www.wikidata.de-de.nina.az
Der Marschallstab als Stab wird von einem Marschall als Insigne seiner Wurde gefuhrt und wurde nur bei zeremoniellen Anlassen getragen Marschallstab von Erzherzog Friedrich von Osterreich Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Marschallstabe in verschiedenen Landern 2 1 Sparta 2 2 Romisches Reich 2 3 Heiliges Romisches Reich 2 4 Preussen 2 4 1 Interimsfeldmarschallstab 2 5 Deutsches Kaiserreich 2 6 Wehrmacht nach 1935 2 6 1 Interimsfeldmarschallstab 2 7 Polen 2 8 Britisches Weltreich 2 9 Frankreich 3 Zitate zum Marschallstab 4 Marschallstabe in Museen 4 1 Grossadmiralstabe in Museen 5 Marschallstab in der Heraldik 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDer Marschall bezeichnet ein hohes Amt an furstlichen Hofen und war der militarische und politische Fuhrer der Ritterschaft des jeweiligen Fursten In der Renaissance spaltete sich das Amt in militarische Fuhrer den Leiter des Hofes und den Vorsitzenden der Adelsvertretung auf Bei feierlichen Gelegenheiten trug der Hofmarschall einen langen Stab als Zeichen seiner Wurde und machte bei Hof an der Marschallstafel einer Nebentafel fur die Personen welche nicht an der furstlichen Tafel selbst Platze erhielten den Wirt Die Person des Hofmarschalls mit dem langen Stab sieht man heute noch u a am englischen Hof Aus dem Marschallstab Kommandostab wurde im Mittelalter ein Wurdeabzeichen der hochsten militarischen Befehlshaber Beim Militar war Generalfeldmarschall auch Feldmarschall Marschall der Armee o dgl der hochste Dienstgrad Der Marschallstab entwickelte sich aus dem Streitkolben der Ritter Der Grossadmiralstab wurde bei der deutschen kaiserlichen Marine ohne vorherige Tradition dem Marschallstab nachgebildet Marschallstabe in verschiedenen Landern BearbeitenSparta Bearbeiten Kommandostabe waren bereits im klassischen Griechenland in Gebrauch Belegt ist dies etwa fur die Armee Spartas von der Plutarch berichtet dass der Feldherr Gylippos wahrend der Belagerung von Syrakus 414 v Chr allein durch seinen Kommandostab und Feldherrnmantel die Wende bewirkte 1 Romisches Reich Bearbeiten In der romischen Fruhzeit spater auch in der Diktatur war dem Konig Prator Konsul und zuletzt auch dem Diktator eine Gruppe von Liktoren zugeordnet die die Funktion der Leibwachter ausubten Ihr Zeichen war das Liktorenbundel lat fasces Ursprunglich waren die Fasces einfache Gerten die als harmlose Schlagwaffe benutzt wurden Spater wurden die Fasces als Rutenbundel mit einer Beilklinge als Hoheitszeichen dem Wurdentrager vorangetragen Diese Fasces wandelten sich uber die folgenden Jahrhunderte zu einem blossen Ehrenzeichen Heiliges Romisches Reich Bearbeiten nbsp WallensteinBereits die Feldmarschalle des Heiligen Romischen Reiches trugen Kommandostabe die aber sehr unterschiedlich gearbeitet waren Wallenstein wird als erster Generalis von um 1634 mit Stab so spater dargestellt Prinz Eugen fuhrte einen Kommandostab der aus zwei zusammengeschweissten Musketenlaufen gearbeitet war und viele Durchbrechungen aufwies Nach dem Untergang des Heiligen Romischen Reiches HRR 1806 wurden keine Reichsgeneralfeldmarschalle mehr ernannt Auch die Generalfeldmarschalle bzw Feldmarschalle verschiedener Reichslander des HRR wie Kurbrandenburg siehe Bild von Alexander von Spaen 1691 Kurbayern Kurhannover Kursachsen oder Kurpfalz trugen einen Stab Preussen Bearbeiten nbsp Preussischer Marschallstab von 1895Beim Tode von Arthur Wellesley Herzog von Wellington 1852 fuhrte Preussen den Marschallstab wieder ein Wellington war ehrenhalber Generalfeldmarschall der preussischen Armee Vor seiner Beerdigung wurde festgestellt dass er zwar einen englischen Marschallstab mit ins Grab bekommen sollte aber weil nicht vorhanden keinen preussischen So wurde im Schnellverfahren ein preussischer Marschallstab gefertigt und mit in das Grab gelegt Der preussische 30 cm lange Feldmarschallstab zeigte auf himmelblauem Samt abwechselnd goldene Konigskronen und heraldische Adler An den Querschnittflachen war der schwarze heraldische konigliche Adler auf weissem Grund angebracht Die Marschallstabe der anderen deutschen Staaten ahnelten meist den preussischen Staben dieser Zeit mit Abweichungen in Bayern und Wurttemberg 2 Interimsfeldmarschallstab Bearbeiten Den Interimsfeldmarschallstab im taglichen Dienst getragen gab es nur bei den deutschen Streitkraften Der Stab war von Kaiser Wilhelm II gestiftet worden Er glich einem Reitstock mit goldener Konigskrone am oberen Ende Mitunter wurden Marschallstabe besonders angefertigt so fur das 50 jahrige Militarjubilaum von Konig Albert von Sachsen und zum 90 Geburtstag des Feldmarschalls Helmuth von Moltke mit Diamanten besetzte Marschallstabe der preussischen Ausfuhrung 2 Deutsches Kaiserreich Bearbeiten Da sich das Deutsche Heer auf die Bundesstaaten verteilte wurden im Deutschen Kaiserreich Marschallstabe wie vor 1871 von den Bundesstaaten verliehen nbsp Replik Marschallstab von GFM von RichthofenWehrmacht nach 1935 Bearbeiten Im Dritten Reich gab es infolge des aufbluhenden systematischen Personenkults erstmals einheitliche Marschallstabe fur alle Reichsteile Adolf Hitler beforderte 1936 Werner von Blomberg zum Generalfeldmarschall und verlieh ihm den Marschallstab der nach 1945 in die USA kam und heute im National Museum of American History ausgestellt wird In der Folge wurden unterschiedliche Marschallstabe fur Heer und Luftwaffe gefertigt Auch in der Wehrmacht war es ublich dass fur den taglichen Gebrauch Interimsstabe genutzt wurden wahrend die prachtig verzierten Marschallstabe nur bei besonderen Anlassen wie etwa Paraden und bei der Meldung des verleihenden Staatsoberhaupt Verwendung fanden 3 HeerDie Marschallstabe waren beim Heer mit rotem Samt bezogen Auf den Knaufen war unten das Eiserne Kreuz und oben der Wehrmachtsadler eingelassen 4 LuftwaffeBei der Luftwaffe waren die Stabe hellblau bezogen Sie trugen wie beim Heer das Eiserne Kreuz und den Wehrmachtsadler sowie zusatzlich das Balkenkreuz Der 49 cm lange Marschallstab von Albert Kesselring tauchte im Dezember 2010 in einer amerikanischen Auktion auf 5 Marine nbsp Grossadmiralstab von Erich RaederSeit 1900 fuhrten Grossadmirale der deutschen Marine an Stelle des Marschallstabes den Grossadmiralstab und an Stelle des Interimsfeldmarschallstabes den Interimsgrossadmiralstab ein Fernrohr 2 Generalfeldmarschalle ohne MarschallstabDie Generalfeldmarschalle Friedrich Paulus Ferdinand Schorner beide Heer und Robert Ritter von Greim Luftwaffe erhielten keinen Marschallstab da Paulus in Stalingrad kurz nach seiner Beforderung in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet sowie Schorner und von Greim erst 1945 zum Generalfeldmarschall befordert wurden und aufgrund der Kriegsverhaltnisse keine Marschallstabe mehr angefertigt werden konnten Schorner erhielt noch den Interimsstab 2 ReichsmarschallDie formale Eigenschaft des ranghochsten Befehlshabers einer Teilstreitkraft der Wehrmacht mit der ansonsten unter dem Oberbefehl Adolf Hitlers militarisch funktionslosen Bezeichnung des Reichsmarschalls erforderte im nationalsozialistischen Personenkult ein besonderes Ehrenzeichen fur den Oberbefehlshaber der Luftwaffe Hermann Goring Dieser verlieh sich zu seiner von ihm selbst betriebenen Beforderung zum Reichsmarschall einen Marschallstab 6 Interimsfeldmarschallstab Bearbeiten Der Interimsfeldmarschallstab war fur Heer und Luftwaffe gleich und ahnlich dem Preussens Im Unterschied hatte er aber einen glatten Knauf sowie eine Ananas als Abschluss Er war mit Wehrmachtsadlern verziert 4 Polen Bearbeiten nbsp Amtsstab des Sejm MarschallsKonig August der Starke ernannte als polnischer Konig August II 1697 1733 auch koniglich polnischen Generalfeldmarschalle die einen Stab fuhrten Der Marschall von Polen fuhrte als Amtszeichen einen sogenannten Pusikan einen Streitkolben Der Prasident des Sejm der ersten Kammer des polnischen Parlaments wird als Sejm Marschall bezeichnet Auch er fuhrt einen Marschallstab Britisches Weltreich Bearbeiten In Grossbritannien wurden die Marschallstabe bereits 1736 eingefuhrt und behielten seitdem ihre Form Der Stab ist mit rotem Samt bezogen auf dem englische Lowen aufgelegt sind Am oberen Ende des Stabes ist ein berittener Ritter aufgesetzt der einen Drachen totet was auf den heiligen Georg zuruckgeht Auch die Marschalle aus Armeen der fruheren Kolonien des Britischen Empires erhielten diese Art von Marschallstaben insbesondere Kanada und Australien 2 Frankreich Bearbeiten nbsp Details eines franzosischen MarschallstabesIn Frankreich erhielten die Marschalle seit dem 18 Jahrhundert den Baton fleurdelise 20 Zoll lang 1 5 Zoll stark mit blauem Samt uberzogen und mit heraldischen Lilien belegt Auf die goldgefassten Enden sind auf einer Seite Name und Rang des Inhabers aufgebracht auf der anderen das Motto Terror belli decus pacis Schrecken im Krieg Zierde in Friedenszeiten Die spateren kaiserlichen und republikanischen Marschallstabe sind statt mit Lilien mit napoleonischen Adlern bzw Sternen belegt Zitate zum Marschallstab BearbeitenEs wird uberliefert Napoleon habe die Soldaten mit der Rede motiviert dass ein jeder einen Marschallstab in der Patronentasche giberne trage Damit habe er sagen wollen dass jeder gemeine Soldat die Moglichkeit besitze ein Kommandierender zu werden Marschallstabe in Museen Bearbeiten nbsp Preussische Marschallstabe in der EremitageDie Marschallstabe der im folgenden aufgefuhrten Generalfeldmarschalle befinden sich in Museen Kaiser Franz Joseph I von Osterreich preussischer Marschallstab verliehen 1898 Schatzkammer in Wien Kaiser Franz Joseph I von Osterreich britischer Marschallstab Heeresgeschichtliches Museum in Wien Konig Wilhelm II von Wurttemberg Haus der Geschichte Baden Wurttemberg Stuttgart Werner von Blomberg National Museum of American History Washington D C USA Maximilian Reichsfreiherr von Weichs National Infantry Museum Columbus USA Gunther von Kluge Deutsches Panzermuseum Munster Erwin Rommel Festung Reuenthal Schweiz Leonhard von Blumenthal Deutsches Historisches Museum Berlin Helmuth Karl Bernhard von Moltke Staatliches Historisches Museum Moskau Moskau Albrecht von Osterreich Teschen Eremitage Sankt Petersburg Friedrich von Osterreich Teschen Eremitage Sankt Petersburg Alfred von Waldersee Internationales Maritimes Museum Hamburg Hamburg Hermann Goring Feldmarschallstab National Infantry Museum Columbus USA Hermann Goring Reichsmarschallstab West Point Museum West Point USA Rupprecht von Bayern Museum der Bayerischen Konige Hohenschwangau Max von Bock und Polach Militarhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden Thomas Blamey Australian War Memorial Canberra Australien Grossadmiralstabe in Museen Bearbeiten Wilhelm II Schatzkammer der Burg Hohenzollern Burg Hohenzollern Oskar II Livrustkammaren Stockholm Hans von Koester Eremitage Sankt Petersburg Heinrich Prinz von Preussen Internationales Maritimes Museum Hamburg Hamburg Henning von Holtzendorff Internationales Maritimes Museum Hamburg Hamburg Karl Donitz Shropshire Regimental Museum Shrewsbury Marschallstab in der Heraldik Bearbeiten nbsp Gekreuzte Stabe hinter dem WappenDer Stab ist in der Heraldik nicht besonders verbreitet In und hinter dem Wappenschild haben nur Militarpersonen oft auch im Adelsstand diese gemeine Figur verwendet wenn sie auch im wirklichen Besitz dieses Militarsymbols waren Dargestellt wird er hinter dem Wappen als Schragen gekreuzt und der zeigt oft die Zeichen des Originales Manche Heraldiker rechnen diesen Stab zur Armatur Siehe auch RundspitzleinSiehe auch BearbeitenSwagger stickLiteratur BearbeitenAndre Stirenberg Andre Husken Mythos Marschallstab Der Marschallstab in der preussischen und deutschen Geschichte von 1852 bis 1945 H M Hauschild Bremen 2004 ISBN 3 89757 252 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marschallstabe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Marschallstab Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Plutarch Nikias 14 a b c d e Andre Stirenberg Andre Husken Mythos Marschallstab Der Marschallstab in der preussischen und deutschen Geschichte von 1852 bis 1945 2004 Donitz Erbe Wo ist sein Stab In Die Zeit vom 26 August 1983 abgerufen am 4 Juni 2020 a b Adolf Schlicht John R Angolia Die deutsche Wehrmacht Uniformierung und Ausrustung 1933 1945 Band 1 Das Heer 4 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 2000 ISBN 3 613 01390 8 Nazi baton fetches 731 600 Abgerufen am 1 Juni 2023 Adolf Schlicht John R Angolia Die deutsche Wehrmacht Uniformierung und Ausrustung 1933 1945 Band 3 Die Luftwaffe Motorbuch Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 613 02001 7 Normdaten Sachbegriff GND 4823336 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marschallstab amp oldid 237121035