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Erzherzog Friedrich Maria Albrecht Wilhelm Karl von Osterreich Herzog von Teschen 4 Juni 1856 in Gross Seelowitz Mahren 30 Dezember 1936 in Ungarisch Altenburg Magyarovar heute Mosonmagyarovar Ungarn war osterreichisch ungarischer Feldmarschall Heerfuhrer im Ersten Weltkrieg Grossgrundbesitzer und Unternehmer Erzherzog Friedrich Foto von Ernst Forster 1916 Inhaltsverzeichnis 1 Vorkriegszeit 1 1 Familie und militarische Ausbildung 1 2 Grossgrundbesitzer und Unternehmer 2 Erster Weltkrieg 3 Enteignung in Osterreich Alterssitz in Ungarn 4 Personlichkeit 5 Trivia 6 Nachkommen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorkriegszeit BearbeitenFamilie und militarische Ausbildung Bearbeiten nbsp Erzherzog Friedrich in jungeren JahrenSeine Eltern waren Karl Ferdinand von Habsburg und Elisabeth Franziska Maria von Osterreich 1831 1903 Tochter von Joseph Anton Johann von Osterreich Friedrich war Erbe seines Onkels und Adoptivvaters Erzherzog Albrecht von Osterreich Teschen dem neben einem riesigen Vermogen auch das Palais Erzherzog Albrecht samt Sammlung in Wien gehorte Sowohl sein Vater als auch seine Mutter waren Enkel von Kaiser Leopold II der damit gleich zweifacher Ur Grossvater Friedrichs ist bzw war Zu den Geschwistern Friedrichs gehorten Erzherzog Eugen Admiral Erzherzog Karl Stephan und die spatere spanische Konigin Maria Christina Aus der ersten Ehe seiner Mutter stammte die Halbschwester und spatere Konigin von Bayern Marie Therese von Osterreich Este nbsp Erzherzog Friedrich Herzog von Teschen mit Gattin am Arm davor seine Schwester Halbschwester und Mutter1874 begann Friedrich seine militarische Laufbahn Seit 8 Oktober 1878 war er mit Prinzessin Isabella von Croy Dulmen 1856 1931 verheiratet das Paar hatte neun Kinder Als dem Paar nach acht Tochtern 1897 ein Sohn geboren wurde stiftete Friedrich in Albertkazmerpuszta Albrecht Kasimir auf seinen ungarischen Gutern in Sichtweite der heutigen Ostgrenze Osterreichs gelegen eine neugotische Votivkirche Am 10 Dezember des Jahres berief er Anatol Graf von Bigot de Saint Quentin zu seinem Obersthofmeister Friedrich war ein eifriger Forderer des k k Heeresmuseums heute Heeresgeschichtliches Museum in Wien Nach dem Freitod des Kronprinzen Rudolf 1889 ubernahm Friedrich dessen Vorsitz und Protektorat des 1885 konstituierten Komitees dem die Bildung und Ausgestaltung des Museums oblag Unter seiner Patronanz wurde das Museum am 25 Mai 1891 durch Kaiser Franz Joseph eroffnet und seiner Bestimmung zugefuhrt 1 Erzherzog Friedrich wurde spater vom Kaiser zum Generaltruppeninspektor ernannt und war ab 1907 Chef der k k Landwehr Thronfolger Franz Ferdinands unebenburtige Gattin Sophie Heirat 1900 war zuvor Hofdame bei Friedrichs Gattin Isabella 2 Deren Entdeckung dass Franz Ferdinand nicht einer Tochter Friedrichs sondern Grafin Choteks wegen haufig bei Friedrich in Pressburg im Palais Grassalkovich zu Gast war loste einen Skandal aus 3 Grossgrundbesitzer und Unternehmer Bearbeiten nbsp Jagdschloss Friedrichs in Hercegszanto 1910 Zu den ererbten Besitzungen namlich dem Herzogtum Teschen den Herrschaften Ungarisch Altenburg und Bellye den Allodialgutern Saybusch Seelowitz und Friedek erwarb er grosse Guter in Veghles Topolovac und Klachau bei Tauplitz 4 1905 ubersiedelte Friedrich mit seiner Familie von Pressburg nach Wien und wohnte im Palais Erzherzog Albrecht das er grosszugig ausbaute Ebenso gehorte auch der Friedrichshof den der Erzherzog ab 1890 besass und zu einem landwirtschaftlichen Mustergut ausbaute zu den weitlaufigen Latifundien Friedrichs Weitere Wohnsitze Erzherzog Friedrichs und seiner Familie waren auch die beiden Sommerresidenzen Schloss Weilburg in Baden bei Wien und Schloss Halbturn im heutigen Burgenland nbsp Erzherzog Friedrich um 1900Friedrich war auch als erfolgreicher Unternehmer bekannt Zu seinen Gesellschaften gehorten neben Kohlebergwerken Erzgewinnung und Eisenverhuttung auch die Erzherzog Friedrichsche Zentral Molkerei mit Standorten in Teschen und Wien Landstrasse Hier wurde die Milch der allein uber 3400 Kuhe der Herrschaft Ungarisch Altenburg verarbeitet Die Erzherzog Friedrichsche Molkerei besass mit ihren uber 60 Filialen in Wien und Umgebung inklusive einiger Sommerfrischen eine fast monopolistische Stellung 5 Mit 25 000 Litern Milch taglich lag die Molkerei im Jahre 1905 in Wien an dritter Stelle nach der Wiener Molkerei und der Niederosterreichischen Molkerei 6 Laut einer Legende lasst sich auch die Namensherkunft der Teebutter als Teschener Erzherzogliche Butter Abkurzung TEE fur Teschen Erzherzog Friedrich auf Friedrich und seinen Besitz in Teschen zuruckfuhren 7 Diese geradezu beruhmte Teschener Butter wurde in Dosen verpackt auch ins Deutsche Reich exportiert weshalb er in Schlesien auch als Butterfritze bezeichnet wurde Ein anderer Scherzname war der Rahmreiche 8 Die Wiener nannten ihn hingegen ironisch Erzherzog Milipantscher was Friedrich angeblich geschmeichelt hat 9 Auch die heute noch existierenden Brauereien in Saybusch Zywiec und Teschen Cieszyn gehorten zum Wirtschaftsimperium Friedrichs bzw der Teschener Kammer in deren Besitz der Erzherzog durch Erbgang kam Durch den Besitz einer Zuckerfabrik in Chybi war Friedrich neben bohmischen Fursten und dem k u k Familienfonds ein Mitglied im sogenannten Zuckerkartell 10 Kaiser Franz Joseph soll das mitunter sehr emsig betriebene Unternehmertum seines Cousins jedoch sehr kritisch gesehen haben der Meinung des Kaisers nach liess sich die Wurde eines Erzherzogs nicht mit den finanziellen Interessen eines Unternehmers vereinbaren Durch die ihm zugefallenen Erbschaften seine ausgedehnten Besitzungen und Unternehmen besass Friedrich letztendlich jedoch ein grosseres Vermogen als der Kaiser selbst und bezog aufgrund dessen auch keine Apanage 11 12 Erster Weltkrieg Bearbeiten nbsp Erzherzog Friedrich als Armee ober komman dant 1914 PR Postkarte im Felde mit Unter schrift und Kurzel FM Feldmarschall sowie un ublicher weise mit Erz herzogtitelFriedrich sollte 1914 wegen seiner Disharmonie mit Franz Ferdinand sein Kommando zurucklegen Nach der Ermordung des Thronfolgers beim Attentat von Sarajevo bestimmte der 84 jahrige Kaiser Franz Joseph am 5 Juli 1914 Friedrich fur den Kriegsfall als Oberbefehlshaber Mit der Mobilmachung trat er diese Stellung Armeeoberkommandant am 31 Juli 1914 schliesslich an Nominell stand er damit an der Spitze der Armee und der k u k Kriegsmarine doch die Fuhrung der Operationen lag tatsachlich beim Chef des Generalstabes Franz Conrad von Hotzendorf Beide hatten sich bereits 1871 als Leutnant im 11 Feldjagerbataillon kennengelernt 13 Der Kaiser ernannte Friedrich per 8 Dezember 1914 zum Feldmarschall 14 Das genaue Datum seiner Ernennung zum Armeeoberkommandanten ist aus der amtlichen Wiener Zeitung die ansonsten alle Beforderungen von Offizieren enthielt nicht ermittelbar Sie publizierte am 14 Juli 1914 ein Schreiben des Kaisers an Friedrich vom 12 Juli in dem er des Landwehr Oberkommandos enthoben und als rangshochster Armee Inspektor zur Disposition des Allerhochsten Oberbefehls gestellt wurde Sie druckte am 21 August 1914 mittlerweile hatte der Erste Weltkrieg begonnen ein Schreiben Friedrichs vom 18 August ab in dem der Erzherzog als Armee Oberkommandant dem die gesamten Land und Seestreitkrafte der Monarchie unterstehen namens aller Soldaten dem Kaiser zum 84 Geburtstag gratuliert Die Ernennung muss somit zwischen 13 Juli und 17 August 1914 erfolgt sein Die tatsachliche Leitung der Operationen oblag jedoch wie der Kaiser mit Friedrich vereinbart hatte dem Chef der Generalstabs General Franz Conrad von Hotzendorf Die deutschen Verbundeten schatzten Friedrich als Galionsfigur ein da er von seinem Generalstabschef nicht immer vollstandig informiert wurde Zu Beginn des Krieges wurde unter der Patronanz des Armeeoberkommandos AOK das Kriegsuberwachungsamt KUA gegrundet das fur die Uberwachung des Ausnahmezustandes zustandig war 15 und die Streitkrafte gegen aussere und innere Feinde schutzen sollte Das Amt hegte enormes Misstrauen speziell gegenuber den slawischen Nationalitaten Das AOK mit Erzherzog Friedrich an der Spitze trachtete die beiden Ministerprasidenten Karl Sturgkh und Stephan Tisza zu uberreden dass die Zivilverwaltung in den slawischen Landern beider Reichshalften abgeschafft werden musse 16 nbsp Friedrich als Armeeoberkommandant im Feld September 1916 nbsp Friedrich begrusst Zar Ferdinand I von Bulgarien 1916 Nach seiner Thronbesteigung ubernahm Kaiser Karl I selbst das Armeeoberkommando und ernannte Erzherzog Friedrich zu seinem Stellvertreter was einer Degradierung gleichkam Am 2 Dezember 1916 proklamierte der neue Souveran in einem kurzen Tagesbefehl er ubernehme in Ausubung seiner Herrscherrechte den unmittelbaren Befehl uber alle Land und Seestreitkrafte der Monarchie Die Geruchte wonach Erzherzog Friedrich dem Kaiser seine Entlassung ubel genommen habe stimmten nur zum Teil Er selbst wollte sich schon langer ins Privatleben zuruckziehen und hatte das Thema der Kommandoubergabe angeblich in den letzten Wochen der Regierung Franz Joseph mit Karl abgesprochen 17 8 Allerdings soll der Befehl des Kaisers auf Friedrich trotzdem eine niederschmetternde Wirkung gehabt haben obwohl er keinen Hehl daraus gemacht hatte nicht mit Leib und Seele Armeeoberkommandant zu sein Das Verhaltnis von Karl zu Friedrich war vermutlich familiar bedingt angespannt der junge Kaiser soll den Erzherzog schlicht einen Deppen genannt haben 8 Das Armeeoberkommando wurde bereits Anfang 1917 nach Baden bei Wien in die Erzherzog Friedrich gehorende Weilburg verlegt Am 11 Februar 1917 enthob der Kaiser Friedrich von seiner nunmehrigen Funktion als stellvertretender Armeekommandant und stellte ihn zur Disposition meines Oberbefehls 18 Friedrich lebte hierauf in Pressburg und Halbturn damals beide in Altungarn gelegen Durch seine zahlreichen Betriebe war er nolens volens einer der Hauptlieferanten der k u k Armee geworden und verdiente sowohl an der Versorgung mit Rustungsgutern als auch der Bevolkerung im Hinterland sehr gut missbrauchte jedoch diese Position nicht 8 Am 13 November 1918 einen Tag nach der Ausrufung der Republik in Deutschosterreich berichtet die Wiener Polizei uber die Stimmung in der Hauptstadt Insbesondere werden gegen Erzherzog Friedrich heftige Anwurfe wegen der ihm zugeschriebenen Unfahigkeit als Armeekommandant wegen seines angeblichen Geizes und wegen der ungemein grossen Kriegsgewinne laut die ihm durch die in seinem Besitz befindlichen Latifundien und Industriebetriebe zugeflossen sein sollen 19 nbsp Friedrichs Marschallstab und der Befehl vom2 Dezember 1916 im Heeres geschicht lichen MuseumVor allem ihm gelten der beissende Spott und die scharfe Kritik mit denen der Satiriker Karl Kraus in seinem Drama Die letzten Tage der Menschheit die intellektuellen und moralischen Qualitaten der osterreichischen Fuhrungselite im Ersten Weltkrieg illustriert 20 Andererseits beschrieb Ludwig Ganghofer der im Krieg patriotische Stimmung verbreitete Friedrich als liebenswurdigen und wohlwollenden Fursten von ruhiger Schlichtheit und gutigem Menschentum 21 Feldmarschall Conrad erinnert sich anders bezeichnend dass ich nicht das kleinste Andenken erhielt Von Erzherzog Friedrich ausser ein paar Amateurfotografien nichts selbst kein geringfugiges Andenken Wahrend meiner langen schweren Krankheit habe ich von keinem Mitglied des Kaiserhauses eine Frage des Befindens des Bedauerns einen Wunsch zur Genesung erhalten Auch von Erzherzog Friedrich nicht dessen Chef des Generalstabes ich zweieinhalb Jahre lang im Weltkrieg war 22 Im Vertrag von Saint Germain war 1919 in Art 173 176 festgelegt worden dass Osterreich an die Siegermachte Personen auszuliefern habe die sich gegen die Gesetze und Gebrauche des Krieges vergangen hatten Diese Personen sollten vor Militargerichte gestellt werden Auf den von der Tschechoslowakei dem Staat der Serben Kroaten und Slowenen und Italien an Osterreich gerichteten Kriegsverbrecherlisten befand sich auch Erzherzog Friedrich Dem Auslieferungsbegehren wurde in keinem Fall entsprochen 23 Enteignung in Osterreich Alterssitz in Ungarn Bearbeiten nbsp Sarkophag Erzherzog Friedrichs in der Krypta der Pfarrkirche St Gotthard von Ungarisch AltenburgErzherzog Friedrich hatte seinen Besitz zum betrachtlichen Teil in eine Stiftung den Erzherzog Friedrich Fideikommiss eingebracht Dieser wurde soweit er sich auf dem Gebiet der Republik Osterreich ohne das Burgenland befand mit dem Habsburgergesetz 1919 zu Gunsten des Staates enteignet Friedrich verlor somit seinen Wiener Wohnsitz die Albertina mit ihrer riesigen grafischen Sammlung an den Staat Einrichtungsgegenstande die sich in seinem personlichen Eigentum befanden Tische Sessel Luster Teppiche Uhren Kasten usw konnte er jedoch behalten und mitnehmen 24 nbsp Denkmal Erzherzog Friedrichs in Mosonmagyarovar 25 Da er es vermied sich dem Habsburgergesetz entsprechend als getreuer Burger der Republik zu bekennen musste er aus Osterreich ausreisen Friedrichs Herrschaften in der nunmehrigen Tschechoslowakei und Polen Teschener Kammer im ehemaligen Osterreichisch Schlesien und Gross Seelowitz in Mahren sowie im Staat der Serben Kroaten und Slowenen Bellye an der Mundung der Drau in die Donau wurden von diesen Staaten enteignet Insgesamt verlor Friedrich Besitzungen im Ausmass von vier Funftel seines Besitzes Erzherzog Friedrich ubersiedelte nach einem gut dreijahrigen Aufenthalt in der Schweiz und im bayerischen Bad Reichenhall im Jahre 1921 auf seine Herrschaft Ungarisch Altenburg unweit von Pressburg am sudlichen Donauufer gelegen 26 In dieser Kleinstadt von der aus er seine restlichen Guter verwaltete er zahlte auch im kleiner gewordenen Ungarn zu den Grossgrundbesitzern hielt Friedrich das Patronat der romisch katholischen Pfarrkirche und war als erster Burger der Stadt angesehen Als die in den Friedensvertragen mit Osterreich 1919 und Ungarn 1920 vorgesehene Angliederung Deutsch Westungarns an Osterreich eine neue Grenzziehung zwischen den beiden Staaten erforderte soll Friedrich Habsburg Lothringen bzw seine Gattin Isabella was den Seewinkel ostlich des Neusiedler Sees betrifft im Interesse seines Grundbesitzes in diesem Gebiet die ungarischen Vorschlage bzw Forderungen an Osterreich beeinflusst haben 27 1922 musste Friedrich in Osterreich die Summe von 530 Millionen Kronen an Erbschaftssteuern zahlen die den Wert fast seines gesamten im Land erblieben Besitzes aufzehrte 1926 klagte er die polnische Regierung erfolglos auf Ruckgabe seiner Besitzungen in Polnisch Schlesien im Ausmass von etwa vierzigtausend Hektar 28 Durch steigende Pensionszahlungen an seine Gutsarbeiter kam Erzherzog Friedrich jedoch mit der Zeit in finanzielle Schwierigkeiten 29 In Folge verausserte er den grossten Teil seiner umfangreichen Kunstsammlungen 30 Im Juni 1936 feierte der Erzherzog noch bei bester Gesundheit seinen 80 Geburtstag und reiste dazu eigens zu einem Empfang nochmals nach Wien An den Feierlichkeiten nahm u a Staatssekretar General Zehner teil 31 Erzherzog Friedrich starb am 30 Dezember 1936 um 8 10 in seinem Schloss in Ungarisch Altenburg Westungarn an einer Herzschwache nach einer uberstandenen Lungenentzundung und wurde in der Krypta der Pfarrkirche St Gotthard neben seiner 1931 verstorbenen Ehefrau bestattet An seinem Begrabnis nahmen u a sein Bruder Erzherzog Eugen als Vertreter von Otto von Habsburg und Kaiserin Zita sein Neffe Konig Alfons XIII von Spanien Prinz Oskar von Preussen als Vertreter Kaiser Wilhelm II General von Rundstedt als Abgesandter Hitlers Kronprinz Rupprecht von Bayern General Wilhelm Zehner als Vertreter des standestaatlichen Osterreich und der ungarische Reichsverweser Admiral Miklos Horthy teil 32 33 Personlichkeit BearbeitenErzherzog Friedrich galt als schuchterner und naiv gutmutiger Mensch von schlichtem aber liebenswurdigen Charakter und wurde in seinem Wesen von Karl Kraus in Die letzten Tagen der Menschheit auch als Erzherzog Bumbsti beissend karikiert Das kam daher dass der Erzherzog bei der Vorfuhrung eines Films uber einen neuen 30 5 cm Morser jeden Einschlag der Granaten mit einem lakonischen Na Bumbsti kommentiert haben soll 11 Der als mittelgross und dicklich beschriebene Erzherzog der noch dazu mit watschelndem Gang daherkam entwickelte mit der Zeit jedoch eine gewisse Festigkeit und Ruhe die ihm in seiner Rolle als Armeeoberkommandant zugutekam Er soll jedoch Unterredungen mit dem Deutschen Kaiser und der Obersten Heeresleitung regelrecht gefurchtet haben 8 Beim Vortragen offentlicher Reden die ohnehin nur vom Blatt abzulesen waren soll sich Erzherzog Friedrich teilweise sehr schwer getan haben 11 Angeblich wurde die Ansprache zu seinem 60 Geburtstag zu einem regelrechten Fiasko da Friedrich sogar den Text verkehrt herum gehalten und alles falsch betont und stotternd vorgelesen habe 8 Dem entgegen spricht die erhaltene Tonaufnahme Friedrichs die einen zumindest passablen Redner in typischem Schonbrunner Deutsch vermuten lasst 34 Friedrich soll unter dem Pantoffel seiner ehrgeizigen und herrschsuchtigen Frau Isabella die er jedoch sehr liebte gestanden sein 4 Die letzte k u k Hof Burgschauspielerin Rosa Albach Retty Grossmutter von Romy Schneider erinnerte sich in ihren Memoiren an Friedrich als einen sehr jovialen und gemutlichen Menschen der mitunter gemeinsam mit Verwandten und Bekannten ubermutige und kindliche Streiche ausheckte Am Abend vor seiner endgultigen Abreise aus dem nunmehr republikanischen Osterreich soll der Erzherzog geweint haben 9 Sein Spitzname innerhalb der Familie lautete Fritzel 4 Trivia BearbeitenNach Erzherzog Friedrich ist die Friedrichstrasse in Baden bei Wien benannt in deren Nahe in der Weilburg Erzherzog Friedrich lange seinen Sommersitz hatte Die Friedrichstrasse mundet in die Erzherzogin Isabelle Strasse die nach der Frau Friedrichs benannt wurde In seinem langjahrigen Sommersitz Halbturn wurde die Erzherzog Friedrich Strasse nach ihm benannt Ihm zu Ehren komponierte Alfons Czibulka 1878 den Erzherzog Friedrich Marsch Op 286 Czibulka war Kapellmeister im Regiment Friedrichs der Marsch gehort heute noch zum Standardrepertoire vieler Musikkapellen 35 Erzherzog Friedrich galt als Initiator des Umbaus des ehemaligen Triebwagen 200 in den Hofsalonwagen der Wiener Lokalbahnen Der Erzherzog und seine Familie nutzten dieses Fahrzeug ofters zur Fahrt auf der Strecke der Strassenbahn Baden von der Weilburg ins Thermalbad nach Bad Voslau 36 Der Erzherzog war ferner als Freund des neuen Verkehrsmittels Automobil bekannt und besass mehrere Fahrzeuge darunter ein Elektroauto 37 Nach dem Erzherzog wurden unter anderem Kasernen in Teschen und Guns Koszeg sowie 1904 das Schlachtschiff SMS Erzherzog Friedrich benannt nbsp Der Hof salon wagen der Wiener Lokal bahnen nbsp Das Schlacht schiff SMS Erzherzog Friedrich nbsp Erzherzog Friedrich Kaserne in TeschenNachkommen Bearbeiten nbsp Erzherzog Friedrichs Gattin Isabella von Croy DulmenSeiner Ehe mit Isabella von Croy Dulmen entsprangen insgesamt neun Nachkommen Maria Christina 1879 1962 1902 Prinz Emanuel Alfred zu Salm Salm 1871 1916 Maria Anna 1882 1940 1903 Herzog Elias von Bourbon Parma 1880 1959 Maria Henriette 1883 1956 1908 Prinz Gottfried zu Hohenlohe Schillingsfurst 1867 1932 nbsp Erzherzogin Isabella und die Kinder des Erzherzogs um 1898 Natalie 1884 1898 Stephanie 1886 1890 Gabriele 1887 1954 Isabella 1888 1973 1912 1913 Prinz Georg Franz Josef von Bayern 1880 1943 Maria Alice 1893 1962 1920 Friedrich Heinrich Freiherr Waldbott von Bassenheim 1889 1959 Albrecht II 1897 1955 1930 1937 Irene Dora Lelbach 1897 1985 1938 1951 Katalin Bocskay de Felso Banya 1909 2000 1951 1955 Lydia Strauss Dorner 1930 1998 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Habsburg Friedrich Maria Albrecht Wilhelm Karl In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 6 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1860 S 275 Digitalisat k u k Kriegsministerium Dislokation und Einteilung des k u k Heeres der k u k Kriegsmarine der k k Landwehr und der k u Landwehr in Seidels kleines Armeeschema Herausg Seidel amp Sohn Wien 1914 Friedrich Maria Albrecht Erzhg von Osterr Hg von Teschen In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 366 Ludwig Jedlicka Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 525 f Digitalisat Stefan Rest M Christian Ortner Thomas Ilming Des Kaisers Rock im 1 Weltkrieg Uniformierung und Ausrustung der osterreichisch ungarischen Armee von 1914 bis 1918 Verlag Militaria Wien 2002 ISBN 3 9501642 0 0 Hubert Zeinar Geschichte des osterreichischen Generalstabes Bohlau Wien 2006 ISBN 978 3 205 77415 0 Manfred Rauchensteiner Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914 1918 Bohlau Wien 2013 ISBN 978 3 205 78283 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich von Osterreich Teschen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Habsburger Gruft in der Pfarrkirche St Gotthard in Mosonmagyarovar ungarisch Eintrag zu Friedrich von Osterreich Teschen im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon http www austro hungarian army co uk biog erzfried htm Erzherzog Friedrich von Osterreich Teschen Tonaufnahme von Friedrich von Osterreich Teschen im Online Archiv der Osterreichischen Mediathek Zeitungsartikel uber Friedrich von Osterreich Teschen in den Historischen Pressearchiven der ZBW Filmaufnahmen vom Begrabnis Erzherzog Friedrichs ungarisch Einzelnachweise Bearbeiten Heeresgeschichtliches Museum Hrsg 100 Jahre Heeresgeschichtliches Museum Bekanntes und Unbekanntes zu seiner Geschichte Heeresgeschichtliches Museum Wien 1991 S 8 f Friedrich Weissensteiner Franz Ferdinand Der verhinderte Herrscher Osterreichischer Bundesverlag Wien 1983 S 121 ff Imperiale Reisen PDF 3 3 MB abgerufen am 27 Mai 2010 a b c Brigitte Hamann Georg Hamann Die Habsburger Ein biographisches Lexikon Herausgegeben von Brigitte Hamann Uberarbeitete erganzte und korrigierte E Book Ausgabe Herausgegeben und mit einem Vorwort von Georg Hamann Amalthea Signum Verlag 7 Juli 2016 Erzherzog Friedrichsche Zentral Molkerei Wien Erzherzog Friedrichsche Zentral Molkerei Abgerufen am 22 Juni 2021 ANNO Neues Wiener Tagblatt Tages Ausgabe 1905 06 08 Seite 8 Abgerufen am 22 Juni 2021 Warum heisst die Teebutter eigentlich Teebutter Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 24 Juni 2021 abgerufen am 22 Juni 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot iam dioe at a b c d e f Manfred Rauchensteiner Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie Bohlau Verlag Wien 2013 ISBN 978 3 205 78283 4 S 669 und 670 a b Rosa Albach Retty Gertrud Svoboda Srncik So kurz sind hundert Jahre 2 Auflage F A Herbig Munchen Berlin 1978 ISBN 3 7766 0864 1 S 174 ff ANNO Steirische Alpenpost 1911 10 21 Seite 2 Abgerufen am 24 Februar 2022 a b c Martin Mutschlechner Erzgerzog Bumsti In Die Welt der Habsburger Abgerufen am 22 Juni 2021 ANNO Steirische Alpenpost 1913 04 05 Seite 8 Abgerufen am 24 Februar 2022 Franz Conrad von Hotzendorf Aus meiner Dienstzeit Bd 4 Wien Leipzig Munchen 1923 S 230 Felix Czeike Hrsg Historisches Lexikon Wien in funf Banden Band 2 Wien 1993 S 415 Tamara Scheer Die Ringstrassenfront Osterreich Ungarn das Kriegsuberwachungsamt und der Ausnahmezustand wahrend des Ersten Weltkriegs Heeresgeschichtliches Museum Wien 2010 Zbynek A Zeman Der Zusammenbruch des Habsburgerreiches 1914 1918 Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1963 Originalausgabe The Break Up of the Habsburg Empire Oxford University Press Oxford 1961 Gordon Brook Shepherd Um Krone und Reich Die Tragodie des letzten Habsburgerkaisers Molden Wien Munchen Zurich 1968 S 73 Originalausgabe The Last Habsburg Handschreiben des Kaisers vom 11 Februar 1917 zitiert nach der Aussendung des Kriegspressequartiers vom 15 Februar 1917 Bericht der Polizeidirektion Wien vom 13 November 1918 uber die Stimmung der Wiener In Rudolf Neck Hrsg Osterreich im Jahre 1918 Berichte und Dokumente Oldenbourg Verlag Munchen 1968 S 155 vgl etwa Karl Kraus Die letzten Tage der Menschheit Frankfurt Main 1986 Schriften Bd 10 S 365 f III 23 und Die Fackel Wien XXII Jahr Nr 551 August 1920 Ludwig Ganghofer Die Front im Osten zitiert nach Archivierte Kopie Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive Franz Conrad von Hotzendorf Private Aufzeichnungen Erste Veroffentlichungen aus den Papieren des k u k Generalstabs Chefs hrsg von Kurt Peball Amalthea Wien Munchen 1977 Hans Hautmann Die Verbrechen der osterreichisch ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg und ihre Nicht Bewaltigung nach 1918 Referat auf der 23 Jahrestagung der amerikanischen German Studies Association in Atlanta 7 10 Oktober 1999 zitiert nach Ludwig Ganghofer Die Front im Osten Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Website der Albertina Erzherzog Friedrich war in Moonmagyarovar wegen seiner Wohltatigkeit sehr beliebt Deshalb errichtete man ihm im Jahre 2006 ein Denkmal das von dem ungarischen Bildhauer Ivan Paulikovics 1953 in Budapest geschaffen wurde ANNO Wiener Salonblatt 1937 01 10 Seite 12 Abgerufen am 24 Juni 2021 Gutachten des Landesverwalters fur das Burgenland Sektionschef Dr Norbert Davy zum Memorandum der ungarischen Regierung vom 4 August 1921 In Eduard Hochenbichler Republik im Schatten der Monarchie Das Burgenland ein europaisches Problem Europa Verlag Wien 1971 S 133 Ausland Der ehemalige Erzherzog Friederich klagt die polnische Regierung In Badener Zeitung 6 November 1926 S 8 links unten 1 ANNO Das interessante Blatt 1937 01 07 Seite 4 Abgerufen am 12 Juni 2022 ANNO Salzburger Volksblatt unabh Tageszeitung f Stadt u Land Salzburg 1936 12 30 Seite 10 Abgerufen am 12 Juni 2022 ANNO Wiener Salonblatt 1937 01 10 Seite 12 Abgerufen am 24 Juni 2021 ANNO Wiener Salonblatt 1937 01 10 Seite 11 Abgerufen am 24 Juni 2021 ANNO Wiener Salonblatt 1937 01 10 Seite 12 Abgerufen am 24 Juni 2021 Portaltreffer Osterreichische Mediathek Abgerufen am 22 Juni 2021 Erzherzog Friedrich Marsch Abgerufen am 22 Juni 2021 deutsch Hans Potschner Der Hofsalonwagen der Badner Bahn 1 Auflage Verlag Slezak Wien 1977 ISBN 3 900134 33 2 S 5 ONB Digital OpenSeadragon Image Viewer Abgerufen am 12 Juni 2022 Kommandierende Feldmarschalle und Grossadmirale im Kaisertum Osterreich 1804 1867 und in Osterreich Ungarn 1867 1918 Armee Charles Joseph de Ligne Joseph Alvinczy von Berberek Heinrich von Bellegarde Johann I von und zu Liechtenstein Karl Philipp zu Schwarzenberg Josef Wenzel Radetzky von Radetz Maximilian von Wimpffen Alfred I zu Windisch Graetz Laval Nugent von Westmeath Eugen Wratislaw von Mitrowitz Heinrich von Hess Albrecht von Osterreich Teschen Edmund zu Schwarzenberg Friedrich von Osterreich Teschen Eugen von Osterreich Teschen Franz Conrad von Hotzendorf Hermann Kovess von Kovesshaza Alexander von Krobatin Franz Rohr von Denta Eduard von Bohm Ermolli Svetozar Boroevic von Bojna Joseph August von Osterreich Joseph von Osterreich Marine Anton Haus Karl I Osterreich Ungarn Siehe auch Liste der Feldmarschalle und Marinekommandanten Osterreich Ungarns Normdaten Person GND 118861913 lobid OGND AKS LCCN n91070579 VIAF 47559295 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedrich von Osterreich TeschenALTERNATIVNAMEN Friedrich von OsterreichKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Erzherzog Heerfuhrer und UnternehmerGEBURTSDATUM 4 Juni 1856GEBURTSORT ZidlochoviceSTERBEDATUM 30 Dezember 1936STERBEORT Mosonmagyarovar Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich von Osterreich Teschen amp oldid 237433466