedoch auf mehr als 400 Tote und Verwundete Weil Angriffe mit herkommlichen Bomben nicht zur Vernichtung der Tirpitz geeignet waren wurde der Einsatz von Spezialbomben vorbereitet Diese Tallboys offizielle Bezeichnung D P 12000 lb Deep Penetration 12 000 Pfund mit einem Gewicht von 5 4 Tonnen davon 2 4 t hochbrisanter Sprengstoff waren unter anderem zur Zerstorung von bis zu funf Meter starken Betondecken deutscher U Boot Bunker entwickelt worden Da sich der Liegeplatz des Schiffes im Kafjord ausserhalb der Reichweite britischer Bomberstutzpunkte befand flogen die 9 und die 617 Squadron Dam Busters der RAF mit Lancaster Bombern am 15 September 1944 von Yagodnik in der Nahe von Archangelsk in der Sowjetunion aus einen Angriff bei dem 24 Tallboys abgeworfen wurden Operation Paravane Angesichts des massiven Flakfeuers und der sehr starken Rauchentwicklung durch die in der Nahe installierten Nebelanlagen gelang es nicht das Schiff zu versenken Der einzige Treffer welcher das Vorschiff 10 5 Meter hinter dem Bug vor dem Kettenstopper durchschlug und aussenbords direkt am Schiff unter Wasser in ca 11 m Tiefe detonierte beschadigte das Schiff allerdings so sehr dass es nicht mehr seefahig war 7 Die freigesetzte Sprengenergie 2 358 kg Torpex dieser Explosion entsprach dabei etwa zehn gleichzeitigen Torpedotreffern an derselben Stelle Daraufhin verlegte die Tirpitz nach einer Behelfsreparatur zwar mit eigener Kraft aber hochstens noch 10 Knoten Fahrt am 15 16 Oktober 1944 funf Kilometer vor Tromso zwischen die Inseln Hakoya und Store Grindoya um als schwimmende Geschutzbatterie die von Hitler befurchtete Invasion der Alliierten abzuwehren Am 13 Oktober 1944 war im Rahmen der Petsamo Kirkenes Operation von den Sowjets das finnische Liinahamari am 15 Oktober Petsamo erobert worden Dies mag auch eine Rolle gespielt haben um das Schiff in Sicherheit zu bringen Bei Tromso konnte die Tirpitz jedoch von britischen Stutzpunkten aus erreicht werden Die Briten setzten die Aktionen zur Versenkung des Schiffes mit ungebrochener Intensitat fort auch weil ihnen der bereits zugefugte Schaden am Schiff der die Tirpitz als aktive Bedrohung bereits ausschloss nicht vollumfanglich bewusst war Am 29 Oktober 1944 startete die RAF von der RAF Station Lossiemouth Schottland aus einen Angriff mit 32 Lancaster Bombern Operation Obviate wobei der einzige Nahtreffer die Backbord Aussenwelle genauer die Aussenstopfbuchse zerstorte und das Achterschiff aufriss so dass es backbordseitig auf 35 m Lange geflutet wurde 8 Das Ende der Tirpitz Bearbeiten nbsp Die gekenterte Tirpitz nbsp Das Denkmal auf Hakoya nbsp Gedenkstein fur die Gefallenen der Tirpitz auf dem Ehrenfriedhof in WilhelmshavenAm 12 November 1944 griffen schliesslich bei der Operation Catechism 32 Lancaster Bomber wiederum von Lossiemouth aus die Tirpitz unter Idealbedingungen an Klare Sicht keine Nebelmaschinen in der Umgebung des Liegeplatzes und die Jager der deutschen Luftwaffe starteten nicht Zwei der 29 abgeworfenen Tallboy Bomben trafen das Schiff an Backbord auf Hohe des Katapults und von Geschutzturm C Caesar und durchschlugen das Panzerdeck Mehrere Nahtreffer beschadigten den Schiffsrumpf schwer Kurze Zeit spater kam es an Bord zu einer Explosion bei der Turm C aus seiner Bettung gehoben wurde und 12 Meter entfernt auf das Deck sturzte 9 Daraufhin wurde der Mannschaft die wegen der Landnahe keine Schwimmwesten angelegt hatte der Befehl Alle Mann von Bord erteilt Die Tirpitz kenterte bis die Aufbauten im seichten Wasser auf Grund lagen 1204 Mann der Besatzung kamen ums Leben 890 wurden gerettet davon wurden 84 mit grossem Aufwand aus dem Rumpf herausgeschnitten Nicht unwesentlich zur Beschadigung und Versenkung der Tirpitz trugen Informationen des norwegischen Widerstandskampfers Torstein Raaby bei der den Briten regelmassig per Funk Informationen ubermittelte Raaby wurde dafur mehrfach ausgezeichnet Nachnutzung und Gedenkstucke Bearbeiten Aus dem Wrack wurden noch wahrend der deutschen Besatzungszeit in Norwegen bis zum Mai 1945 wichtige Teile ausgebaut Dann ubernahm das Vereinigte Konigreich das Wrack Britisches Personal baute alles ab was militarisch von Wert schien danach wurde das Wrack an Norwegen ubergeben 1947 kaufte der Norweger Einar Hovding die Tirpitz fur eine gerade von ihm gegrundete Abbruchfirma Hovding Skipsopphuggeri Mit 40 Arbeitern darunter 15 Hamburger Unterwasserspezialisten begann die Bergung noch brauchbaren Materials Bis in die 1950er Jahre wurde das Wrack vor Ort abgebrochen Teile der Rumpfpanzerung wurden spater von dem Solinger Messerhersteller Boker zu Damast Taschenmessern verarbeitet 10 In der Nahe des alten Ankerplatzes gibt es in Kafjord am Altafjord ein Tirpitz Museum 11 Auf der Insel Hakoya erinnern heute ein Denkmal aus einer Rumpfplatte der Tirpitz und ein riesiger Bombentrichter an die Toten des letzten deutschen Schlachtschiffs Das erste Elektrizitatswerk Honningsvag auf der Insel Mageroy heute ein Museum trug den Namen Tirpitz Einer der geborgenen Hilfsdiesel der Tirpitz fand hier Verwendung 12 Im Auto und Technikmuseum Sinsheim konnen eine Decksplatte eine leichte Flak und ein Teil eines Mittelartillerierohrs des Schlachtschiffes besichtigt werden Die Stadt Oslo kaufte einen Teil der Panzerplatten der Tirpitz Tirpitz plater Diese Teile stammen vermutlich von der inneren Panzerung der Tirpitz Diese Platten werden immer noch in Oslo als Abdeckplatten im Kanalisations und Strassenbau genutzt 13 Die Seekriegsflagge der Tirpitz befindet sich heute als Exponat 00662 in der Sammlung des wehrgeschichtlichen Ausbildungszentrums der Marineschule Murwik Im Jahre 2014 wurden die Reste des Wracks der Tirpitz vom norwegischen riksantikvar unter Denkmalschutz gestellt 14 Ein zu diesem Zweck im Dezember 2014 erlassenes vorubergehendes Tauchverbot wurde im August 2016 wieder aufgehoben 15 Technische Daten Bearbeiten Hauptartikel Bismarck Klasse 1939 Das 251 m lange Schlachtschiff mit drei Propellern konnte eine Hochstgeschwindigkeit von 30 8 Knoten erreichen Die Marschgeschwindigkeit Reisegeschwindigkeit war um den Treibstoffverbrauch in Grenzen zu halten 19 Knoten Der Antrieb der Tirpitz bestand aus drei Dampfturbinensatzen Sie wurden von zwolf Wagner Hochdruck Heissdampfkesseln versorgt welche paarweise in sechs Kesselraumen standen Die einzelnen Turbinensatze waren um die jeweiligen Getriebe herumgruppiert Zubehore BearbeitenBeiboote Bearbeiten Die Tirpitz hatte zahlreiche Beiboote Diese umfasste drei Admirals oder Kommandantenboote eine Motorbarkasse zwei Motorpinassen vier Verkehrsboote kurz V Boote zwei Rettungskutter fur Mann uber Bord Manover zwei Jollen und zwei Dingis Die Pinassen und Verkehrsboote sowie die Barkasse dienten bei Liegezeiten auf Reede vornehmlich dem Personentransport zwischen dem Schiff und einer Anlegestelle Bordflugzeuge Bearbeiten Die Tirpitz hatte vier Wasserflugzeuge vom Typ Arado Ar 196 zur Feindaufklarung und Luftuberwachung an Bord Sie gehorten der 1 Staffel der Bordfliegergruppe 196 an die Piloten und Techniker kamen aus der Luftwaffe Die Ar 196 besass seitlich anlegbare Flugel und leichte Bewaffnung Zwei startklare Maschinen standen in den beiden Bereitschaftshangars seitlich des Schornsteins wahrend die beiden anderen in dem Werkstatthangar unter dem achteren Aufbau gewartet werden konnten Mit den gegenlaufig verbundenen Katapulten Doppelkatapult die sich in der Mitte des Schiffes befanden und von 32 m uber die Bordwand auf 48 m ausgefahren werden konnten wurden die Flugzeuge gestartet Landen mussten sie auf dem Wasser sie wurden anschliessend von einem der zwei 12 Tonnen Krane auf beiden Seiten der Tirpitz an Bord gehoben Kommandanten BearbeitenKapitan zur See Karl Topp Februar 1941 bis Februar 1943 Kapitan zur See Hans Karl Meyer 25 Februar 1943 bis 30 April 1944 Kapitan zur See Wolf Junge 1 Mai bis 3 November 1944 Kapitan zur See Robert Weber 4 November 1944 bis zum UntergangFilme Bearbeiten1955 drehte Regisseur Ralph Thomas mit X Boote greifen an Above Us the Waves einen dokumentaristisch realistischen Film uber die verschiedenen britischen Kommandounternehmen welche die Vernichtung der Tirpitz zum Ziel hatten Der starbesetzte Film John Mills John Gregson Donald Sinden James Robertson Justice Michael Medwin basiert zum grossen Teil auf Fakten 16 1969 wurde im Rahmen der Fernsehserie Spione Agenten Soldaten Geheime Kommandos im Zweiten Weltkrieg D 1969 Redaktion Janusz Piekalkiewicz die Episode Schlachtschiff Tirpitz wird gejagt ausgestrahlt wofur die Serie im selben Jahr mit dem 1 Preis des Festival de Television de Monte Carlo ausgezeichnet wurde Musik BearbeitenDas Lied Tirpitz auf dem Album Of Truth and Sacrifice der thuringischen Metalcore Band Heaven Shall Burn beleuchtet laut Yan Vogel von laut de die Gigantomanie der NS Zeit 17 Horspiele BearbeitenDer NWDR Koln produzierte und sendete 1953 ein Horspiel das von dem vergeblichen Versuch erzahlt schnelle geeignete Bergungsmassnahmen zu finden um die uber 1000 eingeschlossenen Menschen im gesunkenen Schiff noch retten zu konnen Autor des Horspiels Sie klopfen noch immer war Emil Gurdan Unter der Regie von Eduard Hermann sprachen u a Hermann Stein Erzahler Kurt Lieck Vizeadmiral Hans Lietzau Oberstabsingenieur Frank Hermann Schomberg Korvettenkapitan Bruger Richard Munch Kapitanleutnant d R Roden Heinz von Cleve Kapitanleutnant Horst Frank Leutnant Wilm Alois Garg Leutnant Lutz Klaus Nagelen Oberfahnrich Karl Bruger und Alf Marholm Leutnant Abspieldauer 75 Minuten 18 Literatur BearbeitenJochen Brennecke Schlachtschiff Tirpitz Koehlers Verlagsgesellschaft 2001 ISBN 3 7822 0827 7 David Brown Die Tirpitz Eine schwimmende Festung und ihr Schicksal Bernard amp Graefe Verlag 1998 ISBN 3 7637 5987 5 Gervis Frere Cook Die Tirpitz muss unter Wasser Motorbuch Verlag Stuttgart 1977 ISBN 3 87943 496 4 Erich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 58 59 John Sweetman Jagd auf die Tirpitz Koehlers Verlagsgesellschaft 2001 ISBN 3 7822 0814 5 Adalbert Brunner Siegfried Breyer Schlachtschiff Tirpitz im Einsatz Ein Seeoffizier berichtet Podzun Pallas Verlag 1993 ISBN 3 7909 0474 0 Mike J Whitley Schlachtschiffe des II Weltkriegs Motorbuch Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 613 02289 3 Gerhard Koop Klaus Peter Schmolke Die Schlachtschiffe der Bismarck Klasse Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1990 ISBN 3 7637 5890 9 Leonce Peillard Coulez le Tirpitz Robert Laffont 2002 ISBN 2 221 03438 4 Leonce Peillard Versenkt die Tirpitz 1965 ISBN 3 7042 2018 3 David Woodward The Tirpitz and the Battle for the North Atlantic Berkley 1953 OCLC 2182990 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tirpitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tirpitz Museum Alta zur Tirpitz norw engl de Weitere Informationen zur Tirpitz engl Weitere Informationen zur Tirpitz engl Einige Bilder aus der Bauphase des Schiffes Memento vom 28 August 2011 im Internet Archive Universal Studios Wochenschau Die Versenkung der Tirpitz in Luftaufnahmen Download bei archive org Kriegsbriefe von der Tirpitz auf einestages spiegel de Untergang der Tirpitz auf spiegel online Die Luftaufnahme das Schlachtschiff Tirpitz auf der Ankerhaltestelle in Kafjord Norwegen Mit dem Schlachtschiff Tirpitz in Norwegen Briefe und Tagebucher Spione Agenten Soldaten Geheime Kommandos im Zweiten Weltkrieg Episode 5 Schlachtschiff Tirpitz wird gejagt D 1969 Hessischer Rundfunk Redaktion Janusz Piekalkiewicz auf youtube com Lange ca 30 Min Fussnoten Bearbeiten Hildebrand Hans H Rohr Albert Steinmetz Hans Otto 1993 Die Deutschen Kriegsschiffe Volume 7 S 239 Ratingen Germany Mundus Verlag ISBN 978 3 8364 9743 5 M Dv Nr 601 Operationen und Taktik Heft 13 Operationen von Flottenstreitkraften im Nordpolarmeer im Jahre 1942 Der Vorstoss Tirpitz mit der 5 Z Fl nach der Bareninsel 6 9 Marz 1942 Tirpitz The History Operation Source Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 10 Oktober 2011 abgerufen am 28 November 2011 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bismarck class dk Koop Schmolke Die Schlachtschiffe der Bismarck Klasse 1990 S 16 Joseph Schull The Far Distant Ships An official account of Canadian naval operations in World War II Edmond Cloutier King s Printer Ottawa 1950 S 230 Joseph Schull The Far Distant Ships An official account of Canadian naval operations in World War II Edmond Cloutier King s Printer Ottawa 1950 S 232 Koop Schmolke Die Schlachtschiffe der Bismarck Klasse 1990 S 59 Koop Schmolke Die Schlachtschiffe der Bismarck Klasse 1990 S 60 Siegfried Breyer Gerhard Koop Von der Emden zur Tirpitz Die Schlachtschiffe Linienschiffe Panzerschiffe Kreuzer und Flugzeugtrager der deutschen Marine 1920 1945 3 durchgesehene Auflage Band 1 Bernard amp Graefe Bonn 1995 ISBN 3 7637 5910 7 S 119 Sonderausgabe in einem Band Seite des Herstellers Memento vom 10 Dezember 2008 im Internet Archive www tirpitz museum no NordkappmuseetGenerator des deutschen Schlachtschiffes Tirpitz Her ligger Tirpitz 70 ar etter Hier liegt die Tirpitz 70 Jahre spater Internet Archive Pressemeldung fra Riksantikvaren om den midlertidige fredningen av Blucher og Tirpitz 19 desember 2014 Artikel auf dykking no X Boote greifen an Internet Movie Database abgerufen am 22 Mai 2015 englisch Yan Vogel Freiheit Gleichheit Verantwortlichkeit In laut de 20 Marz 2020 abgerufen am 1 Mai 2020 hoerspiele dra de Schlachtschiffe der Bismarck Klasse Bismarck TirpitzListe deutscher Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer Normdaten Sachbegriff GND 4130822 0 lobid OGND AKS LCCN n80089867 VIAF 316756348 69 647222222222 18 808333333333 Koordinaten 69 38 50 N 18 48 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tirpitz Schiff 1941 amp oldid 237981340