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Paul Haenlein 17 Oktober 1835 in Koln 27 Januar 1905 in Mainz war ein deutscher Erfinder und Pionier der Luftschifffahrt Paul HaenleinLuftschiff Aeolus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistung 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 Siehe auch 7 WeblinksLeben BearbeitenPaul Haenlein war der Sohn des Mainzer Schiffskapitans Johann Baptist Haenlein und dessen Ehefrau Wilhelmine geborene Poirez Die Familie betrieb ab 1764 ein Fisch Export Geschaft Nach Anschluss der Realschule und einer abgebrochenen Modelltischler Lehre lernte er Maschinenbau in der Firma Rupp Anschliessend absolvierte er ein Studium des Maschinenbaus am Polytechnikum in Karlsruhe Als Maschinenbauingenieur arbeitete er bis 1861 bei der Kolnischen Maschinenbau AG in Bayenthal und wechselte anschliessend nach Stockholm 1864 bekam er eine Anstellung als Maschinenkonstrukteur in London In dieser Zeit entwickelte er die Idee eines von einem Gasmotor angetriebenen und dadurch lenkbaren Luftschiffs Das benotigte Kraftgas sollte der Ballonhulle entnommen werden Am 1 April 1865 erhielt er ein Patent auf diese Erfindung 1 1868 kehrte Haenlein nach Mainz zuruck und begann ein verkleinertes Modell seines Luftschiffs zu bauen Bei einer Lange von zehn Metern hatte der Ballonkorper einen Durchmesser von mehr als zwei Metern Haenlein stellte das Modell der Mainzer Offentlichkeit am 5 Oktober 1871 in der Fruchthalle vor Obwohl die Vorfuhrung erfolgreich war gelang es ihm nicht private Geldgeber zum Bau eines grossen Luftschiffs zu finden Mehr Erfolg hatte er in Wien mit einem zweiten Modell Nach zwei Vorfuhrungen im grossen Redoutensaal der Wiener Hofburg und in den Sofiensalen konnte Haenlein mit Hilfe des Niederosterreichischen Gewerbevereins eine Gesellschaft zum Zweck der Ausfuhrung eines grossen personentragenden Ballons grunden 2 1872 wurde das 50 Meter lange Luftschiff Aeolus gebaut Die Hulle wurde von Reithoffer in Wimpassing gefertigt 3 Weil Haenlein in Wiener Neustadt kein Stadtgas fur die Ballonfullung erhielt fand der erste Test des Luftschiffs am 13 Dezember 1872 in Brunn statt Das zum Fullen verwendete Leuchtgas stellte sich aber als zu schwer heraus Nachdem Haenlein kurzerhand die grossen Kuhlwasserreservoirs durch einen Notkuhler ersetzt hatte erhob sich das Luftschiff in eine Hohe von bis zu 20 Metern Von Soldaten an Seilen locker gehalten erreichte es eine Geschwindigkeit von 18 km h mehr als jedes Luftschiff zuvor und war damit auch gegen den Wind steuerbar Zu einer Weiterentwicklung des Luftschiffs kam es nicht da Haenlein nach dem Wiener Grunderkrach von 1873 keine weiteren Geldmittel auftreiben konnte und die Gesellschaft sich aufloste Am 10 Juni 1877 heiratete Haenlein Mathilde Thanel in Wien Haenlein wurde kurz darauf von der Maschinenfabrik Sulzer in Winterthur in der Schweiz als Maschinenkonstrukteur angestellt 1878 wechselte er zur Maschinenfabrik Friedrich von Martinis in Frauenfeld wo er zwanzig Jahre tatig war Als 1881 in Berlin der Deutsche Verein zur Forderung der Luftschifffahrt mit dem Ziel gegrundet wurde die Moglichkeit der Herstellung lenkbarer Luftschiffe zur allgemeinen Kenntnis zu bringen und fur die Beschaffung der zu ihrem Bau erforderlichen Geldmittel zu werben 4 trat Haenlein ihm noch im selben Jahr bei Seine Hoffnung uber den Verein Mittel zur Fortsetzung seiner Arbeiten beschaffen zu konnen erfullte sich jedoch nicht Nach Mainz zuruckgekehrt fasste er 1904 seine Ideen zum Luftschiffbau in der Broschure Uber das jetzige Stadium des lenkbaren Luftschiffes zusammen Haenlein starb 1905 im Alter von 69 Jahren im ehemaligen Mainzer St Vincenz Hospital Sein Grab befindet sich auf dem Mainzer Hauptfriedhof Leistung BearbeitenHaenleins Verdienst ist es als erster das Potential des Verbrennungsmotors fur die Luftschifffahrt erkannt zu haben Er selbst sagte 1882 Die Konstruktion einer Flugmaschine wird haufig durch eine Kombination von Radern Hebeln Exzentern und so weiter angestrebt wahrend sie in Wirklichkeit nur in einem unendlich leichten und zuverlassigen Motor zu suchen ist 5 Seine Idee Teile des Traggases als Kraftgas fur den Motor zu verwenden wurde 60 Jahre spater zumindest probeweise wieder aufgegriffen z B beim LZ 129 Schriften Auswahl BearbeitenPaul Haenlein Das lenkbare Luftschiff im Kriegsfalle In Zeitschrift des Vereins zur Forderung der Luftschifffahrt 4 1885 S 174 177 Paul Haenlein Uber das jetzige Stadium des lenkbaren Luftschiffes Grethlein Leipzig 1904 Literatur BearbeitenHermann Moedebeck Handbuch der Luftschiffahrt mit besonderer Berucksichtigung ihrer militairischen Verwendung Edwin Schloemp Leipzig 1886 S 124 127 Hermann Moedebeck Paul Haenlein In Illustrierte Aeronautische Mitteilungen 11 1905 S 65 70 Raimund Nimfuhr Leitfaden der Luftschiffahrt und Flugtechnik Hartleben Wien Leipzig 1909 S 102 104 Wilhelm Jackle Haenlein Paul In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 446 Digitalisat Gunter Schmitt Werner Schwipps Pioniere der fruhen Luftfahrt Gondrom Verlag Bindlach 1995 ISBN 3 8112 1189 7 Einzelnachweise Bearbeiten Patents for inventions Abridgments of Specifications Relating to Aeronautics AD 1815 1866 London 1869 S 44 Peter Supf Die Eroberung des Luftreichs Buchergilde Gutenberg Frankfurt am Main 1957 S 109f Reinhard Keimel Luftfahrzeugbau in Osterreich Aviatic Verlag Oberhaching 2003 ISBN 3 925505 78 4 S 11 Hermann Stade 40 Jahre Berliner Verein fur Luftschiffahrt Berlin 1921 S 7 Peter Supf Die Eroberung des Luftreichs Buchergilde Gutenberg Frankfurt am Main 1957 S 163 Siehe auch BearbeitenAeolus Luftschiff Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Haenlein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Adolf Ezsol Paul Haenlein und sein Luftschiff Aeoius In Austro Classic 2 2009 S 58 Katalog der Korrespondenz Haenleins mit Hermann Moedebeck im Moedebeck Archiv Verkehrsmuseum Dresden im online Archiv des Otto Lilienthal MuseumsNormdaten Person GND 117642134 lobid OGND AKS VIAF 59866598 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haenlein PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher FlugpionierGEBURTSDATUM 17 Oktober 1835GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 27 Januar 1905STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Haenlein amp oldid 234861342