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Tschetnik bezeichnet ursprunglich einen irregularen unbesoldeten Kampfer seit der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts vor allem einen christlichen Freischarler der im makedonischen und bulgarischen Raum einen Kleinkrieg gegen die osmanische Herrschaft fuhrte Er organisierte sich in kleinen Gruppen unter der Fuhrung eines Vojvoden Seine Entsprechung im griechischen Raum war der Andartis Serbischer Tschetnik in Makedonien vor 1918 Ein Tschetnik links mit Sajkaca und ein italienischer Gebirgsjager prasentieren eine typische Tschetnik Truppenfahne wahrend einer gemeinsamen Aktion im besetzten Jugoslawien um 1942 1943 Die heutige Bedeutung der Selbstbezeichnung wurde im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Besatzungsmacht in Jugoslawien als Sammelbegriff fur die Angehorigen von nationalistischen und antikommunistischen serbischen bzw montenegrinischen Milizen gepragt Darunter fiel auch die Jugoslawische Armee im Vaterland die wahrend des Zweiten Weltkrieges aus Tschetniktruppen bestehend unter der Fuhrung von Dragoljub Draza Mihailovic fur die Wiedererrichtung des Konigreichs Jugoslawien und die Errichtung eines Grossjugoslawien samt einem Grossserbien kampften 1 2 Der kroatische Historiker Vladimir Zerjavic schatzt dass die Tschetniks wahrend des Zweiten Weltkrieges etwa 29 000 Bosniaken und 18 000 Kroaten vorwiegend Zivilisten ermordet haben Der Historiker Zdravko Dizdar schatzt dass insgesamt etwa 50 000 Muslime und Kroaten ermordet wurden 3 Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Entstehung im Osmanischen Reich 3 Balkankriege 4 Erster Weltkrieg 5 Zweiter Weltkrieg 5 1 Grundung der Ravna Gora Bewegung 5 2 Tschetniks anderer Nationalitaten 5 3 Widerstand gegen die Besatzer 1941 5 4 Zusammenarbeit mit den Besatzern 5 5 Kampf gegen die kommunistische Widerstandsbewegung 5 6 Kriegsverbrechen 5 7 Niedergang 6 Jugoslawienkriege 7 Rehabilitierung und Gedenken in Serbien 7 1 Jahrliche Kundgebungen auf Ravna Gora 7 2 Rechtliche Gleichstellung mit Tito Partisanen 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDer Begriff kommt aus polnischen ochotnik fur Freiwilligen Im Tschechischen wiederum ist cetnik die offizielle Bezeichnung fur einen Gendarmen Ins Serbische wurde es von Matija Ban 1848 in seinem Handbuch zur Freiwilligen Kriegsfuhrung in Anlehnung an polnische Freiwillige Pravila o cetnickoj vojni Protolmacio iz poljskoga sa nekim promenama izmetcima i dodatcima Matija Ban eingefuhrt In diesem Jahr wagten die Ungarn einen Aufstand gegen das Kaisertum Osterreich was wiederum zum serbischen Aufstand gegen Ungarn in der heutigen Vojvodina fuhrte unterstutzt durch Grenztruppen aus der Militargrenze und Freiwilligen aus dem Furstentum Serbien Entstehung im Osmanischen Reich Bearbeiten nbsp Die wichtigsten serbischen Tschetnik Wojwoden wahrend der Jungturkischen Revolution Juli 1908 Die Tschetniks entstanden aus der Tradition der Hajduken In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts schlossen sich auf der vom Osmanischen Reich beherrschten Balkanhalbinsel Freiwillige zu kleinen Kampfgruppen zusammen Die beweglichen Tschetnik Gruppen uberfielen Vertreter der osmanischen Herrschaft und organisierten Aufstande unter der christlichen Bevolkerung nbsp Bulgarische Tschetniks wahrend des Ilinden Aufstandes 1903 In den bulgarischen Gebieten des Osmanischen Reichs nahmen die Tschetniks eine zentrale Rolle in dem von Georgi Rakowski 1862 verfassten Plan fur die Befreiung Bulgariens ein Wahrend der Balkankrise in den Jahren 1875 bis 1878 waren vor allem bulgarische griechische und serbische Freischarler aktiv Bulgarische Tschetniks nahmen vor allem wahrend des Bulgarischen Aprilaufstandes von 1876 und des Ilinden Aufstandes eine besondere Stellung ein Balkankriege BearbeitenNach der Beendigung der Balkankrise durch den Berliner Kongress konzentrierten sich die Tschetniks auf Makedonien und Thrakien siehe Komitadschi Innere Makedonisch Adrianopeler Revolutionare Organisation IMORO Dort beteiligten sich die Tschetniks vor und wahrend der Balkankriege von 1912 und 1913 an Kampfhandlungen gegen die Osmanen Indessen machte der steigende Nationalismus serbische bulgarische makedonische und griechische Freischarler immer mehr zu erbitterten Gegnern Erster Weltkrieg Bearbeiten nbsp Tschetnik Einheiten auf dem Marsch 1914 1886 erkannte der serbische Konig Milan I Obrenovic die Tschetniks als Miliz an Im Ersten Weltkrieg bildeten Tschetniks Aufklarungs und Guerillatruppen im von den Mittelmachten besetzten Serbien Nach dem Ersten Weltkrieg blieben sie als Miliz im neu gegrundeten Konigreich Jugoslawien aktiv und pflegten ihre Traditionen Auch in Bulgarien bildeten sich Traditionsvereinigungen Im Jahr 1938 waren rund 1 000 Tschetnik Organisationen mit etwa 50 000 Mitgliedern in Jugoslawien registriert Zweiter Weltkrieg BearbeitenGrundung der Ravna Gora Bewegung Bearbeiten Dragoljub Draza Mihailovic ein serbischer Generalstabsoffizier der jugoslawischen Armee in Bosnien zog sich beim Uberfall der deutschen Wehrmacht auf Jugoslawien am 17 April 1941 mit einer kleinen motorisierten Einheit von Bosnien nach Serbien zuruck wobei er einige Male mit Ustascha Truppen und bosnischen Banden zusammenstiess Am 29 April 1941 uberquerte er mit seinen Einheiten den Fluss Drina In Serbien angekommen vernahm er Geruchte uber einen grossen Aufstand serbischer Offiziere die sich im Gebiet um Kopaonik aufhielten und begab sich dorthin Auf dem Weg nach Zentralserbien wurde Mihailovics Einheit am 6 Mai 1941 bei Uzice in Kampfe mit einer deutschen Einheit verwickelt und dabei fast aufgerieben Am 10 Mai 1941 erreichte Mihailovic mit nur 34 Offizieren und Soldaten dezimiert und erschopft das Gebirgsplateau Ravna Gora in Zentralserbien 4 Nach der Ankunft in Ravna Gora versuchte Mihailovic mit anderen Offizieren Kontakt aufzunehmen und das Volk fur sich zu gewinnen um an Nahrung und Geld zu gelangen Mit der Unterstutzung von zahlreichen Gendarmen und Polizisten die der kollaborationistischen Acimovic Regierung in Belgrad den Gehorsam verweigerten gelang dies auch In den darauf folgenden Wochen stromten Soldaten und Offiziere aus Belgrad nach Ravna Gora was das Versorgungsproblem verscharfte Bis zum Herbst 1941 wuchs die Ravna Gora Bewegung auf rund 3000 4000 Mann an nbsp Tschetnik TruppenfahneNach einem serbisch orthodoxen Brauch sollten sich mannliche Familienmitglieder nach dem Tod eines Angehorigen 40 Tage lang nicht rasieren In Anlehnung daran trugen manche Tschetniks lange Barte und druckten damit ihre Trauer um das verlorene und besetzte serbische Konigreich aus Im Kampf fuhrten Tschetnik Verbande eine Totenkopf Fahne die den Feind abschrecken sollte Als Monarchisten und serbische Nationalisten strebten die Tschetniks von Mihailovic die Restauration des fruheren jugoslawischen Konigreichs die Bildung eines Grossjugoslawien und eines darin enthaltenen ethnisch reinen Grossserbien an 5 Mihailovic verfolgte zunachst eine Strategie des Abwartens und vermied es sich zu fruh in eine offene militarische Auseinandersetzung mit den Deutschen zu begeben Er wollte zuerst die Bewegung auf eine breitere Basis stellen und die in vielen Teilen des ehemaligen Jugoslawiens wegen des Terrors der Besatzer und ihrer Helfer entstandenen fuhrerlosen und grossteils unpolitischen Tschetnik Banden in seine Organisation eingliedern um sich auf die Nachkriegszeit vorzubereiten Der 1941 begonnene Uberfall des Dritten Reiches auf die Sowjetunion weckte bei vielen Serben Hoffnungen auf einen schnellen Sieg der Sowjetunion und ein baldiges Kriegsende Mihailovic war daher bestrebt Verluste und Suhnemassnahmen gegenuber Zivilisten zu vermeiden auch in Hinblick auf die Erfahrungen Serbiens im Ersten Weltkrieg bei dem rund ein Funftel der Bevolkerung ums Leben kam Mihailovic gab daher den Deutschen und Tito im Fruhsommer 1941 zu verstehen dass er den kommunistischen Terror missbilligte und von ihm vorerst keine Aktionen gegen die Besatzer zu erwarten seien Uber Mittelsmanner nahm er Verbindung mit der kommissarischen Regierung Acimovic in Belgrad auf und bat den kollaborationistischen Fuhrer der serbischen Faschisten Dimitrije Ljotic um Namen von zahlungskraftigen Personen die als Spender in Frage kamen Das deutsche Besatzungskommando liess wahrend des Sommers 1941 keine Anstalten erkennen Mihailovic zu bekampfen und ermutigte die Regierung Acimovic einen Kompromiss zu erzielen Im September empfing Mihailovic uber einen Agenten Instruktionen der Exilregierung Simovic Diese deckten sich weitgehend mit seiner Einschatzung dass seine Zeit nach der Niederlage der deutschen Armee kommen wurde Die Regierung trug ihm auf vorerst fur die Sicherheit und Ordnung im Land zu sorgen und gegen Rauber und Plunderer vorzugehen Im Anschluss daran wurde in Belgrad der politische Arm der Tschetnik Bewegung das Zentrale Nationalkomitee serb Centralni Nacionalni Komitet gegrundet dessen Mitglieder Monarchisten wie Republikaner Konservative Sozialisten und Anhanger der Bauernpartei waren die Heterogenitat der Parteien erschwerte eine klare gemeinsame Parteilinie Eine offizielle Anerkennung Mihailovics als Fuhrer des restjugoslawischen Militars blieb jedoch vorerst aus was haufig Anlass fur zahlreiche Machtkampfe Eigenmachtigkeiten und Gehorsamsverweigerungen gab Es wurde daher fur Mihailovic zunehmend schwieriger seine Autoritat uber die verschiedenen Tschetnik Splittergruppen zu behaupten Ein Teil der Offiziere drangte auf tatkraftigen Widerstand gegen die Besatzer und arbeitete offen mit den Partisanen zusammen allen voran der Sohn des Attentaters Punisa Racic Artilleriehauptmann Dragoslav Racic der den Kern des deutschlandfeindlichen Offiziers Flugels vertrat Racic stellte nicht zuletzt wegen seines wallenden Bartes und seiner bauerlichen Kleidung einen Archetypus des serbischen Tschetniks dar Seine 1500 Mann starke Einheit nahm im September und Oktober 1941 an mehreren erfolgreichen Angriffen der Partisanen auf deutsche Stutzpunkte teil Racic wurde spater jedoch zu einem erbitterten Gegner der Kommunisten Der Anfang Juli in Westserbien entbrannte Volksaufstand zwang viele von Mihailovics Offizieren Farbe zu bekennen Ausser Racics Truppen kampften auch einige Tschetnik Gruppen in Valjevo unter der Fuhrung des serbisch orthodoxen Priesters Vladimir Zecevic Anfang September 1941 gemeinsam mit den Partisanen gegen die Besatzer Der wegen seines Ranges mit Mihailovic konkurrierende Artilleriegeneral Ljubomir Novakovic verbreitete Mitte September 1941 uber einen Radiosender in der Sumadija deutschlandfeindliche Propaganda und rief das Volk zum Widerstand auf Novakovic wurde jedoch Ende September 1941 durch seine militarische Inkompetenz kompromittiert als er bei Aranđelovac mit rund 3 000 mehrheitlich mit Sensen und Heugabeln bewaffneten Bauern einen deutschen Stutzpunkt sturmte wobei viele Angreifer getotet wurden Diese Ereignisse liessen bei den deutschen Befehlshabern in Belgrad den Eindruck entstehen dass Mihailovics Tschetniks den Deutschen im Grunde feindlich gesinnt seien und eine Affinitat zur Zusammenarbeit mit Titos Partisanen demonstrierten Irrtumlich schrieben sie auch manche Aktionen der Kommunisten Mihailovic und seinen grossserbischen Offizieren zu Hinzu kam dass Mihailovics Tschetniks nicht die einzigen waren die offizielle Tschetnik Miliz des Konigreiches Jugoslawien unterstand seit 1932 dem Prasidenten des national konservativen Tschetnik Veteranenvereins Kosta Pecanac Dieser aus den Balkankriegen hervorgegangene traditionelle Tschetnik Verband zahlte 1938 etwa 1 000 Sektionen mit insgesamt 500 000 Mitgliedern und stellte die grosste Tschetnik Fraktion in Serbien dar Pecanac entschloss sich auf deutschen Druck hin sehr fruh fur die Zusammenarbeit und ignorierte Mihailovics Appell vom 15 August 1941 sich der Ravna Gora Bewegung anzuschliessen Pecanac zeichnete sich durch eine grosse Feindseligkeit gegenuber den Kommunisten aus und wurde daher zur Niederschlagung von Aufstanden von Partisanen in Sudserbien eingesetzt Seine Einheiten kampften auch in Kosovo i Metohija sowie dem Sandzak gegen albanisch faschistische Milizen Balli Kombetar wo sie sich mit kompromissloser Grausamkeit und brutalem Terror gegenuber den albanischen Muslimen hervortaten was viele antifaschistische Albaner dazu bewog in die multinationalen und ethnisch toleranteren jugoslawischen Partisanen einzutreten Wegen Unzuverlassigkeit und nicht zuletzt wegen des grossen Misstrauens das die deutschen Militarbefehlshaber den serbischen Tschetnik Fuhrern im Allgemeinen entgegenbrachten wurde Pecanac rund 8 000 Mann starke Einheit aufgelost er selbst wurde 1944 von Mihailovics JVUO gefangen genommen wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und in der serbischen Stadt Sokobanja hingerichtet Die grossten Unterstutzer und bereitwilligsten Kollaborateure der Besatzer in Serbien stellte die faschistische ZBOR Bewegung unter der Fuhrung des Krankenpflegers Dimitrije Ljotic Die Zbor Bewegung wurde vor dem Krieg in Anlehnung an die NSDAP und Mussolinis Nationaler Faschistischer Partei gegrundet Ahnlich wie Ante Pavelics Ustasa Partei wies sie eine Nahe zum Christentum auf bekannte sich jedoch zu dessen serbisch orthodoxer Variante Die ZBOR Bewegung forderte die Abschaffung der Demokratie und die Errichtung eines autoritaren Standestaates Wahrend sie vor dem Krieg keine nennenswerte politische Mehrheit im jugoslawischen Parlament errang stieg ihr Einfluss nach der deutschen Besatzung betrachtlich Sie verschrieb sich dem Kampf gegen Juden Freimaurerei Kommunisten und den westlichen Kapitalismus und unterstellte sich dem Kommando der Wehrmacht Das Serbische Freiwilligenkorps serb Srpski Dobrovoljacki Korpus der ZBOR Bewegung hatte eine Starke von rund 3000 4000 Mann und wurde vom ehemaligen jugoslawischen und osterreich ungarischen Offizier Kosta Musicki kommandiert Aufgrund ihrer relativ geringen Zahl betatigten sich Mitglieder der Bewegung vorwiegend als Ubersetzer Informanten und Berater der Besatzungsmacht einige Male auch als Vermittler zwischen Mihailovic und den Besatzern Militarisch waren sie weniger bedeutend sie kampften sporadisch mit Wehrmacht Verbanden gegen andere Tschetnik Gruppen und seltener gegen serbische Kommunisten Die ZBOR Bewegung blieb dem Nationalsozialismus uber das Kriegsende hinaus treu und forderte die Fortfuhrung des Kampfes in Form eines Guerilla Krieges Tschetniks anderer Nationalitaten Bearbeiten nbsp Slowenische Tschetniks Blaugardisten der sogenannten Jugoslawischen Armee im Vaterland unter dem Kommando von Karl Novak bei Dolenjska Fruhjahr 1943 Mihailovics Tschetniks gehorten auch Slowenen und in geringer Zahl Kroaten an die fur ein monarchistisches Jugoslawien kampften Beispielsweise waren der slowenische Historiker Uros Susteric und seine Verwandten in der Fuhrungsriege der JVUO Auch der jugoslawische und slowenische Okonom Aleksander Bajt gestand 1999 in seinem Buch Bermans Dossier wahrend des Zweiten Weltkrieges Tschetnik Sympathisant gewesen zu sein er habe in Rom unter dem Decknamen Berman als Geheimdienstler fur Mihailovics JVUO gearbeitet Bajts Darstellung der Tschetniks wurde von Kritikern als verherrlichend empfunden und sorgte in Slowenien fur grosse offentliche Emporung weil sie die herrschende Meinung dass die grossserbische Tschetnik Ideologie die wahre Ursache fur den Balkankonflikt sei in Frage stellte Daneben gab es auch in Montenegro eine aktive Tschetnik Bewegung die unter der Fuhrung von Pavle Đurisic stand und eng mit Mihailovics Tschetniks zusammenarbeitete Widerstand gegen die Besatzer 1941 Bearbeiten Die seit 1921 verbotene und im Untergrund operierende Kommunistische Partei Jugoslawiens zahlte Anfang 1941 insgesamt nur etwa 8 000 Mitglieder Zwischen April und Juni 1941 traten ihr jedoch etwa 4 000 neue Mitglieder bei Die Verbreitung der KPJ war in Rumpfserbien vergleichsweise gering sie hatte dort nur 2 000 Mitglieder davon 600 in Belgrad und dessen Umgebung Am 1 Juli 1941 erging eine Anweisung der Komintern an die KPJ Partisanenverbande zu grunden und Kampfhandlungen und Sabotageakte gegen die Besatzer vorzunehmen In Folge fand am 4 Juli 1941 in Belgrad eine Sitzung des Hauptstabs der Volksbefreierischen Partisanenverbande Jugoslawiens Glavni Stab Narodnooslobodilackih Partizanskih Odreda Jugoslavije unter dem Vorsitz von Josip Broz Tito Kroate Edvard Kardelj Slowene Ivan Milutinovic Montenegriner Aleksandar Rankovic Serbe und Svetozar Vukmanovic Tempo Montenegriner statt bei dem die KPJ den bewaffneten Kampf gegen die Besatzer beschloss Vlado Popovic sollte den Widerstand in Kroatien organisieren Edvard Kardelj in Slowenien Svetozar Vukmanovic Tempo wurde nach Bosnien gesandt Milovan Đilas nach Montenegro Dem Obersten Stab und der Fuhrung der KPJ in Jugoslawien gehorten weiters Ivo Lola Ribar Kroate Mosa Pijade Serbe Jude und Arso Jovanovic Montenegriner an ausserdem der serbisch orthodoxe Priester Vladimir Zecevic der von der Mitwirkung an Entscheidungen des Stabs ausgeschlossen war Die Strategie der Kommunisten bestand darin in den Dorfern und Industriegebieten Zentralserbiens Anhanger zu gewinnen und fur den bewaffneten Widerstand zu motivieren wobei sie vor der Ermordung politisch andersdenkender konterrevolutionarer Elemente nicht zuruckschreckten Ausserdem gelang es der KPJ die wegen des Volkermordes der Ustascha in Kroatien und Bosnien Herzegowina hereinstromenden serbischen Fluchtlinge zu radikalisieren Auch die rucksichtslosen Vergeltungsmassnahmen der deutschen Besatzer gegen Zivilisten trieben die Menschen in Scharen zu den Partisanen Ein Bericht des deutschen Verwaltungsstabes in Belgrad vom 23 Juli 1941 schildert die Lage wie folgt In den Bergen Serbiens befinden sich die zum Teil traditionsreichen Komitatschi Banden die sogenannten Cetnici die bei dem bekannten Hang des serbischen Volkes zu einer abenteuerlichen Romantik eine grosse Volkstumlichkeit besitzen Sie waren in den Monaten nach dem Kriege durch gefluchtete Offiziere und Soldaten verstarkt worden Ihr Dasein war zwar fur europaische Begriffe der offentlichen Ordnung und Sicherheit ein beunruhigender Zustand sie vermieden aber peinlichst jede Art von Zusammenstoss mit der deutschen Wehrmacht und bezeichneten als ihre Aufgabe in erster Linie die Bekampfung des kroatischen Terrors Mit falschen Parolen haben nun kommunistische Funktionare vermocht sich der Fuhrung eines Grossteils dieser Banden zu bemachtigen Lit Schmider 2002 S 57 Die Partisanen vermieden anfangs die direkte Konfrontation mit den kleinen aber gut bewaffneten Wehrmacht Verbanden in Serbien Ihre Kampfhandlungen richteten sich im Juli 1941 vorwiegend gegen serbische Gendarmen und Einrichtungen der Kollaborationsregierung Acimovic Begunstigt durch den Umstand dass die deutsche Militarverwaltung ausserhalb der grosseren Stadte kaum Einfluss ausubte konnten die Kommunisten bis August 1941 in Serbien schnell Fuss fassen und eine flexible und schlagkraftige Organisation aufbauen Die fluchtartige Verlegung der am Angriff auf Jugoslawien beteiligten deutschen Infanteriedivisionen in die Sowjetunion erweckte auch bei den Kommunisten die Hoffnung dass der Krieg nicht mehr lange andauern werde Am 10 August 1941 erging ein Befehl mit dem Nichtkommunisten die Aufnahme in die kommunistischen Kampfverbande odreds erlaubt wurde Der Volksaufstand dehnte sich auf ganz Westserbien aus Am 11 August 1941 erteilte der Befehlshaber Serbien General der Flieger Heinrich Danckelmann General der Artillerie Paul Bader den Befehl zur sofortigen Aufnahme des Angriffskampfes gegen die kommunistischen Terrorbanden Die Gendarmerie Acimovics und die Wehrmacht zeigten sich angesichts des ausgedehnten Aufstandes machtlos und hatten ihm zunachst wenig entgegenzusetzen Ihre Hilflosigkeit entlud sich in unkontrollierten Suhnemassnahmen bei denen bis Ende August 1941 rund 1 000 Personen wahllos getotet wurden Ende August 1941 errichteten die jugoslawischen Kommunisten ein befreites Gebiet im Nordosten Serbiens zwischen den Stadten Krupanj Loznica und Zvornik Sie konnten sich im Sommer 1941 als fuhrende Widerstandsbewegung in Serbien etablieren und gewannen die Initiative uber die Ereignisse Die Angriffe der Kommunisten auf Gendarmen und Polizisten der Kollaborationsregierung trafen gezielt die grossten Unterstutzer Mihailovics Zudem rebellierten einige von Tatendrang beseelte Offiziere Mihailovics ungestraft gegen seine abwartende Politik und kampften gemeinsam mit den kommunistischen Odreds Zusammenarbeit mit den Besatzern Bearbeiten nbsp Tschetniks mit Soldaten der deutschen Wehrmacht in SerbienMihailovic furchtete den zunehmenden Einfluss der Kommunisten und sah in der teilweisen Zusammenarbeit mit den Besatzern das geringere Ubel Wahrend die Tschetniks fur die Vorkriegsordnung und die Kontinuitat des Konigreichs Jugoslawien in Anlehnung an den Westen standen traten die jugoslawischen Kommunisten fur grundlegende Umwalzungen in der Gesellschaft nach dem Vorbild der Sowjetunion ein Die Kommunisten waren mit der Propaganda erfolgreich dass Mihailovic sich bloss fur einen Widerstandskampfer ausgebe wahrend die kommunistischen jugoslawischen Partisanen die Hauptlast des Kampfes gegen die Besatzungsmachte trugen Zudem richteten die Partisanen in den befreiten Gebieten nationale Befreiungsrate ein Hinzu kam dass Mihailovic von den Alliierten meist nur symbolisch unterstutzt und spater fallen gelassen wurde Wahrend Grossbritannien anfangs die Exilregierung des nach London geflohenen serbisch jugoslawischen Konigs Petar II unterstutzte schwenkte es im Laufe des Krieges um und belieferte die kommunistischen Tito Partisanen mit Waffen Dieser Umstand spielte der deutschen Propaganda in die Hande die behauptete dass Churchill Serbien den Bolschewiki zum Frass vorgeworfen habe Folglich konne nur der Sieg Deutschlands die Unabhangigkeit Serbiens garantieren Wahrend eine seiner Formationen mit den Partisanen kampfte unterhielt Mihailovic Beziehungen zur Kollaborationsregierung Nedic und wurde von ihr mit Geld und Waffen unterstutzt Viele von Mihailovics Tschetniks konnten als Gendarmen der Kollaborationsregierung untertauchen und versuchten bis zuletzt unter Hinweis auf ihre antikommunistische Tatigkeit einen legalen Status zu erlangen Gleichzeitig versuchte Mihailovic mit dem beruchtigten Wehrmacht General Franz Bohme in Verbindung zu treten Bohme lehnte sein Bundnisangebot jedoch ab und bestand auf einer bedingungslosen Kapitulation samt vollstandiger Entwaffnung Zwischen dem deutschen und italienischen Oberkommando gab es heftige Meinungsverschiedenheiten uber den Umgang mit Tschetniks in Bosnien und Kroatien Der italienische General Mario Roatta betrachtete die Tschetniks als potenzielle Verbundete die im Kampf gegen die kommunistischen Partisanen wertvolle Dienste leisteten und stellten ihnen ab Mitte 1942 offiziell mit Waffen und Munition zur Verfugung Gleichzeitig war Italien daran interessiert ein Gegengewicht zu dem von Deutschland beherrschten Ustascha Regime aufzubauen Hitler und die deutsche Militarfuhrung betrachteten die Tschetniks dagegen als grossserbische Kampfeinheiten die sich bei einem alliierten Angriff auf den Balkan auf die feindliche Seite schlagen wurden und drangten auf ihre Entwaffnung Schliesslich einigte man sich darauf die Tschetniks im Rahmen der bevorstehenden Militaroperation Weiss zu entwaffnen bei der die kommunistischen Partisanen Anfang 1943 vernichtet werden sollten Da der Kampf gegen die Partisanen jedoch schwieriger als erwartet verlief behielten Tschetniks in Bosnien und Kroatien ihre Waffen bis zum Kriegsende Kampf gegen die kommunistische Widerstandsbewegung Bearbeiten nbsp Tschetniks einer Schwarzen Troika toten einen jugoslawischen Partisan in der serbischen Region Sumadija Die jugoslawischen Kommunisten konnten den Widerstand von Anfang an weit erfolgreicher aufbauen Im September 1941 hatten die Partisanen in Serbien eine grosse Basis und ihre militarischen Formationen fugten den deutschen Besatzern empfindliche Niederlagen zu Sie verubten im August 1941 242 Attentate und toteten dabei 22 Wehrmachtssoldaten Allein am 31 August 1941 verubten sie 18 Anschlage auf Eisenbahnstrecken Sie erkampften bereits am 21 September 1941 ein befreites Gebiet die Republik Uzice in der sich eine Waffenfabrik befand deren Produktion aufgrund der mangelnden Versorgung Mihailovics mit Waffen und Munition zu einem Zankapfel zwischen ihm und den Kommunisten werden sollte Den Kommunisten gelang es trotz haufiger Angriffe der Luftstreitkrafte die Waffenproduktion in Uzice aufrechtzuerhalten Zu Beginn des Krieges arbeiteten Tschetniks und Kommunisten noch teilweise zusammen aber die Lage anderte sich als Tito und Mihailovic bei einem Treffen im Dorf Brajici am 26 Oktober 1941 keine Einigung uber den weiteren Verlauf des Widerstands erzielen konnten Ab diesem Zeitpunkt bekampften sich die beiden Bewegungen erbittert Eine Rolle dabei spielte dass Mihailovic mit britischer Unterstutzung rechnete und einen Kompromiss um jeden Preis als nicht notwendig erachtete Am 2 November 1941 fuhrten Verbande von Mihailovic einen Angriff gegen die Partisanenhochburg Uzice durch Die Befreiung von Uzice wurde ursprunglich gemeinsam koordiniert Da die Kommunisten als erste in Uzice eindrangen und ihrerseits die Sozialistische Republik von Uzice verkundeten und Mihailovics Verbanden den Einzug verweigerten sah Mihailovic das Bundnis mit den Kommunisten gebrochen und entschloss sich zu einem Angriff Der Angriff wurde zuruckgeschlagen und Mihailovic entging nur knapp einem militarischen Desaster Uber den Verrat von Draza Mihailovic schrieb der Stab der Volksbefreiungs Partisanenabteilung fur den Kreis Cacak am 3 November 1941 Die Funfte Kolonne ist wieder auferstanden Die deutschen Agenten Draza Mihailovic Oberstleutnant Pavlovic Dragisa Vasic sind in letzter Stunde Hitler Nedic und Ljotic zu Hilfe geeilt General Bohme verstand es die Situation zu nutzen und drangte die Partisanen in die Defensive Am 20 November 1941 einigten sich Tito und Mihailovic auf englischen Druck hin auf einen Waffenstillstand In Erwartung eines deutschen Angriffes auf den Hauptstutzpunkt der Partisanen in Uzice forderte Tito Mihailovic am 28 November 1941 noch einmal zu einer gemeinsamen bewaffneten Aktion gegen die Besatzer auf Mihailovic antwortete dass er nicht daran denke sondern bessere Bedingungen fur einen Kampf abwarte Zur selben Zeit hatten sich einige Tschetnik Kommandanten mit ihren Truppen zusammen etwa 2 000 Mann laut der Kommunisten mit Zustimmung von Mihailovic dem Befehl von General Nedic unterstellt Diese Truppen kampften wenige Tage spater auf der Seite der Deutschen gegen die Partisanen Ende November gelang es General Bohme verstarkt durch eine deutsche Division und begunstigt durch die Haltung von Mihailovic den militarischen Widerstand der Partisanen zu brechen Die Partisanen fluchteten im Dezember 1941 uber den einzigen noch offenen Ruckzugsweg in das von Italien besetzte Montenegro und in die Herzegowina die offiziell zu Kroatien gehorte Mit dem Ruckzug aus Serbien nach Montenegro und Herzegowina spater nach Bosnien war die Partisanenarmee fur Jahre aus Serbien vertrieben Erst im Sommer 1944 gelang es ihr wieder in Serbien Fuss zu fassen und es gemeinsam mit der Roten Armee im Herbst Winter 1944 zu befreien nbsp Tschetnik Wojwode Uros Drenovic 1 v l und weitere Tschetniks bei einer gemeinsamen Feier mit einem Offizier der Ustascha 2 v l und der kroatischen Armee 4 v l im Jahr 1942 Der Schulterschluss von Tschetniks Ustasas italienischen und deutschen Verbanden trug somit wesentlich zum Fall der Republik Uzice am 29 November 1941 bei und beeintrachtigte die militarischen Bestrebungen der jugoslawischen Partisanen bis 1944 schwer Am 7 Dezember 1941 beforderte der im Exil weilende jugoslawische Konig Peter II Karađorđevic Mihailovic in den Rang eines Brigadegenerals und ernannte ihn zum Fuhrer der Jugoslawischen Armee im Vaterland Jugoslovenska vojska u otadzbini JVUO Damit gehorte er offiziell der Londoner Exilregierung als Kriegsminister an Gefangene Partisanen und ubergelaufene Tschetniks wurden ublicherweise auf der Stelle getotet Viele von ihnen wurden regelrecht geschlachtet indem man ihnen die Kehlen durchschnitt 6 Andererseits gingen die Partisanen mit der gleichen Harte gegen echte und vermeintliche Tschetnik Sympathisanten vor Die Partisanen hatten sich nach ihrer militarischen Niederlage und ihrem Ruckzug aus Serbien im bosnisch kroatischen Grenzgebiet festgesetzt und hielten in der Stadt Bihac den ersten Kongress der Kommunistischen Partei Jugoslawiens ab an dem laut Sitzungsprotokoll alle Volker des kunftigen Jugoslawien teilnahmen und ihren Willen zum Kampf gegen die Besatzer bekundeten Kriegsverbrechen Bearbeiten Wahrend des Krieges verubten auch Tschetnik Verbande zahlreiche Kriegsverbrechen an serbischen kroatischen albanischen und bosnischen Zivilisten Aus Briefen und Dokumenten verschiedener Tschetnik Fuhrer geht hervor dass sie unter anderem in betrunkenem Zustand Dorfer angezundet und zahlreiche Sympathisanten und Unterstutzer der Partisanen erschossen und zu Tode geprugelt haben In Bosnien Herzegowina und im dalmatinischen Hinterland kooperierten die Tschetniks zunachst mit den Partisanen und kampften gegen die kroatischen Ustascha die zahlreiche Massaker an der dort lebenden serbischen Bevolkerung verubten Der Blutrausch der Ustascha nahm solche Ausmasse an dass sich die deutsche Militarverwaltung sogar veranlasst sah etwas dagegen zu unternehmen weil die Grausamkeiten den deutschen Planen letztlich mehr schadeten als nutzten Das Reichssicherheitshauptamt schilderte die Lage in einem Bericht an den Reichsfuhrer SS vom 9 September 1942 wie folgt Ohne den Zuzug der von der Ustascha terrorisierten serbischen Bevolkerung ware jedoch dieser Heckenschutzenkrieg der Cetniks im Keime erstickt worden Dass es zu ausgesprochenen Aufstanden kam ist zu einem erheblichen Teil auf den Terror der Ustascha zuruckzufuhren 7 Der bekannteste Verband um die Stadt Knin in Norddalmatien war die sogenannte Dinarische Tschetnik Division unter dem Befehl des serbisch orthodoxen Priesters und Woiwoden Momcilo Đujic Dieser kollaborierte mit der italienischen Besatzungsmacht und seine Einheit war fur das Massaker von Gata am 1 Oktober 1942 verantwortlich bei dem Zivilisten getotet wurden weil sie mit den Tito Partisanen sympathisierten In anschliessenden Massakern der Tschetniks die sich bis zum 5 Oktober 1942 in Dugopolje Kotlenica Dubrava Donji Dolac Ostrvica Cisla Zvecanje und Srijane ereigneten wurden 120 Frauen Kinder und Alte oft bestialisch ermordet Das lokale Komitee der Kommunistischen Partei Kroatiens fur Mitteldalmatien berichtete daruber am 4 Oktober 1942 die Tschetniks brannten die Ortschaften nieder plunderten und schlachteten jede Person die sie in die Hande bekamen Die Grausamkeiten konnen schwer geschildert werden Alles was es nicht schaffte zu entkommen wurde getotet Die Frauen und Madchen wurden vergewaltigt ihre Bruste abgeschnitten wie auch andere Teile ihres Korpers Es sind meist altere Menschen unter den Getoteten aber auch viele Kinder Viele kranke und hilflose Menschen verbrannten in brennenden Hausern Die Mehrheit der Ermordeten wurden mit Messern getotet und hatte meistens durchgeschnittene Kehlen Alle Arten von Szenen ein Kind in den Handen seiner Mutter beide geschlachtet An manchen Platzen grosse Haufen Ermordeter 10 bis 15 Leichen an der selben Stelle 8 Bereits wenige Monate zuvor hatten Tschetniks beim Massaker im Zabiokovlje kroatische Zivilisten ermordet katholische Priester gehautet und Hauser geplundert und niedergebrannt Beim Massaker in Foca und Umgebung 1943 ermordeten Tschetniks 9 200 Bosniaken darunter 8 000 Zivilisten uberwiegend Alte Frauen und Kinder In einem deutschen Bericht vom 10 Februar 1943 aus der muslimischen Gemeinde Bukovica heisst es 9 Am 5 2 des Jahres haben Cetnici die Gemeinde Bukovica angegriffen und etwa 500 Manner Frauen und Kinder verbrannt Es wurden Madchen gefunden die man nach erfolgter Vergewaltigung gepfahlt hatte Im Dorfe Strazice wurde die Leiche des Hadschi Tahirovic gefunden dem man die Haut von den Kniekehlen uber den Rucken und Kopf auf die Brust gezogen hatte Niedergang Bearbeiten nbsp In Boan Montenegro schneidet ein Tito Partisan einem gefangenen Tschetnik der freigelassen werden soll die Bart und Kopfhaare In Anlehnung an einen serbisch orthodoxen Brauch trugen viele Tschetniks lange Barte um damit ihre Trauer um das besetzte serbische Konigreich auszudrucken 1943 10 Die Alliierten entsandten militarische und nachrichtendienstliche Beobachter um die Lage in Jugoslawien zu erkunden und sich von der Kollaboration der Tschetniks mit den Achsenmachten zu uberzeugen Hinzu kamen der politische Druck der Sowjetunion und Erfolge der Kommunisten in Jugoslawien so dass die Alliierten 1943 auf der Konferenz von Teheran den Tschetniks die Unterstutzung entzogen und die jugoslawischen Partisanen unter der Fuhrung von Tito als Verbundete akzeptierten Die Gesamtstarke der JVUO in Serbien betrug zu diesem Zeitpunkt offiziell 12 000 bis 15 000 Mann Angesichts der politischen und militarischen Entwicklung wurden die Tschetniks bis 1944 dezimiert viele Angehorige wechselten die Seite und liefen zu den Partisanen uber 1945 sagten sich einige Anfuhrer der JVUO von Mihailovic los und grundeten in Istrien gemeinsam mit den slowenischen Domobranci unter deutscher Protektion die Jugoslawische Nationalarmee nicht zu verwechseln mit der Jugoslawischen Volksarmee der Tito Partisanen die aber nie zum Einsatz kam Die Soldaten der Nationalarmee wurden nach dem Kriegsende von den Briten entgegen anderer Zusage an die Tito Partisanen ausgeliefert die meisten wurden anschliessend in den Waldern um Bleiburg von diesen ermordet bzw laut offiziellem Sprachgebrauch liquidiert Dragoljub Draza Mihailovics Tschetniks wurden Mitte Mai 1945 bei den Quellen der Flusse Drina und Neretva endgultig geschlagen Mihailovic konnte ein letztes Mal entkommen und versteckte sich bis Mitte Marz 1946 in Bosnien wo er schliesslich vom kommunistischen Geheimdienst OZNA festgenommen wurde Er wurde in einem 5 tagigen Schauprozess wegen Kollaboration mit den Besatzern zum Tode verurteilt und am 18 Juli 1946 in Belgrad durch Erschiessung hingerichtet Seine Leiche wurde an einem geheimen Ort vergraben Aufgrund des Berichts eines Augenzeugen der Erschiessung aus dem Jahr 2005 gilt das Geheimnis um Mihailovics Hinrichtungs und Grabstatte als geluftet Jugoslawienkriege BearbeitenUnter dem Namen und der Symbolik der Tschetniks kampften wahrend der Jugoslawienkriege in den 1990ern serbische Freischarler in Kroatien und Bosnien von denen sich einige wegen Volkermord Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vor dem Internationalen Strafgerichtshof fur das ehemalige Jugoslawien verantworten mussten Vojislav Seselj der zwischen 2003 und 2014 in Den Haag inhaftierte Fuhrer der Serbischen Radikalen Partei fuhrte den Titel Vojvoda der ihm 1989 in den USA von Momcilo Đujic einem Tschetnik Fuhrer aus dem Zweiten Weltkrieg verliehen wurde Der Titel wurde Seselj jedoch am 9 Dezember 1998 anlasslich der Bildung einer Koalitionsregierung aus Seseljs Radikalen und Milosevics Sozialisten entzogen Bei dieser Gelegenheit bat Đujic das serbische Volk um Vergebung dafur dass er mit der Ernennung Seseljs einen Fehler gemacht habe Seselj habe sich zum Glaubensbruder und Mitarbeiter Milosevics entwickelt Rehabilitierung und Gedenken in Serbien BearbeitenJahrliche Kundgebungen auf Ravna Gora Bearbeiten nbsp Veranstaltung von Tschetnik Anhangern auf Ravna Gora Zwischen Tschetnik Totenkopffahne und serbischer Nationalflagge ein Plakat mit dem Konterfei von Mitar Maksimovic 1963 2002 Dieser bosnisch serbische Milizenfuhrer wurde 1993 vom serbischen Nationalisten Vojislav Seselj zum Tschetnik Wojwoden ernannt 11 Der Parteigrunder der Serbischen Erneuerungsbewegung und spatere serbische Aussenminister Vuk Draskovic und seine Frau Danica versuchten am Jahrestag der Grundung der Ravna Gora Bewegung den 13 Mai 1990 zu Ehren von Draza Mihailovic einen medienwirksamen Besuch auf Ravna Gora zu veranstalten Sie wurden jedoch von Einheiten des Innenministeriums mit Gewalt daran gehindert Motiviert durch diesen Vorfall findet seither auf Ravna Gora jahrlich im Mai ein Aufmarsch von Tschetnik Anhangern Monarchisten und proserbischen Nationalisten aller Lander statt der in einer Abschlusskundgebung endet Dabei wird in Reden der antifaschistische Kampf von Tschetniks beschworen und das kommunistische Regime angeprangert Draskovic der sich erfolgreich fur die Legalisierung der Tschetnik Bewegung einsetzt besuchte die Kundgebungen haufig und hielt dort auch mehrere Reden Die jahrlichen Aufmarsche wurden von den Behorden zunachst widerwillig und spater immer offener toleriert 1992 wurde auf Ravna Gora eine Statue Draza Mihailovics errichtet 1996 wurde dort eine Kirche gebaut spater auch ein Museum Auch sonst lasst sich seit den 1990ern in Serbien ein Trend zur Rehabilitierung von Tschetniks feststellen der in Schulbuchern wie in Medien betrieben wird Nach Jahrzehnten der offiziellen Damonisierung und Unterdruckung von Tschetniks durch das kommunistische Regime Jugoslawiens erwachte eine Gegenbewegung die Tschetniks als antifaschistische Opfer der Kriegswirren darstellt die aus strategischen Grunden von den Briten verraten und von den Sowjets militarisch uberrollt wurden In diesem Zusammenhang wird auch die US amerikanische Auszeichnung Mihailovics mit dem Orden Legion of Merit der ihm 1948 posthum fur die Rettung von 432 US amerikanischen Piloten verliehen wurde betont Rechtliche Gleichstellung mit Tito Partisanen Bearbeiten Am 21 Dezember 2004 beschloss das serbische Parlament auf Antrag der Serbischen Erneuerungsbewegung Draskovics in einer dringenden Sitzung eine Gesetzesanderung mit der Tschetniks den Tito Partisanen rechtlich gleichgestellt wurden Der Beschluss erfolgte mit 176 Stimmen bei 24 Gegenstimmen und 13 Enthaltungen Tschetniks und ihre Angehorigen erhielten dadurch das Recht auf eine Kriegspension und andere Vergunstigungen Der Grund fur diesen Vorstoss sei der Wunsch nach der Gleichstellung aller antifaschistischen Bewegungen Da viele Kriegsteilnehmer bereits tot sind habe der Beschluss vor allem einen symbolischen Wert so Vojislav Mihailovic Vizeprasident des Parlaments und Enkel von Draza Mihailovic Der serbische Vereinsbund der Kampfer des Volksbefreiungskrieges SUBNOR Savez udruzenja boraca Narodnooslobodilackog rata und die Menschenrechtsorganisation Helsinki Committee for Human Rights in Serbia haben die Gesetzesanderung emport aufgenommen Aus ihrer Sicht wurden die Tschetniks damit trotz zahlreicher Morde an Partisanen und ihren Sympathisanten fur die Kollaboration mit Hitler belohnt Es sei ein Mythos dass Tschetniks im Zweiten Weltkrieg bloss glucklose Antifaschisten und Widerstandskampfer gewesen waren Auch in Kroatien und in grossen Teilen Bosniens war der Beschluss Anlass fur scharfe Kritik Der kroatische Prasident Stjepan Mesic ausserte etwa die Tschetniks konnten nicht im Nachhinein zu Antifaschisten deklariert werden In Kroatien ist die Zurschaustellung etwa der Symbolik der Tschetnik Bewegung ebenso wie die der Ustascha Bewegung unter Strafe gestellt Nur in Slowenien sind die Domobranci mit Tito Partisanen gleichgestellt Siehe auch BearbeitenGrossserbien Internationaler Strafgerichtshof fur das ehemalige Jugoslawien Jugoslawische Armee im VaterlandLiteratur BearbeitenHolm Sundhaussen Cetnici In Holm Sundhaussen Konrad Clewing Hrsg Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 2016 ISBN 978 3 205 78667 2 S 231 ff Jozo Tomasevich The Chetniks War and Revolution in Yugoslavia 1941 1945 Stanford University Press Stanford 1975 ISBN 0 8047 0857 6 Matteo J Milazzo The Chetnik Movement and the Yugoslav Resistance Johns Hopkins University Press Baltimore 1975 ISBN 0 8018 1589 4 Lucien Karchmar Draza Mihailovic and the Rise of the Cetnik Movement 1941 1942 Garland Publishing Inc New York London 1987 ISBN 0 8240 8027 0 Simon Trew Britain Mihailovic and the Chetniks 1941 42 Studies in Military and Strategic History Palgrave Macmillan Basingstoke 1998 ISBN 0 333 69589 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tschetnik Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Holm Sundhaussen Geschichte Serbiens 19 21 Jahrhundert Bohlau Verlag Wien u a 2007 ISBN 978 3 205 77660 4 S 321 Michael Portmann Arnold Suppan Serbien und Montenegro im Zweiten Weltkrieg In Osterreichisches Ost und Sudosteuropa Institut Hrsg Serbien und Montenegro Raum und Bevolkerung Geschichte Sprache und Literatur Kultur Politik Gesellschaft Wirtschaft Recht Lit Verlag Munster 2006 ISBN 3 8258 9539 4 S 287 f Vladimir Geiger Human Losses of the Croats in World War II and the Immediate Post War Period Caused by the Chetniks Yugoslav Army in the Fatherand and the Partisans People s Liberation Army and the Partisan Detachments of Yugoslavia Yugoslav Army and the Communist Authorities Numerical Indicators In Review of Croatian history Croatian Institute of History S 85 87 srce hr Walter Manoschek Serbien ist judenfrei Militarische Besatzungspolitik und Judenvernichtung in Serbien 1941 42 Beitrage zur Militargeschichte Band 38 Oldenbourg Verlag Munchen 1993 S 112 ff Detlef Brandes Holm Sundhaussen Stefan Troebst Lexikon der Vertreibungen Deportation Zwangsaussiedlung und ethnische Sauberung im Europa des 20 Jahrhunderts 1 Auflage Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 2010 ISBN 978 3 205 78407 4 S 322 Jovan Radovanovic Dragoljub Draza Mihajlovic u ogledalu istorijskih dokumenata 2 Auflage Sventovid Beograd 2003 ISBN 86 84117 24 7 Thomas Casagrande Die volksdeutsche SS Division Prinz Eugen Campus Verlag Frankfurt 2003 ISBN 3 593 37234 7 S 199 Zdravko Dizdar Cetnicki zlocini u Bosni i Hercegovini 1941 1945 Hrsg Hrvatski institut za povijest Dom i svijet Zagreb 2002 ISBN 953 6491 86 9 S 368 Thomas Casagrande Die volksdeutsche SS Division Prinz Eugen Campus Verlag Frankfurt 2003 ISBN 3 593 37234 7 S 313 Bosko S Vukcevich Diverse forces in Yugoslavia 1941 1945 Authors Unlimited 1990 ISBN 978 1 55666 053 5 S 191 Jovana Gligorijevic Vojvode po zanimanju Đujic i uveoci Abgerufen am 21 Januar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tschetnik amp oldid 238910744