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Die Schlacht von Engen fand am 3 Mai 1800 12 Floreal des Jahres VIII im republikanischen Kalender der franzosischen Revolution zwischen dem von General Jean Victor Moreau befehligten Gros der franzosischen Armee und der osterreichischen Hauptarmee unter Befehl von General Pal Kray statt Die heiss umkampfte Schlacht wurde von den Franzosen gewonnen Die Niederlage des Korps des Prinzen von Vaudemont in der am gleichen Tag geschlagenen zweiten Schlacht bei Stockach und der Anmarsch franzosischer Verstarkungen unter General Saint Cyr zwangen Kray nach einer weiteren Niederlage in der Schlacht bei Messkirch 5 Mai zum Ruckzug an die Donau Schlacht von EngenTeil von Zweiter KoalitionskriegDatum 3 Mai 1800Ort EngenAusgang Franzosischer SiegKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Habsburgermonarchie OsterreichBefehlshaberFrankreich 1804 Jean Victor Moreau Habsburgermonarchie Paul Kray von KrajowaTruppenstarke45 000 40 000Verluste1147 Gefallene 1884 Verwundete 3862 Gefangene Gesamtzahl fur die beiden parallel verlaufenden Schlachten von Engen und Stockach 1 Zweiter Koalitionskrieg 1799 1802 Ostrach Feldkirch Stockach I Verona Magnano Cassano d Adda Bassignana Frauenfeld Winterthur Zurich I Trebbia Mantua Novi Vlieter Bergen Zurich II Muotatal Nafels Egmont Genola Wiesloch Genua Stockach II Engen Messkirch Biberach II Montebello Marengo Hochstadt Oberhausen Brion Hohenlinden Walserfeld Pozzolo Kopenhagen Algeciras I Algeciras II Schlacht von Engen auf dem Arc de Triomphe Inhaltsverzeichnis 1 Aufmarsch 2 Verlauf der Schlacht 3 Folgen 4 Trivia 5 Literatur 6 EinzelnachweiseAufmarsch BearbeitenErzherzog Karl wurde Anfang Marz 1800 im Oberbefehl in Suddeutschland durch General Kray ersetzt dieser reiste am 5 Marz aus Wien ab und traf am 17 Marz in seinem Hauptquartier in Donaueschingen ein Die noch in Versammlung stehende osterreichische Hauptarmee war etwa 95 000 Mann stark und wurde in Stellungen zwischen Liptingen und Stockach konzentriert Zusammen mit den separat operierenden Bayern Mainzern und Wurttembergern zahlte Krays Armee 123 800 Mann und deckte eine Linie zwischen Main und Tirol Der rechte Flugel stand unter Feldzeugmeister Anton Sztaray und sicherte mit 19 000 Mann den Raum zwischen Rhein und Neckar von Murg bis Heidelberg links hielt er die Nidda Verbindung mit den kurmainzischen Verbundeten Zwischen Renchen und Uberlingen am Ried standen drei Divisionen unter FML Baron Kienmayer mit 9 700 Mann Friedrich Joseph von Nauenburg mit 11 300 Mann und Graf Vincenz Kolowrat mit 13 300 Mann Das in Tirol und Vorarlberg stehende Korps befehligte FML Furst Reuss Es zahlte 24 300 Mann und war zwischen Rhein und dem Bodensee bis Buchhorn aufgestellt Als Reserve lag das Korps von FML Graf Baillet de Latour mit 9 400 Mann Infanterie und 3 400 Reitern im Bereich Villingen Engen und Tubingen verstarkt durch die anschliessende Artillerie Reserve in Donaueschingen Den ebenso langen Linien den Osterreichern gegenuber standen die vier Korps der franzosischen Rheinarmee unter General Moreau welche bei Basel Breisach Strassburg und Mainz ostliche Bruckenkopfe innehatten das Hauptquartier befand sich in Basel General Moreau verfugte uber etwa 120 000 Mann am linken Flugel stand General Saint Suzanne 18 Bataillone und 33 Schwadronen in der Mitte marschierte Saint Cyr 27 Bataillone und 28 Schwadronen und am rechten Flugel das Korps des Generals Lecourbe 31 Bataillone und 23 Schwadronen Das Reservekorps 32 Bataillone und 39 Schwadronen kommandierte der Oberfeldherr Moreau selbst allerdings nicht in zweiter Linie sondern voraus als Vorhut Gegen die Plane des ersten Konsuls Bonaparte entschied sich Moreau fur den Rhein Ubergang zwischen Schaffhausen und Breisach Am 25 April gingen zuerst die Truppen St Suzanne bei Strassburg und Kehl das Korps unter St Cyr bei Breisach uber den Rhein Moreaus Reservekorps uberschritt den Rhein am 27 April bei Basel eine Division unter General Richepanse bildete die Avantgarde und wurde nach Sankt Blasien vorausgeschickt um die Vereinigung mit den Truppen Saint Cyr herzustellen dessen Korps bereits ab 25 April von Breisach noch Freiburg vorgeruckt war und die osterreichischen Vorposten ins Gebirge zuruckgedrangt hatte Das Korps unter General Lecourbe uberschritt den Rhein mit 31 800 Mann erst am 1 Mai oberhalb Schaffhausen bei Stein Nachdem seine Truppen den Rhein uberquert hatten zogen sich die Osterreicher am 1 Mai aus Singen zuruck Einheiten der Division Vandamme besetzten darauf die kampflos ubergebene wurttembergische Festung Hohentwiel Verlauf der Schlacht BearbeitenAm 2 Mai war das osterreichische Heer von Donaueschingen aufgebrochen um Moreaus Vordringen aufzuhalten Moreau marschierte mit seinen Reservekorps gegen Engen wohin auch das Korps St Cyr strebte welches uber Blumberg anruckte Der Ort Engen bildete am 3 Mai das Zentrum einer halbkreisformigen Stellung welche die Osterreicher zur Verteidigung bezogen hatten Der rechte Flugel der Osterreicher stutzte sich auf die Feste von Hohenhowen und reichte bis Watterdingen der linke Flugel stand zwischen Ehingen und Aach Kray konnte am Beginn der Schlacht nur etwa 35 000 Mann vereinigen weil der ihm unterstellte Prinz von Lothringen Vaudemont mit seinen 12 000 Mann die militarischen wichtigen Magazine in Stockach und die Strasse nach Messkirch zu decken hatte und selbst bald durch General Lecourbe in eine Schlacht verwickelt wurde Der rechte Flugel Krays wurde von der Division Sainte Suzanne angegriffen der linke Flugel stand zu weit entfernt um Anteil an der folgenden Schlacht zu haben Den franzosischen Truppen gelang es zunachst sudlich des Ortes die Dorfer Welschingen und Ehingen zu sturmen und sich darin zu halten Der Kampf um den Besitz eines ruckwartigen Plateaus im Geholz von Welschingen war erbittert Eine franzosische Division unter General Delmas griff gleichzeitig die osterreichische Vorhut vor dem Dorfe Weiterdingen an und trieb sie bis nach Welschingen zuruck wo sie sich wieder sammeln konnte Auf der Ebene hinter Welschingen entwickelte sich die starke osterreichische Kavallerie welche alle Versuche der Franzosen dort durchzudringen vereitelte Die von der feindlichen Kavallerie umzingelte franzosische 4 Halbbrigade offnete sich mit ihren Bajonetten den Weg und schloss wieder zu den ubrigen franzosischen Truppen auf nbsp In der Kirche St Gordian und Epimachus von Watterdingen erinnert eine Gedenkinschrift an den Tod von uber 150 Soldaten in der Schlacht von Engen Die Uberlegenheit der Artillerie erlaubte es den Osterreichern unter FML von Nauendorf sich langere Zeit auf dieser Hohenstellung zu halten Im Verlauf des Tages eroberte Gouvion Saint Cyr das Plateau funf Mal Die Vernichtung des Korps von Joseph Maria von Vaudemont in Stockach verhinderte dass Kray die Verstarkungen erhielt mit denen er anfangs gerechnet hatte Um zehn Uhr abends beschloss der osterreichische General schweren Herzens den Ruckzug in volliger Dunkelheit nbsp Napoleonseck bei Engen Gefechtsstand franzosischer Truppen wahrend des Schlacht von EngenFolgen BearbeitenMoreaus Armee blieb bis 4 Mai untatig stehen und unterliess die Verfolgung des Gegners Am Abend hatten sich Krays Truppen auf neuen Stellungen bei Messkirch und Tuttlingen abgesetzt Das franzosische Korps unter General Saint Suzanne war zur Verfolgung auf dem linken Donau Ufer gegen Geisingen aufgebrochen Feldzeugmeister Kray wurde nach weiteren Niederlagen bei Messkirch 5 Mai und Biberach Mitte Juni von den Franzosen aus seiner festen Stellung um Ulm vertrieben endlich am 19 Juni nochmalig in der Schlacht bei Hochstadt besiegt und darauf am 31 Juli im Oberbefehl durch Erzherzog Johann ersetzt Trivia BearbeitenDer Name der Schlacht von Engen ist auf dem Arc de Triomphe in Paris eingraviert Ein Gefechtsstand der Franzosen auf dem damaligen Schlachtfeld heisst heute Napoleonseck und ist Endpunkt eines Wanderwegs und Geschichtspfads Napoleon selbst durfte allerdings niemals in Engen gewesen sein 2 Auch der Strassenname Zum Franzosenwaldle in Engen weist auf die Anwesenheit franzosischer Truppen in der Vergangenheit hin Literatur BearbeitenFrancois Louis Dedon Paul Philippe Segur Geschichte des Feldzugs der Franzosischen Donau und Bundtner Armee in den Jahren 1799 bis 1801 Leipzig 1806 Joseph von Mussinan Geschichte der franzosischen Kriege in Deutschland besonders auf baierschem Boden in den Jahren 1796 1800 1805 und 1809 Zweiter Theil den Feldzug von 1800 enthaltend J E Seidel Buchhandel Sulzbach 1822 S 9 11 download digitale sammlungen de J B Bilaerts J B Petit Carte Topographique amp Militaire pour servir a l intelligence de la Bataille de Stockach gagnee par S A R l Archiduc Charles en 1799 et des Batailles d Engen et de Moskirck gagnees par l Armee du Rhin en 1800 Carte Topographique et Militaire pour servir a l intelligence de la Bataille de Stockach Brussel 1839 Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Section 1 Theil 34 Em Enstasis 1840 S 258 262 play google com Roland Kessinger Werner Schutz Die Revolution ist uns nah eine Militargeschichte des Hegaus von 1792 bis 1801 Konstanz 2000 ISBN 3 921413 69 9 S 139 248 Roland Kessinger Zwischen Tricolore und Doppeladler Der Hegau in den Wirren der franzosischen Revolutionskriege 1799 1801 Broschure zum Napoleonischen Festwochenende Singen Engen 21 23 September 2001 S 18 23 Roland Kessinger Die Schlacht von Engen am 3 Mai 1800 Der Anfang vom Ende der habsburgischen Macht am Rhein In Pallasch Zeitschrift fur Militargeschichte Bd 11 2008 Heft 27 S 3 64 Ulf Wendler Pulverdampf und Kriegsgeschrei Krieg und Alltag um 1800 Schriften des Stadtischen Museums Engen Galerie Band 1 2001 ISBN 3 9807457 1 6 S 43 61 Roland Kessinger Eine fehlende Information macht Geschichte Wie das Nichtwissen um die Kapitulation des Hohentwiel zur Schlacht von Engen fuhrte In Hegau Zeitschrift fur Geschichte Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein Donau und Bodensee Jahrbuch 61 2004 ISBN 3 933356 22 9 S 215 224 Einzelnachweise Bearbeiten Le spectateur militaire Recueil de science d art et d histoire Volume XXII 1836 p 571 outdooractive com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Engen amp oldid 238625633