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Die Osterreichisch Ungarische Besetzung Serbiens 1915 1918 wahrend des Ersten Weltkriegs offiziell k u k Militarverwaltung in Serbien ungarisch k u k katonai igazgatas Szerbiaban dauerte von 1915 bis 1918 Aufteilung Serbiens in eine osterreichisch ungarische und eine bulgarische Besatzungszone Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Militarverwaltung 2 1 Militar Befehlshaber 2 2 Gouverneure 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAm 28 Juni 1914 ermordete der serbische Nationalist Gavrilo Princip den osterreichisch ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand von Osterreich Este in Sarajevo Dies fuhrte zur Julikrise und zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs Der Versuch Osterreich Ungarns Serbien schnell militarisch niederzuwerfen scheiterte jedoch aufgrund schlechter Planung und am erbitterten serbischen Widerstand Bei drei Offensiven zwischen August und Dezember 1914 gelang es der osterreichisch ungarischen Armee nicht die serbische Armee entscheidend zu schlagen Die Serben blieben in grosseren Gefechten der Schlacht von Cer im August der Schlacht an der Drina im September und der Schlacht an der Kolubara in November und Dezember des Jahres unbesiegt und zwangen die Invasoren schliesslich zum Ruckzug auf eigenes Gebiet Ab dem 6 Oktober 1915 unternahmen die Mittelmachte nach Verhandlungen mit Bulgarien die dessen Beitritt zum Bundnis herbeifuhrten einen neuen Feldzug gegen Serbien Bis Anfang Dezember 1915 konnten osterreichisch ungarische deutsche und bulgarische Truppen ganz Serbien besetzen Das Land wurde zwischen Osterreich Ungarn und Bulgarien aufgeteilt 1 Nach der Besetzung wurde eine Militarverwaltung mit einem Gouverneur und einem Zivilkommissar an seiner Spitze errichtet 2 Die Militarverwaltung BearbeitenDie Frage ob alle serbischen Gebiete annektiert werden sollen oder der Rest Serbiens als von der Monarchie abhangiger formal selbstandiger Staat weiter bestehen bleiben soll konnte durch den Widerstand Ungarns und seines Ministerprasidenten Istvan Tisza gegen grossere Annexionen serbischer Gebiete intern nie geklart werden 3 Gleichsam als Fortsetzung des Kriegszielkonfliktes zwischen Tisza und Generalstabschef Franz Conrad von Hotzendorf entstanden auch Reibungen in der Verwaltung des Generalgouvernements Serbien Die Spannungen zwischen der ungarischen Regierung und dem Armeeoberkommando AOK entstanden gleich zu Beginn der militarischen Besetzung der west serbischen Gebiete Tisza verlangte dass ungarische Verwaltungsbeamte in der Militarverwaltung des besetzen Gebietes vordringlich zum Einsatz kamen denn die eroberten serbischen Gebiete wurden zur ungarischen Interessensphare gehoren so wie die polnischen Gebiete zu Osterreich 4 Conrad aber strebte eine sudslawische Union innerhalb der Monarchie unter kroatischer Fuhrung an Die Errichtung der Militarregierung war fur ihn die Vorbereitung einer Annexion dieser Gebiete in diesem Sinn Daher wehrte er die ungarischen Anspruche ab Der ungarische Landeszivilkommissar fur Serbien Ludwig Thalloczy seit dem 16 Janner 1916 wurde daher von der militarischen Verwaltung so behindert und ignoriert dass er sogar um eine Versetzung nach Albanien ansuchte Tiszas Interventionen bei Armee Oberkommandant Erzherzog Friedrich und Aussenminister Burian im Marz 1916 hatten aber schliesslich Erfolg und die verantwortlichen Militars wie Johan Ulrich von Salis Seewis wurden Anfang Juli abgelost Im September wurden schliesslich zivile unter Thalloczy und militarische Verwaltung Serbiens getrennt 4 Nach einer Reise durch die besetzten serbischen Gebiete zog Tisza heftig gegen die angeblich zu grosse Milde der Militarverwaltung zu Felde 5 Durch leutselige und entgegenkommende Behandlung der Bevolkerung und das ganz offen hervortretende Bestreben den definitiven Herrn im Lande zu spielen trete die feste Absicht der Annexion ganz Serbiens ganz offenkundig an den Tag Dass Tisza dem AOK eine zu milde Behandlung der Bevolkerung vorwarf entbehrte nicht einer gewissen grotesken Note Die Okkupationspolitik Osterreich Ungarns scheint aber im Vergleich zum repressiven Vorgehen Bulgariens verhaltnismassig human gewesen zu sein 6 Dennoch kam es auch im osterreichisch besetzten Teil Serbiens zu Partisanentatigkeiten die aus dem bulgarisch besetzten Teil ubergriffen 7 Die Kapitulation des Verbundeten Bulgarien am 29 September 1918 und die Einnahme Belgrads bis dahin Sitz des Gouverneurs fur Serbien am 1 November 1918 beendeten die Besetzung Serbiens 8 Am 1 Dezember 1918 wurde das Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen proklamiert Militar Befehlshaber Bearbeiten Oskar Potiorek 28 August 1914 27 Dezember 1914 Erzherzog Eugen Ferdinand 27 Dezember 1914 27 Mai 1915 Karl Tersztyanszky von Nadas 27 Mai 1915 27 September 1915 Feldmarschall Hermann Kovess von Kovesshaza 27 September 1915 1 Janner 1916 Gouverneure Bearbeiten Feldmarschalleutnant Johann Ulrich von Salis Seewis 1 Janner 1916 Juli 1916 Adolf von Rhemen zu Barensfeld Juli 1916 Oktober 1918 Feldmarschall Hermann Kovess von Kovesshaza Oktober 1918 1 November 1918 Siehe auch BearbeitenGeschichte Serbiens Abschnitt Erster WeltkriegLiteratur BearbeitenGordana Ilic Markovic Hrsg Veliki Rat Der grosse Krieg Der Erste Weltkrieg im Spiegel der serbischen Literatur und Presse Promedia Wien 2014 ISBN 978 3 85371 368 6 Olga Manojlovic Pintar Vera Gudac Dodic An Ugly Black Night Remembering the Austro Hungarian Occupation of Serbia 1915 1918 In Oto Luthar Hrsg The Great War and Memory in Central and South Eastern Europe Balkan Studies Library 17 Brill Leiden 2016 ISBN 978 90 04 31623 2 S 71 84 Einzelnachweise Bearbeiten Andrej Mitrovic Serbia s Great War 1914 1918 Purdue University Press 2007 ISBN 1 55753 476 4 S Milorad Ekmecic S 353 Gerhard Ritter Staatskunst und Kriegshandwerk Das Problem des Militarismus in Deutschland Band 3 Die Tragodie der Staatskunst Bethmann Hollweg als Kriegskanzler 1914 1917 Munchen 1964 ISBN 3 486 47041 8 S 110 a b Jozsef Galantai Die 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