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Johann Ulrich Graf von Salis Seewis 8 Dezember 1862 in Karlstadt Kroatien 24 Oktober 1940 in Agram war ein osterreichisch ungarischer Offizier der aus dem schweizerischen Adelsgeschlecht Salis Seewis entstammte und am Ende des Ersten Weltkrieges zum Feldzeugmeister aufstieg Johann Ulrich von Salis Seewis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Fruhe Militarkarriere 1 3 Im Weltkrieg 1 4 Lebensabend 2 Literatur 3 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Der Vater Gaudenz Gubert 1824 1873 war k u k Hauptmann der uber Modena in den osterreichischen Heeresdienst gekommen war und sich 1857 mit der kroatischen Freiin Wilhelmine Vranyczany von Dobrinovic 1839 1898 vermahlte Der Urgrossvater Johann Gaudenz von Salis Seewis 1762 1834 war Landammann und Generalstabschef der eidgenossischen Bundesarmee vor allem war er als Dichter und Lyriker bekannt Johann Ulrich war als drittes Kind geboren als sein Vater 1873 starb wurde Johann Ulrich mit 10 Jahren zum Halbwaisen Auf dem Totenbett des Vaters musste er versprechen die Mutter bei der Erziehung seiner drei jungeren Bruder zu unterstutzen Das Gymnasium absolvierte im oberosterreichischen Benediktinerkloster von Kremsmunster wo er auch maturierte Nach seiner Reifeprufung ubernahm sein Onkel mutterlicherseits Feldmarschallleutnant Maroicic die Leitung seiner weiteren Laufbahn die fur den k u k Militardienst vorgesehen war Fruhe Militarkarriere Bearbeiten Zunachst trat er als Zogling der Genieabteilung der Wiener Technischen Militarakademie bei und wurde am 18 August 1883 als Leutnant ausgemustert Darauf folgte von 1888 bis 1890 der Besuch der dortigen Kriegsschule Von 1893 bis 1896 war er Lehrer an der Kadettenschule in Pressburg und wurde am 1 November 1893 zum Hauptmann befordert Von Oktober 1896 bis Mai 1898 oblag ihm die Evidenthaltung der Streitkrafte der Balkanstaaten Es folgten Dienste als Kompagnie und Bataillonskommandant beim ungarischen Infanterieregiment Nr 82 in Gyulafehervar Mit 1 November 1899 wurde er zum Major befordert und kehrte aus dem aktiven Truppendienst wieder in den Generalstab zuruck Er ubernahm die Position des Generalstabschefs der 28 Infanterietruppendivision in Laibach und nahm im September 1901 an den Manovern in Veszprem teil Am 1 November 1903 wurde er zum Oberstleutnant befordert und als Stabsoffizier der bosnisch herzegowinischen Gendarmerie zugeteilt Im November 1904 fuhrte er eine Delegation nach Uskub um mit der Pforte in Saloniki die Verhaltnisse an der Grenze zu Mazedonien zu klaren Am 1 November 1906 folgte die Ernennung zum Oberst wodurch ihn nach turkischem Reglement automatisch der Rang eines Generals zukam Das Kriegsministerium veranlasste 1907 nach fast dreijahriger Wirksamkeit die Abberufung aus diesem Posten Salis wurde darauf zum Interimskommandeur des ungarischen Infanterieregiment Nr 86 nach Budapest berufen Kurzfristig fungierte er beim Infanterieregiment Nr 76 als Bataillonskommandant in Esztergom bevor er im April 1908 das Kommando des ungarisch kroatischen Infanterieregiments Nr 79 Graf Jellacic in Fiume erhielt Die Zeit als Regimentskommandant des Otocaner Grenzregiments wahrte bis 1912 dann folgte seine Rangerhohung zum Generalmajor und zum Kommandant der ubergeordneten 71 Infanterie Brigade in der gleichen Garnison Im Weltkrieg Bearbeiten Nach dem Kriegsausbruch im August 1914 zog Salis mit seiner Brigade im Verband der kroatischen 42 Honved Infanterie Truppen Division unter General Sarkotic in den Krieg gegen Serbien Im Verbande der 5 Armee wurde gegen die Drina forciert Seine Truppen kampften wahrend der Operationen in der Macva bei Banova Polje Vrbocav und Radenkovic und in der siebentagigen Schlacht von Sabac Am 11 November 1914 ubernahm Salis selbst die Fuhrung der 42 Honved Infanterie Division und nahm an der zweiten Offensive zur Kolubara teil die unter hohen Verlusten scheiterte Der Vormarsch endete mit Nachhutkampfen bei Dudovica und auf der Hohe von Vis Im Fruhjahr 1915 wurde das XIII Korps General von Rhemen mit der 36 Infanteriedivision und die 42 Honved Infanterie Division zur Armeegruppe Pflanzer Baltin in den ostlichen Karpatenraum verlegt Die 42 Honved Infanterie Division ruckte uber den Tatarenpass gegen die Linie Worochta Tatarow zum Pruth vor und konnten Delatyn zurucknehmen Salis erhielt am 15 Februar 1915 den Rang eines Feldmarschallleutnant und erhielt darauf den Orden der Eisernen Krone 2 Klasse Ab 16 Februar ruckte die Division Salis nach Stanislau vor und wurde dem Kommando des deutschen General der Kavallerie Marschall unterstellt welche eine Front zwischen Czernowitz bis zum Dnjestr bei Niezwiska verteidigte Am 14 Marz 1915 wurde Salis Seewis sowie alle Mitglieder seiner Familie mit Allerhochster Entschliessung geadelt Graf Salis Seewis fuhrte seine Division bis Mitte April 1915 wurde kurz beurlaubt und musste Mitte Juni sein Kommando endgultig an Feldmarschalleutnant Anton Liposcak abgeben Seine Enthebung war von General der Kavallerie Pflanzer Baltin der mit seiner Fuhrung unzufrieden war betrieben worden Seelisch davon schwer getroffen blieb Graf Salis Seewis bis Oktober 1915 verschollen Zum Ausgleich wurde ihm am 14 November 1915 vom Armeeoberkommando die Position als Militargouverneur fur die okkupierten Teile Serbiens in Aussicht gestellt weil er mit der Sprache und die Verhaltnisse am Balkan vertraut war Erst am 7 Januar 1916 trat Feldmarschall Leutnant Graf Salis Seewis dem gleichzeitig die Wurde des Geheimrates verliehen wurde sein neues Amt als Generalgouverneur in Belgrad an Seine proslawische Verfugungen machten ihn aber beim ungarischen Ministerprasidenten Tisza schnell verdachtig sodass er am 6 Juli 1916 in dieser Position durch den General der Infanterie Adolf von Rhemen abgelost wurde Graf Salis Seewis wurde in Fuhrerreserve gestellt und erhielt als Trost das Kommandeurkreuz des Leopoldsordens samt Kriegsdekoration verliehen Anfang Oktober 1917 bis zum Juni 1918 kommandierte er die 92 Infanteriedivision welche am Unterlauf des Sereth eingesetzt war und zusammen mit der deutschen 109 Infanterie Division die Gruppe Rimnic bildete Wegen der dadurch bestehende Unterstellung unter dem deutschen Generalleutnant von Behr fuhlte sich Salis rangmassig zuruckgesetzt Im Juni 1917 oblag es dem aufgewerteten Generalkommando des Grafen Salis in der Walachei den Grenzschutz gegenuber der heranziehenden Orientarmee zu verstarken Die rumanische Heeresgruppe des Generalfeldmarschall Mackensen hielt an der Donaufront deren Westteil von der Mundung der Alt bis zur ungarischen Grenze dem Generalkommando Salis ubertragen wurde Noch kurz vor Kriegsende verlegte Salis am 3 November 1918 seinen Sitz von Craiova nach Bukarest um mit General von Mackensen die Raumung Rumaniens vorzubereiten am 10 November begann der Ruckzug Am Tag des Endes der k u k Armee am 11 November 1918 erhielt Graf Salis Seewis noch seine Rangerhohung zum Feldzeugmeister Lebensabend Bearbeiten Mit 1 Janner 1919 wurde Graf Salis in den Ruhestand versetzt und nahm seinen Wohnsitz nach dem Zerfall der Monarchie in seinem Geburtsland Kroatien das nun Teil des aus Serbien und Teilen Osterreich Ungarns neu entstandenen Jugoslawiens war wo auch seine Geschwister weiter lebten Uber den Weg der Militarpensionsliquidation wurden durch das Wiener Postsparkassenamt die Versorgungsgebuhren uberwiesen Die Republik verweigerte lange Zeit die ihm zustehende vollstandige Pension erst knapp vor seinem Tod erhielt er die rechtmassigen Summen ausbezahlt Graf Salis verbrachte seine letzte Lebenszeit im Haus seines bischoflichen Bruders in Agram Kurz vor seinem Tod wurde Magenkrebs diagnostiziert er litt furchtbare Schmerzen und konnte kaum mehr Nahrung zu sich nehmen Er verweigerte die notige Operation und fugte sich in sein Schicksal das ihm im Kreise seiner Familie erteilte die ihn bis zum Schluss beistand Literatur BearbeitenErnst Putz Feldzeugmeister Johann Ulrich Graf Salis Seewis In Allgemeine Schweizerische Militarzeitschrift Jahrgang 134 1968 Heft 6 S 322 f Heft 7 S 386 f Heft 8 S 441 f Weblinks BearbeitenBiographie auf www austro hungarian army englisch Normdaten Person GND 102899799X lobid OGND AKS LCCN nr2004003367 VIAF 74951719 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Salis Seewis Johann Ulrich vonALTERNATIVNAMEN Salis Seewis Johann Ulrich Graf vonKURZBESCHREIBUNG osterreichisch ungarischer OffizierGEBURTSDATUM 8 Dezember 1862GEBURTSORT Karlstadt KroatienSTERBEDATUM 24 Oktober 1940STERBEORT Agram Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ulrich von Salis Seewis amp oldid 234495574