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Robert Weber 17 Januar 1905 in Schwanheim 12 November 1944 vor Tromso war ein deutscher Seeoffizier zuletzt Kapitan zur See und Kommandant des Schlachtschiffs Tirpitz im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Ausbildung 1 2 Militarische Karriere 1 3 Im Zweiten Weltkrieg 1 4 I Artillerieoffizier und I Offizier des Schlachtschiffes Tirpitz 1 5 Kommandant des Schlachtschiffes Tirpitz und Tod 2 Quellennachweis 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie und Ausbildung Bearbeiten Robert Weber war das zweite Kind des evangelischen Pfarrers Paul Weber und seiner Frau Anna geborene Cuntz Nach erfolgreich abgelegtem Abitur bewarb sich Weber Ende Marz 1924 in der Reichsmarine als Seeoffiziersanwarter Aufgewachsen in der Nahe eines grossen Flusses entwickelte sich schon als Kind seine Liebe zum Wasser und zur Schifffahrt Nach bestandener Aufnahmeprufung an der Marineschule wurde Weber im Anschluss nach Wilhelmshaven zur Kustenwehrabteilung kommandiert Dort wurde er an Feldgeschutzen und im Strassenkampf mit Handgranaten ausgebildet Am 28 September des gleichen Jahres kam er zur ersten praktischen Bordausbildung auf das alte Linienschiff Braunschweig Nach einem halben Jahr wurde die Ausbildung auf dem Segelschulschiff Niobe fortgefuhrt Dabei wurde der erste auslandische Hafen das schwedische Kalmar angelaufen Doch schon am 12 Juli 1925 wurde Weber mit den meisten anderen Zoglingen auf den Kleinen Kreuzer Berlin versetzt Am 9 September lief der Kreuzer zu einer mehrmonatigen Auslandsreise Richtung Sudamerika aus Als erstes deutsches Kriegsschiff fuhr Berlin durch den Panama Kanal Die Offiziersanwarter erlebten die Aquatortaufe an der Westkuste Amerikas Auf der Fahrt nach Suden wurden die Wirkungsstatten des deutschen Ostasiengeschwaders unter Vizeadmiral v Spee aus dem Ersten Weltkrieg aufgesucht In der Nahe der Falklandinseln dem Untergangsort des Geschwaders wurde ein Kranz mit dem Eisernen Kreuz der See ubergeben Die Ruckreise ging uber Buenos Aires Montevideo Rio de Janeiro bis nach Vigo in Spanien wo die schriftliche Fahnrichsprufung abgelegt wurde Kiel wurde am 22 Marz 1926 erreicht Wenige Tage spater fand an der Marineschule Murwik nahe Flensburg die mundliche Fahnrichsprufung statt Weber bestand und wurde am 1 April befordert Es folgte ein Jahr Ausbildung an der Marineschule Murwik Ab dem 24 Marz 1927 kam er auf diverse Waffenschulen danach zum Infanterielehrgang nach Stralsund und zum Abschluss auf einen Sonderkursus als Zivilist nach Kiel Holtenau um Einblick in die Verhaltnisse der Seefliegerei zu bekommen Anfang Januar 1928 wurde er auf das alte Linienschiff Elsass versetzt am 1 Mai zum Oberfahnrich befordert und am 1 Oktober 1928 zum Leutnant zur See ernannt Militarische Karriere Bearbeiten Wahrend seiner Zeit auf Elsass besuchte Weber im Juli 1928 die norwegischen Stadte Ulvik und Bergen Im darauffolgenden strengen Winter versah das Schiff Eisbrecherdienste in der mittleren Ostsee und befreite Dutzende vom Eis eingeschlossene Handelsschiffe Im Rahmen der Flotte unternahm das Linienschiff im April 1929 eine Ubungsreise in spanische Gewasser und in den Atlantik Weber verliess das Schiff am 26 September 1929 um fur zwei Jahre Kompanieoffizier in der I Marineartillerieabteilung zu werden In diese Zeit fiel seine Beforderung zum Oberleutnant zur See 1 Juli 1930 Danach war er fur zwei Jahre Wachoffizier auf dem Torpedoboot T 158 in der 2 Torpedobootshalbflottille Vom 30 September 1933 bis zum 30 September 1935 unterrichtete Weber als Lehrer an der Schiffsartillerie Schule in Kiel Wik Ab diesem Zeitpunkt schlug er die Laufbahn als Artillerist ein Folgerichtig war sein nachstes Bordkommando der Kreuzer Konigsberg Flaggschiff des Befehlshabers der Aufklarungsstreitkrafte B d A Im Februar 1936 wechselte das Schiff zur Artillerieinspektion und wurde dort bei der Schiffsartillerie Schule als Schulkreuzer eingesetzt Kapitanleutnant seit 1 Mai 1935 Weber war an Bord des Kreuzers Wach und Artillerieoffizier Im Sommer 1936 besuchte die Konigsberg Helsingfors und nahm im Juni vorubergehend an den Ubungen des B d A Verbandes teil Der Ausbruch des Spanischen Burgerkrieges zwang die Kriegsmarine auch ihre Schulkreuzer dort einzusetzen Der Kreuzer verliess Kiel am 25 November und stattete u a den spanischen Stadten El Ferrol Cadiz Tanger und Melilla einen Besuch ab Am 15 Januar 1937 kehrte das Schiff nach Kiel zuruck und tat erneut Dienst bei der Schiffsartillerie Schule Im Sommer 1937 fand eine Ubungsreise in norwegische Gewasser statt Zum Herbststellenwechsel verliess Weber den Kreuzer um bis kurz nach Kriegsausbruch als Lehrer an der Schiffsartillerie Schule in Kiel tatig zu sein Vom 6 September 1939 bis zum 16 Dezember 1939 stand er zur Verfugung der Inspektion der Marineartillerie Danach ubernahm Korvettenkapitan seit 1 August 1939 Weber den Posten des I Artillerieoffiziers an Bord des erst vor kurzem umbenannten Kreuzers Lutzow Im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Korvettenkapitan Weber hatte seine erste kriegerische Bewahrungsprobe im Rahmen des Unternehmens Weserubung Der Schwere Kreuzer Lutzow wurde der Kriegsschiffgruppe 5 die die Besetzung der norwegischen Hauptstadt Oslo zum Ziel hatte zugeteilt Lutzow erhielt drei Artillerietreffer die die Gefechtsbereitschaft des Schiffes vorubergehend einschrankten An Bord gab es sechs Tote und 25 Verwundete Der I Artillerieoffizier Korvettenkapitan Weber liess insgesamt zehn Salven mit 27 Granaten des Kalibers 28 cm auf die Festung Oscarsborg und die Batterien in Drobak feuern Auf dem Ruckmarsch nach Deutschland erhielt der Kreuzer einen Torpedotreffer durch ein britisches U Boot Das Schiff wurde schwer beschadigt und zur Reparatur nach Kiel in die Werft geschleppt Nach Webers Abkommandierung diente er vom 27 Mai 1940 bis zum 20 Juni des gleichen Jahres im Stab des Marineartillerieregiment 24 Danach war er bis zum 3 Dezember 1940 1 Admiralstabsoffizier beim Marinebefehlshaber Nordfrankreich I Artillerieoffizier und I Offizier des Schlachtschiffes Tirpitz Bearbeiten Einen Tag spater wurde er nach Wilhelmshaven zur Baubelehrung auf das neue Schlachtschiff Tirpitz beordert um spater den Posten des I Artillerieoffiziers zu bekleiden Am 25 Februar 1941 wurde das neueste und grosste deutsche Schlachtschiff bei starkem Schneetreiben durch den Kommandanten Kapitan zur See Topp in Wilhelmshaven feierlich in Dient gestellt Robert Weber blieb bis zum 14 November 1943 als I Artillerieoffizier an Bord Er nahm bis dahin an allen Operationen des Schiffes teil Der Verlegung der Tirpitz nach Trondheim in Norwegen im Januar 1942 dem Angriff des Schiffes Anfang Marz auf einen alliierten Geleitzug bei dem es von mehreren britischen Tragertorpedoflugzeugen angegriffen wurde und dem Einsatz gegen den Geleitzug PQ 17 Anfang Juli des gleichen Jahres Weiterhin im September des nachsten Jahres beim Angriff auf Spitzbergen bei dem das Schlachtschiff das erste und letzte Mal seine schwere Artillerie vom Kaliber 38 cm gegen Landziele einsetzte Gegen Seeziele kamen die Geschutze nie zum Tragen Zwei Wochen spater wurde Tirpitz im Altafjord Nordnorwegen durch vier Grundminen gelegt von britischen Kleinst Ubooten schwer beschadigt und war fur mehrere Monate nicht voll einsatzbereit Wahrscheinlich aus diesem Grund wurde Fregattenkapitan seit dem 1 Juni 1943 Weber am 15 November 1943 als Referent fur die Schiffsartillerie zur Inspektion der Marineartillerie abkommandiert Ab Januar 1944 war er Admiralstabsoffizier beim Admiral Nordmeer Am 5 Mai 1944 kehrte er auf das Schlachtschiff Tirpitz zuruck Er ubernahm den Posten des I Offiziers In dieser Funktion war er fur die Disziplin an Bord verantwortlich und gleichzeitig Stellvertreter des Kommandanten Das Schiff wurde seit April fortlaufend von Tragerflugzeugen der Royal Navy angegriffen und immer wieder von Bomben getroffen Die Reparaturen waren im Juni abgeschlossen doch es folgten den ganzen Sommer uber weitere Luftangriffe Danach griff nur noch die RAF mit Bombernvom Typ Avro Lancaster und 5 4 Tonnen schweren Spezialbomben sog Tallboys das Schiff an Dabei wurde Tirpitz am 15 September 1944 so schwer beschadigt dass sie danach nicht mehr seefahig war Tirpitz verholte nach Tromso um dort als eine stationare Schwimmende Batterie eine Reparatur der erlittenen Schaden kam nicht mehr in Betracht eingesetzt zu werden Aus diesem Grund wurde nicht mehr benotigtes Material von Bord gegeben Von der Besatzung stieg vorwiegend schiffstechnisches Personal aus Ab dem 2 November fing man an den Untergrund mit Schutt aufzufullen um ein Kentern des Schiffes zu verhindern Die Idee war dass Tirpitz bei Treffern einfach tiefer in den Grund des Fjords einsank Kommandant des Schlachtschiffes Tirpitz und Tod Bearbeiten Am 4 November 1944 verliess Kapitan zur See Wolf Junge die Tirpitz und ubergab das Kommando an seinen bisherigen I Offizier Kapitan zur See seit dem 1 Oktober 1944 Robert Weber Am 12 November 1944 kenterte das grosste deutsche Schlachtschiff unter hohen Personalverlusten im Rahmen der Operation Catechism nach Treffern durch 5 4 Tonnen schwere Bomben geworfen von Avro Lancaster der No 9 und No 617 Squadron unter Fuhrung von Wing Commander J B Tait Als Folge von mindestens zwei direkten Treffern begann Tirpitz nach Backbord zu kentern Nachdem die Schlagseite 70 Grad uberschritten hatte gab Kapitan zur See Weber den Befehl Alle Mann aus dem Schiff Unmittelbar danach versuchte er selbst mit der Besatzung des vorderen Gefechtskommandostandes das Schlachtschiff zu verlassen Doch die schweren Panzerschotts liessen sich nicht offnen Nur einem Offizier des Stabs gelang die Flucht Die ubrigen unter ihnen der Kommandant starben den Seemannstod 1 Quellennachweis BearbeitenJens Grutzner Kapitan zur See Ernst Lindemann der Bismarck Kommandant Zweibrucken 2010 ISBN 978 3 86619 047 4 Seite 217 225 Personalakte Robert Weber Deutsche Dienststelle WASt Berlin Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die Deutschen Kriegsschiffe Ratingen ohne JahrEinzelnachweise Bearbeiten Jochen Brennecke Schlachtschiff Tirpitz 4 Auflage Seite 186 Herford 1982PersonendatenNAME Weber RobertKURZBESCHREIBUNG deutscher Marineoffizier zuletzt Kapitan zur See und Kommandant der Tirpitz im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 17 Januar 1905GEBURTSORT SchwanheimSTERBEDATUM 12 November 1944STERBEORT vor Tromso Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Weber Marineoffizier amp oldid 239526102