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Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite Weitere Informationen erhaltst du hier Todor Christow Schiwkow bulgarisch Todor Hristov Zhivkov wissenschaftliche Transliteration Todor Christov Zivkov 7 September 1911 in Prawez 5 August 1998 in Sofia war ein kommunistischer bulgarischer Politiker Vom 4 Marz 1954 bis zu seinem erzwungenen Rucktritt am 10 November 1989 war er Staatschef von Bulgarien und Erster Sekretar der Bulgarischen Kommunistischen Partei Damit war er unter allen Oberhauptern der Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes derjenige mit der langsten Amtszeit Todor Schiwkow 1979 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie und Kinder 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Todor Schiwkow 1963 auf dem VI Parteitag der SED nbsp Todor Schiwkow auf dem VI SED Parteitag in Berlin 1963Schiwkow wurde als Kind armer Bauern in dem kleinen Dorf Prawez geboren Als Jugendlicher zog er auf der Suche nach Arbeit und einer besseren Zukunft nach Sofia Dort wurde er 1932 Mitglied des Dimitrowski Komsomol der Jugendabteilung der damaligen bulgarischen Kommunistischen Partei BKP Wahrend des Zweiten Weltkriegs stieg Schiwkow in der Partei auf und war am Widerstand der Volksbefreiungsarmee gegen das Deutsche Reich beteiligt In der Nachkriegszeit hatte Schiwkow wichtige Positionen innerhalb der nun von sowjetischer Seite gestutzten Regierung inne unter anderem leitete er die Volksmiliz die unter seiner Fuhrung Tausende Menschen aus politischen Grunden inhaftierte Im Jahre 1950 wurde er Sekretar des Zentralkomitees der BKP 1951 wurde er Vollmitglied des Politburos des Zentralkomitees und 1954 Generalsekretar des Zentralkomitees und damit jungster Parteichef eines Ostblocklandes In den ersten zwei Jahren von Schiwkows Amtszeit als Generalsekretar der Partei war der stalinistisch orientierte Walko Tscherwenkow noch der eigentliche Staatschef dieser wurde jedoch 1956 zum Rucktritt gezwungen nachdem Chruschtschow nach Stalins Tod 1953 den Prozess der Entstalinisierung eingeleitet hatte Im Jahre 1965 uberstand Schiwkow den Versuch eines Staatsstreiches abtrunniger Armeeoffiziere und Parteimitglieder ein solcher Vorfall war in einem kommunistischen Land bis dahin einmalig Wahrend seiner Amtszeit hatte Bulgariens Wirtschaft hohe Wachstumsraten und machte einen schnellen Strukturwandel vom Agrarland zum Industriestaat durch Schiwkow trieb die Verstadterung seines Landes massiv voran Die allgemeine Versorgungslage verbesserte sich erheblich Auch das Bildungsniveau der Bevolkerung stieg rasch an Trotzdem blieb Bulgarien neben Rumanien und Albanien eines der armsten Lander Europas Die politische Opposition im Land bekampfte der Diktator mit ausserster Harte abertausende Menschen waren als Dissidenten in ganz Bulgarien inhaftiert Als Protege von Chrustschow und personlicher Freund von Leonid Breschnew war Schiwkow wahrend des Kalten Krieges fur seine ausserst loyale Haltung der UdSSR gegenuber bekannt Er schlug 1963 vor Bulgarien an die Sowjetunion anzuschliessen wahrscheinlich ein Schritt um innerparteiliche Gegner zu marginalisieren 1 Der Schriftsteller und Regimekritiker Georgi Markow sagte einmal er diente der UdSSR mit mehr Inbrunst als die sowjetischen Fuhrer selbst Laut einer Aussage von Oleg Kalugin ein Generalmajor des KGB im April 1991 ordnete Schiwkow personlich die Ermordung Markows durch das Regenschirmattentat 1978 an 2 Im November 1988 grundeten Mitglieder der herrschenden Kommunistischen Partei einen Klub zur Unterstutzung von Glasnost und Perestroika Schiwkow unterdruckte zunachst diese parteiinterne Opposition mittels Ausschlussen und Ausweisungen Daneben versuchte er jedoch auch sich an die Spitze von gemassigten Reformbemuhungen zu stellen ohne das Machtmonopol der Partei aufzugeben 3 Jedoch konnten diese Versuche seine eigene Amtsenthebung und schliesslich den Fall des Realsozialismus nicht verhindern Im Jahre 1989 wurde er aus der Bulgarischen Kommunistischen Partei ausgeschlossen und am 18 Januar 1990 verhaftet Zwei Jahre spater wurde er wegen Plunderung der Staatskassen und Korruption zu einer siebenjahrigen Haftstrafe verurteilt die aus Gesundheitsgrunden 1996 in einen Hausarrest umgewandelt wurde Schiwkow starb am 5 August 1998 an einer Lungenentzundung Familie und Kinder BearbeitenSeine Frau Mara Maleewa starb 1971 Todor Schiwkow versuchte seinen Kindern eine Karriere in der Hierarchie der Bulgarischen Kommunistischen Partei zu sichern Seine Tochter Ljudmila wurde Mitglied des Politburos und Kulturministerin Sie verfolgte einige Ideen die auf fernostlichen Philosophien basierten und von der alten Garde missbilligt wurden Einige unsichere Quellen sind der Meinung dass ihr fruher Unfalltod im Jahre 1981 auf sowjetische Einmischung zuruckzufuhren ist Ihr Ehemann Iwan Slawkow wurde zum Leiter des bulgarischen Staatsfernsehens ernannt und war spater Prasident des Bulgarischen Olympischen Komitees Wahrenddessen fuhrte sein Sohn Wladimir Schiwkow ein Playboyleben Wegen seiner Trinkgelage konnte er nicht hoher befordert werden als zum Vorsitzenden des Jugendverbandes Komsomol Nachfahren von Schiwkows Familie leben heute in Deutschland Osterreich Kanada und Bulgarien Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Todor Schiwkow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Todor Schiwkow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Todor Schiwkow in der Deutschen Digitalen Bibliothek Todor Schiwkow im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar 1998 Todor Schiwkow das Ende eines DiktatorsEinzelnachweise Bearbeiten Christopher Nehring Bulgaria as the Sixteenth Soviet Republic Todor Zhivkov s Proposals to Join the USSR in Journal of Cold War Studies Jg 24 2022 Nr 2 S 29 45 hier S 32 37 Klaus Brill Mysterioser Regenschirmmord aufgeklart Gift direkt vom Diktator In Suddeutsche de 11 Mai 2010 abgerufen am 10 November 2019 Nasse Sachen verschwanden In Der Spiegel Nr 47 1991 S 184 185 online 18 November 1991 Andreas Bonte Ralf Georg Reuth Das Komplott Wie es wirklich zur deutschen Einheit kam Piper Munchen 1993 ISBN 3 492 03658 9 S 22 VorgangerAmtNachfolgerAnton JugowMinisterprasident von Bulgarien 1962 1971Stanko TodorowStaatsoberhaupter der Volksrepublik Bulgarien Vorsitzender des Provisorischen Prasidiums Wassil Kolarow 1946 1947 Vorsitzende des Prasidiums der Nationalversammlung Mintscho Nejtschew 1947 1950 Georgi Damjanow 1950 1958 Dimitar Ganew 1958 1964 Georgi Trajkow 1964 1971 Staatsratsvorsitzende Todor Schiwkow 1971 1989 Petar Mladenow 1989 1990 Normdaten Person GND 118637134 lobid OGND AKS LCCN n80126215 NDL 00461825 VIAF 31998095 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schiwkow TodorALTERNATIVNAMEN Zhivkov Todor Hristov Schiwkow Todor ChristowKURZBESCHREIBUNG bulgarischer Politiker Staatschef von BulgarienGEBURTSDATUM 7 September 1911GEBURTSORT PrawezSTERBEDATUM 5 August 1998STERBEORT Sofia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Todor Schiwkow 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