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Jean Joseph Etienne Lenoir 12 Januar 1822 in Mussy la Ville Grossherzogtum Luxemburg seit 1839 Belgien 4 August 1900 in La Varenne Saint Hilaire Teil von Saint Maur des Fosses Frankreich war ein Erfinder mit 80 Patenten und Geschaftsmann Er war ein Pionier im Bau von Warmekraftmaschinen und entwickelte den ersten funktionstuchtigen Gasmotor den er auch in einen Wagen und Boote einbaute Lenoir war Ritter der Ehrenlegion und erhielt die franzosische Staatsburgerschaft Etienne Lenoir Inhaltsverzeichnis 1 Jugend 2 Erfindungen vor dem Gasmotor 3 Der Gasmotor 3 1 Funktionsweise 3 2 Schwachen 3 3 Produktion 3 4 Boote 3 5 Hippomobile 3 6 Luftschiff 4 Spateres Leben und weitere Erfindungen 5 Wurdigung 6 Ehrungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen 10 EinzelnachweiseJugend BearbeitenLenoir kam als drittes von acht Kindern in der 800 Seelen Gemeinde Mussy la Ville in der Nahe von Virton zur Welt Er scheint sich fruh fur einen technischen Beruf entschieden zu haben eine entsprechende Ausbildung konnte sich seine Familie jedoch nicht leisten Er verliess seine Heimat 1838 offenbar ohne Bedauern Uberliefert ist dass er am Dorfausgang seine Schuhe wegwarf weil er keine Krume Erde mitnehmen wollte aus einem Land das nicht verstunde was er wolle 1 Zu Fuss ging er uber Reims und Meaux nach Paris wo er im Sommer 1838 eintraf 1 Den Lebensunterhalt in dieser Zeit verdiente er sich durch Gelegenheitsarbeiten auf Bauernhofen Erfindungen vor dem Gasmotor BearbeitenEr fand eine Anstellung als Kellner 2 in der Auberge de l Aigle d Or in der rue du Temple 1 im 3 Arrondissement wo er auch wohnte In seiner Freizeit las er und experimentierte im Keller der Herberge Ein Emaillierer im Quartier stellte ihn als Arbeiter ein Lenoir beschaftigte sich nun mit dem Problem weisses Email mittels Oxidation herzustellen Er fand eine Formel und erhielt 1847 sein erstes Patent darauf 1 Das Verfahren wurde vor allem bei der Herstellung von Zifferblattern angewendet 2 Lenoir interessierte sich auch fur Elektrolyse und entwickelte ein spezielles Verfahren zum Versilbern oder Verkupfern kleiner runder Gegenstande Der Goldschmied Charles Christofle kaufte es ihm ab und empfahl ihm es patentieren zu lassen Das geschah 1851 1 2 Christofle wandte das Verfahren bei der ornamentalen Ausgestaltung der Pariser Oper an 1 Keinen Erfolg hatte Lenoir mit der Entwicklung eines elektromagnetischen Motors Zwischen 1855 und 1857 erhielt er mehrere Patente zu vollig unterschiedlichen technischen Losungen im Eisenbahnbereich arbeitete er an elektrischen Signalen und Sicherheitssystemen wie Bremsen er entwickelte einen Regler fur Dynamos erfand eine mechanische Knetmaschine einen Wasserzahler und ein Verfahren zur Beschichtung von glasernen Oberflachen 2 Vom Verkauf seiner Erfindungen konnte Lenoir mittlerweile leben Er wohnte damals am Boulevard du Prince Eugene 139 1870 umbenannt in Boulevard Voltaire 1 Seit er uber den Fardier des Nicholas Cugnot gelesen und das Fahrzeug an der Ecole Centrale des Arts et Manufactures gesehen hatte wo es heute noch steht uberlegte er wie eine solche Konstruktion besser ausgefuhrt werden konnte Der Fardier war uber sieben Meter lang wog vier Tonnen und hatte eine dem Stand der Technik beim Bau entsprechende ineffiziente Dampfmaschine als Antrieb Die Bremse war ebenso ungenugend und der Steuermechanismus schwerfallig weil der Kolben der Maschine auf das gelenkte Vorderrad der Maschine einwirkte Hinzu kam das Gewicht des direkt daruber angebrachten Heizkessels Bei seinen zahlreichen Besuchen in der Ecole Centrale lernte Lenoir den Eisenbahningenieur Alphonse Beau de Rochas 1815 1893 kennen Der als schwierig bekannte Rochas half Lenoir bei seinen Recherchen 1 Der Gasmotor Bearbeiten nbsp Schema des Lenoir Gasmotors nbsp Lenoir Gasmotor im Technischen Museum Wien nbsp Verdichtungsloser direkt wirkender Gas Zweitaktmotor von Lenoir 1861Lenoir war davon uberzeugt dass das Potential der Dampfmaschine weitgehend ausgeschopft war Ausserdem waren die Nachteile offensichtlich Die Maschine muss lange angeheizt werden ehe gearbeitet werden kann und sie ist schwer Die neue finanzielle Unabhangigkeit nutzte Lenoir um seinen eigenen Motor zu bauen Er besuchte kostenlose Vorlesungen an der Ecole Centrale und nach einigen Monaten begann er mit der Umsetzung in der mechanischen Werkstatte seines Freundes Hippolyte Auguste Marinoni 1823 1904 in der Rue de la Roquette 1 im 11 Arrondissement Marinoni Sohn eines Polizeioffiziers und Erfinder einer Maschine zur Bearbeitung von Reis und Baumwolle verdiente mit seiner Rotationsdruckmaschine ein Vermogen 2 1 Funktionsweise Bearbeiten Der Durchbruch gelang 1858 mit einem Stationarmotor Lenoir entwickelte den Einzylinder im Laufe des Jahres 1859 weiter zum ersten brauchbaren Gasmotor Zu dessen Vorzugen gehorte es dass die Energieversorgung direkt im Haus moglich war Der Motor musste bloss an die stadtische Gasversorgung angeschlossen werden Ausserdem lief er sehr leise der Verbrauch hingegen war hoch 2 Die Konstruktion ist eine Kombination bereits bekannter Elemente mit eigener Erfindungsgabe und hat einige Ahnlichkeiten mit der Dampfmaschine Anstatt den Brennstoff wie bei der Dampfmaschine ausserhalb zu verbrennen und danach die Warme in den Zylinder zu leiten entsteht sie beim Gasmotor durch die Verbrennung im Inneren Der Antrieb wirkt beim Lenoirschen Motor im Unterschied zum Flugkolbenmotor von Nikolaus Otto und Eugen Langen direkt auf die Kurbelwelle Lenoirs Motor arbeitet als Zweitakter ohne Verdichtung eine Broschure des Musee des Arts et Metiers bezeichnet ihn als Eintakter mit zwei Halbtakten wobei Einlass und Verbrennung den ersten und der Ausstoss den zweiten Halbtakt bilden 3 Anm 1 Ein Zundgemisch aus Leuchtgas und Luft treibt den auf einem Patent von Robert Street beruhenden Kolben an und dieser wiederum das Schwungrad Es wird mit einem Flachschieber abwechselnd auf jede Seite des Kolbens geleitet sodass dieser analog dem Gasmotor von Philippe Lebon 1767 1804 in beide Richtungen arbeitet doppeltwirkend Dabei wird durch die Bewegung des Kolbens gleichzeitig das im vorhergehenden Takt verbrannte Gas auf der anderen Seite ausgestossen 2 Der Schieber wird uber ein Exzenter von der Kurbelwelle angetrieben Anm 2 Das von Lenoir erdachte Zundsystem von ihm inflammateur genannt besteht aus zwei der von Robert Wilhelm Bunsen entwickelten galvanischen Elemente die Niederspannung an einen Ruhmkorffschen Induktionsapparat Induktionsspule weitergeben Die von Lenoir entwickelte Zundkerze basiert auf einem von Isaac de Rivaz 1752 1828 entdeckten Prinzip Sie besteht aus einem Mantelbolzen aus Kupfer der einen Stift aus Porzellan mit dem Zunddraht enthalt Auch den Zundverteiler dazu konstruierte Lenoir selbst Wie auch bei Dampfmaschinen ublich verwendete Lenoir einen Fliehkraftregler mit Kugeln um einen gleichmassigen Lauf zu erreichen Der Prototyp drehte mit 130 min 1 die Serienversion mit etwa 100 min Ein solcher Motor wog etwa 100 kg und hatte einen Hubraum von etwa 2 5 Litern Lenoir berechnete einen Verbrauch von 500 Litern Gas pro PS und Stunde tatsachlich liegt er bei uber 3000 Litern pro PS und Stunde 3 4 Zu Lenoirs Innovationen gehoren das Ventil im Zylinderkopf der Kipphebel und das Zundsystem 3 Im November 1859 meldete Lenoir den Motor zum Patent an Zur feierlichen Unterzeichnung des Dokuments am 23 Januar 1860 mit Demonstration waren etwa 20 Personen eingeladen Das fur eine Gultigkeit von 15 Jahren ausgestellte Patent umfasst einen Luftausdehnungsmotor durch Verbrennung von Gas Anm 3 datiert vom 24 Januar 1860 und tragt die Nummer 43624 2 1 Anm 4 Schwachen Bearbeiten Der Lenoir Motor hatte einige grundlegende Nachteile Physikalisch bedingt ist der maximale Wirkungsgrad von atmospharischen Motoren grundsatzlich niedrig konkrete Angaben sprechen von 3 bis 5 Prozent Ein modernes Auto mit Benzinmotor erreicht 30 Prozent 3 Infolgedessen verbrauchte der Motor auch sehr viel Treibstoff Da der Kolben beidseitig Explosionen ausgesetzt war entwickelten sich sehr hohe Betriebstemperaturen Mit den damaligen Werkstoffen und der moglichen Fertigungsprazision bestand schnell die Gefahr eines Kolbenklemmers Dementsprechend benotigte der Motor viel Schmierol sowie eine sehr leistungsfahige Wasserkuhlung 2 1 Produktion Bearbeiten Einige Motoren entstanden zunachst bei Marinoni 2 Bereits 1859 suchte Lenoir Kapitalgeber Mit dem Investor Gautier wurde die Societe des Moteurs Lenoir mit Sitz am Boulevard de Sebastopol 101 gegrundet Kapitalisiert war die Gesellschaft mit zwei Millionen Francs Die Produktionsstatte lag wie Marinonis Fabrik an der Rue de la Roquette es ist unklar ob sie im selben Gebaude untergebracht war 2 Die erste Serienmaschine mit einer Leistung von 4 PS nach damaliger Berechnungsmethode wurde im Mai 1860 werbewirksam an den Drehermeister Leveque an der Rue Rousselet 35 im 7 Arrondissement ausgeliefert 1 In den folgenden Monaten verliessen 380 Motoren mit 1 bis 4 PS das Werk 1 Anm 5 bis 1864 liefen allein in Paris 130 Lenoir Motoren 1 Der Motor wurde sehr wohlwollend aufgenommen So erhielt er an der Weltausstellung 1862 in London eine Auszeichnung 2 Ein Standard Motor kostete zwischen 1100 und 2800 Franc Es gab ihn mit 1 2 oder 3 PS und auf Sonderbestellung als Zweizylinder mit 4 PS 2 Vorteilen wie der einfachen Installation der sofortigen Einsatzfahigkeit ohne Vorheizen der Zuverlassigkeit und der Laufruhe standen Nachteile gegenuber so gab es anfangs keine Motoren mit mehr als 4 PS Leistung und Kaufpreis wie Unterhaltskosten waren hoch 2 Verwendung fanden sie oft in Handwerks und kleinen Familienbetrieben wie Kleidermanufakturen in mechanischen Werkstatten oder in Druckereien Unter Lizenz wurden Lenoir Motoren in Deutschland Grossbritannien und den USA hergestellt 2 Boote Bearbeiten 1861 brachte Lenoir einen 2 PS Motor versuchsweise in einem Boot unter Da Gas noch nicht mitgefuhrt werden konnte musste er eine andere Treibstoffversorgung finden Anstelle von Leuchtgas verwendete er Petroleum 1 Dies wiederum machte eine Vorrichtung zur Gemischaufbereitung also eine fruhe Form des Vergasers erforderlich 1865 baute Lenoir fur den Herausgeber der Zeitschrift Le Monde Illustre Dalloz einen 6 PS Motor in ein zwolf Meter langes Boot Der Besitzer nutzte es fur Vergnugungsfahrten auf der Seine 2 1 Hippomobile Bearbeiten Hauptartikel Hippomobile nbsp Lenoir Hippomobile Schnittzeichnung Eine Version des Motors mit 1 PS der ebenfalls unabhangig von der stationaren Gasversorgung funktionierte baute er 1863 in einen dreiradrigen Hippomobile genannten Wagen ein Hier verwendete er einen Treibstoff auf Terpentin Basis 2 Die Karosserie bestand aus einem hochliegenden quaderformigen Aufbau Darunter gab es ein Holzabteil mit der Antriebstechnik Mit diesem Fahrzeug fuhr er die 18 km lange Strecke von seiner Werkstatt nach Joinville le Pont und zuruck in etwa drei Stunden Das ergab einen Durchschnitt von 6 km h inklusive Pausen 1 Die Information uber die Fahrt stammt von Lenoir selbst gilt aber als gesichert Akten die beim Automobile Club de France liegen belegen die Fahrt sowie ein Patent von 1864 5 Das Fahrzeug wurde kein Erfolg wegen des hohen Gewichtes und des mit nur 100 min drehenden Motors 5 Ein zweites Automobil entstand 1865 und wurde an den russischen Zaren Alexander II verkauft Keines der Fahrzeuge ist erhalten das Hippomobile wurde im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 1871 zerstort 2 Luftschiff Bearbeiten Hauptartikel Paul Haenlein nbsp Das Luftschiff Aeolus von Paul Haenlein 1872 mit einem Lenoir Gasmotor Der deutsche Maschineningenieur Paul Haenlein arbeitete seit mindestens 1864 an einem halbstarren Luftschiff das er mit einem Gasmotor antreiben und dadurch lenkbar machen wollte Das Gas dazu sollte der Hulle des Luftschiffs mittels Verteilerrohr entnommen werden im gleichen Mass wie Gas verbraucht wurde sollte dieses durch Aufpumpen des Ballonetts mit Pressluft ausgeglichen werden Darauf erhielt er am 1 April 1865 ein Patent Die erste Fahrt sollte in Wiener Neustadt stattfinden wurde aber kurzfristig nach Brunn verlegt Sie war insofern erfolgreich als das Luftschiff tatsachlich bis 20 Meter aufstieg und eine Geschwindigkeit von 18 km h erreichte Das stets von Soldaten gesicherte Fluggerat blieb aber unter seinen Moglichkeiten weil das Brunner Stadtgas elf Prozent schwerer war als jenes von Wiener Neustadt fur welches das Luftschiff berechnet war Damit wurde Aeolus 250 kg schwerer als vorgesehen 6 Spateres Leben und weitere Erfindungen BearbeitenDer Erfolg von Lenoirs Gasmotoren dauerte nur etwa funf Jahre an Auf der Weltausstellung 1867 in Paris konkurrierte Ottos und Langens neuartiger Flugkolbenmotor mit 14 Gasmotoren verschiedener Hersteller und setzte sich durch Auch Lenoir raumte dessen Uberlegenheit ein und nannte seine eigene Erfindung sogar monstros unperfekt Die meisten Lenoir Motoren waren nach wenigen Jahren ausgemustert Etienne Lenoir hatte die Rechte an seinem Gasmotor bereits 1863 an die Compagnie Parisienne du Gaz verkauft und arbeitete neben und nach dem Gasmotor an zahlreichen weiteren unterschiedlichen Erfindungen 2 1 So konstruierte er einen Apparat zur telegraphischen Ubermittlung von geschriebenen oder gezeichneten Dokumenten welcher anlasslich der Belagerung von Paris 1870 1871 sogar militarisch genutzt wurde 2 1 Weitere Arbeiten betrafen eine chemische Methode zum Gerben von Leder mit Ozon Das Verfahren verkurzte den Gerbvorgang massiv und es war ausserdem fur die Angestellten gesundheitsschonender Seinen Lebensabend verbrachte Lenoir in geruhsamem Wohlstand in seiner Wohnung an der Rue du Bac N 114 im Stadtteil La Varenne St Hilaire im 7 Pariser Arrondissement Von hier ging er oft zum Fliegenfischen an die nahe Seine 1 blieb aber aktiv und verfolgte die weitere Entwicklung des Verbrennungsmotors mit Interesse Er erkannte die Uberlegenheit des Viertaktmotors von Otto und arbeitete sogar selber an einer Viertaktversion des Gasmotors die er 1883 patentieren liess Dieser wurde ab 1894 von Mignon amp Rouart und der Compagnie Parisienne du Gaz produziert 2 1 Den Wirkungsgrad verbesserte Lenoir auf 15 Prozent 3 1886 entstand noch einmal ein Boot das von einem solchen Motor angetrieben wurde 1 Jean Joseph Etienne Lenoir verschied in aller Stille am 4 August 1900 Er wurde auf dem Pariser Friedhof Pere Lachaise beigesetzt 1 Wurdigung BearbeitenJean Joseph Etienne Lenoir hat zwar weder den Explosions noch den Gasmotor erfunden Dennoch kommt diesem unter seinen 75 patentierten Erfindungen zweifellos die grosste Bedeutung zu Lenoirs Verdienst ist es einzelne Komponenten bekannter Konstruktionen sinnvoll angeordnet und mit grossem schopferischen Elan um eigene Ideen erweitert zu haben Zweifellos war seine Erfindung der erste wirklich einsatzfahige Gasmotor als solcher wurde er industriell gefertigt und bildete eine Zeitlang und fur eine beschrankte Nutzungsart eine echte Alternative zur Dampfmaschine und legte eine der Grundlagen fur serienmassig hergestellte Motorfahrzeuge zu Land zu Wasser und in der Luft Gottlieb Daimler sah den Motor schon 1860 in Paris ohne dass dieser ihn beeindruckt hatte Lenoirs Erfindung hat aber eine andere eher unerwartete Auswirkung Nicolaus Otto liess 1861 einen Lenoir Motor nachbauen und erkannte dass er mit Spiritus besser laufen wurde Die Entwicklung eines zuverlassigen Vergasers zur Gemischaufbereitung benotigte viel Zeit einer der Grunde dafur dass Otto erst 1878 sein Patent erhielt 2 Es ist nicht ohne Ironie dass Lenoir auch hier auf dem richtigen Weg war seine mit Petroleum oder Terpentin betriebenen Fahrzeuge benotigten ebenfalls einen Vergaser 1864 prasentierte Otto seinen Flugkolbenmotor Auch dieser war unverdichtet Es handelte sich dabei um einen weiteren logischen Schritt weg vom Dampfmaschinenbau Die Explosion erfolgte nur noch auf einer Seite des Kolbens die Antriebswelle regulierte nun die Geschwindigkeit der Kolbenbewegung unabhangig von der Drehzahl des Schwungrades was zu einer drastischen Reduktion des Treibstoffverbrauchs fuhrte 2 nbsp Der Fardier von Nicholas Cugnot 1771 War das Hippomobile das erste richtige Auto In dem Sinne dass es eine grossere Strecke aus eigener Kraft zurucklegen konnte und das weitaus besser als es der Fardier und andere fruhere Konstruktionen konnten Ja Das sah offenbar auch der Automobile Club de France ACF so der Lenoir am 16 Juli 1900 eine Plakette uberreichte in Anerkennung der grossen Verdienste durch die Erfindung des Gasmotors und den Bau des ersten Automobils der Welt Anm 6 Allerdings eignete sich der Gasmotor schlecht fur mobile Anwendungen Es ist kein Zufall dass Lenoir nur drei Boote und zwei Landfahrzeuge mit seinem Motor ausrustete Nach ihm orientierte sich Nicolaus Otto bei der Entwicklung seines Viertaktmotors an diesem Gasmotor der allein dadurch ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Automobil wurde Fur den Experimentalphysiker Louis Leprince Ringuet 1901 2000 war Lenoir einer der 100 grossten Erfinder aller Zeiten Originalmotoren Lenoirs sind im Deutschen Museum in Munchen in Koln Wien Prag und London ausgestellt das erwahnte Musee des Art et Metiers in Paris besitzt zwei von 1861 und 1862 sowie das Modell eines Lenoir Viertakters und einen Lenoir Telegraphen Hier wird auch Cugnots Fardier prasentiert Ehrungen Bearbeiten1878 Prix Montyon des Institut de France fur seine Methode zur Oberflachenbearbeitung von Glas 1 1880 Grand prix d Argenteuil der Societe d encouragement a l Industrie nationale fur seine Methode zum Gerben von Leder 2 1 1881 Franzosische Staatsburgerschaft 2 1 1881 Chevalier Ritter der Franzosischen Ehrenlegion wegen seiner Verdienste bei der Verteidigung von Paris Fernmeldetechnik zusammen mit der Staatsburgerschaft 2 1 1900 Verdienstplakette des ACF 1 Sonderbriefmarke Monaco 1 75 150 Jahre Erfindung des Gasmotors 2 Sonderbriefmarke Belgien 4 1 2 Zu Lenoirs Ehren wurden eine Marmorstatue in Virton und ein Monument in Arlon errichtet Hier ist auch eine Strasse nach ihm benannt Eine Marmorinschrift findet sich in Musee des Arts et Metiers weitere Inschriften gibt es am Geburtshaus an der Grand rue und am Grundschulhaus in Mussy La Ville 1 Literatur BearbeitenRichard v Frankenberg Marco Matteucci Geschichte des Automobils 1973 Sigloch Service Edition Kunzelsau STIG Torino ohne ISBN B von Lengerke Automobil Rennen und Wettbewerbe 1894 1907 Fachbuchverlag Dresden 2014 Faksimile eines Werks von 1908 Verlag Richard Carl Schmidt amp Co Berlin ISBN 3 95692 272 7 ISBN 978 3 95692 272 5 TaschenbuchWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Etienne Lenoir Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Gasmotor Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Revue de la Societe d Entraide des Membres de la Legion d Honneur Nr 107 Mai 1990 S 16 18 Biographie Jean Joseph Etienne Lenoir 1822 1900 franzosisch PDF 88 KiB LE MOTEUR LENOIR Memento vom 27 November 2003 im Internet Archive Broschure uber den lenoir Gasmotor franzosisch PDF 360 kB Engine Maturity Efficiency and Potential Improvements S 7 8 englisch PDF Datei 2 63 MB machine history com Hippomobile Memento vom 2 Mai 2015 im Internet Archive englisch abgerufen am 14 August 2013 Anmerkungen Bearbeiten Frankenberg Matteucci nennen den Motor einen Dreitakter Ansaugen Verbrennen Ausstossen der Verdichtungstakt entfallt S 15 Nach Frankenberg Matteucci laufen zwei Kolben im Zylinder S 15 un moteur a air dilate par la combustion des gaz Noch eine Besonderheit bei Frankenberg Matteucci Sie nennen wohl irrtumlich den 24 Juni 1860 dieses Datum wird von keiner anderen Quelle bestatigt S 15 Gemass wertpapiergeschichte com 330 Exemplare innert funf Jahren en reconnaissance de ses grands merites en tant qu inventeur du moteur a gaz et constructeur de la premiere automobile du monde Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae Revue de la Societe d Entraide des Membres de la Legion d Honneur Nr 107 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab Jean Joseph Etienne Lenoir und die Societe des Moteurs Lenoir Memento vom 27 Juli 2013 im Internet Archive auf wertpapiergeschichte com abgerufen am 21 Juli 2013 a b c d e Musee des Arts et Metiers Carnet Lenoir Max Ensslin Die heutigen Gas und Erdolmotoren und ihre Bedeutung fur die Industrie In Polytechnisches Journal 1900 Band 315 S 234 239 Online abgerufen am 29 Januar 2020 a b Lengerke Automobil Rennen und Wettbewerbe 1894 1907 Faksimile eines Werks von 1908 S 8 Paul Haenlein und sein Luftschiff Aeoius auf austroclassic at abgerufen am 21 Juli 2013Normdaten Person GND 119002493 lobid OGND AKS LCCN nb2008011415 VIAF 25403189 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lenoir EtienneALTERNATIVNAMEN Lenoir Jean Joseph Etienne vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Erfinder und GeschaftsmannGEBURTSDATUM 12 Januar 1822GEBURTSORT Mussy la Ville Luxemburg heute BelgienSTERBEDATUM 4 August 1900STERBEORT La Varenne Saint Hilaire Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Etienne Lenoir Erfinder amp oldid 206766242