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Die Bulgarische Kommunistische Partei kurz BKP bulgarisch Blgarska komunisticheska partiya Bălgarska Komunisticeska Partija war eine von 1919 bis 1990 bestehende Partei in Bulgarien mit marxistisch leninistischer Ausrichtung Als samtliche Staats und Regierungschefs stellende Partei zwischen 1947 bzw 1946 und 1990 war sie zeit ihres Bestehens die fuhrende politische Kraft der Volksrepublik Bulgarien Logo der BKPFlagge der BKPZwischen 1924 und 1948 hiess sie Bulgarische Sozialistische Partei Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bis 1944 1 2 Zweiter Weltkrieg 1 3 Herrschende Partei in der VR Bulgarien 1 4 Ab 1990 2 Medien 3 Vorsitzende der Partei 3 1 Politische Fuhrung der Partei 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis 1944 Bearbeiten Die Wurzeln der Partei liegen im revolutionar marxistischen Flugel der Bulgarischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei BRSDP der sich 1903 unter der Bezeichnung Tesni socialisti dt Engsozialisten von den reformistischen Weitsozialisten trennte Der erste Parteivorsitzende war Dimitar Blagoew Die Partei war gegen den Ersten Weltkrieg sympathisierte mit der Oktoberrevolution in Russland und trat der Kommunistischen Internationale Komintern bei deren Grundung 1919 als Bulgarische Kommunistische Partei bei Bei der Parlamentswahl 1920 wurde die BKP mit gut 20 Prozent der Stimmen und 50 der 229 Sitze zweitstarkste Kraft hinter Aleksandar Stambolijskis Bauernvolksunion 1923 initiierte die BKP den Septemberaufstand der blutig niedergeschlagen wurde Nach Blagoews Tod wurde 1924 Wassil Kolarow Erster Sekretar des ZK der BKP 1925 initiierte die Partei mehrere Anschlage gegen Wurdentrager der Kirche Ranghohe Offiziere und Politiker sowie gegen den Zaren Boris III darunter der Bombenanschlag auf die Kathedrale Sweta Nedelja bei dem uber 200 Menschen ums Leben kamen und uber 500 verletzt wurden 1 Georgi Dimitroff wurde 1933 Generalsekretar der BKP und 1935 Generalsekretar der Komintern 1938 vereinigte sich die Partei mit der Arbeiterpartei zur Bulgarischen Arbeiterpartei Kommunisten Blgarska rabotnicheska partiya komunisti Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg schloss sich die BKP 1942 mit dem linken Flugel der Bauernvolksunion BSNS der nationalistischen Gruppe Sweno den sozialdemokratischen Weitsozialisten und der Radikaldemokratischen Partei zur Vaterlandischen Front Diese vereinte trotz ihrer unterschiedlichen Ideologien die Gegnerschaft zur pro faschistischen Regierung von Bogdan Filow die auf der Seite Nazi Deutschlands und der Achsenmachte stand Nach dem Einmarsch der Roten Armee gegen Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Vaterlandische Front durch einen Staatsstreich am 9 September 1944 an die Macht Waren die Parteien der Koalition zuvor gleichberechtigt wurde sie fortan von den Kommunisten dominiert die die Unterstutzung der Sowjetunion hatten Zwischen dem 9 und 12 September 1944 wurden mehrere hundert fuhrende Personlichkeiten von den Kommunisten gefangen genommen ermordet oder sie verschwanden fur immer Diese Tage gingen in die bulgarische Geschichte als die Tage des roten Terrors ein Die BKP organisierte die Schauprozesse der sogenannten Volksgerichte in denen die letzten Regierungsmitglieder wie Bogdan Filow Petar Gabrowski weitere 8 Berater des Zaren 22 Minister des Kabinetts Filow die ehemaligen Ministerprasidenten Dobri Boschilow und Iwan Bagrjanow sowie weitere 66 Abgeordnete des bulgarischen Parlaments Anfang 1945 zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden Bei der Parlamentswahl im November 1945 gewann die Vaterlandische Front alle Sitze bis auf einen Der General Kimon Georgiew von der Gruppe Sweno blieb bis November 1946 Ministerprasident Herrschende Partei in der VR Bulgarien Bearbeiten Am 15 September 1946 wurde die Monarchie abgeschafft und die Volksrepublik Bulgarien ausgerufen die eine Verfassung nach sowjetischem Vorbild bekam Der ehemalige BKP Parteichef Wassil Kolarow wurde Vorsitzender des provisorischen Staatsprasidiums Staatsoberhaupt Georgi Dimitroff ubernahm im November 1946 den Vorsitz im Ministerrat Regierungschef Auch wenn die anderen Parteien der Vaterlandischen Front zugelassen blieben hatte die BKP eine dominante Stellung im neuen Staat Die sozialdemokratischen Weitsozialisten wurden 1948 gezwungen mit der Bulgarischen Arbeiterpartei Kommunisten zu fusionieren die anschliessend wieder den Namen Bulgarische Kommunistischen Partei annahm Der Wortfuhrer der rechten Sozialdemokraten Kosta Lultschew der gegen die Zwangsvereinigung Widerstand leistete wurde zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt Sweno und Radikaldemokratische Partei losten sich 1949 auf sodass neben der BKP nur noch die Bauernvolksunion als legale Blockpartei existierte Nach Dimitrows Tod im Jahr 1949 wurde die Partei von Walko Tscherwenkow gefuhrt einem radikalen Stalinisten der eine Vielzahl von Parteisauberungsmassnahmen unter Moskaus Leitung beaufsichtigte Die Bulgarische Kommunistische Partei trat 1948 dem neugegrundeten Kominform Bundnis bei Dem dortigen Ausschluss der Kommunistischen Partei Jugoslawiens folgten auch Sauberungen von Titoismus Verdachtigen im Inland z B gegen Trajtscho Kostow Tausende Parteimitglieder und angebliche Konterrevolutionare wurden verhaftet Im Mai 1954 ein Jahr nach Stalins Tod wurde Tscherwenkow abgesetzt Parteivorsitzender von 1954 bis 1989 war Todor Schiwkow der die Sowjetunion uberzeugt unterstutzte und ihr auch nach der Absetzung von Nikita Chruschtschow durch Leonid Breschnew nahestand In dieser Zeit wurden auch die Assimilierungsprozesse gegenuber den bulgarischen Moslems und Turken eingeleitet mit der Folge dass mehr als 300 000 Menschen das Land verliessen Zudem baute sich die Partei bis 1981 ein eigenes Monument im Balkangebirge das Haus Denkmal der BKP besser bekannt als Busludscha Denkmal Ab 1990 Bearbeiten Die Forderung nach politischen Reformen die Osteuropa 1989 uberschwemmte zwang Schiwkow zum Rucktritt und die Partei bewegte sich in eine reformistische Richtung Am 15 Januar 1990 strich die Partei ihren Fuhrungsanspruch aus der Verfassung 2 Im selben Jahr sagte sie sich vom Marxismus Leninismus los und benannte sich in Bulgarische Sozialistische Partei BSP um Sie hat sich jedoch von ihrer kommunistischen Vergangenheit und den mit ihr verbundenen Verbrechen nicht distanziert Stand 2009 In der Folge spalteten sich einige Mitglieder ab und bildeten eigene Parteien Dabei benutzten sie den Namen Bulgarische Kommunistische Partei um an deren Tradition anknupfen zu konnen Diese Parteien haben jedoch nur eine geringe Zahl von Anhangern Eine davon die Kommunistische Partei Bulgariens mit Alexander Paunow ist Teil der Koalition fur Bulgarien die von der BSP gefuhrt wird Eine andere nennenswerte Partei die von Wassil Petrow Kolarow und Mintscho Petrow Mintschew angefuhrte Partei der bulgarischen Kommunisten nahm dagegen als Teil der Bulgarischen Linken Koalition die von der deutschen Partei Die Linke inspiriert wurde zusammen mit Balgarskata Lewiza an den Parlamentswahlen 2009 teil Die Koalition fur Bulgarien gewann bei den Wahlen 2001 17 1 der Stimmen und 48 von 240 Sitzen Bei den Parlamentswahlen am 25 Juni 2005 gewann die Koalition 34 2 der Stimmen und 82 von 240 Sitzen und regierte in einer Dreierkoalition mit der liberalen NDSW und der Minderheitspartei DPS Nach den Parlamentswahlen 2009 bei der sie nur noch 17 7 der Stimmen und 40 Mandate erreichte war sie zusammen mit der DPS oppositionelle Partei Die Bulgarische linke Koalition gewann bei diesen Wahlen 8762 oder 0 21 der Stimmen blieb ohne Mandat 3 und loste sich anschliessend wieder auf Nach den Wahlen im Mai 2013 konnte die BSP zusammen mit der DPS eine von der Ataka geduldete Minderheitsregierung bilden doch zerbrach diese schon nach rund anderthalb Jahren und bei den folgenden Wahlen im Oktober 2014 verringerte sich der Anteil des BSP gefuhrten Parteienbundnisses auf 15 4 der Wahlerstimmen und 39 Mandate Medien BearbeitenOffizielles Zentralorgan der Partei zwischen 1948 und 1990 war die Zeitung Rabotnicesko delo Arbeitersache Vorsitzende der Partei BearbeitenPolitische Fuhrung der Partei Bearbeiten Amtszeit Name Bezeichnung1919 1924 Dimitar Blagoew Vorsitzender des ZK1924 1933 Wassil Kolarow Erster Sekretar des ZK1933 1948 Georgi Dimitrow Erster Sekretar des ZK1948 1949 Georgi Dimitrow Generalsekretar des ZK1949 1950 Walko Tscherwenkow Generalsekretar des ZK1950 1954 Walko Tscherwenkow Erster Sekretar des ZK1954 1981 Todor Schiwkow Erster Sekretar des ZK1981 1989 Todor Schiwkow Generalsekretar des ZK1989 1990 Petar Mladenow Erster Sekretar des ZK1990 Alexandar Lilow VorsitzenderLiteratur BearbeitenMichail Gruev Organisationsentwicklung Ideenprozesse und innere Kampfe in der Bulgarischen Kommunistischen Partei wahrend der 1970er und 1980er Jahre In Uwe Backes Gunther Heydemann Clemens Vollnhals Hrsg Staatssozialismen im Vergleich Staatspartei Sozialpolitik Opposition Schriften des Hannah Arendt Instituts fur Totalitarismusforschung 64 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 ISBN 978 3 525 37077 3 S 379 387 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bulgarische Kommunistische Partei Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Krum Blagov 50 te naj golemi atentata v blgarskata istoriya Abgerufen am 14 Juli 2012 15 01 1990 Tagesschau ARD 15 Januar 1990 abgerufen am 15 Februar 2017 rezultati cik2009 bg Verteilung der tatsachlichen Stimmen nach Kandidatenlisten Memento vom 8 Juli 2009 im Internet Archive bulgarisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bulgarische Kommunistische Partei amp oldid 237200376