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Karl Aloys Furst zu Furstenberg 26 Juni 1760 in Prag 25 Marz 1799 bei Liptingen war ein kaiserlicher osterreichischer Feldmarschallleutnant der gegen das revolutionare Frankreich kampfte Karl Aloys zu Furstenberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erster Koalitionskrieg 3 Zweiter Koalitionskrieg Schlachten bei Ostrach und Stockach 4 Gedenken 5 Ehe und Nachkommen 6 Literatur 7 Weblinks 8 Einzelnachweise AnmerkungenLeben BearbeitenKarl Aloys kam als dritter Sohn des Fursten Karl Egon I zu Furstenberg 1729 1787 1 aus der bohmischen Linie der Furstenberger zu Purglitz und dessen Gemahlin Maria Josepha geb Grafin von Sternberg Manderscheid zur Welt Er gehorte damit dem alten bohmischen Adelsgeschlecht Sternberg und dem Haus Furstenberg an was ihm eine grosse Karriere versprach Sein Vater wollte unbedingt dass sein jungster Sohn eine Militarlaufbahn einschlug daher engagierte er den osterreichischen Leutnant Ernst als Hofmeister und Erzieher fur Karl Aloys Leutnant Ernst nahm den jungen Karl Aloys daraufhin immer mit zu den Manovern der kaiserlichen Armee sodass er im Jahr 1776 dem habsburgischen Kriegsminister Franz Moritz Graf von Lacy und dem damaligen Feldzeugmeister Gideon Ernst Freiherr von Laudon vorgestellt wurde Kaiser Joseph II lud ihn sogar hochstpersonlich zur Tafel ein Durch diese Begegnung motiviert begann der junge Karl Aloys im Jahr 1777 seine militarische Laufbahn als Subalternoffizier in Prag Seinen ersten Krieg erlebte er 1778 79 mit als der Bayerische Erbfolgekrieg ausgebrochen war Karl Aloys musste daraufhin ins Feld ziehen doch er wurde in keine grossen Gefechte verwickelt Im Jahr 1780 reiste er weiter und wechselte in das Infanterie Regiment Nr 34 Anton Esterhazy und nahm hier im Rang eines Hauptmanns an den Turkenkriegen von 1787 bis 1792 teil Seine erste personliche Auszeichnung fand am 27 April 1788 statt bei der Ersturmung der Festung Schabatz an der Save Kaiser Joseph II war davon so angetan dass er den Fursten zu Furstenberg am 4 Mai 1788 zum Major und Kommandeur eines Grenadier Bataillons beforderte Am 8 Oktober 1789 ruhmte er sich erneut wahrend der Eroberung Belgrads daraufhin wurde er zum Oberst und Kommandeur des Infanterie Regiments Nr 34 Anton Esterhazy ernannt Seine gute Beziehung zum Feldzeugmeister Gideon Ernst von Laudon kam ihm 1790 zugute denn am 1 Januar wurde er auf besondere Empfehlung seinerseits zum Generalmajor befordert Am 4 November 1790 heiratete Karl Aloys seine Cousine Elisabeth von Thurn und Taxis 1767 1822 jungste Tochter des Fursten Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis Erster Koalitionskrieg BearbeitenDen Ersten Koalitionskrieg erlebte Furstenberg als Brigadekommandeur in einem kleinen osterreichischen Korps von 10 000 Mann Dieses und er standen unter dem Befehl von Feldmarschalleutnant Furst Esterhazy Sein Korps war dafur vorgesehen die Stadt Kehl im Breisgau zu sichern 1793 wurde er zur Oberrhein Armee unter Kavalleriegeneral Graf Dagobert Sigmund von Wurmser abkommandiert Am 30 Marz 1793 uberschritt er den Rhein bei Ketsch an der Spitze der Avantgarde die zu diesem Zeitpunkt aus 9000 Mann bestand In Speyer zog Furstenberg am 1 April 1793 ein nachdem die Stadt kampflos vom dortigen Kommandeur der franzosischen Rhein Armee Adam Philippe de Custine verlassen wurde Am darauf folgenden Tag besetzte er mit seiner Avantgarde Germersheim Zu ersten richtigen Gefechten kam es am 3 April als Furstenberg die Infanterie Custines in einem Bajonettenangriff bei Bellheim Hordt und Leimersheim schlug und nach Landau und Lauterburg zuruckdrangen konnte Nach diesen Erfolgen wurde Karl Aloys erneut versetzt Diesmal kam er unter den Befehl von Feldmarschallleutnant Graf von Kavanagh wo er sich fechtend gegen andere Franzosen auszeichnete Mit seiner Brigade schaffte er es die fur uneinnehmbar geltenden Weissenburger Linien am 13 Oktober 1793 zu durchbrechen Wahrend der franzosischen Gegenoffensive wurde Furstenberg nicht sonderlich eingesetzt nur am 20 November 1793 im Gefecht bei Geudertheim an der Zorn musste er dem in arge Bedrangnis geratenen Feldmarschallleutnant Gabriel Freiherr von Splenyi zu Hilfe kommen weil dieser von den franzosischen Truppen unter Hoche und Pichegru schwer attackiert wurde Nach seinem hilfreichen Einsatz erkrankte Furstenberg und musste daher den ganzen Dezember des Jahres 1793 uber in Hagenau ausharren Ende Dezember musste Furstenberg aber wieder antreten denn die osterreichische Oberrhein Armee war nach den Niederlagen bei Froschweiler Reichshofen und Worth vom 22 Dezember 1793 stark geschwacht worden Graf Wurmser musste sich uber den Rhein am 30 Dezember bei Philipsburg zuruckziehen sodass Karl Aloys den Auftrag erhielt den Hochrhein zu beobachten und dort ein verschanztes Lager zu errichten um die Franzosen dort im Notfall uberraschen zu konnen Der Abschnitt von Furstenberg war deshalb immens wichtig fur das osterreichische Heer da dort eine der letzten Ubersetzmoglichkeiten uber den Rhein war und diese durfte man nicht verlieren Sein Lager schlug Karl Aloys zu Furstenberg gegenuber von Huningen bei Basel auf Doch bereits 1794 stand er mit seiner Brigade erneut am Oberrhein doch hier blieb es bis zum Juni 1796 relativ ruhig auch an den befurchteten Einfallstoren der Franzosen nach Suddeutschland bei Kehl und Huningen blieb es ruhig Da Frankreich mit Osterreich im Dezember 1795 einen dreimonatigen Waffenstillstand aushandelte nahm Karl Aloys Urlaub Diesen verbrachte er in Prag bei seiner Familie Wahrend seines Fronturlaubs erhielt er eine grosse Wurdigung und zwar seine Beforderung zum Feldmarschalleutnant Im Juni 1796 war er zuruck auf dem Schlachtfeld und dort sicherte Furstenberg mit seiner Division die aus vier Infanterie Bataillonen 13 Eskadronen und dem Freikorps Gyulay bestand das Rheingebiet zwischen Kehl und Rastatt Am 26 Juni 1796 kam es dazu dass die franzosische Rhein und Mosel Armee unter Jean Victor Moreau bei Kehl uber den Rhein ging und das dortige Reichskreiskontingent aus der Stadt vertrieb Es war nun Furstenbergs Aufgabe dafur zu sorgen dass Moreaus Truppen zuruck uber den Rhein geworfen wurden Die Franzosen waren aber zahlreich uberlegen sodass Furstenberg Moreau nicht besiegen aber dennoch bis Rastatt zuruckdrangen und aufhalten konnte Er wartete nun auf Erzherzog Karl der vom Niederrhein her kommend neue Verstarkungen bringen sollte Erzherzog Karl erreichte Furstenberg am 5 Juli 1796 und somit konnte er als Divisionskommandeur mit funf Bataillonen in der Schlacht bei Malsch vom 9 Juli teilnehmen Er focht in der dritten Angriffskolonne unter Feldzeugmeister Graf Baillet von Latour mit und konnte an dieser Position die franzosische Infanterie unter Desaix mit seinen funf Bataillonen aus Bietigheim und Otigheim vertreiben Aber auch Erzherzog Karl musste sich nach mehreren Niederlagen uber Pforzheim und die Schwabische Alb zuruckziehen sodass die Division Furstenbergs in der Schlacht bei Neresheim am 11 August 1796 im Zentrum des Schlachtengetummels stand Die Osterreicher gewannen und versuchten nun das gerade gewonnene Gebiet zu verteidigen Bis Mitte August 1796 blieb dies die einzige Aufgabe Furstenbergs Am 24 August 1796 musste er mit 6000 Mann den Lechubergang bei Friedberg verteidigen Danach sollte er im Auftrag Latours das rechte Isarufer von Wolfratshausen bis Moosburg verteidigen Nur seinem militarischen Geschick war es zu verdanken dass die Rhein und Mosel Armee Frankreichs nicht bereits im August 1796 bis in die osterreichischen Stammlande und bis nach Regensburg vordringen konnten weil sich Furstenberg immer wieder erfolgreich gegen den franzosischen Divisionsgeneral Ferino an der Isarbrucke bei Munchen bewahrte In der Schlacht bei Emmendingen am 19 Oktober 1796 kampfte er erneut mit Erzherzog Karl der sich gesammelt hatte Furstenberg kommandierte hier die vierte Angriffskolonne mit funf Bataillonen und 32 Eskadronen In der Schlacht bei Schliengen vom 24 Oktober kommandierte er die zweite Angriffswelle mit 9 Bataillonen und 30 Eskadronen und stand hier unmittelbar dem Divisionsgeneral Laurent de Gouvion Saint Cyr gegenuber Unterdessen schaffte es der franzosische General Moreau bei Huningen uber den Rhein zu treten also schickte man die Armee Erzherzog Karls um ebendiesen und den anderen Bruckenkopf bei Kehl zu erobern Schnell wurde ein Plan aufgestellt der besagte dass der Feldzeugmeister Graf Baillet von Latour die Stadt Kehl umschloss wahrend Feldmarschall Leutnant Furstenberg die Belagerungsarmee gegen den Bruckenkopf von Huningen ins Feld fuhren sollte Der Erzherzog hatte grosses Vertrauen in Furstenberg gesetzt deshalb liess er ihn mit seinen zwei Divisionen aus 20 Bataillonen und 40 Eskadronen alleine in Huningen zuruck um sich nach Kehl zu begeben Am 27 Oktober 1796 begann die Belagerung gerustet und vorbereitet war die Furstenbergsche Armee am 27 November Der Feldmarschall Leutnant reichte dem franzosischen Brigadegeneral Jean Charles Abbatucci ein Aufgabegesuch ein dieses lehnte jener aber ab Daher verubte er in der Nacht vom 30 November auf den 1 Dezember einen Sturmangriff der aber fehlschlug Vorteilhaft war aber dass der franzosische Oberbefehlshaber hierbei todlich verwundet wurde Der Kampfeswille war damit auf franzosischer Seite gebrochen Am 10 Januar 1797 kapitulierte endlich Kehl und damit konnten die Armeen Latours und Erzherzog Karls ihre schweren Belagerungsgeschutze sowie vier Bataillone Verstarkung nach Huningen entsenden Kurz bevor der zweite der alles vernichtende Sturmangriff losbrechen sollte reichte Divisionsgeneral Dufour der neue franzosische Oberbefehlshaber die Ubergabebestatigung ein Aufgrund seiner militarischen Leistungen bei dieser Belagerung erhielt der Furst zu Furstenberg die Inhaberschaft uber das Infanterie Regiment Nr 36 welches bis zu seinem Tod auch dessen Namen trug Als der Erste Koalitionskrieg zu Ende war verbrachte Karl Aloys einige Zeit am Hofe seines Vetters in Donaueschingen dem regierenden Furst zu Furstenberg Karl Joachim Von dort aus zog es ihn mitsamt Familie zuruck nach Prag um im Mai 1798 seine neuen Divisionsposten in Linz anzutreten Zweiter Koalitionskrieg Schlachten bei Ostrach und Stockach Bearbeiten Hauptartikel Schlacht bei Ostrach nbsp Feldmarschall Lieutenant Furst Karl Aloys zu Furstenberg in der Schlacht bei Liptingen Gemalde von Wilhelm EmeleAb dem 30 Januar 1799 befand sich der Furst wieder im Krieg als er Richtung Westen aufbrach um in das Heerlager bei Augsburg am Lech zum Erzherzog Karl zu stossen Neues Ziel der beiden war es die Donau Armee unter Jean Baptiste Jourdan zu verfolgen und zu stellen da dieser am 1 2 Marz 1799 bei Basel und Strassburg den Rhein uberschritten hatte und kampflos bis Oberschwaben vorrucken konnte Mit einem doppelt so starken Heer zogen sie Jourdan entgegen und trafen auf diesen bei Ostrach wo es am 21 Marz 1799 zur Schlacht kam Furstenberg erhielt den Befehl uber den rechten Flugel der Hauptarmee und sollte damit die Stellung bei Hohentengen sichern um Erzherzog Karl der die Mitte ubernahm abzusichern Furstenberg eroberte Hohentengen und vertrieb Marschall Laurent de Gouvion Saint Cyr Dieser revanchierte sich am 25 Marz bei Stockach wo Erzherzog Karl zu lange zogerte da er abwarten wollte und langsam plante Jean Baptiste Jourdan wollte aber aufgrund seiner zahlenmassigen Unterlegenheit einen Uberraschungsangriff starten was er auch tat er zog ganz fruh mit seiner Armee gegen die Stellungen Osterreichs und traf zunachst auf die Avantgarde des rechten Flugels unter Generalmajor Graf von Merveldt Diese Uberdruckung der Franzosen verursachte allgemeine Verwirrung bei den Osterreichern und daher zogen diese sich immer weiter zuruck Erst bei Raithaslach konnte eine geordnete Verteidigung gestartet werden zu der auch Furst Furstenberg gehorte der unter dem Feldzeugmeister Michael Joseph Graf Wallis kampfte Mit seinen Infanterie Regimentern Nr 1 Kaiser und Nr 31 Benjowsky stellte sich Furstenberg den Franzosen Lange Zeit schwankte der Ausgang der Schlacht da das Ubergewicht der Franzosen durch immer mehr zuruckkehrende osterreichische Fluchtende verstarkt wurde Als Erzherzog Karl von Osterreich schliesslich personlich auf dem Schlachtfeld erschien wollte dieser seine Truppen motivieren und selbst mit im franzosischen Kartatschenfeuer kampfen obwohl ihm jeder davon abriet Am Ende konnte ihn der Feldmarschall Leutnant von Furstenberg dazu uberreden sich vom Schlachtgetummel zu entfernen Daraufhin sagte Furstenberg Gott Lob ich habe den Erzherzog weggebracht nun will ich aber auch gleich attackieren Er hielt sein Wort und sank wenige Minuten nach Beginn seiner Attacke an der Spitze seiner Truppen zu Boden Er wurde von drei franzosischen Kartatschenkugeln todlich getroffen und sturzte vom Pferd Feldmarschall Leutnant Karl Aloys Furst zu Furstenberg war ein streng frommer Mensch ein guter und geachteter Soldat mit viel Geschick und Unterstutzung von ganz unten und von ganz oben Gedenken Bearbeiten nbsp Gedenkkreuz auf dem Furstenbuhl bei LiptingenKarl Aloys wurde zunachst auf dem Friedhof von Stockach bestattet Am 50 Todestag liess ihn sein Enkel Karl Egon III zu Furstenberg in die furstlich Furstenbergische Familiengruft Maria Hof zu Neudingen bei Donaueschingen uberfuhren 2 und 1857 liess er ihm auf dem Furstenbuhl in der Gemeinde Liptingen ein Gedenkkreuz errichten das 1894 und 1990 erneuert wurde 3 Ehe und Nachkommen BearbeitenKarl Aloys heiratete am 4 November 1790 Maria Elisabeth von Thurn und Taxis 1767 1822 die jungste Tochter des Fursten Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis und hatte mit ihr funf Kinder Maria Leopoldine 4 September 1791 10 Januar 1844 20 Mai 1813 Furst Karl Albrecht zu Hohenlohe Waldenburg Schillingsfurst Maria Josepha 9 September 1792 Antonia 28 Oktober 1794 1 Oktober 1799 Karl Egon 28 Oktober 1796 22 Oktober 1854 1804 1806 letzter souveraner Furst zu Furstenberg Maria Anna 17 September 1798 18 Juli 1799 Literatur BearbeitenWilhelm Edler von Janko Furstenberg Karl Aloys Furst zu In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 226 f Edwin Ernst Weber Hrsg Ostrach 1799 Die Schlacht der Ort das Gedenken Ostrach 1999 ISBN 3 00 004325 X Constantin von Wurzbach Furstenberg Karl Alois Furst In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 5 Theil Verlag der typogr literar artist Anstalt L C Zamarski amp C Dittmarsch Wien 1859 S 20 Digitalisat Andreas Wilts Furst Karl Aloys zu Furstenberg K K Feldmarschalleutnant In Gemeinde Emmingen Liptingen Herausgeber Schlacht bei Liptingen 1799 Gedenkschrift Tuttlingen 1999 S 43 62 Georg Tumbult Karl Aloys Furst zu Furstenberg k k Feldmarschall Lieutenant 1760 1799 1899Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Aloys zu Furstenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bild von Karl Aloys zu Furstenberg im Bildarchiv Foto Marburg Bildindex der Kunst und Architektur Eintrag auf Napoleon onlineEinzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten siehe Georg Goerlipp Karl Egon I Furst zu Furstenberg 1729 1787 In Badische Heimat Heft 2 Juli 1988 68 Jahrgang S 301 303 Homepage Nellenburg Homepage der Gemeinde LiptingenNormdaten Person GND 127806962 lobid OGND AKS VIAF 35489409 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Furstenberg Karl Aloys zuALTERNATIVNAMEN Furstenberg Karl Aloys Furst zu vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer FeldmarschallleutnantGEBURTSDATUM 26 Juni 1760GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 25 Marz 1799STERBEORT bei Liptingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Aloys zu Furstenberg amp oldid 231297566