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Ein Motorboot ist ein von einem oder mehreren Verbrennungsmotoren oder Elektromotoren angetriebenes Wasserfahrzeug Es kann sowohl in Binnengewassern als auch in Kustengewassern eingesetzt werden Zum Fuhren von Motorbooten ist in Deutschland ab einer Leistung von uber 11 03 kW 15 PS an der Propellerwelle ein Fuhrerschein erforderlich bei Sportbooten in der Regel mindestens ein Sportbootfuhrerschein Binnen Auf dem Rhein wird bereits uber 3 68 kW 5 PS ein Fuhrerschein auf dem Bodensee uber 4 4 kW 6 PS ein Bodenseeschifferpatent benotigt in der Schweiz ab 6 PS 4 4kw 1 Urlauberboote in MecklenburgOffenes MotorbootMotorkajutboot Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verwendung 3 Bootstypen 4 Konstruktionsprinzipien 5 Bodenformen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Daimlers Boot Neckar von 1886 Modell Die ersten Motorboote entstanden in Deutschland und Frankreich 1865 fuhrte Etienne Lenoir Versuchsfahrten mit einem Motorboot auf der Seine durch Nachhaltige Verwendung fand das Motorboot aber erst spater durch Gottlieb Daimler 1886 mit einem nach dem Ottomotor Prinzip arbeitendem Gasmotor nach dem Patent Nr 39367 von Daimler Im August 1886 fanden Probefahrten des Bootes mit Daimler und Wilhelm Maybach auf dem Neckar statt Bereits Ende 1886 erfolgte die erste offentliche Vorstellung eines Motorbootes auf dem Waldsee bei Cannstatt 2 Daimler schenkte 1888 dem deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck ein derartiges Motorboot das auf den Namen von Bismarcks Tochter Marie getauft wurde Bismarck soll damit den Schlossteich in Friedrichsruh befahren haben Die Familie von Bismarck schenkte es 1922 an Daimler Benz zuruck heute ist es ein Exponat im Mercedes Museum in Stuttgart Bad Cannstatt 3 1898 entwickelte der Erfinder Herman F L Linden den Autonauten vollkommen unabhangig davon Peter Beckmann das Roller Boot beide ausgestattet mit einem Antrieb der einen Teil der kinetischen Energie der Orbitalbewegung des umgebenden Wassers in eine Vorwartsbewegung umsetzte 4 Bei den Olympischen Sommerspielen 1908 in London war Motorbootfahren olympische Disziplin Verwendung Bearbeiten nbsp Motorboot der Bundeswehr mit Bruckenabschnitt 1984 Motorboote die zu Freizeitzwecken eingesetzt werden und bewohnt werden konnen werden Motoryachten genannt Es gibt besonders stark motorisierte Motorboote die zum Beispiel zum Ziehen von Wasserskifahrern oder zu sportlichen Offshore Fahrten verwendet werden Rennboote Eher selten sind Forschungsschiffe in Bootsgrosse z B die Mercator Im militarischen Bereich werden Motorboote als M Boote bei der Marine V Boote fur Verkehrsboot bezeichnet Einsatzzwecke der mit Lastkraftwagen transportierten Boote sind Manovrieren von Fahren und Schwimmbrucken oder Teilen davon militarisches Pionierwesen Rettung und Bergung von Personen Versetzen von Personal und Material auf Binnengewassern oder in UberschwemmungsgebietenBootstypen Bearbeiten nbsp MotoryachtJe nach Baumerkmal oder Art der Motorisierung wird zwischen folgenden Motorboottypen unterschieden Sportboot mit Innenbord oder Aussenbordmotor Autoboot Daycruiser Halbkajute Rennboot Kajutboot Mittelkajutboot Vorderkajutboot Motoryacht Schlauchboot TuckerbootKonstruktionsprinzipien BearbeitenEs gibt zwei grundlegende Konstruktionsprinzipien Verdranger und Gleiter Ein Verdranger verdrangt die Wassermenge die seinem eigenen Gewicht entspricht statischer Auftrieb und bleibt stets hinter seiner Bugwelle Ein Gleiter ist durch seine Rumpfform und Antriebsleistung fahig die Bugwelle hinter sich zu lassen und dann weniger Wasser zu verdrangen dynamischer Auftrieb als es seinem Gewicht entspricht Dadurch verursacht ein Gleitboot auch einen geringeren Wellenschlag und gleitet uber das Wasser Jedes Schiff hat eine rechnerisch zu ermittelnde Rumpfgeschwindigkeit die sich aus der Lange der Wasserlinie ergibt Die Formel lautet Wurzel aus der Wasserlinienlange in Metern 4 5 Geschwindigkeit in km h Beispiele 4 m Lange Kanu kleines Elektroboot 9 km h 36 m luxuriose Motoryacht 27 km h Rumpfgeschwindigkeit Beide Konstruktionsformen haben Vor und Nachteile Ein Verdranger kann seine Hochstgeschwindigkeit zugleich Rumpfgeschwindigkeit mit einer relativ geringen Motorisierung erreichen und ist sparsamer im Verbrauch Er lauft auch weicher als ein Gleitboot Ein Gleitboot dagegen kann ein Mehrfaches seiner Rumpfgeschwindigkeit erreichen Ein Gleiter hat allerdings den Nachteil dass er bei rauem Wasser zu hart aufschlagt und dadurch eventuell gar nicht ausgefahren werden kann Als Faustformel gilt Nur Boote unter 22 kg kW 16 kg PS Leistungsgewicht kommen ins Gleiten Als Mischform sind auch Halbgleiter bekannt Diese Boote sind zum Gleiten ausgelegt konnen aufgrund ihres Gewichts aber nur schwer in die Gleitfahrt kommen meist liegen sie zwischen 22 und 41 kg kW 16 bis 30 kg PS Da sich unter ihrem Boden noch ein merklicher Staudruck aufbaut der das Boot etwas aus dem Wasser hebt und dadurch den Widerstand verkleinert laufen sie etwas schneller als die Rumpfgeschwindigkeit Fast alle schnellen Motorkreuzer ab 9 Meter Lange aufwarts sind als Halbgleiter ausgelegt Ab 18 Meter Lange werden die Boote uberwiegend als Verdranger gebaut Tragflugelboote ob motorisiert oder muskelkraftbetrieben Beinstosse oder Pedalantrieb verhalten sich in Bewegung anders Bodenformen BearbeitenJe nach Bootstyp wird eine der folgenden Rumpfformen bei der Konstruktion verwendet Tiefer V Boden charakteristisch durch eine bis zum Heck durchlaufende V Form Typisch fur seetuchtige Kajutboote Lauft weich im rauen Wasser wegen der grosseren Bodenflache sind sie allerdings nur mit starkerer Motorisierung ins Gleiten zu bringen Gemassigter V Boden lauft bis zum Heck ziemlich flach aus und wird hauptsachlich fur Aussenborderboote verwendet Kommt leicht ins Gleiten lauft aber harter im rauen Wasser Rundspant Boden mit dieser Rumpfform kommt ein Boot nicht ins Gleiten erreicht aber mit relativ schwacher Motorisierung seine Rumpf bzw Hochstgeschwindigkeit Rundspant Boden ist eine typische Bodenform aller Verdranger Siehe auch BearbeitenMotorbootsport Motorschiff Yacht Megayacht Liste der langsten Motoryachten HausbootLiteratur BearbeitenHeinz Overschmidt Ramon Gliewe Sportbootfuhrerschein Binnen Motor 11 Auflage Delius Klasing Bielefeld 2004 ISBN 3 7688 0658 8 Mit offiziellen Prufungsfragen Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Motorboot Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Motorboote Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Motorboot im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ubersicht der gangigen Bootsfuhrerausweise und Seefunkzeugnisse BoatDriver ch abgerufen am 2 August 2021 Hans Jurgen Reuss Automobil und Motorschiff haben dieselben Wurzeln In Hansa Heft 2 2011 S 20 21 Schiffahrts Verlag Hansa Hamburg 2011 ISSN 0017 7504 Motorboot Marie 1888 bei Traumarchiv de Joachim Schult Aus der Jugendzeit des Motorbootes Verlag Delius Klasing Co Bielefeld Berlin 1971 ISBN 3 7688 0129 2 S 44 45 Normdaten Sachbegriff GND 4040375 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motorboot amp oldid 234987905