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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Boot Begriffsklarung aufgefuhrt Als Boot wird im allgemeinen Sprachgebrauch ein kleines Wasserfahrzeug bezeichnet welches in der Regel nicht eingedeckt ist 1 Zwei Boote mit Dampfantrieb und ein Beiboot Der Ausdruck hat seine Wurzeln in der mittelniederdeutschen bōt ggf auch dem mittelenglischen oder altenglischen bot und bedeutet ursprunglich ausgehauener Stamm Als Synonym gilt kleines Schiff 1 Tatsachlich werden auch Fahrzeuge als Boote bezeichnet die dieser Beschreibung nicht entsprechen Eine verbindliche Definition des Begriffes Boot gibt es nicht Wasserfahrzeuge wurden und werden in den unterschiedlichen Bereichen des Transports in den jeweiligen Epochen und im regionalen Sprachgebrauch verschieden benannt Zusatzlich entwickeln Organisationen oder die Rechtsprechung eigene Definitionen wenn es zweckmassig scheint Bezieht man sich auf das Boot als kleines Schiff so kann man feststellen dass sich der grundsatzliche Aufbau dieser Fahrzeuge sowie Bezeichnung der jeweiligen Bau und Ausrustungsteile gleichen Ebenso wie es verschiedene Schiffstypen und klassen gibt existieren Bootstypen und klassen Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsentwicklung im deutschsprachigen Raum 1 1 Vergleich der Begriffe 1 2 Weitere Entwicklungen 2 Spezielle Definitionen 2 1 Rechtsprechung 2 2 Deutsche Marine 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBegriffsentwicklung im deutschsprachigen Raum BearbeitenBetrachtet man die allgemeinen Definitionen im deutschsprachigen Raum seit etwa 1900 sowie die danach stattgefundenen Entwicklungen lasst sich eingrenzen was unter dem Begriff Boot im engeren Sinne verstanden wurde und wie sich die Definition bis heute verandert hat Um 1900 besteht Einigkeit daruber dass es sich um offene zumindest mit Riemen bewegbare kleine Fahrzeuge handelt die im Kurzstreckenverkehr eingesetzt werden Besonders wird hervorgehoben dass Boote auf Schiffen mitgefuhrt werden sei es als Rettungsboot oder zum Transport von Personen oder Fracht Die grossten Boote in diesem Sinne sind die Barkassen im militarischen Bereich mit einer Lange von bis zu 14 m Platz bis zu 100 Personen sowie 2 Masten mit Segeln 2 Im zivilen Bereich wird von einer Lange bis ca 20 m ausgegangen 3 diese Angabe wird auch heute noch vertreten 4 Zu beachten ist hierbei auch dass im seemannischen Sprachgebrauch Fahrzeuge die nicht der eingrenzbaren Beschreibung des Bootes entsprachen nicht automatisch ein Schiff darstellten Diese wurden tatsachlich nur als Fahrzeuge bezeichnet 5 Besonders mit der Einfuhrung des Motors haben sich Formen entwickelt die sich einer Einteilung anhand der fruher geltenden Kriterien entziehen 3 Vergleich der Begriffe Bearbeiten Die Schwierigkeiten der Differenzierung kann anhand des Vergleiches mehrerer Fischereifahrzeuge deutlich gemacht werden Durfte ein Katboot wie die Breck Marshall trotz eines kleinen Vordecks unzweifelhaft als Boot eingeordnet werden ist dies bei einem Fahrzeug wie der Catarina schwieriger Mit 16 Metern Lange kann sie noch im Bereich der Boote angesiedelt werden Sie besitzt zwar eine Plicht tatsachlich ist sie aber als eingedeckt anzusehen Sie ist bei einer Mannschaft von maximal drei Personen auch nicht dazu ausgelegt gerudert werden zu konnen Betrachtet man die Prasident Freiherr von Maltzahn mit etwas mehr als 20 m Lange der Konstruktionswasserlinie KWL so ist diese mit den gegebenen Kriterien in keiner Form in Ubereinstimmung zu bringen Dennoch wurde sie im althergebrachten Sprachgebrauch auch noch nicht als Schiff deklariert wahrend ein Walfanger wie die Charles W Morgan mit einer KWL von 26 00 m den damaligen Kriterien eines Schiffes entsprach Die Breck Marshall des Freilichtmuseums Mystic Seaport Die Catarina Die Prasident Freiherr von Maltzahn Die Charles W MorganWeitere Entwicklungen Bearbeiten Die Ungenauigkeiten haben sich bis in die heutige Zeit eher verstarkt Ab 1960 wird an der in Hamburg liegenden Gewerbeschule Werft und Hafen gelehrt dass die zu bauenden Wasserfahrzeuge in Boote und Schiffe aufgeteilt werden Es wird Wert darauf gelegt dass es unmoglich ist eine scharfe Grenze zwischen diesen beiden Begriffen zu ziehen Dort wird der einfache Fischkutter schon zu den Schiffen gezahlt obwohl auch viele von diesen auf Bootsbauwerften gebaut werden Der Begriff des Fahrzeuges als Zwischenform ist nicht mehr zu finden stattdessen wird Yacht als Sonderbegriff hervorgehoben unter dem nach anderen Kriterien als der Grosse sowohl bestimmte Boote als auch Schiffe zusammengefasst werden 6 Eine andere Quelle definiert dass kleine Segelfahrzeuge als Boot grossere Segler die zur Bedienung meist eine angestellte Mannschaft benotigen jedoch als Segelschiff bezeichnet werden Hieraus lasse sich auch ableiten warum Messen fur Freizeitwassersportler auch Bootsmesse z B boot Dusseldorf Interboot oder ehemals hanseboot und nicht Schiffsmesse ein Begriff der allerdings auch eine andere Bedeutung hat hiessen 4 Zusatzlich entstanden Bezeichnungen wie Luftkissenboot fur Fahrzeuge die kein Wasserfahrzeug im eigentlichen Sinne mehr sind da sie das Wasser wahrend der Fahrt weder verdrangen noch auf ihm gleiten Unterwasserboote hingegen schwimmen exakt ausbalanciert gemass dem archimedischen Prinzip und konnen damit als Boote betrachtet werden Allerdings gehen viele U Boote heute weit uber die oben beschriebenen Masse hinaus so dass sie eigentlich als Unterwasserschiffe bezeichnet werden konnten dieser Begriff ist jedoch bereits seit langer Zeit fur den unter Wasser liegenden Teil des Schiffsrumpfes belegt Spezielle Definitionen BearbeitenRechtsprechung Bearbeiten Das deutsche Recht definiert gesetzlich weder den Begriff Boot noch den Begriff Schiff 7 Der Bundesgerichtshof versteht unter einem Schiff im Rechtssinne jedes schwimmfahige mit einem Hohlraum versehene Fahrzeug von nicht ganz unbedeutender Grosse dessen Zweckbestimmung es mit sich bringt dass es auf dem Wasser bewegt wird 8 Deutsche Marine Bearbeiten In der deutschen Marine werden Schiffe und Boote gemass der Disziplinarbefugnis des Kommandanten und des Ersten Offiziers unterschieden Auf Schiffen hat der Kommandant die Disziplinarbefugnis eines Bataillonskommandeurs der Erste Offizier die eines Kompaniechefs Bei Disziplinarentscheidungen ist also zunachst der Erste Offizier zustandig der Kommandant ist der nachsthohere Disziplinarvorgesetzte bei dem der Betroffene wegen einer Disziplinarmassnahme Beschwerde einlegen kann Auf Booten hat der Kommandant die Disziplinarbefugnis eines Kompaniechefs sein Vertreter hat keine Disziplinarbefugnis und wird nicht als Erster Offizier IO sondern als Erster Wachoffizier I WO bezeichnet Der nachsthohere Disziplinarvorgesetzte ist in diesem Fall der Kommandeur des Geschwaders Siehe auch BearbeitenListe von Bootsklassen BootsbauWeblinks Bearbeiten Commons Boote Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Boot Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten a b Boot In Duden online Abgerufen am 15 Juni 2015 Boot In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 3 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1905 S 211 213 a b A Brix Bootsbau Praktischer Schiffsbau 7 Auflage Wilhelm Ernst amp Sohn Berlin 1929 ISBN 3 89225 382 X S 1 Reprint Edition Maritim 6 Auflage 1990 a b Joachim Schult Segler Lexikon 13 Auflage Delius Klasing Bielefeld 2008 ISBN 978 3 7688 1041 8 Artikel zu Boot und Schiff Schiff In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 17 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1909 S 765 768 Jurgen Borms Werkkunde des Schiffbauers Bootbau und Holzschiffbau Fachkunde Fachzeichnen 1 Auflage Verlag fur Bootswirtschaft Hamburg 1960 ISBN 3 920988 10 8 S 5 2 Reprint der 1 Auflage 2000 Henning Jesse Was ist ein Schiff In VersR 2014 670 S 671 672 Paschke In Oetker Hrsg Handelsgesetzbuch Kommentar 4 Auflage C H Beck Munchen 2015 476 HGB Rn 2 vgl BT Drucks 17 10309 S 123 BGH Urteil vom 14 12 1951 I ZR 84 51 NJW 1952 1135 Normdaten Sachbegriff GND 4138095 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boot amp oldid 234401451