www.wikidata.de-de.nina.az
Die Albertina ist ein Kunstmuseum im 1 Wiener Gemeindebezirk der Inneren Stadt Sie beherbergt unter anderem eine der bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt Albertina DatenOrt Albertinaplatz 1010 WienArt KunstmuseumArchitekt Emanuel Silva Tarouca Louis MontoyerGrundungsdatum 1776Besucheranzahl jahrlich siehe Meistbesuchte Sehenswurdigkeiten WiensBetreiber BundesmuseenLeitung Klaus Albrecht SchroderWebsite www albertina atDie Albertina mit der lange umstrittenen Soravia Wing errichtet 2003 Ansicht der Albertina mit dem Albrechtsbrunnen vom Dach der Staatsoper im Januar 2015Aussenansicht der Albertina mit Soravia Wing und Erzherzog Albrecht Denkmal 2021 Zweigstelle Albertina modern am Karlsplatz 2020 Inhaltsverzeichnis 1 Das Museum 2 Die Sammlung 3 Geschichte des Palais 4 Geschichte der Sammlung 4 1 Wien und der Kaiserhof um 1780 4 2 Albert und Marie Christine 4 3 Reise nach Italien 4 4 1776 wird der Grundstein der Sammlung gelegt 4 5 Das Vermachtnis 4 6 Die Albertina in der 1 Republik 4 7 Die Albertina im Zweiten Weltkrieg und danach 4 8 Gegenwart 5 Leiter 6 Sammlungen 7 Sonstiges 8 Filme 9 Nahe gelegene Bauwerke 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseDas Museum BearbeitenDas Museum ist im Palais Erzherzog Albrecht untergebracht einer historischen Residenz der Habsburger Der Name Albertina bezieht sich auf Albert Casimir Herzog von Sachsen Teschen Schwiegersohn von Erzherzogin bzw Kaisergattin Maria Theresia der die Sammlung 1776 in Pressburg grundete wo er als Vertreter von Maria Theresia fur das Konigreich Ungarn residierte 1792 konnte er einen Grossteil der Sammlung aus den Osterreichischen Niederlanden wo er spater als Vertreter des osterreichischen Monarchen amtiert hatte nach Wien bringen Die enzyklopadisch und universalistisch angelegte Sammlung umfasst rund eine Million Zeichnungen und druckgrafische Blatter von der Renaissance bis zur Gegenwart Seit das Museum 2007 die Leihgabe der Privatsammlung Batliner erhielt wird ein Teil der Ausstellungsflache nicht mehr fur die Prasentation der grafischen Sammlung verwendet sondern fur eine permanente Schau zur klassischen Moderne Monet bis Picasso Die Sammlung Batliner Aufbewahrt werden die Sammlungen der Albertina in einem vollautomatischen Hochregallager Die Sammlung BearbeitenDie Sammlung Herzog Alberts zahlt weltweit zu den bedeutendsten Kunstsammlungen Uber 50 Jahre nutzte er ein europaweit agierendes Netzwerk von Handlern sowie Auktionen von umfangreichen Privatsammlungen um 14 000 Zeichnungen und 200 000 Druckgrafiken zu erwerben Viele der Meisterzeichnungen von Michelangelos Mannerakten uber Durers Feldhasen bis zu Rubens Kinderportraits zahlen heute zu den beruhmtesten Werken der Kunstgeschichte Wichtigste Impulse zur Anlage der Sammlung erhielt Herzog Albert von seiner kunstinteressierten und kunstsinnigen Gemahlin Erzherzogin Maria Christine die ihn durch ihr enormes Vermogen auch finanziell unterstutzen konnte In der herzoglichen Sammlung befinden sich Werke von Kunstlern des fruhen 15 bis zum fruhen 19 Jahrhundert Von Beginn an gliederte Herzog Albert seine Sammlung systematisch nach kunsthistorischen Kriterien nach Schulen und Kunst Landschaften Die Deutschen und Osterreicher nehmen den ersten Platz ein gefolgt von den Werken niederlandischer italienischer und franzosischer Kunstler In den letzten beiden Jahrzehnten seines Lebens erwarb Albert zunehmend Werke zeitgenossischer Kunstler Maitres modernes Sie machen rund ein Drittel seiner Zeichnungssammlung aus Alle Zeichnungen aus Alberts Besitz sind mit einem vom Herzog selbst entworfenen Pragestempel versehen sein Monogramm AS fur Albert von Sachsen Eine Vorliebe Herzog Alberts waren neben Historien und Genredarstellungen vor allem Landschaften Der Sammler bevorzugte sorgfaltig durchgezeichnete und farbig oder mit Lavierung bildmassig ausgearbeitete Werke Die Zeichnung interessierte ihn weniger als Dokument eines kunstlerischen Schaffensprozesses sondern als ein dem Gemalde aquivalentes Werk mit eigenen nur der lichten Zeichnung innewohnenden asthetischen Qualitaten 1816 bestimmte Herzog Albert seine Grafiksammlung zum unteilbaren und unverausserbaren Fideikommiss wodurch sie 1822 zunachst an seinen Universalerben und Adoptivsohn Erzherzog Karl fiel und nach diesem von den Erzherzogen Albrecht Statue vor dem Palais und Friedrich beide wie Karl Feldherren der Monarchie verwaltet wurde Als habsburgischer Fideikommiss fielen Gebaude und Kunstsammlung nach dem Ende der Monarchie unter das Habsburgergesetz und gingen daher im April 1919 in osterreichisches Staatseigentum uber Die Sammlung konnte bis heute komplett erhalten werden Die 25 000 Bande umfassende Bibliothek und das Mobiliar waren hingegen zuletzt Privateigentum von Erzherzog Friedrich wurden von ihm 1919 abtransportiert und sind seither an diverse Kaufer ubergegangen Die Albertina hat jedoch in den letzten Jahren einige Einrichtungsgegenstande die zur originalgetreuen Ausstattung der habsburgischen Reprasentationsraume im Palais wesentlich waren angekauft 1 Geschichte des Palais Bearbeiten nbsp Das Palais Herzog Alberts mit der Augustinerbastei 18161744 liess Maria Theresia fur ihren engen Freund und Berater Don Emanuel Teles da Silva Conde Tarouca das Palais errichten Architekt war Mauro Ignazio Valmaggini 1792 mussten Albert und Marie Christine aufgrund von Krieg und Revolution aus Schloss Laeken in den Osterreichischen Niederlanden wo sie als Statthalter fungierten fluchten Zuruck in Wien benotigte das Paar eine standesgemasse Unterkunft woraufhin Kaiser Franz II ihnen 1794 das Palais auf der Augustinerbastei die heutige Albertina schenkte Albert liess das Gebaude zunachst fur seine Grafiksammlung und die Bibliothek adaptieren und in der Folge durch einen Reprasentationsflugel zwischen 1802 und 1804 erweitern Die 150 Meter lange Fassade demonstrierte dem nebenan in der Hofburg residierenden Kaiser eindrucksvoll die finanzielle Potenz und das Selbstwertgefuhl des Herzogs Die mitgenommenen Ausstattungsstucke aus Schloss Laeken wie Mobel Fensterladen und Wandvertafelungen wurden in die neuen Prunkraume integriert Seidenbespannungen aus Lyon kunstvolle Intarsienboden und vergoldete Kristallluster erganzten das prachtige Erscheinungsbild 1 Geschichte der Sammlung BearbeitenWien und der Kaiserhof um 1780 Bearbeiten Der Kaiserhof in Wien prasentierte sich wahrend der Regentschaft von Maria Theresia in hofischer Pracht und spatbarockem Glanz Sie regierte die Lander der Habsburgermonarchie und ihr Gemahl Franz Stephan von Lothringen herrschte seit 1745 als Kaiser im Heiligen Romischen Reich deutscher Nation Die Landesmutter sicherte den Fortbestand der Dynastie durch 16 Kinder und Franz I Stephan generierte als Wirtschaftsmagnat ein gigantisches Vermogen das als Familienfonds seine Nachkommen finanziell versorgen wurde Der Alltag der kaiserlichen Familie war streng reglementiert weshalb auch die Kindererziehung strikten Vorgaben unterlag Ab dem vierten Lebensjahr wurden Sprachen Geschichte Religion Musik und Tanz unterrichtet wissenschaftliche und kunstlerische Interessen wurden fruh gefordert Erzherzogin Marie Christine war eine talentierte Zeichnerin die zeitlebens nach Vorlagen niederlandischer und franzosischer Meister kopierte Sie reifte bis 1765 zu einer stolzen selbstbewussten und kultivierten Grande Dame heran die aufgrund ihrer Bildung und Reprasentation den dynastischen Anspruchen des Hauses Habsburg Lothringen gerecht werden konnte 1 Albert und Marie Christine Bearbeiten nbsp Erzherzogin Marie Christine 1778Maria Theresia sah ihre Kinder als dynastisches Kapital an und suchte die Ehepartner ihrer Kinder nicht ohne politisches Kalkul aus Prinz Albert lernte die 17 jahrige Marie Christine 1760 kennen als er seine Tante Maria Theresia in Wien besuchte Erst ab dem Fruhjahr 1764 erwiderte sie seine leidenschaftlichen Gefuhle und die Monarchin gewahrte ihrer bevorzugten Tochter eine Liebesheirat mit dem feschen Sachsen Das Vermahlungsfest fand noch wahrend der Trauerzeit fur den verstorbenen Kaiser Franz I Stephan am 2 April 1766 in der Wiener Hofburg statt Die Unterzeichnung des Ehevertrags am 5 April 1766 bescherte Prinz Albert eine Frau mit einem Vermogen von 4 Millionen Gulden ca 63 Mio Euro Wahrend Marie Christine den Titel einer Erzherzogin zeitlebens beibehalten durfte erhielt ihr rangniedrigerer Brautigam Wappen und Titel des Herzogtums Teschen und nannte sich fortan Herzog Albert von Sachsen Teschen Die Hochzeit wurde am 6 April 1766 im kleinen familiaren Rahmen und incognito in Schloss Hof gefeiert Der Liebesheirat folgte eine gluckliche Ehe Mimi und Berti so die intimen Kosenamen verband zeitlebens eine innige und leidenschaftliche Liebe Maria Theresia ernannte ihren Schwiegersohn zum Reichsfeldmarschall und Locumtenens Statthalter von Ungarn ab April 1766 residierte das Ehepaar im koniglichen Schloss zu Pressburg nbsp Herzog Albert 1777Herzog Albert von Sachsen Teschen und Erzherzogin Marie Christine waren keine regierenden Monarchen aber sie gehorten durch ihre hohe Geburt zur europaischen Elite Amter und Wurden des Paares sie vertrat in Ungarn und in den Osterreichischen Niederlanden dort war sie Mitregentin ihres Gatten die Dynastie er nahm als Reichs general feldmarschall Locumtenens Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies und des osterreichisch kaiserlichen Leopold Ordens in den Niederlanden vor allem als Generalgouverneur hohe militarische politische und gesellschaftliche Positionen ein ausserten sich in einem aufwendigen Lebensstil Ihr feudales Reprasentationsbedurfnis spiegelte sich in einem umfangreichen Hofstaat illustren Festen und erlesenen Jagdgesellschaften wider Die Residenzschlosser in Pressburg und Brussel sowie das Wiener Palais beherbergten einzigartige Ausstattungen prachtige Gobelins aus den koniglich franzosischen Hofmanufakturen kostbarstes Tafelsilber exquisite Mobel und edle Busten von Josiah Wedgwood Einen besonders hohen Stellenwert genoss die 25 000 Bande umfassende Bibliothek die zu den bedeutendsten des Kontinents gehorte Hohe Bildung exzellenter Kunstverstand und erlesener Geschmack wiesen Albert und Marie Christine als Grand Homme und Grande Dame aus 1 Reise nach Italien Bearbeiten Das Paar unternahm von Janner bis Juli 1776 eine Bildungsreise nach Italien Die Route beinhaltete Besuche an den Hofen von Marie Christines Geschwistern in Parma Florenz Neapel und Modena sowie einen Aufenthalt in Rom Ebendort besichtigten sie neben antiken Monumenten und barocken Sakralbauten die Vatikanischen Museen mit dem Pio Clementino sowie die Palaste der Nobilita mit ihren bedeutenden Privatsammlungen Papst Pius VI gewahrte dem hohen Paar mehrfach Audienz und uberreichte ihm wertvolle Geschenke In Neapel interessierte sich Herzog Albert fur Naturphanomene und bestieg mit dem britischen Botschafter Sir William Hamilton den Vesuv Marie Christine verbrachte viel Zeit mit der Hofgesellschaft und ihrer Lieblingsschwester Konigin Marie Caroline die ihr zur Abreise mehrere Gemalde von Jakob Philipp Hackert schenkte Am Florentiner Hof Grossherzog Leopolds hielt sich das Paar am langsten auf Das Verhaltnis zum Bruder war herzlich und das kulturelle und gesellschaftliche Leben bot viel Abwechslung Albert besichtigte gleich dreimal die prachtvollen Sammlungen in den Uffizien 1 1776 wird der Grundstein der Sammlung gelegt Bearbeiten Am Ende der Grand Tour besuchten Albert und Marie Christine die Republik Venedig Gemass einem Auftrag aus dem Jahr 1774 zum Aufbau einer Grafiksammlung uberreichte ihnen der osterreichische Botschafter Giacomo Conte Durazzo am 4 Juli 1776 uber tausend Kupferstiche Der ehemalige Direktor der Wiener Hoftheater war mit dem Paar eng befreundet und verfasste fur Herzog Albert auch den Discorso Preliminare die Grundungsurkunde der Albertina in der er Ordnungsprinzipien und Systematik der Sammlung festlegte In Anlehnung an den Discours preliminaire von D Alembert zu der mit Denis Diderot herausgegebenen Encyclopedie sollte die Kollektion nicht nur der furstlichen Reprasentation dienen sondern zur Erziehung und zum Wohl der Menschheit beitragen Am selben Tag unterzeichneten die Grundungsvater der Vereinigten Staaten in Philadelphia die Declaration of Independence Sie war das erste Grundgesetz das auf den Prinzipien der Aufklarung basiert Im selben Jahr schaffte Maria Theresia die peinliche Befragung ab Adam Weishaupt grundete in Ingolstadt den Illuminatenorden Adam Smith publizierte The Wealth of Nations und James Cook brach zu seiner dritten und letzten Weltumsegelung auf 1 Das Vermachtnis Bearbeiten nbsp Kenotaph Erzherzogin Marie Christines Zeichnung von Domenico del Frate ohne Datum1798 starb Erzherzogin Marie Christine in Wien Albert erteilte Antonio Canova dem beruhmtesten Bildhauer seiner Zeit den Auftrag ein imposantes Grabmonument zu entwerfen Canova gestaltete einen pyramidenformigen Kenotaph der neben dem Palais des Herzogs in der Augustinerkirche aufgestellt wurde das erste offentliche Grabdenkmal fur eine Frau in Wien 2 Die letzten Lebensjahrzehnte verbrachte Herzog Albert weitgehend von der Offentlichkeit zuruckgezogen in seinem Palais und widmete sich primar der Erweiterung seiner Sammlung Im Jahr 1816 bestimmte Herzog Albert in seinem Testament die Sammlung zum unteilbaren und unverausserbaren Fideikommiss 1 Nach Alberts Tod 1822 wurde die Sammlung wie das Palais von seinem Erben Erzherzog Karl in der Folge von den Erzherzogen Albrecht und zuletzt Friedrich ubernommen In dieser Zeit erfolgte der weitere Ausbau der grafischen Sammlung Sie befand sich damals allerdings ebenso wie das Palais nicht mehr im Privatbesitz eines Erzherzogs sondern war Teil der habsburgischen Familienfonds die mit dem Habsburgergesetz 1919 entschadigungslos in den Besitz der Republik Osterreich ubernommen wurden Die Albertina in der 1 Republik Bearbeiten nbsp Blick auf den Albrechtsplatz mit der Albertina ehemaliges Palais Erzherzog Friedrich und dem Mozartdenkmal nach 1920Mit dem Ende der Monarchie 1918 begann fur das reprasentative Gebaude der Albertina die Zeit des Niedergangs Nichts sollte mehr an die habsburgischen Wurzeln der Sammlung erinnern systematisch erfolgte von nun an die Verdrangung der Geschichte des Palais die Erinnerung an seine Bewohner und die prachtige klassizistische Ausstattung der Prunkgemacher Im April 1919 gingen Gebaude und Sammlung in den Besitz der Republik uber 1920 wurde die Sammlung mit dem Bestand der Druckgrafiken der ehemaligen kaiserlichen Hofbibliothek vereinigt Im selben Jahr wurden samtliche Prunkraume fur die Offentlichkeit gesperrt und als Buros Bibliothek oder zur Lagerung der Sammlung genutzt Ein pfleglicher Umgang mit den kostbaren Dekorationen war nicht gegeben wodurch das glanzvolle Kulturerbe sukzessive devastiert wurde Von einem tatsachlichen Zerstorungswillen kann aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg gesprochen werden Seit 1921 tragen Gebaude und Sammlung amtlich den Namen Albertina So sehr das Gebaude auch litt die von Herzog Albert angestrebte standige Erweiterung der Sammlung wurde in den Jahren 1923 bis 1934 vom damaligen Direktor der Albertina Alfred Stix trotzdem fortgesetzt Es gelang ihm die Bestande durch den Erwerb von franzosischen und deutschen Zeichnungen des bisher kaum vertretenen 19 Jahrhunderts zu komplettieren 3 Die Albertina im Zweiten Weltkrieg und danach Bearbeiten nbsp Der Albertinaplatz mit Blick auf die Albertina und den in der Folge abgerissenen Philipphof rechts nach dem Bombentreffer vom 12 Marz 1945Von 1934 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges widmete sich Alfred Stix weiterhin dem schwerpunktmassigen Ausbau der osterreichischen und deutschen Grafik des 19 und 20 Jahrhunderts Am 12 Marz 1945 wurde die Albertina bei einem amerikanischen Bombenangriff schwer beschadigt Anstatt das Palais danach wieder aufzubauen setzte man die 1919 begonnene Geschichtstilgung fort Das ehemalige habsburgische Palais war 1952 bei der Wiedereroffnung der Graphischen Sammlung Albertina ein schmuckloses architektonisch uninteressantes und seiner historischen Identitat beraubtes Gebaude 3 Die Albertina war jahrzehntelang nur wenige Stunden pro Tag offentlich zuganglich um 1936 27 Wochenstunden 1959 35 Wochenstunden und verzeichnete geringe Besucherzahlen Ihre wissenschaftlichen Leiter legten auf ihren Studiencharakter wesentlich mehr Wert als auf die Wirkung der Sammlung in der breiten Offentlichkeit Dass viele Grafiken aus konservatorischen Grunden nur selten dem Licht ausgesetzt werden durften trug wesentlich zu dieser Haltung bei 1962 bis 1986 fungierte Walter Koschatzky als Direktor Er veranstaltete uber 200 Ausstellungen und publizierte zahlreiche kunsthistorische Werke uber die grafischen Kunste In seiner Ara wurde die Albertina offentlich wieder starker wahrgenommen Gegenwart Bearbeiten nbsp Einblick in den TiefspeicherDie Albertina wurde 2003 nach uber einem Jahrzehnt der Schliessung umfassender Erweiterung Modernisierung und sorgfaltiger Restaurierung dem Publikum wieder zuganglich gemacht Plangemass sollte die Albertina nach den Anfang der 1990er Jahre begonnenen Umbauarbeiten 2002 wieder eroffnet werden Der Fund eines romischen Graberfeldes mit uber 130 Grabern verzogerte aber den Umbau 4 Im Zuge der Restaurierung wurden fehlende Teile der in den 1950er Jahren abgeschlagenen Fassaden rekonstruiert sowie die habsburgischen Prunkraume wiederhergestellt Erstmals seit 80 Jahren wurden die klassizistischen Prunkraume renoviert und grosse Teile der nach dem Ersten Weltkrieg in alle Welt zerstreuten von Herzog Albert 1780 bis 1805 und Erzherzog Karl 1822 bei Josef Danhauser in Auftrag gegebenen Originalmobel zuruckgekauft Nachdem die Prunkraume 80 Jahre lang als Buros und Depots benutzt wurden konnten diese erstmals in der Geschichte des Palais der Offentlichkeit zuganglich gemacht werden Der Museumseingang wurde wieder auf das historisch ursprungliche Niveau der Bastei gelegt Um die umfassende Prasentation der Sammlungen moglich zu machen wurden vier Ausstellungshallen eingerichtet und die Ausstellungsflache von nur 150 m auf 5 000 m erweitert Gleichzeitig wurde auch ein Tiefspeicher mit 5 000 Kubikmeter errichtet 5 Mit der Neugestaltung des Entrees wurde Hans Hollein beauftragt Besonders der so genannte Soravia Wing ein auffallendes Flugdach stand dabei im Zentrum kontroversieller und mehrheitlich eher kritischer Medienaufmerksamkeit 6 Mit dem Wing sollte die Modernisierung der Infrastruktur des Museums symbolisch nach aussen deutlich gemacht werden weshalb ein weit auskragender Dachflugel gewahlt wurde Der uber 60 Meter lange Flugel die die Bastei schrag durchstossende Rolltreppe und der Panoramalift sollten die Distanz zwischen dem Strassenniveau und dem Eingang auf der Bastei optisch und technisch verkurzen Seit seiner Ernennung zum Direktor der Albertina 1999 betreute Klaus Albrecht Schroder die Renovierung und Neupositionierung des Hauses das seit 1 Janner 2000 als wissenschaftliche Anstalt offentlichen Rechts definiert wird Zugleich wurde der Name des Museums auf Albertina geandert um die ursprunglich vorgesehene Einheit des Grunders der Sammlung Palais und Museum zum Ausdruck zu bringen Zudem wurde mit dem Wegfall der Graphischen Sammlung im Museumsnamen der Tatsache Rechnung getragen dass die Albertina mittlerweile drei grosse Sammlungen beherbergte neben der Graphischen Sammlung die Architektursammlung sowie die im Jahr 2000 durch Zusammenfuhrung der bedeutenden historischen Bestande der Grafischen Bundeslehr und Versuchsanstalt mit dem Fotoarchiv des Langewieschen Verlags Blaue Bucher gegrundete Fotosammlung Schroder begnugte sich aber in den folgenden Jahren zunehmend nicht damit die eigene Sammlungen zu prasentieren sondern schloss Kooperationen mit privaten Partnern und Dauerleihgebern Bis 2018 waren die Sammlung Batliner und die Sammlung Essl dazugekommen Nach Besucherzahlen erweist sich die Abkehr von der alleinigen Ausstellung der grafischen Sammlung als Erfolg Diese steigerten sich enorm Das Museum zahlt heute zu den meistbesuchten Sehenswurdigkeiten Wiens und verzeichnete 2018 uber eine Million Besuche Klaus Albrecht Schroder fuhrte eine neue Prasentationsdoktrin an der Albertina ein sie unterstreicht die Unteilbarkeit des Kunstlerischen Die Expansion der Albertina zu einem Kunstmuseum mit den vier verschiedenen Sammlungen Grafische Sammlung Fotosammlung Gemaldesammlung Architektursammlung sowie historischem Erinnerungsort der Prunkraume schlagt sich auch in der Anzahl der Mitarbeiter der Albertina nieder Nach 60 Mitarbeitern im Jahr 1999 zahlt die Albertina heute an die 300 Mitarbeiter Auch die Summe der Ankaufe wurden in dem Zeitraum gesteigert auf sieben Millionen Euro im Jahr 7 nbsp Einblick in den Studiensaal2008 wurde ein neuer Studiensaal eroffnet Als Teil des unterirdischen viergeschossigen Forschungszentrums in dem u a die Bibliothek die Restaurierung und die Werkstatten der Albertina untergebracht sind wird heute im etwa 300 m grossen Saal die uber eine Million Werke zahlende Sammlung zuganglich gemacht Bei starken Regenfallen im Juni 2009 drang Wasser in den Tiefspeicher ein Die Melder hatten zwar den Wassereintritt erkannt durch diesen wurden aber die Roboter lahmgelegt Um grossere Schaden zu vermeiden mussten 950 000 Sammelobjekte verlagert werden 8 Leiter BearbeitenErzherzogliche Sammlung seit 1816 Fideikommiss Franz Rechberger 1822 1827 Leiter der Sammlung und 1827 1841 Direktor der Sammlung Carl Sengel 1847 1863 Direktor der Sammlung Carl Muller 1864 1868 Direktor der Sammlung Moriz Thausing 1868 1876 Leiter der Sammlung und 1876 1884 Direktor der Sammlung Josef Schonbrunner 1884 1896 Inspektor der Sammlung und 1896 1905 Direktor der Sammlung Joseph Meder 1905 1909 Inspektor der Sammlung danach bis 10 April 1919 Direktor der fideikommissarischen Sammlung und dann bis 25 Dezember 1920 Direktor der gemass Habsburgergesetz vom 3 April 1919 verstaatlichten graphischen Sammlung Staatliche Graphische Sammlung Albertina Joseph Meder 25 Dezember 1920 1922 Direktor der Albertina Alfred Stix 1923 provisorischer Leiter der Albertina und 1923 1934 Direktor der Albertina Josef Bick 1934 1938 Direktor der Albertina und 1945 1946 Direktor der Albertina Anton Reichel 1938 1942 provisorischer Leiter der Albertina und 1942 Februar 1945 Direktor der Albertina Heinrich Leporini Februar bis Mai 1945 provisorischer Leiter der Albertina George Saiko Mai bis Juli 1945 provisorischer Leiter der Albertina Josef Bick 1945 1946 wiederum Direktor der Albertina Karl Garzarolli Thurnlackh Marz bis August 1946 Leiter der Albertina und August 1946 bis April 1947 Direktor der Albertina Otto Benesch Mai 1947 bis Ende 1947 Leiter der Albertina und von Ende 1947 bis 1961 Direktor der Albertina Walter Koschatzky 1962 1986 Direktor der Albertina Erwin Mitsch 1986 1987 interimistischer Leiter der Albertina Konrad Oberhuber 1987 1999 Direktor der Albertina Klaus Albrecht Schroder seit 1999 Direktor der Albertina 9 Im Juli 2023 wurde bekanntgegeben dass Ralph Gleis ab dem 1 Janner 2025 die Leitung ubernehmen soll 10 Sammlungen Bearbeiten Hauptartikel Liste wichtiger Werke der Albertina Die Albertina beherbergt funf Sammlungen Stand 2020 Grafische Sammlung rund 950 000 Zeichnungen und Druckgrafiken Skulpturen und Keramiken Architektursammlung 50 000 Plane Skizzen und Modelle Fotosammlung 101 000 Einzelobjekte Sammlung Batliner klassische Moderne seit 2007 Sammlung Essl seit 2017 2018Die Sammlungsschwerpunkte der grafischen Sammlung sind Albrecht Durer und seine Zeit Die italienischen Meister der Renaissance Die niederlandische Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Italienischer Barock und Spatbarock Franzosische Zeichnungen des 18 Jahrhunderts Osterreichische Aquarellmalerei des 19 Jahrhunderts Wien um 1900 Klassische Moderne und GegenwartskunstIm Fruhjahr 2007 erhielt die Albertina die zuvor in Salzburg beheimatete Sammlung Batliner als unbefristete Dauerleihgabe Die Sammlung von Rita und Herbert Batliner ist eine der bedeutendsten europaischen Privatsammlungen Sie umfasst wichtige Werke der klassischen Moderne vom franzosischen Impressionismus uber den deutschen Expressionismus des Blauen Reiter und der Brucke bis zu Werken des Fauvismus oder der russischen Avantgarde von Chagall bis Malewitsch 11 Mit dieser Sammlungserweiterung prasentiert die Albertina zum ersten Mal seit ihrem Bestehen eine Dauerausstellung aus eigenen Bestanden Am 16 Februar 2017 gaben Kulturminister Thomas Drozda Karlheinz Essl und Albertina Direktor Klaus Albrecht Schroder bekannt dass die Sammlung Essl bis 2044 als Dauerleihgabe an die Albertina geht Die Albertina ubernahm zudem das ehemalige Museum der Sammlung in Klosterneuburg als Depot fur zehn Jahre 12 13 2018 wurde die Essl Leihgabe in eine Schenkung an die Albertina umgewandelt Sonstiges BearbeitenDie Albertina war vom 19 Oktober 1988 bis zum 28 Februar 2002 als der Schilling nach der Einfuhrung des Euros als Bargeld aus dem Verkehr gezogen wurde auf der Ruckseite des 20 Schilling Scheins abgebildet Auf der Vorderseite war Moritz Daffinger abgebildet von dem sich Portratminiaturen in der Albertina befinden Filme BearbeitenMuseums Check mit Markus Brock Albertina Wien 30 Min Buch und Regie Martina Klug Produktion SWR 3sat Erstausstrahlung 27 Juni 2010 14 Nahe gelegene Bauwerke Bearbeiten nbsp Denkmal fur Erzherzog Albrecht nbsp Albrechts bzw DanubiusbrunnenDenkmal fur Erzherzog Albrecht von Osterreich Teschen von Caspar von Zumbusch vor dem Haupteingang zur Albertina Albrechtsbrunnen unter der Albertina Hofburg mit dem Albertinatrakt die Albertina wurde direkt an die dort bestehende Augustinerkirche angebaut Palmenhaus im Burggarten parkseitig neben der Albertina Philipphof ehemaliges Vis a vis der Albertina auf der anderen Strassenseite der Augustinerstrasse heute Helmut Zilk Platz Mahnmal gegen Krieg und Faschismus auf dem Helmut Zilk Platz gegenuber der Albertina Wiener Staatsoper Seitenfront schrag gegenuber Palais Lobkowitz an der Augustinerstrasse heute Osterreichisches TheatermuseumSiehe auch BearbeitenListe der Ausstellungen in der AlbertinaLiteratur BearbeitenChristian Benedik und Klaus Albrecht Schroder Die Grundung der Albertina Herzog Albert und seine Zeit Hatje Cantz Ostfildern Deutschland 2014 Christine Ekelhart Beschreibender Katalog der Handzeichnungen in der Albertina Band XI Franzosische Zeichnungen und Aquarelle des 19 und 20 Jahrhunderts der Albertina Wien 2007 Heinz Widauer Beschreibender Katalog der Handzeichnungen in der Graphischen Sammlung Albertina Band X Die franzosischen Zeichnungen der Albertina Vom Barock bis zum beginnenden Rokoko Wien Koln Weimar 2004 Barbara Dossi Sammlungsgeschichte und Meisterwerke Prestel Munchen New York 1998 Maren Groning und Marie Luise Sternath Beschreibender Katalog der Handzeichnungen in der Graphischen Sammlung Albertina Band IX Die deutschen und Schweizer Zeichnungen des spaten 18 Jahrhunderts Wien 1997 Eckhart Knab und Heinz Widauer Beschreibender Katalog der Handzeichnungen in der Graphischen Sammlung Albertina Band VIII Die Zeichnungen der franzosischen Schule von Clouet bis Le Brun Wien 1993 Luke Hermann Beschreibender Katalog der Handzeichnungen in der Graphischen Sammlung Albertina Band VII Die englische Schule Zeichnungen und Aquarelle britischer Kunstler Wien 1992 Veronika Birke Janine Kertesz Die italienischen Zeichnungen der Albertina Veroffentlichungen der Albertina Generalverzeichnis in 4 Banden 1992 1997 Nr 33 36 Wien Koln Weimar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albertina Wien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webprasenz der Albertina Tiefspeicher der Albertina Jan Tabor zum Umbau von 2003Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Christian Benedik Klaus Albrecht Schroder Die Grundung der Albertina Herzog Albert und seine Zeit Hrsg Albertina 2014 Publikation zur Ausstellung Durer Michelangelo Rubens Die 100 Meisterwerke der Albertina Kenotaph ist gemass Osterreichischem Worterbuch mannlich gemass Duden sachlich a b Christian Benedik Die Albertina Das Palais und die habsburgischen Prunkraume Hrsg Albertina 2008 Umbau auf Raten Nextroom at Abgerufen am 25 Juni 2009 Das Zentraldepot der Albertina Memento vom 18 Mai 2015 im Internet Archive PDF 90 kB Vgl u a der als Weblink beigefugte Artikel von Jan Tabor in Falter Wochenzeitung vom 17 Dezember 2003 und zuvor Elisabeth Leopold in Kronen Zeitung 14 September 2003 sowie Kurier und Der Standard vom 12 Dezember 2003 Interview mit Albertina Direktor Klaus Albrecht Schroder Abgerufen am 5 August 2021 Albertina Hunderte Schutzhullen durchnasst Memento des Originals vom 18 August 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot wien orf at auf ORF Wien vom 25 Juni 2009 abgerufen am 29 Juni 2009 Barbara Dossi Sammlungsgeschichte und Meisterwerke Hrsg Albertina 1998 Albertina Gleis folgt auf Schroder In ORF at 5 Juli 2023 abgerufen am 5 Juli 2023 Klaus Schroder Susanne Berchtold Monet bis Picasso die Sammlung Batliner Hrsg Graphische Sammlung Albertina 2007 Ausstellung der Albertina Sammlung Essl geht an Albertina orf at 16 Februar 2017 Sammlung Essl geht an die Albertina Die Presse 16 Februar 2017 Museums Check Albertina Wien In Fernsehserien de Abgerufen am 12 November 2020 Normdaten Korperschaft GND 10097612 8 lobid OGND AKS LCCN n84168024 VIAF 136821676 48 204444444444 16 367777777778 Koordinaten 48 12 16 N 16 22 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albertina Wien amp oldid 237220167