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Als Szeklerland ˈseːk ungarisch Szekelyfold rumanisch Ținutul Secuiesc bzw Secuime lateinisch Terra Siculorum wird das Gebiet im Osten von Siebenburgen in Rumanien bezeichnet in dem insbesondere Szekler siedeln Die historische SzeklerflaggeDie vom Szekler Nationalrat genutzte FlaggeLage des historischen Szeklerlandes innerhalb RumaniensUngarische Bevolkerung im Szeklerland und anderen Kreisen Nordwestrumaniens Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Bevolkerung 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDas historische Szeklerland befindet sich im Osten des Siebenburger Beckens innerhalb des Karpatenbogens und z T in den Ostkarpaten im zentralen Teil Rumaniens Das Gebiet umfasst den grossten Teil der heutigen rumanischen Kreise Harghita und Covasna den mittleren Teil des Kreises Mureș kleinere Teile der Kreise Alba und Cluj die Ortschaften des ehemaligen Szeklerstuhls Aranyos um die Gemeinde Unirea Oberwinz sowie einzelne Gemeinden der Kreise Neamț Bicazu Ardelean Bicaz Chei und Dămuc und Bacău Ghimeș Făget Das kulturelle und politische Zentrum des Szeklerlandes war fruher die Stadt Szekelyudvarhely Odorheiu Secuiesc westlich des Harghita Gebirges Weitere wichtige Orte waren Marosvasarhely Targu Mureș Csikszereda Miercurea Ciuc und Sepsiszentgyorgy Sfantu Gheorghe Heute gilt Targu Mureș als das politische wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Szekler in Siebenburgen Bevolkerung BearbeitenIn den Kreisen Harghita Covasna und Mureș lebten 2002 insgesamt etwa 1 13 Mio Einwohner davon waren 670 000 Ungarn ca 59 die meisten davon Szekler und 407 000 Rumanen 36 In den Kreisen Harghita und Covasna lag der Anteil der ungarischsprachigen Bevolkerung bei 84 6 bzw 73 8 in Mureș bei 39 3 1 2 Im Jahr 1910 lebten in dem gleichen Gebiet ca 777 340 Einwohner davon waren 542 400 Ungarn ca 69 die meisten davon Szekler und 183 000 Rumanen 23 In den Gebieten der Kreise Harghita und Covasna lag der Anteil der ungarischsprachigen Bevolkerung bei 92 7 bzw 87 4 im Gebiet des Kreises Mureș bei 48 8 3 4 5 Geschichte Bearbeiten nbsp Das Szeklerland Ausschnitt aus der Tabula Hungarie von 1528 nbsp Gebiete der drei privilegierten siebenburgischen Stande Blau Szekler Grau Siebenburger Sachsen Konigsboden nach dem Recht des Goldenen Freibriefs Gelb adeliger Komitatsboden nbsp Komitate Distrikte und Stuhle im Grossfurstentum Siebenburgen um 1770 nbsp Eine Heldensaule der Szekler kopjafa wie sie fur die Region typisch ist nbsp Vorschlag fur eine autonome Szeklerland RegionIm mittelalterlichen Konigreich Ungarn sowie im Furstentum bzw Grossfurstentum Siebenburgen besassen die Szeklerstuhle Gerichts und Gebietskorperschaften der Szekler die sich bis zum 14 Jahrhundert herausgebildet hatten eine weitreichende Autonomie ahnlich den Sieben Stuhlen der Siebenburger Sachsen auf dem Konigsboden Bis 1876 bestanden im Szeklerland abgesehen von zeitweiligen Umgliederungen die Stuhle ungarisch szek Maros Mieresch Hauptort Marosvasarhely Udvarhely Oderhellen Hauptort Szekelyudvarhely mit den eingeschrankt autonomen Filialstuhlen Keresztur Kreuz Hauptort Szekelykeresztur Bardocz Bardotz Hauptort Bardoc ab dem 17 Jahrhundert Csik Tschik Hauptort Csikszereda mit den weitgehend autonomen Teilstuhlen Gyergyo Niklasmarkt Hauptort Gyergyoszentmiklos Kaszon Hauptort Kaszonujfalu Neudorf Haromszek Drei Stuhle Um die Wende vom 16 zum 17 Jahrhundert entstanden als Zusammenschluss der Stuhle Sepsi Hauptort Sepsiszentgyorgy mit dem Teilstuhl Miklosvar Nickelsburg 6 Kezdi Hauptort Kezdivasarhely Orbai Hauptort Kovaszna Aranyos Aranyosch Hauptort Felvinc Oberwinz Der Stuhl war eine Exklave im Komitat Torda 7 Nach dem Osterreichisch Ungarischen Ausgleich und der Wiedereingliederung Siebenburgens in das Konigreich Ungarn im Jahr 1867 wurden die Szeklerstuhle in einer Gebietsreform 1876 aufgelost und in Komitate eingegliedert womit sie ihren autonomen Status verloren Es entstanden die Komitate Maros Torda mit Verwaltungssitz Marosvasarhely Csik mit Verwaltungssitz Csikszereda Udvarhely mit Verwaltungssitz Szekelyudvarhely Haromszek mit Verwaltungssitz Sepsiszentgyorgy Torda Aranyos mit Verwaltungssitz TordaNach dem Ersten Weltkrieg wurde Siebenburgen mitsamt dem Szeklerland 1920 im Vertrag von Trianon Rumanien zugeschlagen Die Komitate bestanden bis 1925 weiter als Comitate unter den rumanischen Namen Mureș Turda mit Verwaltungssitz Targu Mureș Ciuc mit Verwaltungssitz Miercurea Ciuc Odorhei mit Verwaltungssitz Odorheiu Secuiesc Trei Scaune mit Verwaltungssitz Sfantu Gheorghe Turda Arieș mit Verwaltungssitz TurdaMit dem Zweiten Wiener Schiedsspruch von 1940 erhielt Ungarn unter deutschem Druck den nordlichen Teil Siebenburgens mit dem Szeklerland noch einmal fur 4 Jahre zuruck 1944 wurde das Szeklerland zunachst von der Roten Armee und den Rumanen besetzt Rumanien ubernahm daraufhin wieder die Verwaltung fur diese Territorien In der Pariser Friedenskonferenz von 1946 wurde die ungarisch rumanische Grenze aus der Vorkriegszeit wiederhergestellt Zwischen 1952 und 1968 stellte das Gebiet nach sowjetischem Vorbild eine Ungarische Autonome Region rumanisch Regiunea Autonomă Maghiară ungarisch Magyar Autonom Tartomany innerhalb Rumaniens dar Heute besteht unter vielen der ansassigen Szekler der Wunsch wieder eine autonome Provinz ins Leben zu rufen um die Rechte der magyarischen Minderheit effektiver zu schutzen Diese Plane stossen jedoch auf offizieller rumanischer Seite bisher weitgehend auf Ablehnung es wird befurchtet dass eine solche Autonomie die territoriale Integritat Rumaniens in Frage stellen konnte nbsp Szeklerland Tage Budapest 2014Literatur BearbeitenBela Kopeczi Hrsg Kurze Geschichte Siebenburgens Akademiai Kiado Budapest 1990 ISBN 963 05 5667 7 Onlineversion Michael Kroner Geschichte der Siebenburger Sachsen Band 1 Von der Ansiedlung bis Anfang des 21 Jahrhunderts Verlag Haus der Heimat Nurnberg 2007 ISBN 978 3 00 021583 4 Walter Myss Hrsg Die Siebenburger Sachsen Lexikon Geschichte Kultur Zivilisation Wissenschaften Wirtschaft Lebensraum Siebenburgen Transsilvanien Wort und Welt Verlag Thaur bei Innsbruck 1993 ISBN 3 85373 140 6 Harald Roth Hrsg Die Szekler in Siebenburgen Von der privilegierten Sondergemeinschaft zur ethnischen Gruppe Siebenburgisches Archiv Bd 40 Bohlau Koln u a 2009 ISBN 978 3 412 20240 8 Daniel G Scheint Das Land und Volk der Szekler in Siebenburgen In physischer politischer statistischer und geschichtlicher Hinsicht Hartleben Pesth 1833 Boris Kalnoky Ahnenland oder Die Suche nach der Seele meiner Familie Droemer Munchen 2011 ISBN 978 3 426 27465 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Szeklerland Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Nationales Statistisches Institut Populaţia după etnie Memento vom 16 August 2009 imInternet Archive Einwohner nach Volkszugehorigkeit Centru de resurse pentru diversitate etnoculturala Volkszahlung 2002 Arpad E Varga Hargita megye telepuleseinek etnikai anyanyelvi nemzetisegi adatai 1850 2002 Onlinedokument PDF 691 kB Arpad E Varga Kovaszna megye telepuleseinek etnikai anyanyelvi nemzetisegi adatai 1850 2002 Onlinedokument PDF 470 kB Arpad E Varga Maros megye telepuleseinek etnikai anyanyelvi nemzetisegi adatai 1850 2002 Onlinedokument PDF 1 2 MB Daniel G Scheint Das Land und Volk der Szekler in Siebenburgen 1833 S 111 Dieser Filialstuhl Haromszeks hat sein Privilegium de Anno 1459 und dieses ist confirmirt worden 1531 Daniel G Scheint Das Land und Volk der Szekler in Siebenburgen 1833 S 112 Diesen Stuhl trennte Konig Stephan vom Thordaer Comitat und schenkte ihn den Szeklern Konig Ladislaus der IVte bestatigte diese Schenkung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Szeklerland amp oldid 231236968