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Die Schlacht bei Hochstadt auch Dritte Schlacht von Hochstadt auch Treffen bei Hochstadt ereignete sich wahrend des Zweiten Koalitionskrieges am 19 Juni 1800 nahe Hochstadt an der Donau Von Bayern und Wurttemberg unterstutzte osterreichische Truppen unter dem Befehl des Feldzeugmeisters Paul Kray von Krajowa erlitten dabei eine Niederlage gegen die franzosischen Truppen der Rheinarmee unter General Moreau Die osterreichische Seite entschied sich nach dem Treffen zum Ruckzug uber Ingolstadt in Richtung Inn und begann zugleich bei Moreau um einen Waffenstillstand anzufragen Eine solche Waffenruhe war kurz zuvor nach der Schlacht bei Marengo in Oberitalien mit Napoleon Bonaparte vereinbart worden Schlacht bei HochstadtTeil von Zweiter KoalitionskriegDatum 19 Juni 1800Ort Hochstadt an der DonauAusgang Franzosischer SiegKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Habsburgermonarchie OsterreichKurfurstentum Bayern BayernWurttemberg WurttembergBefehlshaberFrankreich 1804 Jean Victor Moreau Habsburgermonarchie Paul Kray von KrajowaTruppenstarke40 000 10 000Verluste1000 1000 gefallen oder verwundet 3000 gefangen Verlust von 20 Kanonen und 4 FahnenDie Angaben uber Truppenstarke und Verluste konnen in der Literatur deutlich auseinandergehen 1 Zweiter Koalitionskrieg 1799 1802 Ostrach Feldkirch Stockach I Verona Magnano Cassano d Adda Bassignana Frauenfeld Winterthur Zurich I Trebbia Mantua Novi Vlieter Bergen Zurich II Muotatal Nafels Egmont Genola Wiesloch Genua Stockach II Engen Messkirch Biberach II Montebello Marengo Hochstadt Oberhausen Brion Hohenlinden Walserfeld Pozzolo Kopenhagen Algeciras I Algeciras II Inhaltsverzeichnis 1 Umfeld 2 Entwicklung vor der Schlacht 3 Schlachtverlauf 3 1 Die Tage zuvor 3 2 Schlachtgeschehen 3 3 Nach der Schlacht 4 Folgen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseUmfeld BearbeitenNach der Franzosischen Revolution versuchten europaische Machte auf das revolutionare Frankreich einzuwirken Es kam in den Jahren von 1792 bis 1815 zu mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen die wegen ihrer wechselnden Koalitionen als Koalitionskriege oder ab 1799 auch als Napoleonische Kriege bezeichnet werden Der Zweite Koalitionskrieg entbrannte 1799 Frankreich stand einer Allianz aus Grossbritannien Osterreich Russland dem Osmanischen Reich Portugal Neapel und dem Kirchenstaat gegenuber aus der Russland im Jahr 1800 ausschied Osterreich war als Grossmacht der einzige ernsthafte Gegner Frankreichs aus dieser Allianz auf dem Kontinent Nach dem Staatsstreich des 18 Brumaire VIII entstand das Franzosische Konsulat in dem Napoleon Bonaparte als Erster Konsul das Sagen hatte Er entschied sich diesem Gegner in Oberitalien an der Spitze von Truppen selbst Paroli zu bieten Parallel dazu sollte in Suddeutschland die Franzosische Rheinarmee unter General Moreau Streitkrafte Osterreichs binden Entwicklung vor der Schlacht Bearbeiten nbsp Feldherr Paul Kray von KrajowaDie vom osterreichischen Befehlshaber Feldzeugmeister FZM Baron von Kray gefuhrte Armee besass ausser dem Hauptheer noch Korps in Tirol und Vorarlberg Sie war im Fruhjahr 1800 wie folgt aufgestellt Der rechte Flugel der Hauptarmee unter Feldzeugmeister Graf Anton Sztaray mit 19 000 Mann sicherte den Raum zwischen Murg und Neckar von Renchen bis Heidelberg und hielt an der Nidda Verbindung mit den verbundeten kurmainzischen Truppen Im Badischen operierten im Gebiet von Renchen bis Uberlingen die Divisionen der Feldmarschallleutnante FML Baron Kienmayer 9 700 Mann Graf Friedrich Joseph von Nauenburg 11 300 Mann und Graf Vinzenz Kolowrat 13 300 Mann An diese Divisionen schloss sich das Truppenkorps in Tirol und Vorarlberg 24 300 Mann unter FML Furst Reuss an das vom Ursprung des Rheins bis an den Bodensee und weiter bis Buchhorn zustandig war Als Reserve lag das Korps von FML Graf Baillet de Latour mit 9 400 Mann Infanterie und 3 400 Reitern im Bereich Villingen Engen und Tubingen verstarkt durch die anschliessende Artillerie Reserve in Donaueschingen nbsp Feldherr Jean Victor MoreauVon der franzosischen Armee unter Obergeneral Moreau hielt der rechte Flugel unter General Lecourbe mit 29 000 Mann den Rhein von Laufenburg bis Maienfeld und der Mittelteil unter General Laurent de Gouvion Saint Cyr mit 30 000 Mann den Oberrhein von Laufenburg bis Alt Breisach besetzt 19 000 Mann des linken Flugels unter Bataillonschef Suzanne deckten das linke Rheinufer von Alt Breisach bis Dusseldorf Die Reserve 26 000 Mann war einquartiert im Fricktal im Ober Elsass und im verschanzten Lager von Klein Basel Das Hauptquartier Moreaus befand sich in Basel Das Korps in Tirol nicht mitgerechnet waren auf osterreichischer Seite somit etwa 66 100 Mann aufgestellt Die Franzosen verfugten demgegenuber ohne die Einheiten Suzannes uber rund 85 000 Soldaten Eine andere Quelle benennt die Starke der Osterreicher auf 62 000 Mann darunter 20 000 Kavalleristen und jene der franzosischen Streitmacht auf 98 686 Mann 2 Der osterreichische Operationsplan beruhte auf einem gemeinschaftlichen Angriff aus Italien und vom Bodensee her Das Gros der Armee in Deutschland sollte zwischen Basel und Aaremundung den Rhein uberqueren und sich mit dem uber Sargans und Zurich vorgeruckten Korps aus Tirol und Vorarlberg bei Brugg vereinen 5 000 Mann sollten uber den Gotthardpass in das Wallis eindringen sich mit einer uber den St Bernhard anruckenden Division der italienischen Armee vereinigen zwischen Murten und Nidau Stellung beziehen und dann am Bielersee zum Gros des Heeres stossen Sobald die Hauptarmee festen Fuss in den Vogesen gefasst habe sollte sie Belfort und Neu Breisach belagern und ihren linken Flugel an die Saone vorschieben um sich mit der durch Savoyen herangefuhrten italienischen Armee voraussichtlich bei Lyon zu verbinden Die franzosische Strategie basierte auf der weiten Verteilung der Osterreicher Um das fur die Franzosen gunstige Gelande am Ursprung der Donau zu gewinnen zugleich aber die Aufmerksamkeit der Osterreicher wahrend des gefahrlichen Heranfuhrens der Streitmacht durch den unwegsamen Schwarzwald zu erregen wollte Moreau von Strassburg und Breisach vorzurucken drohen General Lecourbe sollte jedoch den entscheidenden Schlag auf dem rechten Rheinufer von der Schweiz aus fuhren Diesem Operationsplan entsprechend liess Moreau am 25 April die lange Verteidigungslinie des Gegners durch seinen linken Flugel angreifen wahrend Lecourbe noch ruhig in seinen Stellungen verblieb Erst am 28 April nach einer Reihe von Gefechten des linken franzosischen Flugels welche die Aufmerksamkeit Krays vollstandig in Anspruch nahmen ruckte Lecourbe gegen Rheinklingen 3 vor setzte hier am Morgen des 1 Mai uber den Rhein und drangte die weit verteilten Truppen des FML Prinz Joseph von Lothringen gegen Singen zuruck Am 2 Mai hatte Moreau samtliche Truppen seines rechten Flugels hier versammelt In der Folge zwang er in einer Reihe von Gefechten bei Stockach Engen und Leipferdingen am 3 Mai sowie in der Schlacht bei Messkirch am 5 Mai das osterreichische Heer zum Ruckzug nach Ulm am 10 Mai wahrend die Franzosen die Iller Linie besetzten Dadurch gewann Tirol eine erhohte Bedeutung auf osterreichischer Seite FML Furst Reuss war in der Nacht zum 2 Mai bereit gewesen mit seiner Armee den Rhein zu uberschreiten als er jedoch erfuhr dass die Franzosen der Offensive der Osterreicher zuvorgekommen seien und der rechte Flugel Lecourbes Vorarlberg bedrohe wollte er nunmehr dem Feind in den Rucken fallen Der ungunstige Ausgang der Gefechte bei Stockach und Engen veranlasste ihn jedoch sich auf die Verteidigung Tirols zu beschranken Versuche Moreaus die kaiserliche Hauptarmee zum Verlassen der Stellung bei Ulm zu bewegen misslangen Er versuchte dann dies zu erreichen indem er Lecourbe nach Augsburg verlegte um dadurch die Osterreicher aus Ulm herauszulocken und zu einer Entscheidungsschlacht zu zwingen Tatsachlich wagte Baron von Kray nachdem Lecourbe Ende Mai Augsburg besetzt hatte einen Angriff auf den zwischen Biberach an der Riss und Memmingen stehenden linken franzosischen Flugel Er wurde jedoch am 5 Juni bei Erolzheim und Ochsenhausen geschlagen und wich wieder nach Ulm zuruck Knapp vierzehn Tage vergingen in denen Moreau hinsichtlich des weiteren Vorgehens schwankte dann aber entschloss er sich unterhalb Ulms uber die Donau zu gehen Schlachtverlauf BearbeitenDie Tage zuvor Bearbeiten Die Osterreicher waren nach dem Gefecht vom 5 Juni nicht untatig geblieben und hatten in verschiedenen kleineren Streifzugen und Uberfallen Erfolg Als aber Moreau am 10 seine Truppen langsam und zogernd nach Osten dirigierte und am 12 die osterreichischen Vorposten auf der ganzen Linie angreifen liess zog sich Sztaray in seine Stellung bei Gunzburg zuruck Obwohl Kray dieses Kontingent erheblich verstarkt und ihm einen Angriff befohlen hatte zeigte sich Sztaray reserviert Er positionierte zwei Kompanien und eine Eskadron im Bereich zwischen Gunzburg und dem Dorf Petersworth Der wurttembergische General Christoph Dionysius von Seeger sicherte die Umgebung von Dillingen mit sieben Kompanien Dreieinhalb Bataillone befehligte Ernst von Hugel bei Lauingen Das Gebiet um Donauworth hielt Generalmajor Baron Thierry de Vaux mit viereinhalb Bataillons und zwei Eskadronen und bewachte mit einigen Kompanien die Brucke bei Donaumunster bei Tapfheim Von hier bis Hochstadt standen lediglich Reiter Posten Am 14 Juni ruckte Lecourbe vom Lech an die Zusam und in den folgenden Tagen uber Zusmarshausen nach Wertingen und so Donauworth bedrohend Die Einheit Paul Greniers ruckte verstarkt durch einen Teil von Moreaus Korps dessen Rest zwischen Kammel und Mindel als Reserve stehen blieb auf Burgau mit Ziel Gunzburg General Antoine Richepanse blieb zur Beobachtung Ulms vorerst im Sudwesten der ausgebauten Festung stehen dadurch abermals einem moglichen Vorstoss der osterreichischen Ubermacht ausgesetzt der aber nicht erfolgte Die Ruckendeckung der Rheinarmee gegen Reuss war den Generalen Gabriel Jean Joseph Molitor und Etienne Marie Antoine Champion de Nansouty anvertraut Am 15 Juni 1800 besetzte Generalleutnant Lecourbe mit einer Division als Vorhut Burgau und dehnte seine Truppe rechts gegen die Strasse von Lauingen und Dillingen an der Donau aus Nach einem kleinen Gefecht mit den Franzosen raumten die Osterreicher die Stadte Burgau und Wertingen nach 16 Uhr Grenier folgte mit seiner Rechten der Bewegung der franzosischen Division auf Burgau Unter diesen Umstanden fand es Sztaray sinnvoll uber die Donau zuruckzugehen und sich hinter der Brenz bei Gundelfingen an der Donau aufzustellen Ratselhaft ist warum Sztaray seine Avantgarde und alle am 15 erhaltenen Verstarkungen teils nach Ulm zur Armee teils nach Leipheim beorderte und nur acht Bataillone und funf Eskadronen behielt Am 16 Juni ruckte General Grenier gegen Gunzburg vor und besetzte nachdem Sztaray beim Ruckzug uber die Donau die Brucken von Leipheim und Gunzburg hinter sich abbrennen liess um 18 Uhr diese Stadt Zur gleichen Zeit stiessen Osterreicher und die Truppen des Generalleutnants Lecourbe bei Binswangen zwischen Wertingen und Dillingen aufeinander Letztere drangen ungeachtet des todlichen Feuers einer feindlichen Batterie vor und setzten Kavallerie ein um in deren Rucken zu gelangen Darauf zogen sich diese Osterreicher gegen Dillingen zuruck Etwa 2 000 franzosische Soldaten wandten sich nun gegen das Dorf Kicklingen mit der Absicht anschliessend die Hochstadter Brucke uber die Donau zu besetzen Die Brucke war jedoch abgetragen und die in Hochstadt stehenden Gegner empfingen ihre Feinde mit Kanonenfeuer Auch bei Donauworth wo die Brucke gleichfalls abgebrochen war kam es zu einer wechselseitigen Kanonade So wie Frankreichs Rheinarmee jetzt stand konnte sie entweder mit ihrem linken Flugel zu Gunzburg oder mit ihrem rechten zu Dillingen einen Flussubergang wagen war doch ihr Zentrum bereit jenes Korps zu unterstutzen dem zuerst der Ubergang uber die Donau gluckte 4 Am 17 Juni fanden Erkundungen der Donauufer und Sammlung von Material statt welches die Wiederherstellung der Holzbrucken erforderte Die Osterreicher hatten alle in jener Zeit holzernen Brucken von Ulm bis nach Donauworth zerstort Die Franzosen hatten weder Boote noch Pontons zum Uberqueren des Flusses und sie konnten kurzfristig nur wenige Bruckenbalken auftreiben Durch die Auskundschafter des Brigadegenerals Puthod erwies sich dass die Brucken von Gremheim und Blindheim noch am Ehesten herzustellen waren Lecourbe beschloss daher auf diesen beiden Punkten den Ubergang am 19 Juni auszufuhren und verwendete den folgenden Tag 18 Juni zum Anordnen entsprechender Massnahmen Der Obergeneral Jean Victor Moreau beorderte die Divisionen der Mitte an den rechten Flugel und liess sie von Ichenhausen und Burgau nach Aislingen marschieren Aus Mangel an Landungskahnen wurde eine Kompanie Schwimmer gebildet denen zwei kleine Kahne mit ihren Waffen und Kleidern an das Nordufer der Donau folgen sollten Am 18 Juni gegen 17 Uhr griff Generalleutnant Lecourbe der um 8 30 Uhr mit seinem Hauptquartier von Augsburg nach Wertingen aufgebrochen war zur Ablenkung Dillingen Lauingen Hochstadt und Donauworth an um Sztaray welcher die Niederdonau mit einem Korps von 11 15 000 Mann zu decken beauftragt war uber die eigentliche Absicht zu irritieren Die ubrige osterreichische Armee stand noch bei Ulm Generalleutnant Grenier erhielt Befehl Anstalten zum Ubergang bei Gunzburg zu treffen Das sollte sowohl den Zug der osterreichischen Verstarkungstruppen von Ulm her gegen Dillingen verhindern als auch die Stellung an der Brenz fur den Fall des Besetzens durch Sztaray im Rucken bedrohen Die Osterreicher unterstutzt von Bayern und Wurttembergern schlugen alle Versuche der Franzosen einen Ubergang uber die Donau zu erzwingen durch ein schreckliches Kartatschen und Kanonenfeuer zuruck was in den franzosischen Reihen einen starken Verlust an Toten und Verwundeten verursachte Die Kanonade hielt an diesem Tag bis nach 21 Uhr an Die feindlichen Angriffe auf Gunzburg bewogen FZM Paul Kray von Krajowa die Divisionen Riesch und Klinglin sowie die Infanterie der Brigade des Erzherzogs Ferdinand nach Elchingen zu verlagern Schlachtgeschehen Bearbeiten Der Beschuss wurde am 19 Juni um 3 Uhr mit gleicher Heftigkeit aufgenommen als die Generale Cesar Charles Etienne Gudin de la Sablonniere und Joseph Helie Desire Perruquet de Montrichard um diese Zeit mit ihren Divisionen hinter den Blindheim gegenuber liegenden Wald zogen General Jean Joseph Ange d Hautpoul hielt sich mit der Reservereiterei marschfertig welche Moreau auf dem rechten Flugel der Armee aufgestellt hatte um nach dem Ubergang die Truppen zu unterstutzen Um 5 Uhr waren die Vorbereitungen abgeschlossen General Gudin der die Brigadegenerale Anne Gilbert de La Val und Puthod unter sich hatte fuhrte den ersten Angriff Nach einer kurzen Kanonade verliessen die Osterreicher ihre Verteidigungsposten von Blindheim und Gremheim 80 Schwimmer der Franzosen uberquerten den Strom und erreichten gefolgt von zwei Kahnen das linke Donauufer Ohne sich anzukleiden griffen sie zu ihren Musketen hingen ihre Patronentaschen um und sturzten sich sonst nackt auf die Gegner denen sie zwei Kanonen abnahmen Eine Leiter wurde uber den an der Donau vorhandenen Bruckenrest gelegt Kanoniere eilten darauf hinuber um beide erbeutete Kanonen nun gegen die Osterreicher und ihre Verbundeten einzusetzen Unterdessen begannen Sappeure eilig mit der zunachst notdurftigen Wiederherstellung der Brucke Es gelang zwei Bataillone auf die Nordseite der Donau zu bringen die in die Dorfer Blindheim und Gremheim zum Schutze der Arbeiten an der Bruckenverstarkung einruckten Weil General Thiery de Vaux nach der unverzuglich erfolgen Benachrichtigung vom Ubergang den Franzosen keine starke Gegenwehr aufbot wurden vom Gegner in den Reihen der Wurttemberger drei Kompanien mit zwei Geschutzen zwei Bataillone Infanterie eine Eskadron Husaren und ein Flugel Kurassiere mit vier Geschutzen aufgerieben und bis Riedlingen verfolgt In der Zwischenzeit sammelte Sztaray sein Armeekorps das langs der Donau rechts bis Gunzburg links bis Gremheim stand zu einer schlagkraftigen Masse Seine Reservetruppen eilten sowohl von Donauworth als von Dillingen herbei um die Punkte des Uberganges anzugreifen Um jeglicher Vereinigung zwischen diesen beiden Korps zuvorzukommen liess Generalleutnant Lecourbe unverzuglich den Ort Schwenningen den ein wurttembergisches Bataillon verteidigte besetzen In diesem Dorfe das naher an den Abhangen des Donautals liegt konnte das franzosische Fussvolk eine vorteilhafte Position erwerben es wurde mehrere Male genommen und wieder verloren bis die Franzosen gegen Mittag nach einem dritten Sturmangriff endgultig Sieger blieben Die Osterreicher waren wie Generalleutnant Lecourbe vermutet hatte nur darauf bedacht die nunmehr abgeschnittene Verbindung ihrer Einheiten im linken Donautal wiederherzustellen Sie ruckten mit 4 000 Fusssoldaten 40 Reitern und 6 Kanonen gegen Schwenningen vor Die franzosische Infanterie und das mit ihr vereinte Peloton vom 8 Husarenregiment waren einem feindlichen Kugelhagel ausgesetzt Als die Franzosen wankten und das Dorf verlassen wollten griffen zwei Eskadronen des ersten Karabinierregiments auf ihrer Seite ein Diesen schloss sich das Peloton vom 8 Husarenregiment an und nun begann ein heftiger Kampf Die Franzosen zerstorten die Schlachtlinie der Osterreicher und gelangten schliesslich in den Besitz von 2 500 Gefangenen zehn Kanonen vier Fahnen und 300 Pferden Vergebens bildeten die zwei Bataillone Wurttemberger Vierecke die Karabiniere durchbrachen die ganze Linie und eroberten mitten im Viereck die Fahnen beider Bataillone Die Brigade des Generals La Val verfolgte die in Unordnung fliehenden Uberwundenen und fuhrte um 12 Uhr einen Angriff auf Donauworth um den dort mit einem Korps von 1 900 Leuten stehenden Generalmajor Baron de Vaux zum Ruckzug zu bewegen Doch dieser leitete mutig Widerstand und liess seine 36 auf dem Schellenberg platzierten Kanonen bis gegen 23 Uhr auf den Feind schiessen Den von Hochstadt Dillingen und Lauingen auf das Schlachtfeld stromenden Osterreichern musste unterdessen von den Franzosen begegnet werden Die Generale Montrichard und Gudin ruckten ihre Einheiten unter grossen Schwierigkeiten bei hartnackiger Gegenwehr von Blindheim aus vor Als es den Franzosen gelang sich in Schlachtordnung aufzustellen zogen sich die Osterreicher geordnet nach Dillingen zuruck Das Fussvolk marschierte entlang der Donau wo ihre Front von einem Geholz gedeckt war wahrend der linke Flugel durch Kavallerie geschutzt werden sollte Die 37 Halbbrigade und eine Eskadron vom 9 Kavallerieregiment verfolgte die Osterreicher am Donauufer wahrend sich Lecourbe mit seiner Streitmacht auf den linken Flugel des Gegners sturzte und ihn uberholte Brigadechef Merlin erhielt den Auftrag mit den Kurassieren in vollem Galopp durch das Dorf Schretzheim vorzupreschen und die osterreichischen Truppen auf ihrem Marsch von Hochstadt nach Dillingen anzugreifen Dies bewirkte Unordnung in der gegnerischen Reiterei die nunmehr 3 000 Mann Infanterie unbedeckt liess Diese Kolonne wollte in den Graben von Dillingen Sicherheit suchen aber die Kurassiere umzingelten sie mit ihrer Schnelligkeit 1 800 Mann waren nun abgeschnitten und ergaben sich Die restlichen Soldaten wurden bis Gundelfingen an die Brenz verfolgt Anschliessend bezog Lecourbe eine Stellung am Flusschen Egau zwischen Hochstadt und Dillingen Er wartete dort auf die Reservedivisionen welche mit der Wiederherstellung der Brucken bei Dillingen und Lauingen beschaftigt waren um anschliessend ebenfalls uber die Donau zu kommen Moreau hatte an diesem Tage den grossten Teil seines Heeres zwischen Aislingen und Binswangen zusammengezogen Uber die von ihren Gegnern aufgegebenen unvollkommen abgetragenen und inzwischen reparierten Brucken bei Lauingen und Dillingen fuhrte er die Divisionen Decaen und Grandjean personlich auf das linke Donauufer Mit Lecourbe startete er zum Angriff gegen Gundelfingen Unmittelbar nachdem Kray vom Ubergang der Franzosen benachrichtigt war setzte er eilends Generalmajor Klinglin mit zahlreichen Reitereikorps in Marsch Als Generalleutnant Lecourbe gegen 18 Uhr Bewegung auf der Front der osterreichischen Linie bemerkte liess er sein Fussvolk vorrucken und bei Lauingen Stellung beziehen General Klinglin hatte sein Korps in zwei grosse Linien formiert Die erste griff die franzosischen Karabiniers und einige Schwadronen Husaren vom 9 Regiment an und trieb sie zuruck Franzosische Kurassiere traten nun auf den Plan und da auch die Karabiniers und Husaren wieder vorruckten und mutig in die Gegner einhieben gerieten diese bald in Unordnung In diesem Augenblicke ruckte die zweite Linie der osterreichischen Reiterei zur Unterstutzung der ersten vor und bekampfte die drei franzosischen Regimenter die sogleich zum Weichen gebracht wurden Das bislang zuruckgehaltene 9 Kavallerieregiment fiel nun den Osterreichern in die Flanke gerade in jenem Moment als sie den fluchtenden Franzosen nachsetzen wollten und kampfte so energisch dass die Franzosen siegten und Klinglins Kavallerie geschlagen war Bei Sonnenuntergang waren die Brucken bei Dillingen und Lauingen wieder intakt und ein Teil der franzosischen Reserve auf dem linken Ufer der Donau angekommen Inzwischen waren Krays Verstarkungstruppen herangeruckt 8 000 Osterreicher hatten sich zur Brenz gewandt aufgestellt und ihre Artillerie begann mit dem Beschuss Moreau wollte den Feind von der Brenz vertreiben und befahl einen erneuten Angriff Das 4 Husaren 6 Chasseur 11 Dragoner und 13 Kavallerieregiment sowie ein Teil der Infanterie von der Division Decaen wurden zusammen mit dem Korps des Generalleutnants Lecourbe zum Aufbruch angewiesen Die grosse Ebene von Lauingen bis Gundelfingen wo Kray zur Rettung der Infanterie 12 Eskadrone Kurassiers aufgestellt hatte und die Schnelligkeit womit die Bewegung ausgefuhrt werden musste erforderte einen franzosischen Kavallerieeinsatz Sie wurde in Echelons geordnet und ruckte unterstutzt von Batterien vor die an ihren Flanken errichtet waren Die Osterreicher dehnten ihre starke Linie aus und erwarteten den Angriff der um etwa 20 Uhr begann und mehrere Male mit grossem Ungestum wiederholt wurde Moreau selbst befand sich dabei ofters mitten im Gewuhl Es war lange zweifelhaft wer siegen wurde doch am Ende setzten sich die Franzosen durch welche uber 400 Pferde erbeuteten Wahrend des Gefechts hatte die 37 Halbbrigade Gundelfingen genommen Erst gegen 23 Uhr zogen sich die Osterreicher uber die Brenz zuruck und uberliessen den Siegern ihre Positionen Am selben Abend ging der Rest des franzosischen Reservekorps uber die Donau und nahm seine Stellung ein Generalleutnant Grenier erhielt Befehl in der Nacht mit den beiden Divisionen von Louis Baraguey d Hilliers und Legrand bei Lauingen uber die Donau zu gehen um sich auf den linken Flugel der Armee zu stellen Die Division des Generals Michel Ney blieb zur Ruckendeckung in ihrer Stellung an der Gunz Nach dem bis in die Nacht wahrenden Reitergefecht zog Sztaray seine verbliebenen Soldaten rechts der Brenz auf Sontheim an der Brenz und Giengen an der Brenz zuruck Die Reste der bei Gundelfingen eingesetzten Divisionen Riesch Klinglin und Baillet folgten ihm General de Vaux raumte um Mitternacht Donauworth und ruckte uber Monheim Pappenheim und Eichstatt nach Ingolstadt ab Allein die Osterreicher verzeichneten an diesem Tag 47 Tote 160 Verwundete und 1 978 dem Gegner gelungene Gefangene ferner verloren sie 342 Pferde funf Geschutze funf Munitionskarren und eine grossere Anzahl von Fuhrwerken 5 Die Verluste der Franzosen beziehungsweise der Osterreicher und ihrer Verbundeten hielten sich relativ zur eingesetzten Mannschaftsstarke gesehen insgesamt in Grenzen 6 Allein nach Augsburg wurden aber vom 19 Juni abends bis zum 21 Juni morgens in 103 Wagen Schwerverwundete abtransportiert Ihr Anblick mit teils von Kartatschen zerschmetterten Gliedern teils durch Sabelhiebe entstellten Korpern war nach zeitgenossischer Schilderung schauderhaft Nach der Schlacht Bearbeiten Der gelungene Donauubergang der Franzosen zwang Kray seinen befestigten Standort Ulm zu verlassen und kostete ihn 5 Fahnen 20 Kanonen samt Munitionswagen und etwa 5 000 Gefangene 7 Einem grossen Teil von ihnen gelang es den Franzosen entweder in Schwaben oder in der Schweiz wieder zu entwischen Ihre Eskorte musste sie in Schwaben um osterreichischen Patrouillen auszuweichen meist bei Nacht und auf Schleichwegen fortbringen Kray entschied sich gegen das Wagnis einer Schlacht mit Moreaus Truppen und begann sich mit seinem geschwachten Heer in einem Bogen in Richtung Ingolstadt zu wenden Er wollte die untere Donau gewinnen und sich mit dem von ihm getrennten Korps wieder vereinigen 8 Er ruckte am 20 Juni unter Zurucklassen einer Besatzung von etwa 12 000 Mann unter Franz von Petrasch aus Ulm ab und zog uber Heidenheim an der Brenz und Neresheim nach Nordlingen wo die wegen aufgeweichter Wege entkrafteten Einheiten lagerten Am 23 Juni mussten sich die Osterreicher gegen franzosische Kavallerieangriffe wehren In der Nacht vom 24 auf den 25 Juni setzte Kray den Ruckzug uber Wemding weiter nach Monheim und schliesslich bis Neuburg an der Donau fort Bayerische Truppen deckten die rechte Flanke der Armee welche zur Donau eine solche Position nahm dass sie gegen den Lech Front machte Franzosische Einheiten blieben den Osterreichern auf den Fersen Folgen BearbeitenNachdem ihm Paul Kray von Krajowa entkommen war beschloss Moreau die Ruckkehr auf das rechte Donauufer Die Besetzung Augsburgs Munchens und der Isarbrucken sollte Kray zum Ruckzug hinter den Inn zwingen und Moreau fur den Fall eines Waffenstillstands ein Faustpfand sichern Auch Verpflegungsrucksichten fur die Truppe machten seinen Entschluss verstandlich Kray fuhlte bei Moreau wegen eines Waffenstillstands vor Am 15 Juli 1800 wurde der Waffenstillstand bei Parsdorf abgeschlossen und am 20 September in Hohenlinden nochmals verlangert Da man in Wien mit Krays Leistungen unzufrieden war wurde er von seinem Kommando entbunden seine Nachfolge ubernahm der achtzehnjahrige Johann von Osterreich Am 28 November wurde im selben Jahr die Waffenruhe aufgekundigt und die Schlacht bei Hohenlinden zog herauf Literatur BearbeitenFranz Eugen Joseph Anton von Seida und Landesberg Historisch chronologische Darstellung des wichtigen Feldzugs in Teutschland im Jahre 1800 Seite 176 ff Leipzig 1802 Carl Jochmus General Moreau Abriss einer Geschichte seines Lebens und seiner Feldzuge Berlin 1814 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DidhOAAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Henri Francois de Carrion de Nisas Campagne des Francais en Allemagne Seite 115 ff Paris 1829 franzosisch Adolf Schinzl Sztaray Anton Graf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 293 295 Einzelnachweise Bearbeiten Hier wurde teilweise verwandt Gaston Bodart Militar historisches Kriegs Lexikon 1618 1905 Wien 1908 S 356 Alfred Herrmann Der Aufstieg Napoleons Krieg und Diplomatie vom Brumaire bis Luneville Seite 305 Berlin 1912 abgefragt am 10 Juli 2011 Burgergemeinde Diessenhofen Generalstand Memento des Originals vom 15 April 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bgdiessenhofen ch Johann Konrad Friederich Unsere Zeit Band 20 Ausgaben 77 80 Seite 437 Stuttgart 1829 abgefragt am 10 Juli 2011 Schlacht am 19 Juni 1800 Jaromir Hirtenfeld in Osterreichisches Militar Konversationslexikon Band 2 Seite 829 Wien 1852 abgefragt am 10 Juli 2011 David Eggenberger An encyclopedia of battles Seite 193 ISBN 0 486 24913 1 englisch abgefragt am 10 Juli 2011 M J Romer Geschichte Geographie und Statistik des Baierlandes Band 1 Seite 570 Munchen 1827 abgefragt am 10 Juli 2011 Archibald Alison History of Europe Band 4 5 Auflage Seite 288 ff Edinburgh London 1843 englisch abgefragt am 10 Juli 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Hochstadt 1800 amp oldid 238470531